Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 06.07.2016:
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Vassilakou, Oxonitsch: "Nächste Schritte für Stadtstraße Aspern"

Vassilakou, Oxonitsch: "Nächste Schritte für Stadtstraße Aspern"

Copyright: PID/Christian Fürthner

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Planungsoptimierung der neuen Verbindung zwischen A23 Hirschstetten und S1 Seestadt präsentiert; Baubeginn 2018


Die Stadtstraße Aspern im 22. Bezirk ist auf Schiene, soll aber möglichst billiger und regionaler werden. Sie verbindet die A 23 (Anschlussstelle Hirschstetten) mit der S1 (Anschlussstelle Seestadt West). Gleichzeitig erschließt sie in Entstehung begriffene, neue Stadtteile wie zum Beispiel "aspern Die Seestadt Wiens". Ziel der Straße ist es, den Durchzugsverkehr aus den Siedlungsgebieten abzuziehen und durch die verkehrsmäßige Entlastung die Lebensqualität in Ortskernen wie Hirschstetten, Stadlau und Breitenlee deutlich zu verbessern.

Die Planung der neuen Straßenverbindung zwischen der A23 (Hirschstetten) und der S1 (Seestadt) wurde eingereicht und befindet sich derzeit in Prüfung der UVP-Behörde. Mit einem UVP-Bescheid rechnet die Projektwerberin MA 28 – Straßenverwaltung und Straßenbau im Frühjahr 2017, die Bauarbeiten werden daher 2018 beginnen und 2020 abgeschlossen sein. Um dem Ziel der Regionalisierung und Kostensenkung des Projekts nachzukommen, werden derzeit die Bereiche Süßenbrunner Straße und Lavaterstraße einer nochmaligen Überarbeitung unterzogen. „Klar ist für uns, dass der Zeitplan wie vereinbart eingehalten werden muss. Die überarbeiteten Bereiche werden daher im Frühjahr 2017 nachträglich eingereicht“, erklärten dazu Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou und der Klubvorsitzende der Wiener SPÖ Christian Oxonitsch heute im Rahmen einer Pressekonferenz.

Diese potentiellen Änderungen und Optimierungen für die Stadtstraße Aspern wurden heute vorgestellt.

Die wesentlichen Änderungen und Verbesserungen zur sich derzeit in Überarbeitung befindlichen Stadtstraße sollen folgende Punkte umfassen:

  • geringere landschaftliche Eingriffe durch Reduzierung der Rampenbauwerke und Verzicht auf Tieferlegung der Süßenbrunner Straße
  • direkte Anbindung der Stadtentwicklungsgebietes „Hausfeld Nord“ -Anbindung Lavaterstraße
  • eine Kostenreduktion auf Basis der vorgenannten Maßnahmen und einer Adaptierung der technischen Grundlagen um ca. 3 Mio. EUR.

Zusätzliche niveaugleiche Anbindungen des untergeordneten Straßennetzes im Bereich Süßenbrunner Straße und Lavaterstraße

Die zusätzlichen niveaugleichen Anbindungen des untergeordneten Straßennetzes sollen aus der Stadtstraße Aspern eine stadtverträgliche Erschließungsstraße machen mit dem Ziel, die Belastung für die Wohnbevölkerung durch den Durchzugsverkehr dadurch zu verringern.

Geringe landschaftliche Eingriffe durch Reduzierung der Rampenbauwerke

Die Querung der Stadtstraße mit der Süßenbrunner Straße soll künftig niveaugleich erfolgen. Dies würde bewirken, dass der Eingriff in das landschaftliche Erscheinungsbild reduziert wird, da dadurch sowohl Unterführungs- als auch Brückenbauwerk entfallen.

Direkte Anbindung der Stadtentwicklungsgebietes „Hausfeld Nord“ (Anbindung Lavaterstraße)

Die Lavaterstraße soll künftig im Bereich der U2-Querung mittels einer klassischen T-Kreuzung an die Stadtstraße Aspern angebunden werden. Diese Variante führt nicht nur zu einem deutlich kleineren Eingriff in die Landschaft aufgrund des Verzichtes auf Rampenbauwerke, sie stärkt auch den Charakter der Stadtstraße Aspern als stadtverträgliche Erschließungsstraße, weil sowohl der Durchzugsverkehr verringert als auch das künftige Stadtentwicklungsgebiet „Hausfeld Nord“ an die Stadtstraße Aspern angebunden werden kann. Eine Realisierung ist aus heutiger Sicht zeitgleich mit der Errichtung der Stadtstraße Aspern vorgesehen.

