Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 05.04.2023:
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Stadt Wien: Startschuss für Wiener Energiebonus 23

Über 630.000 Wiener Haushalte mit Energiebonus 22 unterstützt. Energiebonus 23 kann ab 17. April angesucht werden.

Die Frist für die Ansuchen für den Wiener Energiebonus 22 ist mit 31. März 2022 zu Ende gegangen und die Stadt Wien zieht eine positive Bilanz. Das zentrale Ziel dieser Unterstützungsleistung wurde erreicht: Rund zwei Drittel aller Wiener Haushalte wurden rasch und unbürokratisch mit je 200 Euro unterstützt.

„Wir unterstützen die Wienerinnen und Wiener, solange es notwendig ist. Das haben wir immer gesagt. Wenn man sich den Warenkorb ansieht, auf dessen Basis die Inflation berechnet wird, sind besonders die Kosten für Energie, Wohnen und Lebensmittel gestiegen. Menschen mit geringeren Einkommen geben über die Hälfte ihres Einkommens dafür aus, sie trifft diese Teuerung besonders hart. Darum sind wir mit dem Energiebonus bewusst bis weit in den Mittelstand gegangen und haben das geschafft, was unser Ziel war: Zwei Drittel aller Wiener Haushalte rasch und bürokratisch zu unterstützen. Ich bin stolz darauf, was alle Beteiligten, insbesondere der MA40 und der MA01 hier zusammengebracht haben. Immerhin haben wir in Wien nahezu zwei Mal ganz Graz innerhalb weniger Wochen mit dem Energiebonus versorgt.“, so Sozialstadtrat Peter Hacker.

„Mit dem Wiener Energiebonus 22 haben wir im vergangenen Sommer die größte Einzelhilfsmaßnahme in der Geschichte Wiens gestartet. Damit haben wir rasch und gezielt all jenen Wienerinnen und Wiener finanziell unter die Arme gegriffen, die am meisten von der hohen Inflation und den gestiegenen Energiepreisen betroffen sind. Ich freue mich sehr, dass 99,7 Prozent aller Ansuchen positiv erledigt wurden. Mein Dank gilt hier den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der MA40 und der MA01, die wirklich tolle Arbeit geleistet haben. Leider ist die Teuerungskrise aber noch nicht vorbei. Daher stellen wir bezugsberechtigen Haushalten mit dem Energiebonus 23 ab Mitte April erneut 200 Euro zur Abfederung der hohen Kosten bereit. Bei über 550.000 Haushalten wird der Energiebonus 23 automatisch ausbezahlt.“, so Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke.


Bilanz Wiener Energiebonus 22

634.621 Ansuchen sind bis zum 31. März 2021 bei der Stadt Wien eingelangt. Davon wurden 632.767 Ansuchen bereits positiv erledigt und der Energiebonus bereits überwiesen. 1.518 Ansuchen wurden abgelehnt. Bei 204 Ansuchen müssen noch Unterlagen nachgereicht werden und 132 Ansuchen sind aktuell noch in Bearbeitung. Die Überweisung des Energiebonus erfolgte im Schnitt innerhalb von 4 Tagen nach Stellung des Ansuchens. Die drei stärksten Tage mit den meisten Ansuchen waren der 14.12.2022 (48.000 Ansuchen), der 15.12.2022 (37.743 Ansuchen) und der 13.12.2022 (30.104 Ansuchen). 


Automatische Auszahlung des Energiebonus 23 für rund 556.000 Haushalte

Zur Unterstützung bei der Bewältigung der weiterhin hohen Energie- und Wohnkosten erhalten Wiener Haushalte nun eine weitere Förderung in Höhe von 200 Euro. Die Zielgruppe bleibt gleich: Ein-Personen-Haushalte mit einem Jahres-Bruttoeinkommen 2021 bis zu 40.000 Euro und Mehr-Personen-Haushalte mit einem Jahres-Bruttoeinkommen 2021 bis zu 100.000 Euro – rund 650.000 Haushalte, für die erneut 130 Millionen Euro zur Verfügung stehen.

Es werden rund 556.000 Haushalte sein, für die die automatische Auszahlung des Wiener Energiebonus 23 ohne vorangehendes Ansuchen erfolgen wird. Das sind jene Personen, die bereits den Wiener Energiebonus 22 bis zum 25. März 2023 angesucht haben und in deren Haushalten es zu keinen relevanten Änderungen kam. Sie werden bereits in den nächsten Tagen einen Brief der Stadt Wien erhalten, in dem sie über die automatische Auszahlung informiert werden. Der Wiener Energiebonus 23 wird dann an die zuletzt angegebene Bankverbindung angewiesen oder erneut per Postanweisung ausbezahlt.

Jene Personen, die keine automatische Auszahlung des Wiener Energiebonus 23 erhalten, weil sie zum Beispiel erst kürzlich aus einem anderen Bundesland nach Wien zugezogen sind, können ein Ansuchen stellen. Diese Personen werden darüber – analog zum Wiener Energiebonus 22 – per Brief inklusive individuellem Passwort für das Online-Ansuchen informiert. Das Online-Ansuchen für den Wiener Energiebonus 23 kann ab 17. April 2023 gestellt werden.


