Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 07.06.2023:
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Teuerung: Stadt Wien hebt Kultur- und Wissenschaftsförderung für das laufende Jahr an

Bereits über 19,5 Mio. € zur Abfederung der gestiegenen Energie-, Personal- und Mietkosten bereitgestellt – Stadträtin Kaup-Hasler: „Passgenaue, effektive Zusatzförderungen“

Auch im Kultur- und Wissenschaftsbereich geht die Stadt Wien aktiv gegen die Folgen der Teuerung vor. Ob große Institutionen, kleine Initiativen, ob Traditionsvereine oder Freie Szene: Der Kulturausschuss des Wiener Gemeinderats bewilligte in seiner Sitzung gestern, Dienstag, zusätzliche Förderungen für das laufende Jahr 2023 für etliche Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen, im Gemeinderat am 20. Juni werden die Anträge endgültig beschlossen. Jede Zusatzsubvention wurde passgenau mit den jeweiligen Fördernehmer*innen abgestimmt, dieser Prozess läuft bereits seit dem Herbst 2022. Schon im Wiener Gemeinderat am 24. Mai wurden Institutionen wie das Jüdische Museum, das ZOOM Kindermuseum oder der DÖW mit zusätzlichen Mitteln ausgestattet sowie die Rahmenbeträge erhöht und im Herbst sollen weitere Schritte folgen. Derzeit summieren sich die Zusatzmittel auf über 19,5 Mio. €.

„Viele Wiener Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen benötigen aufgrund der gestiegenen Energie-, Personal- und Mietkosten eine höhere Förderung, dessen sind wir uns bewusst“, stellte Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler fest. „Im umsichtigen Dialog mit Vertreter*innen der Kultur- und Wissenschaftsinstitutionen haben wir die individuellen Problemlagen analysiert, den Handlungsbedarf erhoben und maßgeschneiderte Lösungen erarbeitet. Mein Dank gilt den Mitarbeiter*innen der Kulturabteilung für diese wertvolle Detailarbeit. Statt mit der Gießkanne kann die Stadt Wien nun passgenau dort im Sinne von ‚Care & Repair‘ stützen, wo es besonders nötig ist. Damit leistet die Stadt ihren Beitrag gegen die Teuerung und bleibt eine verlässliche Partnerin für die vielfältige Kultur- und Wissenschaftslandschaft, auf die Wien stolz ist.“

Aufgrund der unerwarteten Teuerungen des Jahres 2023 kam es in der Wiener Kulturlandschaft zu merklichen Steigerungen der Personal- und Energiekosten. Die Stadt Wien stellt zusätzliche Budgets zur Verfügung, um ähnlich wie in der Coronakrise zu verhindern, dass mitunter jahrzehntelange kulturelle Aufbauarbeit der Krise zum Opfer fällt. So bleibt ein breites Angebot an „Kunst und Kultur für alle“ in Wien gesichert. Das BMKÖS wurde von der Stadträtin bei der Landeskultureferent*innenkonferenz vergangene Woche aufgefordert, ebenfalls zusätzliche Unterstützungsgelder zur Verfügung zu stellen.

Konkrete Beispiele für die geplante Verwendung der zusätzlichen Mittel

Zur Veranschaulichung des laufenden Arbeitsprozesses, der im Herbst fortgesetzt werden soll, eine Auswahl an konkreten Beispielen für die Verwendung der Zusatzsubventionen:

Mit den für 2023 zusätzlich in Aussicht gestellten Mitteln wird es dem Schauspielhaus Wien möglich sein, die Löhne aller Mitarbeiter*innen um 7% zu erhöhen. Die restlichen Zusatzmittel fließen in die Energiekosten.

Die Erhöhung der Subvention macht es dem Architekturzentrum Wien möglich, sein geplantes Jahresprogramm durchzuführen, ohne Inhalte erheblich kürzen zu müssen.

Die Aufstockung des Budgets 2023 für das Wien Museum ermöglicht es der Institution, die einen für Österreich richtungsweisenden Fokus auf Vermittlungsarbeit setzt, die ehemals freien Mitarbeiter*innen im Bereich Vermittlung anzustellen.

Das internationale Kurzfilmfestival Vienna Shorts nutzt einen Teil der Zusatzmittel, um mit freiem Eintritt für alle Menschen unter 20 Jahren sowie fünf Gratis-Open-Air-Events im MuseumsQuartier seinerseits im Sinne der leistbaren Kultur in Wien niederschwelligen Zugang zu ermöglichen.

Die Förderung seitens der Kulturabteilung der Stadt Wien ermöglicht der Vienna Design Week die Auseinandersetzung mit dem entscheidenden gesellschaftlichen Faktor Design auch jenseits rein kommerzieller Kategorien. Die zusätzliche Förderung ermöglicht Festivalarbeit zu fairen Bedingungen, langfristige und experimentelle Entwicklungsprozesse, nachhaltiges Denken sowie das niederschwellige Eingehen auf Orte und Menschen außerhalb der üblichen Aufmerksamkeit.

Dank der Zusatzfinanzierung können vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) die Gehälter der Mitarbeiter*innen inflationsangepasst, in die Vermittlung investiert (Workshops zur Extremismusprävention, Sonderausstellungen für ein bildungs- und themenferneres Publikum) und eine Digitalisierungsoffensive gestartet werden.

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