Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.05.2023:
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„Natürlich weniger Mist“: Euros sparen durch Lebensmittel retten

Auf der Website wenigermist.at sind viele Tipps zur Lebensmittelrettung zu finden.

Lebensmittel wegzuwerfen, belastet die Geldbörse mehr denn je und ist in Zeiten steigender Zahlen von Armutsbetroffenen, die sich kaum mehr die Lebensmittel leisten können, ein No-Go. Ein paar Hundert Euro könnte jeder Haushalt in Österreich durchschnittlich sparen, wenn keine Lebensmittel im Mist landen würden. Gute Lagerung und der Überblick über die Vorräte sind die besten Voraussetzungen dafür, dass nichts verdirbt. Daten, Fakten und Tipps zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen gibt’s auf www.wenigermist.at/essen-statt-kuebeln

Rein rechnerisch gehen laut WWF vom Feld bis zum Teller alle Lebensmittel eines Jahres, die bis zum 26. Mai produziert wurden, verloren. Deshalb ernennen sie diesen Tag zum „Tag der Lebensmittelrettung“.  „Lebensmittel zu retten, schützt das Klima. Denn weltweit sind rund 10 Prozent aller Treibhausgase auf nicht konsumierte Speisen zurückzuführen“, erklärt der Wiener Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.

Lebensmittel sparen und jede Menge Geld sparen

Pro Person landen in Österreich jährlich rund 26 kg Lebensmittelabfälle im Restmüll, und im Biomüll und auf anderen anderen Wegen kommen noch einmal das doppelte Gewicht dazu. „Dabei reichen zu Hause kleine Änderungen im Alltag, um nichts zu verschwenden. Ein prüfender Blick in den Kühlschrank vorm Einkaufen und gute Lagerung bewahren Lebensmittel vor dem Mistkübel. Unglaublich, wie viel Geld man damit für das Haushaltsbudget sparen kann“, motiviert Gabriele Homolka, Ernährungswissenschafterin von DIE UMWELTBERATUNG zur Lebensmittelrettung.

In Summe können pro Jahr und Haushalt mit einfachen Mitteln bis zu € 800 eingespart werden. Ein doppelter Gewinn: Geld sparen und die Umwelt entlasten. Abfallvermeidung und ReUse sind noch vor der getrennten Sammlung die effektivsten Mittel, die jede*r im Bereich der Kreislaufwirtschaft leisten kann, um die Umwelt zu schonen.

Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums bedeutet nicht gleichzeitig Entsorgung

Absolut kein Grund etwas wegzuwerfen, ist das Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD). Dabei handelt es sich lediglich um eine Garantie. Damit werden seitens der Produzent*innen bis zu diesem Datum bestimmte Produkteigenschaften gewährleistet. Das Beispiel eines Elektrogerätes veranschaulicht dieses Faktum: Läuft nach zwei Jahren etwa die Garantie eines E-Herdes ab, würde niemand auf die Idee kommen das Gerät wegzuwerfen.

Einfach den Sinnen vertrauen

Schauen, riechen, kosten: Schaut das Lebensmittel noch gut aus? Ist es frei von Schimmel? Riecht es wie üblich? Schmeckt es wie immer? – Nach erfolgreich bestandenen Sinnes-Check steht dem Genuss nichts mehr im Wege. Lebensmittel wie Nudeln, Reis, Mehl, Honig oder Konserven sind bei richtiger Lagerung ohne Bedenken noch Jahre zu genießen. Kleine Schönheitsfehler wie Farbveränderungen bei Marmeladen, ändern nichts am guten Geschmack. Aber auch dies tritt meist erst weit nach Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums ein. Selbst Sauerrahm ist oft noch mehrere Wochen nach Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums genießbar. Doch Vorsicht, das MHD ist keinesfalls mit dem Verbrauchsdatum bei Fleisch und Fisch zu verwechseln. Dieses Datum ist streng einzuhalten, weil es sich um leicht verderbliche Lebensmitteln handelt.

Gut sortierter Kühlschrank

Beim Kontrollblick in den Kühlschrank vorm Einkaufen fällt auf, was verwendet werden muss. Wenn demnächst keine Zeit fürs Kochen ist, dann ist einfrieren und gut beschriften angesagt. Im Kühlschrank gilt die Regel „First in, first out“: Frisch gekaufte, länger haltbare Produkte sollten also weiter hinten eingeräumt werden, damit die Lebensmittel, die früher verbraucht werden sollten, zuerst ins Auge fallen und verwendet statt verschwendet werden. In der Lade unten werden Obst und Gemüse gelagert. Auf der Glasplatte über der Gemüselade ist es am kältesten, das ist ideal zum Lagern von Fisch und Fleisch. Nach oben hin wird es im Kühlschrank wärmer, ganz oben sind Butter und geöffente Marmeladengläser gut aufgehoben. Optimal ist die Temperatur im Kühlschrank eingestellt, wenn es im mittleren Fach zwischen 6° und 8°C hat.

Guter, alter Einkaufszettel

Lebensmittel, die gar nicht erst gekauft werden, können zu Hause auch nicht schlecht werden. Eine Einkaufsliste hilft dabei, nur das einzukaufen, was wirklich benötigt wird. Das klingt banal, ist aber die wirksamste Methode gegen Lebensmittelverschwendung.

Gute Nachbarschaft

Ethylen ist ein Reifegas, das von vielen Früchten, insbesondere von Äpfeln und Paradeisern verströmt wird. Ethylenempfindliche Früchte sollten nicht mit Früchten gelagert werden, die viel Ethylen abgeben. Zu den empfindlichen Früchten zählen zum Beispiel Beeren, Marillen und Melanzani, sie sollten nicht neben Äpfeln gelagert werden.

Schimmelkäse sollte nicht neben normalem Käse liegen, weil der Schimmel auf den normalen Käse übergehen kann.

Information

Welche Lebensmittel wie gelagert und haltbar gemacht werden, zeigt das Lebensmittel-ABC auf www.wenigermist.at/abc-lebensmittelabfall-vermeiden

Wo Privatpersonen als auch Betriebe, Lebensmittel abgeben können, die anderen Menschen zugutekommen, zeigt die Stadt Wien − Umweltschutz in der Broschüre „Das is(s)t es mir wert!“. Die Broschüre kann kostenlos auf https://shorturl.at/owGO9 heruntergeladen werden.

Informationen über Klimaschutz durch Lebensmittelrettung sind auf www.wenigermist.at/essen-statt-kuebeln-ist-gut-fuers-klima zu finden.

Die Initiative „natürlich weniger Mist“ der Stadt Wien führt richtungweisende und beispielhafte Projekte und Aktivitäten im Bereich der Abfallvermeidung durch, die zur Schonung wertvoller Ressourcen oder zu einer nachhaltigen Lebens- und Verhaltensweise beitragen.

Rückfragehinweis für Medien

  • DIE UMWELTBERATUNG, DIin Sabine Seidl
    Tel. 01 803 32 32-72, mobil 0699 189 174 65
    sabine.seidl@umweltberatung.atwww.umweltberatung.at
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