Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 31.10.2013:
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Haltmayer wird neuer Beauftragter für Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien

Tritt mit 01.11.2013 die Nachfolge von Alexander David an, der in den Ruhestand geht.


Prof. Dr. Alexander David zählt zu den Pionieren der Wiener Sucht- und Drogenarbeit. Er war mehr als 30 Jahre in diesem Bereich tätig und hat wichtige Impulse gesetzt: Durch ihn wurde die Substitutionstherapie als Behandlungsform in Wien vorangetrieben, etabliert und in Kooperation mit vielen Ärztinnen und Ärzten auf eine breite Basis gestellt. Besonders wichtig war ihm in diesem Zusammenhang auch die Fort- und Weiterbildung der Ärztinnen und Ärzte. Ab November 2013 übernimmt Dr. Hans Haltmayer, ärztlicher Leiter der Suchthilfe Wien und bereits seit mehr als 20 Jahren in der niederschwelligen Sucht- und Drogenarbeit tätig, die Agenden von Alexander David als Drogenbeauftragter der Stadt Wien.

Bedingt durch die Erweiterung der inhaltlichen Schwerpunkte, im Hinblick auf die neue "Wiener Sucht- und Drogenstrategie 2013" kommt es dabei auch zu einer Änderung hinsichtlich der Funktionsbezeichnungen: Haltmayer wird in Zukunft die Bezeichnung "Beauftragter für Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien" tragen. Ebenso wie der Wiener Drogenkoordinator Michael Dressel, MA, zukünftig die Funktionsbezeichnung "Koordinator für Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien" erhält.

"Ganz besonders bedanken möchte ich mich bei Alexander David für seine Verdienste und sein Engagement über all die Jahre. David hat nie den Praxisbezug verloren, da er auch immer als niedergelassener Arzt (Substitutionsarzt) tätig war. Ich wünsche ihm alles Gute für seinen bevorstehenden Ruhestand", betonte Sonja Wehsely, Stadträtin für Gesundheit- und Soziales, im Zuge der Amtsübergabe. "Gleichzeitig freue ich mich, dass mit Hans Haltmayer ab November einer der ausgewiesenen Experten in Wien im Sucht- und Drogenbereich diese Funktion übernehmen wird", so Wehsely weiter.

"Hans Haltmayer bringt umfassende Erfahrung mit: Seit mehr als 2 Jahrzehnten arbeitet er im Bereich der niederschwelligen Sucht- und Drogenarbeit, war auch schon im damaligen "Ganslwirt" tätig und engagiert sich in den Bereichen Substitutionsbehandlung, der Entwicklung schadensbegrenzender Maßnahmen und der Prävention von Infektionskrankheiten", unterstreicht auch Michael Dressel, Koordinator für Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien, warum die Wahl auf Haltmayer gefallen ist. "Bei Alexander David möchte ich mich für die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit ganz herzlich bedanken", so Dressel abschließend.

"Zurückzuschauen auf mehr als 20 Jahre Umsetzung des Wiener Drogenkonzeptes ist zufriedenstellend und die ideale Grundlage für die Aufgaben denen sich die Stadt Wien in den nächsten Jahren widmen wird. Die Behandlung und Betreuung von Drogenkranken hat sich in den letzten Jahrzehnten von einer rein an Abstinenz orientierten stationären Behandlung für eine Minderheit von Betroffenen zu einer kontinuierlichen breiten Versorgung für den größten Teil der Drogenkranken entwickelt. Heute steht ihnen eine Reihe von differenzierten ambulanten und stationären Therapieangeboten zur Verfügung. Die Zahl der Jugendlichen, die von harten Drogen abhängig sind, hat sich von mehreren 100 noch vor 10 Jahren auf eine Handvoll verringert", zieht Alexander David Resümee. "Mein Nachfolger Hans Haltmayer, ist einer der erfahrensten und angesehensten Sucht- und Drogenfachleute Österreichs und ich freue mich, dass er den erfolgreich gegangenen Weg des Umganges mit Suchtkranken fortsetzen wird."

Angesprochen auf sein neues Aufgabengebiet und welche Schwerpunkte er zukünftig setzen wird, erklärt Hans Haltmayer, der neue Beauftragte für Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien: "Der erfolgreiche Weg der Wiener Sucht- und Drogenstrategie wird fortgesetzt und um neue Schwerpunkte, wie Alkoholabhängigkeit und neue psychoaktive Substanzen (Research Chemicals) erweitert. Ich freue mich auf diese Aufgabe und sehe die große Verantwortung die darin liegt." Und Haltmayer weiter: "Wir wollen die Enttabuisierung der Diagnose Alkoholabhängigkeit erreichen und ein Klima schaffen, in dem das Problem als solches benannt werden kann. Denn mit dem ausgesprochenen Wort beginnt der Prozess der Veränderung."

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