Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 03.07.2015:
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Ludwig/Hora/Wiener Wohnen: Erste Vorschläge für Garagenneubau am Handelskai 214 präsentiert

BewohnerInnen wurden über Projektideen informiert: Studie zeigt Möglichkeiten moderne Tiefgarage und neuen Wohnraum zu vereinen. Der Blick auf die Donau bleibt!

Auf Initiative von Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, Bezirksvorsteher Karlheinz Hora und Wiener Wohnen-Direktor Josef Neumayer soll das in die Jahre gekommene Garagenareal am Handelskai 214 endlich einer modernen Tiefgarage weichen, die den heutigen Standards entspricht. Zudem zeigt eine spannende Projektidee, wie man dies mit der Schaffung neuen leistbaren Wohnraums kombinieren kann und dadurch die Belastung der bestehenden Garagenplatz-MieterInnen minimieren könnte.

Auf dem geplanten Standort befindet sich derzeit noch ein mehrstöckiges Garagenareal, das in den 1970er Jahren gemeinsam mit dem angrenzenden Gemeindebau errichtet wurde. Diese sogenannten "Palettengaragen" sind aufgrund ihres Alters als stark sanierungsbedürftig eingestuft. Nähere Untersuchungen durch Wiener Wohnen haben ergeben, dass eine Sanierung sowohl aus technischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht keine nachhaltige Lösung darstellt. Die alten Garagen könnten jedoch einem attraktiven Neubau weichen, der die Autos unter die Erde verbannt und so ausreichend Platz für neuen Wohnraum bieten würde.

Machbarkeitsstudie zeigt Möglichkeiten auf

Die Ergebnisse einer ersten Machbarkeitsstudie wurden gestern Abend den interessierten AnrainerInnen bei einer Infoveranstaltung im Haus der Begegnung Leopoldstadt von Bezirksvorsteher Hora und Wiener Wohnen-Direktor Neumayer vorgestellt.

Die von einem Leopoldstädter-Architekten präsentierte Idee würde den bestehenden MieterInnen die Kosten einer möglichen Sanierung von mehreren Millionen Euro ersparen, die gemäß den gesetzlichen Regelungen im privaten - wie auch im städtischen - Wohnbau immer von den MieterInnen zu tragen sind.

Die Idee, den Bau einer neuen Garage mit der Schaffung neuen Wohnraums zu kombinieren, eröffne schließlich Möglichkeiten, die zahlreiche Vorteile mit sich bringt. So könnte einerseits ein Garagenneubau ohne finanzielle Belastung für die BewohnerInnen verwirklicht und andererseits hochqualitativer und erschwinglicher Wohnraum geschaffen werden.

Die Projektidee zeigt ein Potential von rund 600 Tiefgaragenplätzen und 200 Wohnungen auf. Die neuen Wohnungen könnten vorwiegend mit ein bis drei Zimmern ausgeführt werden und jeweils über eine Freifläche, also entweder einen Balkon, Loggia oder Terrasse verfügen.

Auch für Wohnbaustadtrat Michael Ludwig liegen die Vorteile hier auf der Hand. Denn die nunmehr vorgestellte Projektidee zeigt Varianten auf, die "ganz klar zum Vorteil der Bewohnerinnen und Bewohner sind. Damit könnten finanzielle Belastungen der Mieterinnen und Mieter ausgeschlossen und trotzdem eine Lösung für den notwendigen Garagenneubau erreicht werden. Zudem könnte auch zusätzlicher erschwinglicher Wohnraum, der sich selbstverständlich in das Gesamtbild des Grätzels einfügen muss, mithilfe von Fördermitteln der Stadt Wien geschaffen werden."

So soll bei der weiteren Planung auch ein besonderes Augenmerk darauf gelegt werden, dass sich der luftige Neubau in das Gesamtensemble gut eingliedert. Bereits die Machbarkeitsstudie zeigt auf, wie zahlreiche Sichtachsen auf die Donau für die Mieterinnen und Mieter der bestehenden Wohnhausanlage Handelskai 214 auch weiterhin gewahrt bleiben könnten. "Das heißt, die angrenzenden Bewohnerinnen und Bewohner sollen auch weiterhin den Blick auf die schöne Donau genießen können. Die Projektidee sieht vor, nur dort Wohnungen zu bauen, wo im bestehenden Bau Stiegenhäuser ohne Fenster sind. Aus dem Wohnzimmer, dem Schlaf- und dem Kinderzimmer bleibt der Blick auf die Donau", so Wiener Wohnen-Direktor Neumayer.

Die Attraktivierung der Erdgeschoßzonen und unterschiedlichste Möglichkeiten der Innenhofgestaltung sollen sich zudem an den heutigen Wohnbedürfnissen sowie an den Grundprinzipien des Wiener Gemeindebaus "Luft, Licht und Sonne" orientieren und natürlich den BewohnerInnen beider Anlagen zu Gute kommen. Konkret wurde am gestrigen Abend bereits der langjährige Wunsch nach einem Ärztezentrum in der Projektidee skizziert. Auch die Möglichkeit eines eigenen Verbindungsstegs zwischen Wohnhausanlage und Donaupromenade soll im Rahmen der weiteren Projektplanung geprüft werden.

Im nächsten Schritt muss nun die entsprechende Flächenwidmung umgesetzt und ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt werden. Ein Baubeginn ist frühestens mit 2018 realisierbar, die Fertigstellung könnte somit 2020 eine moderne Garage für alle MieterInnen und rund 200 neue Wohnungen mit Freiflächen und zusätzlichen Geschäften wie auch Infrastruktur bedeuten.

Parkplatzgarantie für GaragenmieterInnen

Die neue Tiefgarage würde für die bestehende Wohnhausanlage und die zukünftige Nachbaranlage genügend Stellplätze bereitstellen und barrierefrei zugänglich sein. "BewohnerInnen, die einen Stellplatz im derzeitigen Garagenareal angemietet haben, erhalten auch in der neuen Tiefgarage einen fixen Stellplatz, zu den dann durchschnittlich - im städtischen Bereich üblichen - Konditionen", versichert Wiener Wohnen Direktor Neumayer schon heute.

Zudem wird Wiener Wohnen mit Unterstützung des Bezirks sicherstellen, dass auch während der gesamten Bauphase entsprechende Ersatzstellplätze in der nahen Umgebung zur Verfügung stehen. "Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen, die auf einen Stellplatz in unmittelbarer Nähe zur Wohnung angewiesen sind, werden wir selbstverständlich auch entsprechende Lösungen anbieten", sichert Bezirksvorsteher Hora hier volle Unterstützung zu. An entsprechenden Konzepten wird bereits gearbeitet, auch Gespräche mit Garagenbetreibern in der Umgebung wurden bereits geführt.

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