Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.04.2016:
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Ludwig/Prokop: Schlüsselübergabefest im Ottakringer Lobmeyrhof

Ludwig/Prokop: Schlüsselübergabefest im Ottakringer Lobmeyrhof

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Fertigstellung der geförderten Sanierung des historisch bedeutsamen Gebäudes in der Lorenz-Mandl-Gasse 10-16


115 Jahre zählt der unter Denkmalschutz stehende Lobmeyrhof nun bereits. Sein würdiges Alter sieht man ihm dank einer umfangreichen Sanierung allerdings nicht mehr an. Im Gegenteil – aus dem Gründerzeitgebäude ist ein attraktives Zuhause mit 175 Wohnungen geworden, das modernen Wohnkomfort mit einzigartigem historischem Flair verbindet. Heute, Montag, übergaben Wohnbaustadtrat Michael Ludwig und Bezirksvorsteher Franz Prokop die Schlüssel an die MieterInnen.

„Der Lobmeyrhof ist ein neues Vorzeigebeispiel für die Topleistungen der Sanften Stadterneuerung in Wien. Die Sanierung hat viel Fingerspitzengefühl erfordert, um die Charakteristik des Gebäudes zu erhalten und gleichzeitig modernen Wohnkomfort zu bieten. Jahrzehntelange Erfahrungen und nicht zuletzt die hervorragende Arbeit der Fachleute des wohnfonds_wien, des Bundesdenkmalamts und zahlreicher weiterer Expertinnen und Experten machen die erfolgreiche Umsetzung eines Projekts mit dermaßen hohen Anforderungen möglich“, wie Wohnbaustadtrat Michael Ludwig betonte.

Im Rahmen der Generalsanierung wurden Wohnungen geschaffen, die unterschiedlichen Wohnbedürfnissen gerecht werden. So beherbergt der Lobmeyrhof nun neben Familien- und Singlewohnungen eine SeniorInnen-und zwei StudentInnen-WGs, ein Wohnprojekt für alleinerziehende Mütter sowie Wohneinheiten, die vom Fonds Soziales Wien betreut werden. „Soziale Aspekte, darunter auch eine ausgewogene soziale Durchmischung und ein gutes Miteinander aller Generationen, standen im Vordergrund“, unterstrich Ludwig.

Die Stadt Wien unterstützte die Revitalisierung des Lobmeyrhofs mit beträchtlichen Fördermitteln im Umfang von 21,5 Millionen Euro. „Es ist großartig, was mit der Generalsanierung des Lobmeyrhofs gelungen ist“, zeigte sich auch Bezirksvorsteher Franz Prokop begeistert. „Damit wurde nicht nur ein bedeutsames Ottakringer Kulturerbe bewahrt, sondern auch mit neuem Leben erfüllt. Motor für diese Glanzleistung waren die umfangreichen Fördermittel der Stadt Wien, ohne die es nicht gegangen wäre. Last but not least: Wir haben innerhalb des Blocks einen Fußweg parallel zur Wernhardtstraße geschaffen, der den Fußgängerinnen und Fußgängern im Grätzel zugutekommt“, so Prokop.

Die Generalsanierung im Überblick

  • Architektur
    Der denkmalgeschützte Altbestand wurde in seiner Struktur erhalten, mit moderner zeitloser Architektur verbunden und vollständig saniert. So „schwebt“ das zweite Dachgeschoß als durchgehender Riegel über einem leicht eingerückten ersten Dachgeschoß. Im Hof wurde der vorhandenen Struktur ein neuer Baukörper vorgeblendet.
    Hofseitige begrünte Dachterrassen über dem zweiten Dachgeschoß sowie Balkone in allen anderen Geschoßen sorgen für private Freiflächen. Durch den neuen Grundriss der Stiegenhäuser sind alle Geschoße über Aufzüge an den Hauptpodesten sowie Rampen bis zur ersten Einstiegsstelle erschlossen. In der Anlage wurden drei Geschäftslokale geschaffen.
  • Wohnungen
    Fast alle der 175 Wohnungen in den Größen von 38 bis 110 m2 haben Freibereiche – Terrassen, Loggien oder Balkone. Von Kolping Österreich werden eine SeniorInnen-WG, zwei StudentInnen-WGs sowie ein Projekt für alleinerziehende Mütter betrieben. Sechs Wohneinheiten werden vom Fonds Soziales Wien – wieder wohnen – betreut. Insgesamt stehen mehr als 2.300 m2 Wohnnutzfläche für betreute Wohnformen zur Verfügung.
  • Ökologie
    Die gesamte Anlage wurde an das Fernwärmenetz angeschlossen, die Wohnungen zusätzlich mit einer kontrollierten Be- und Entlüftung ausgestattet, wobei die Steuerung für jede einzelne Wohnung möglich ist. Die Behaglichkeit und Wohnqualität der Innenräume wird einerseits durch eine entsprechende Wärmedämmung der Außen- und Innenwände sowie durch den Einbau von Lärmschutzfenstern entlang der verkehrsintensiven Wernhardtstraße erreicht.
    Trotz der hohen Anforderungen des Denkmalschutzes kann durch die Sanierung eine Reduktion des Heizwärmebedarfs um rund 60 Prozent auf 42,48 kWh/m²a – dies entspricht dem Niedrigenergiestandard – erzielt werden.

Ablauf der Sanierung

Parallel zur Wohnversorgung aller BewohnerInnen – eine Mieterin sowie ein Lokalbetreiber nahmen die angebotene Möglichkeit in Anspruch, nach der Sanierung wieder in die Wohnhausanlage zu ziehen – wurden bereits im Jahr 2009 die notwendigen Vorarbeiten für die umfassende Sanierung, die im Herbst 2013 startete, durchgeführt. Basierend auf dem Anforderungskatalog der Ausschreibung von Wiener Wohnen wurde ein Sanierungskonzept erarbeitet, das sich durch soziale Nachhaltigkeit und besondere architektonische Lösungen auszeichnet. Die gesamte Sanierung, für die die WISEG Substanzerhaltungs.m.b.H., GSD Gesellschaft für Stadt- und Dorferneuerung sowie Mikfey Bau Engineering, Constructing & Trading G.mb.H. verantwortlich zeichneten, erfolgte nach den modernsten technischen Möglichkeiten.

Die Gesamtsanierungskosten für die Generalsanierung des Lobmeyrhofs machten knapp 27,5 Mio. Euro aus. (Schluss) da

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