Kostenreduktion um ca 3 Mio. EUR.

Einen weiteren positiven Effekt Wien hätten die Änderungen und Verbesserungen auch auf den Budgethaushalt der Stadt Wien. Durch die Realisierung der vorgenannten Maßnahmen können die Kosten um ca 3 Mio. EUR reduziert werden. Die prognostizierten Gesamtkosten belaufen sich somit auf 317 Mio. EUR, wovon 231,6 Mio. EUR der Bund trägt. Die restlichen 85,4 Mio. EUR kommen von Seiten der Stadt Wien.

Zahlen & Fakten

  • Öffentliche Auflage: Juli 2016
    Änderungsantrag: Frühjahr 2017
    Baubeginn: Frühjahr 2018
    Bauende: Herbst 2020
  • Gesamtlänge: 3,2 km
    Länge Tunnel 1 Emichgasse: 0,795 km
    Länge Tunnel 2 Hausfeldstraße: 0,55 km

Umweltverträglichkeit und BürgerInnenbeteiligung

Seit 2012 haben die für die Planung und Realisierung der Stadtstraße Aspern im 22. Bezirk zuständigen Abteilungen der Stadt Wien, die MA 28 - Straßenverwaltung und Straßenbau und die MA 29 -Brückenbau und Grundbau, gemeinsam mit externen FachplanerInnen intensiv an der Vorbereitung der Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) für die Stadtstraße Aspern gearbeitet. Die zusammenfassende Darstellung und integrative Bewertung der Umweltauswirkungen des 3,2 km langen Straßenprojekts erfolgte in der UVE. Im Juni 2014 wurden die umfangreichen Unterlagen des seit mehr als 20 Jahren verfolgten Projekts bei der zuständigen Behörde, der MA 22 - Umweltschutz, eingereicht. Die im Rahmen der UVE gemäß Umweltverträglichkeitsprüfungs-Gesetz (UVP-G) untersuchten Bereiche erstrecken sich von Verkehrsplanung über Untersuchungen von Luftgüte und Lärmschutz bis zu ökologischen Untersuchungen. Die angeführten Untersuchungsfelder beziehen sich nicht nur auf die Betriebsphase, sondern auch auf die Bauphase, also auf die Umweltauswirkungen, die während der Errichtung der neuen Straßenverbindung zu erwarten sind. Bereits in der Planungsphase wurde die Bevölkerung intensiv in das Stadtstraßenprojekt einbezogen. Stellvertretend für die Bevölkerung haben sich InteressensvertreterInnen in einem BürgerInnen-Beirat zusammengefunden und die Planungsphase in insgesamt fünf Sitzungen begleitet.

Positive Entwicklung der Donaustädter Infrastruktur

Neben der deutlichen Verkehrsentlastung in den Ortskernen Aspern, Hirschstetten, Breitenlee, Essling und dem Lobau-Vorland sowie auf der Breitenleer und Groß-Enzersdorfer Straße sind auch Verbesserungen im niederrangigen Straßennetz vorgesehen. So sind beispielsweise neue Rad- und Fußwege geplant. Außerdem wird die Stadtstraße eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 50 km/h erhalten, sensible Bereiche werden untertunnelt. Wien wird laut Bevölkerungsprognosen 2030 die Zwei-Millionen-Grenze überschritten haben. Die Donaustadt wird bis dahin rund 200.000 EinwohnerInnen zählen. Das bedeutet einen Zuwachs von ca. 40.000 Personen gegenüber heute. Um dem stark steigenden Infrastrukturbedarf gerecht werden zu können, ist auch ein leistungsfähiges und zukunftsorientiertes Mobilitätsangebot erforderlich. Die Stadtstraße ist ein wesentlicher Teil des Gesamtentwicklungskonzeptes für den Nordosten Wiens. Trotzdem ist sie nur ein kleiner Teil der Gesamtmaßnahmen für eine positive Entwicklung der neuen Donaustadt-Infrastruktur. Neben der von der Stadt Wien geplanten Stadtstraße realisiert die ASFINAG die S1-Spange sowie die ÖBB den Ausbau der Strecke Stadlau-Marchegg der S 80. Dazu kommt der starke Ausbau des öffentlichen Verkehrs. So wurde die U2 bereits in die Seestadt Aspern verlängert. Außerdem wurden die Straßenbahnlinien 25 und 26 adaptiert beziehungsweise verlängert und das Angebot der lokalen Buslinien verbessert.

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