Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.12.2013:
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47. Wiener Gemeinderat (9)

Dringlicher Antrag zum Thema "Erhalt von Brauchtum, kulturellem Erbe und Tradition als unverzichtbaren Bestandteil

GR Mag. M.A.I.S. Johann Gudenus (FPÖ) meinte, "rot-grüne Nervosität" zu erkennen. Die selbsternannte "linke Elite" versuche, alles "was uns zusammen hält, gemeinsam gewachsene Kultur und unsere Symbole" zu verbieten. Wenn in öffentlichen Spitälern kein Schweinefleisch mehr angeboten würde, müsse man sich fragen, was als Nächstes komme. Abschließend hielt Gudenus fest, dass seine Fraktion zum Verbot von Kultur und Brauchtum "nicht zur Verfügung steht".

GR Mag. Gerald Ebinger (FPÖ) sagte, seine Partei mache sich stark für christliche Bräuche und Symbole. Es mache Sinn, diese Bräuche zu feiern, nicht nur historisch, sondern auch wirtschaftlich. So müsse man sich nur die Besucherzahlen "auf dem Christkindlmarkt" ansehen.

GR Senol Akkilic (Grüne) wollte gewisse Bräuche nicht in Frage stellen und diese akzeptieren. Dennoch forderte er Respekt ein gegenüber Menschen anderer Glaubensrichtungen, die mit diesen christlichen Bräuchen nichts "am Hut haben".

Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch (SPÖ) betonte einmal mehr: "Es gibt kein Adventkranz-, Nikolo- und Schnitzelverbot."

Für GR Mag. Wolfgang Jung (FPÖ) sei es nachvollziehbar, "den Krampus" aus pädagogischen Gründen zu verbieten, um Kindern die Angst zu nehmen - aber doch nicht "den Nikolo". In Brüssel gebe es keinen Weihnachtsmarkt mehr, soweit dürfe es in Wien nicht kommen, schloss Jung.

Abstimmung: Keiner der FPÖ-Anträge fand die notwendige Mehrheit.

Fortsetzung der Tagesordnung: Subvention an die Vereinigten Bühnen Wien (VBW)

GR Mag. Gerald Ebinger (FPÖ) fuhr mit der ursprünglichen Debatte fort: Eine Umstrukturierung der VBW sei wichtig. Er regte an, das "Ronacher" zu verkleinern und private Partner an Bord zu holen, um kostendeckend zu arbeiten. Ebinger hinterfragte die Honorarlegung von Intendanten. Früher hätten die VBW durch erfolgreiche Produktionen Tantiemen lukriert und damit weniger Subventionen benötigt. Das gelte es wieder zu erreichen.

Laut GR Ernst Woller (SPÖ) ist Situation der VBW in den 1990er-Jahren mit heute nicht vergleichbar. Es sei politisches Ziel gewesen, Subventionen in den vergangenen Jahren zu verringern, dies sei gelungen. Er verglich die Einnahmen bei Musicals mit einer "Hochschaubahn": Je nach Produktion gehe es einmal nach Oben und dann wieder nach Unten. Nun sei es alternativlos, die Subvention auf 42 Millionen Euro zu erhöhen, da es "unsere eigenen Häuser sind". Ziel sei es, ab 2016 die Subvention wieder um fünf Millionen zu reduzieren. Daher gelte es, eine Neuorientierung der VBW zu diskutieren.

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