Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 14.02.2022:
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Hanke: waff stärkt 39.000 Wiener*innen beim Weiterkommen im Beruf

• 113 Mio.€ für berufliche Weiterentwicklung, Arbeitsmarktintegration und Fachkräftesicherung

Der Wiener Arbeitsmarkt entwickelt sich derzeit trotz der Corona-Pandemie in eine positive Richtung. Die Prognosen für 2022 zeigen aufwärts, die Beschäftigung hat ordentlich zugelegt. Im Dezember 2021 waren in Wien 870.741 Personen beschäftigt, um 12.345 bzw. 1,4 Prozent mehr als noch vor der Pandemie. Hauptverantwortlich für diese Steigerung sind die Branchen Gesundheits- und Sozialwesen (+6.779), Erbringung von freiberuflichen wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+5.652) und Information und Kommunikation (+ 4.204). In Wien stehen vor allem die Hotellerie und Gastronomie weiter unter dem Eindruck der Pandemie. Allein in dieser Branche gibt es jetzt 7.318 Beschäftigte weniger als vor der der Krise. Die Arbeitslosigkeit liegt im Jänner noch über dem Vorkrisenniveau. 154.986 Personen waren in Wien arbeitslos oder in Schulungen, das sind 3.613 mehr als im Jänner 2020. Der Ausblick der Wirtschaftsforscher für 2022 ist äußerst positiv. Sie gehen von einem starken Wirtschaftswachstum von 5,2 Prozent (WIFO) bzw. 4,2 Prozent (IHS) aus, abhängig vom weiteren Pandemieverlauf und den gesetzten Maßnahmen.  

Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke geht mit positiven Erwartungen in dieses Arbeitsmarktjahr: „Der waff bietet auf individueller, betrieblicher und strategischer Hinsicht wesentliche Unterstützung für den Wiener Arbeitsmarkt. 113 Millionen Euro investieren wir in die Beratung und Förderung von rund 39.000 Wiener*innen und über 1.100 Unternehmen. Damit tragen wir als Stadt auf persönlicher Ebene zu neuen beruflichen Möglichkeiten bei und sorgen für zusätzliche Fachkräfte etwa im Pflegebereich und der IT. Der waff berät und fördert alle, die einen Ausbildungsabschluss nachholen wollen. Mit der Förderung von Lehrausbildungsbetrieben gibt es zudem Anreize, neue Lehrstellen zu schaffen. Ich will, dass arbeitsuchende und beschäftigte Wiener*innen von den guten Wirtschaftsaussichten profitieren und kann nur dazu aufrufen, die Möglichkeiten des waff auch zu nutzen.“

Fritz Meißl, Geschäftsführer des waff, betont die Entwicklung, die heuer gestartet wird: „Wir werden heuer mit dem Ausbau unseres Programms „Jobs PLUS Ausbildung“ starten, die attraktivste Förderung für das Einstellen von arbeitsuchenden Wiener*innen über 50 Jahre weiterführen und die Basis für das Fachkräftezentrum legen. Das sind wesentliche Schritte, um Arbeitnehmer*innen zu unterstützen, damit sie im Beruf weiterkommen.“

Förderung beruflicher Entwicklungschancen

Die Arbeitswelt befindet sich in Zeiten der Digitalisierung und Ökologisierung in einem nachhaltigen Wandel. Der waff informiert, berät und fördert Wiener Arbeitnehmer*innen, damit sie von diesen Veränderungen im Beruf profitieren können. Kostenlose Beratung für das Weiterkommen im Beruf ist eine der Kernleistungen des waff. Gerade Wiener*innen ohne Ausbildungsabschluss stehen im Fokus der Beratung und finanziellen Förderung. Denn Weiterbildung und Qualifizierung schützen vor Arbeitslosigkeit. Die Arbeitslosenquote von Personen mit Lehrabschluss ist um rund 40 Prozent niedriger als jene von Pflichtschulabsolvent*innen. Der waff arbeitet am Abbau bestehender Benachteiligung am Arbeitsmarkt und fördert die Chancengleichheit von Frauen und Männern am Arbeitsmarkt. Diese Förderung ist gerade in Zeiten der besonderen Mehrfachbelastung von Frauen in der Pandemie notwendig. Die Programme „FRECH – Frauen ergreifen Chancen“ und „Karenz und Wiedereinstieg“ unterstützen Frauen mit Förderungen von bis zu 5.000 Euro. Die Weiterbildungsdatenbank unter www.weiterbildung.at liefert eine qualitätsgesicherte Übersicht zum Weiterbildungsangebot. Inhaltlich wird die Stärkung der digitalen Kompetenzen der Beschäftigten forciert, etwa mit dem gemeinsam mit der AK Wien umgesetzten Qualifizierungsprogramm „Digi-Winner“. Darüber hinaus ist der waff der größte Träger von Arbeitsstiftungen in Österreich. Arbeitsstiftungen bieten für Arbeitnehmer*innen im Fall von Personalabbau oder Insolvenzen die Möglichkeit beruflicher Neuorientierung, Qualifizierung und Unterstützung bei der Arbeitssuche.