Vor-Ort-Unterstützung auch bei Ansuchen für den Energiebonus 23

Für nicht-computeraffine Personen kann das Online-Ansuchen eine Herausforderung sein. Darum hat die Stadt Wien bereits beim Energiebonus 22 zahlreiche physische Unterstützungsangebote geschaffen, bei denen man sich persönlich beraten lassen und auch gleich ein Ansuchen stellen konnte.

Auch für den Wiener Energiebonus 23 sind wieder umfangreiche Unterstützungsangebote geplant. Eine vollständige Liste der Kontaktadressen wird online und auch telefonisch über das Servicetelefon unter +43 1 4000 8040 zur Verfügung stehen.

Alle Informationen zum Wiener Energiebonus 23 unter: www.wien.gv.at/energiebonus23 

 

Hintergrund: Teuerung betrifft Menschen mit geringen Einkommen besonders stark

Wienerinnen und Wiener, die im untersten Einkommens-Zehntel liegen, geben 57 Prozent ihres verfügbaren Netto-Haushaltseinkommens für Wohnen und Energie (36%) und Lebensmittel (21%) aus. Im obersten Einkommens-Zehntel sind es 31 Prozent (19% Wohnen und Energie, 12% Lebensmittel). Das heißt, dass die untersten Einkommen von Preisschwankungen in diesen Bereichen besonders getroffen sind.

Wenn man sich die Inflationsentwicklung im untersten und im obersten Einkommenssegment ansieht, zeigt sich ein signifikanter Unterschied: Während die allgemeine Inflation per Jänner 2023 um 11,2% gestiegen ist, ist sie im untersten Einkommenssegment überdurchschnittlich um 12,9% und im obersten Segment unterdurchschnittlich um 10,6% gestiegen. Die Inflation bei Wohnen und Energie liegt bei 19,3% und bei Lebensmitteln bei 17,0%. Diese Werte sind sehr hoch und treffen die untersten Einkommen am stärksten, weil sie den Großteil ihres Einkommens für ebendiese Bereiche ausgeben.

Die Auswirkungen gerade auf die geringsten Einkommen sind drastisch: Die inflationsbedingten Mehrausgaben machen im untersten Einkommenszehntel 14,1 Prozent des gesamten verfügbaren Netto-Haushaltseinkommens aus, während das im obersten Einkommenszehntel nur 4,9% sind. Wenn man sich das unterste Einkommenszehntel ansieht, dann decken Energiebonus 22, Energiebonus 23 und der Wohnbonus 23 mit insgesamt 600 Euro rund 42 Prozent ebendieser inflationsbedingten Mehrausgaben ab, die durch Unterstützungsangebote der Stadt Wien gestemmt werden.

 

Hintergrund: Wie wurden die Einkommensgrenzen für den Energiebonus ermittelt?

Die Einkommensgrenzen (Ein-Personen-Haushalte mit einem Jahres-Bruttoeinkommen bis zu 40.000 Euro und Mehr-Personen-Haushalte mit einem Jahres-Bruttoeinkommen bis zu 100.000 Euro) wurden bewusst so gezogen, um bis weit in den Mittelstand hineinzuwirken und gleichzeitig treffsicher zu sein. Die hohe Inanspruchnahme beim Wiener Energiebonus zeigt, dass Zielgruppe und Ansuchen dieser Leistung dem Unterstützungsbedarf der Wienerinnen und Wiener entsprechen. Um die Leistung zeitnah an die Wienerinnen und Wiener auszahlen zu können, wurde ein einfaches Zwei-Stufen-Modell gewählt, das zum einen Ein-Personen-Haushalte umfasst und zum anderen Mehr-Personen-Haushalte mit mindestens zwei Personen mit einem Hauptwohnsitz an einer Meldeadresse. Die Einkommensgrenze bei den Mehr-Personen-Haushalten wurde auch deswegen höher angesetzt, um auch jene Haushalte, welche aus mehreren Personen mit Einkommen bestehen, z.B. etwa Wohngemeinschaften, zu unterstützen.

Dass der Bonus den Mittelstand, aber auch die einkommensschwächeren Haushalte trifft, zeigt ein Vergleich der Median-Einkommen in jeweiligen Gruppen: Bei den Ein-Personen-Haushalten liegt das mittlere verfügbare Einkommen in Wien im Jahr 2021 bei rund 24.000 Euro. Bei den anspruchsberechtigten Haushalten liegt es mit rund 19.000 Euro deutlich niedriger. Dasselbe zeigt sich bei den Mehr-Personen-Haushalten, wo das verfügbare Einkommen der anspruchsberechtigten jährlich um rund 6.000 Euro niedriger als das Median-Einkommen aller Mehr-Personen-Haushalte liegt.

Rund ein Viertel der Haushalte, die vom Bonus profitieren, haben Kinder. 40 Prozent dieser Haushalte sind alleinlebend. Von den Alleinerziehenden (Haushalte mit einem Erwachsenen und mindestens einem Kind) sind fast alle anspruchsberechtigt (laut EU-SILC Umfragedaten). Zudem werden mit dem Bonus unter den Mehr-Personen-Haushalten mehr Mieterinnen und Mieter unterstützt: Während in ganz Wien rund drei Viertel der Haushalte mit mindestens zwei Personen in Miete leben, sind es unter den anspruchsberechtigten 10 Prozent mehr.

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