Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.12.2013:
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47. Wiener Gemeinderat (8)

Dringlicher Antrag zum Thema "Erhalt von Brauchtum, kulturellem Erbe und Tradition als unverzichtbaren Bestandteil einer festen sozialen Gemeinschaft", eingebracht von der FPÖ

Die GemeinderätInnen der SPÖ präsentierten im Zuge des Dringlichen Antrags im Plenum Fotografien von Nikolo-Besuchen in Kindergärten.

GR Dominik Nepp (FPÖ) hielt fest, dass es sich um eine Missachtung des christlichen Brauchs handle, wenn man "den Nikolaus" aus dem Kindergarten verbanne. Es würde enormer Druck aufgebaut, die PädagogInnen würden mit ihrer Entscheidung alleine gelassen. Die Nikolausfeier im Rathaus könne die Feiern in den Kindergärten nicht ersetzen. Die Tendenz zeige, dass man "im rot-grünen Wien" christliches Brauchtum durch "Allerwelt-Symbolik" zu ersetzen versuche. Das Verbot von Adventkränzen sei ebenso ein "Anschlag" auf die Symbolik und das religiöse Sinnbild.

GR Dr. Wolfgang Ulm (ÖVP) wies darauf hin, dass die Konfrontation mit den vielen Nikolausbildern zeige, dass sich die Mehrheit der SPÖ mit religiösen Brauchtum identifiziere. Die SPÖ sei jedoch "nicht unschuldig" am Antrag. Nikolausbesuche auszuschlagen sei unverständlich, das Verbot von Adventkränzen sei ebenso ein erkennbares Signal. Betreffend der Kreuzdebatte hob Ulm hervor, dass die Bezirksräte von Rot-Grün bei einem früheren Antrag gegen Kreuze gestimmt hätten. Es sei "unglaublich", dass Bürokratie das Selbstverständnis von Adventfeiern verhindere.

GR David Ellensohn (Grüne) hielt fest, dass es sich hier nicht um einen Kulturkampf handle. Es gebe kein falsches Brauchtum. Die Herausforderung liege darin, dass sich viele Familien versuchten unterschiedliche Bräuche selbst zurechtzulegen.

Es fehle am kulturellen Selbstbewusstsein, sagte GR Dr. Wolfgang Aigner (Klubungebundener Mandatar). Bei "allem Respekt" für andere Kulturen wäre ein "sowohl als auch" wünschenswert. Am Konkordat hingen sich sämtliche Religionsgemeinschaften an. Das Kreuz sei ein passives Symbol, es könne kein Amtsmissbrauch sein, Kreuze aufzuhängen.

Es gebe Adventkränze und der Nikolaus besuche die einzelnen Einrichtungen, unterstrich GR Heinz Vettermann (SPÖ). Es gebe die Brandschutzverordnung für Wiener Schulen, es sei jedoch auch korrekt, dass keinerlei Vorfälle mit Adventkranz-Kerzen bekannt seien. Die FPÖ spreche die Unwahrheit um Ängste zu schüren. Vor allem "der Nikolaus" sei auch bei nicht christlich erzogenen Kindern sehr beliebt und durchaus kulturverbindend.

GR Johann Herzog (FPÖ) unterstellte in seinen Ausführungen der SPÖ ein "langsames geplantes Rückdrängen" des Brauchtums. Die Minderheiten würden sich durch viele gesteuerte Angelegenheiten behutsam durchsetzen. Am Beispiel Niederösterreich und Oberösterreich sei zu erkennen, dass man am Brauchtum festhalten wolle. Das Verstecken christlicher Symbole habe in Wien System.

Weder "der Nikolaus" noch Adventkränze seien in Wien verboten, bekräftigte GR Mag. Jürgen Czernohorszky (SPÖ). Es gebe Brandschutzbedingungen, an denen sich Länder orientieren und in denen sich sicherheitstechnische Rahmen für PädagogInnen finden würden. "Kultur wird nicht verordnet." PädagogInnen würden zudem Feste und Traditionen anderer Kulturen in ihre Vermittlung aufnehmen.

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