Eine neue Zielgruppe von waff-Förderungen sind Ein-Personen-Unternehmen (EPU). Sie werden seit dem Vorjahr mit bis zu 2.000 Euro für Weiterbildung zur Stärkung der unternehmerischen Kompetenzen unterstützt.

Insgesamt werden heuer über 26.000 Wiener*innen von der Förderung beruflicher Entwicklungschancen profitieren, davon über 16.000 Frauen, was einem Anteil von rund 62 Prozent entspricht. Rund 40,7 Millionen Euro stehen dafür bereit. Der waff unterstützt bei der Weiterbildung, damit persönliche Ziele wie beruflicher Aufstieg, höheres Gehalt, Arbeitsplatzsicherheit oder bessere Arbeitsbedingungen erreicht werden können.

Fachkräftesicherung für Wiener Betriebe

Die Fachkräftesicherung für Wien ist ein wesentlicher Baustein für die künftige wirtschaftliche Entwicklung. In einigen Branchen wird es für die Betriebe nicht erst seit Beginn der Corona-Pandemie schwieriger, ausreichend qualifizierte Mitarbeiter*innen zu finden. Darunter fallen unter anderem der IT- und der Gesundheits- und Sozialbereich.

Der waff erarbeitet derzeit mit den Sozialpartnern, dem AMS Wien und Abteilungen der Stadt Wien wesentliche Grundlagen der Fachkräftesicherung. Es wird eine Datenbasis geschaffen und Strategien und Maßnahmen zur Fachkräftesicherung evaluiert. Am Ende des Prozesses wird 2023 das Fachkräftezentrum für Wien stehen.

Unabhängig von der strategischen Ebene trägt der waff in einigen Bereichen sehr konkret zur Qualifizierung von Mitarbeiter*innen bei, etwa im Gesundheits- und Sozialbereich. Gemeinsam mit dem AMS Wien wird das Programm „Jobs PLUS Ausbildung“ umgesetzt. Dieses Programm wird ab heuer auf 3.000 Teilnehmer*innen erhöht. Dafür werden neue gewerbliche Kooperationen aufgebaut, bestehende Bereiche wie Pflege und Elementarpädagogik werden weiter ausgebaut.

Eine weitere Säule der Fachkräftesicherung ist die Unterstützung der Lehrausbildung. Hier bietet der waff Förderungen für Betriebe, die Lehrlinge einstellen, und gemeinsam mit dem AMS Wien auch die überbetriebliche Lehrausbildung an. Nur dank der Ausweitung der überbetrieblichen Lehrausbildung auf 3.540 Lehrlinge (+ 5,7 Prozent) ist die Gesamtzahl der Lehrlinge im Jänner 2021 auf 17.281 gestiegen und hat damit das Vorkrisenniveau um 1,7 Prozent überschritten.

Arbeitsmarktintegration ausgrenzungsgefährdeter Personen

In diesem Handlungsfeld arbeitet der waff neben Institutionen wie dem Fonds Soziales Wien, der Sozialabteilung der Stadt Wien (MA 40), dem Sozialministeriumservice und dem AMS Wien. Der waff verwaltet die Mittel des Europäischen Sozialfonds für Wien, die zur Förderung von nachhaltiger Beschäftigung, sozialer Inklusion sowie Aus- und Weiterbildung verwendet werden. Im Zentrum dieser Förderungen stehen ausgrenzungsgefährdete Jugendliche und Migrant*innen.

Gemeinsam mit dem AMS Wien wird das Programm Joboffensive 50plus weiter ausgebaut, um langzeitarbeitslosen über 50-Jährigen die Rückkehr in eine Beschäftigung zu ermöglichen. Es bietet Unternehmen, die langzeitarbeitslose über 50-jährige Wiener*innen einstellen, eine höchst attraktive Förderung der Lohn- und Lohnnebenkosten. Das erste Halbjahr wird zur Gänze gefördert, das zweite zu zwei Drittel. Das Programm steht jetzt bis zu 3.000 Wiener*innen zur Verfügung statt zuletzt bis zu 1.750. Gerade in der Zielgruppe der über 50-Jährigen besteht für Unternehmen hohes Fachkräftepotenzial.

Folgende Zielgruppen profitieren heuer von den Angeboten des waff:

  • 26.193 beschäftigte Wiener*innen, davon 16.117 Frauen, durch kostenlose Beratung, Information und Geld für Weiterbildung und das Nachholen von Bildungsabschlüssen.
  • 9.770 arbeitsuchende Wiener*innen durch berufliche Neuorientierung und Ausbildung
  • 2.889 ausgrenzungsgefährdete Jugendliche und langzeitarbeitslose über 50-jährige Wiener*innen

1.127 Unternehmen durch Förderung von Lehrausbildung sowie Innovations- und Qualifizierungsförderung

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