Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 19.08.2013:
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Fluss-Krallenkäfer auch im Marchfeldkanal heimisch

Ebenfalls entdeckt: der gefährdete Tuberkel-Krallenkäfer

Der Fluss-Krallenkäfer ist nun auch im Marchfeldkanal heimisch geworden. Ende Juli wurde er wiederentdeckt - er galt als fast ausgestorben. Manfred Jäch, Käfer-Experte im Naturhistorischen Museum, fand einige hundert Exemplare am Rußbach im Wiener Umland. "Durch den Bau des Marchfeldkanals verwandelte sich der Rußbach von einem Rinnsal wieder in einen Fluss mit schnellerer Strömung. Damit wurde ein idealer Lebensraum für den Käfer geschaffen", erklärte Jäch der wien.at-Redaktion. Gemeinsam mit Experten der MA 22 - Wiener Umweltschutzabteilung dehnte er nun die Suche nach weiteren Käfervorkommen auf den Marchfeldkanal aus.

Vorerst vergebliche Suche auf Wiener Gebiet

Jäch durchkämmte mit dem Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft Marchfeldkanal, Wolfgang Neudorfer, und dem Hydrobiologen Andreas Römer von der Wiener Umweltschutzabteilung abschnittsweise den Kanalverlauf. Weder in der Ödenburger Straße, der engsten Stelle des Marchfeldkanals, noch in der Prager Straße und in der Schwarzlackenau wurde das Team fündig. Erst bei Deutsch-Wagram östlich von Wien wurden zwei Exemplare entdeckt. "Es ist hochinteressant, dass der künstlich geschaffene Marchfeldkanal als Lebensraum vom Käfer angenommen wird. Ich vermute, dass sich der Käfer nun langsam in Richtung Westen ausbreiten wird. Dann wird man ihn auch in schneller strömenden Abschnitten auf Wiener Gebiet finden", so der Käfer-Experte.

Weitere seltene Krallenkäfer-Art im Marchfeldkanal

Neben dem Fluss-Krallenkäfer (Potamophilus acuminatus) ging dem wissenschaftlichen Suchtrupp eine weitere seltene Käfer-Art ins Netz: Der Tuberkel-Krallenkäfer (Macronychus quadrituberculatus) kommt laut Jäch in Österreich nur mehr an ganz wenigen Fundorten vor. In Deutschland gilt er bereits als "stark gefährdet". Auch diese Art bevorzugt Plätze auf untergetauchtem Holz in rascher Strömung.

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