Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 04.09.2015:
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Josefstadt: Gedenktafel für die Malerin Trude Waehner

Das Josefstädter Bezirksmuseum (8., Schmidgasse 18) lädt zur Enthüllung einer Gedenktafel für die Malerin Trude Waehner (1900 - 1979) ein. Am Dienstag, 8. September, um 17.30 Uhr, wird die steinerne Tafel am Haus 8., Buchfeldgasse 6, erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. In dem einstmaligen Wohnhaus der namhaften Künstlerin befindet sich auch das vom Sohn, Gustav Szekely, betreute und vollständig erhaltene Atelier. Nach der Enthüllungsfeier haben die Teilnehmer die Gelegenheit zur Besichtigung der langjährigen Arbeitsstätte Waehners. Über das Leben und das malerische Wirken der 1938 nach Amerika emigrierten und 1947 nach Wien heimgekehrten Malerin mit zeitweisen Wohnsitzen in Frankreich und Italien spricht Sabine Plakolm (TU Wien, Institut für Kunstgeschichte). Der Zutritt zur Gedenkveranstaltung ist frei. Auskünfte geben die ehrenamtlich agierenden Bezirkshistoriker unter der Rufnummer 403 64 15 (Anrufbeantworter) und per E-Mail: bm1080@bezirksmuseum.at.

Trude Waehner besuchte die Kunstgewerbeschule in Wien und wurde in weiterer Folge im "Bauhaus" in Dessau von Paul Klee und Wassily Kandinsky unterrichtet. Dann übersiedelte die Künstlerin nach Berlin und hernach auf Grund nationalsozialistischer Schandtaten wieder nach Wien. Hier betätigte sich Waehner als Malerin ("Österreichischer Werkbund") und engagierte sich für Verfolgte. Als die Nationalsozialisten schließlich auch in Österreich an die Macht kamen, flüchtete Waehner von Wien über Zürich, Paris und London nach New York. In Amerika arbeitete die Emigrantin als Malerin, lehrte an Colleges und machte kunstpsychologische Studien. 1947 folgte die Rückkehr nach Wien. Nach Aufenthalten in Frankreich und Italien starb die Kreative 1979 in ihrer Heimatstadt. Von Ölgemälden, Aquarellen und Zeichnungen bis zu Holzschnitten reichte Waehners künstlerisches Schaffen.

Mehr Informationen über die bedeutende Malerin sind in einem Katalog aus 2010 zur seinerzeitigen Ausstellung "Trude Waehner -Lebensstationen einer Josefstädterin" nachlesbar. Die Publikation enthält Abbildungen reizvoller Arbeiten Waehners (Verlag "Bibliothek der Provinz"). Gleich empfehlenswert ist der vom Sohn der Künstlerin, Gustav Szekely, verfasste Band "Aus dem Leben der Malerin Trude Waehner" (Herausgeber: Bezirksmuseum Josefstadt). Beide Druckwerke werden im Museum feilgeboten. Der Preis pro Buch beträgt 15 Euro. Das Museumsteam (Leitung: Maria Ettl) hat das Gedenktafel-Projekt in enger Zusammenarbeit mit dem Verein "Steine der Erinnerung an die Opfer des NS-Regimes in der Josefstadt" verwirklicht.

(Schluss) enz

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