Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 19.10.2022:
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16. Wiener Landtag (7)

Dringliche

Abg. Mag. Dolores Bakos, BA (NEOS) betonte, dass es „natürlich Herausforderungen im Bildungsbereich“ gebe und man daran hart arbeiten müsse. Es gebe „nichts zum Schönfärben“, hielt sie in Richtung Pädagog*innenmangel fest. Alle Beteiligten, ob im Bund oder in den Bundesländern, seien dazu aufgerufen, das Beste für die Kinder und Jugendlichen herauszuholen. Denn Bildungspolitik in Österreich sei nur durch die Zusammenarbeit aller Bildungsstellen möglich. Hierbei komme auch der Bildungsdirektion eine wichtige Rolle zu. So habe die Personalabteilung der Bildungsdirektion im Bereich der Landeslehrer*innnen mehr als 1.000 Aufnahmen durchgeführt, 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch wurde die Umstellung der Besoldung oder die Integration von 4.000 Schüler*innen aus der Ukraine abgewickelt. Bakos bedankte sich für den Einsatz der Mitarbeiter*innen, denn diese Komplexität der Aufgaben wäre für jedes Unternehmen herausfordernd. Daher wurden auch Kräfte gebündelt und mehr Personal im Sommer hinzugezogen, um den Schulstart im Herbst zu gewährleisten. Richtung ÖVP betonte Bakos einmal mehr, dass es falsch sei, dass es zum Unterrichtsstart im Herbst Schulen gegeben habe, in denen kein Unterricht stattgefunden habe. Fest stehe, dass die Schere zwischen den benötigten Lehrpersonen und vorhandenen Pädagog*innen weiter aufgehe. Es brauche Lehrprogramme für Quereinsteiger*innen und mehr Mittel, genauso wie eine gezielte Entlastung. Bakos zählte Maßnahmen auf, die bereits in Wien umgesetzt werden; darunter das Wiener Bildungsversprechen oder mehr Unterstützungspersonal an den Schulen. Abschließend hielt sie fest, dass der Bedarf an Ganztagsschulen hoch sei. „Bildung ist eines der relevantesten Themen in unserer Stadt und wir sollten alle gemeinsam darauf einen Fokus setzen, aber ohne blinde Schuldzuweisungen“, so Bakos.

Abg. Harald Zierfuß (ÖVP) hielt in Bezug auf seine Vorrednerin Bakos fest, dass die Ausbildungsinitiative vom Bund ausgegangen sei. Es gebe sehr wohl einen Bedarf an einem Ausbau von Ganztagsschulen und verschränkten Formen. Nichtsdestotrotz müsse Eltern weiterhin Wahlfreiheit zwischen den Schulmodellen zustehen. Denn es gebe viele, „die gerne weiterhin einen Hort in Anspruch nehmen wollen“. Zierfuß bezog sich hierbei auf die Schule Rittingergasse mit Hort in Floridsdorf: 86 Prozent der Eltern hätten den Hort gerne weiterhin genutzt, weil so mehr Flexibilität bei der Abholung gewährleistet gewesen wäre. Der Hort werde jetzt zugunsten einer verschränkten Schulform geschlossen. „Von der Regierung wird hier ein künstlicher Bedarf erzeugt“, der nicht der Realität entspreche, betonte Zierfuß. Denn Familien würden sich bewusst für diese Schulform entscheiden – „diese Eltern hätten Wahlfreiheit verdient“, schloss Zierfuß.

Abstimmung: Der Antrag von SPÖ und NEOS betreffend „Maßnahmen zur Bekämpfung des Lehrer*innenmangels“ wurde mehrstimmig angenommen. Alle weiteren Anträge fanden keine erforderliche Mehrheit. 

Die 16. Sitzung des Wiener Landtages endete um 15:18 Uhr.

Service

In der Informationsdatenbank des Wiener Landtages und Gemeinderates (INFODAT) unter http://www.wien.gv.at/infodat können Reden, Debattenbeiträge, Beschlüsse, Anfragen, Anträge, Gesetzesentwürfe und Landesgesetzblätter nach verschiedenen Kriterien abgerufen werden. Dabei wird Zugriff auf die zugehörigen Videos und Originaldokumente (sofern elektronisch vorhanden) geboten. (Schluss) kro

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