Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 30.07.2023:
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Stadt Wien plant medizinisches Frauengesundheitszentrum in Favoriten
Gaàl/Hacker: FEM Med wird noch heuer eröffnet - Drehscheibe und Clearingstelle für Gesundheitsfragen von Frauen - Niedergelassener Gesundheitsbereich gestärkt
Der Reumannplatz in Wien-Favoriten wird Standort des wienweit neuen medizinischen Frauengesundheitszentrums FEM Med. Mit der Umsetzung dieses Koalitionsvorhabens unterstützt die Wiener Stadtregierung vor allem Frauen, die sich mit gesundheitlich-medizinischen Fragen allein gelassen fühlen oder die den Anschluss an den niedergelassenen Bereich suchen. FEM Med wird Frauen aller Altersstufen offenstehen. Das mehrsprachige Team setzt sich aus unterschiedlichen Gesundheitsberufen zusammen und wird Frauen zu einer großen Themenvielfalt beraten können wie den Umgang mit chronischer Krankheit, offen gebliebenen Fragen zu einer verordneten ärztlichen Therapie oder zu einem medizinischen Befund. Hilfe bei der Suche nach einer Ärztin bzw. einem Arzt oder Unterstützung bei der Terminvereinbarung zählt ebenso zum Angebot wie informieren und schulen zu gesundheitlich wichtigen Themen etwa Ernährung bei Adipositas. Die Eröffnung ist für den Herbst geplant.
Eine kompetente Drehscheibe für weibliche Gesundheit und Gender Medizin
Im Frauengesundheitszentrum FEM Med sollen Frauen ein erstes medizinisches Clearing zu ihren Anliegen und Fragen erhalten und maßgeschneidert zu passenden Angeboten und Anbieter*innen verwiesen werden. „In der Geschichte wurde allzu oft der Blickwinkel der Männer gewählt, um die menschliche Gesundheit zu erforschen. Jedes Geschlecht hat allerdings seine eigenen Bedürfnisse, wenn es darum geht bestmöglich versorgt zu werden. Ein gendergerechter Zugang zur Medizin ist ein weiterer Schritt zur Gleichberechtigung der Frauen. Mit dem FEM Med gehen wir diesen wichtigen Schritt weiter und ermöglichen allen Mädchen und Frauen in Wien den entsprechend richtigen Zugang zum Gesundheitssystem. Diese hier in Favoriten gebündelte Expertise ist die Eintrittskarte für Gender Medizin auf höchstem Niveau.“ so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál. „Bei der größten Wiener Frauenbefragung, Wien, wie sie will‘ haben sich die Wienerinnen auch mehr niederschwellige Angebote im Gesundheitsbereich gewünscht. Mit dem FEM Med gehen wir darauf ein und bieten ein Angebot, das ganz bei den Bedürfnissen von Frauen ansetzt.“
Niedergelassenen Bereich stärken, Gesundheitskompetenz der Frauen erhöhen
Peter Hacker, Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport: „Mit FEM Med schließen wir eine Versorgungslücke und tragen zu einer besseren Gesundheitskompetenz von Frauen bei. Nach Vorbild der deutschen „Gesundheitskioske“ wird FEM Med eng mit den behandelnden regionalen Gesundheitsanbieter*innen kooperieren. Frauen werden dabei unterstützt, die für sie passenden Ärzt*innen zu finden. Unser Ziel ist, Patientinnen in den niedergelassenen Bereich zu leiten und Krankenhausambulanzen zu entlasten.“ Die Frauensprecherin der Wiener NEOS Dolores Bakos betonte: „Gesundheitsinformationen für Frauen müssen sich an ihren spezifischen Interessen orientieren und dabei ihre Lebenslagen, ihre Lebensstile und auch ihre gesundheitlichen Fragestellungen berücksichtigen. Mit dem FEM Med wird gerade deshalb eine neue Drehscheibe für frauengesundheitliche Fragen angesiedelt - ganz bewusst in einem Bezirk, der durch einen hohen Anteil an sozioökonomisch benachteiligter Bevölkerungsgruppen gekennzeichnet ist. Wir wollen all jene erreichen, die mit wichtiger Gesundheitsinformation & tiefergehender Aufklärung vielleicht sonst kaum in Berührung kommen“.
„Mit dem FEM Med Info-Point in Favoriten schaffen wir eine niederschwellige Anlaufstelle in gut frequentierter Lage. Als Österreichische Gesundheitskasse unterstützen wir aus Überzeugung dieses spezifische Angebot für Frauen in allen Fragen rund um das Thema Gesundheit“, betonen die Vorsitzenden des Landesstellenausschusses der ÖGK in Wien, Martin Heimhilcher und Mario Ferrari: „Wir setzen besonders auf den Aufbau eines guten Gesundheitsnetzwerkes in Zusammenarbeit mit dem nahegelegenen Primärversorgungszentrum, ärztlichen Ordinationen und weiteren gesundheitsrelevanten Einrichtungen, auch um bestehende Versorgungsangebote zeitlich zu entlasten. Die betroffenen Frauen profitieren durch kürzere Wege, zielgerichtete Angebote und einfacheren Zugang zu psychosozialer Hilfestellung.“
Das Konzept für FEM Med basiert auf den Erfahrungen der Frauengesundheitszentren FEM und FEM Süd, die in Stadt Wien-Kliniken verankert sind und erfolgreich psychosoziale Beratung und Gesprächstherapie sowie Gesundheitsförderungsprojekte umsetzen. Die Einschätzung durch Expertinnen und eine Befragung der FEM- und FEM Süd-Klientinnen 2022 zeigt: Es gilt jenen Frauen die Hand reichen, die mehr Gesprächszeit bei der behandelnden Ärztin benötigen würden, um einen Befund zu verstehen oder ärztliche Anweisungen zu befolgen. Hilfe brauchen jene Frauen, die sich mit der verordneten Therapie nicht auskennen und Frauen, die aufgrund chronischer Erkrankung bereits eine Odyssee von Arzt- und Ambulanzbesuchen hinter sich haben.
Finanziert wird die Pilotphase 2023 bis 2026 aus Mitteln der Landesgesundheitszielsteuerung. Dem Pilot ging die Konzeptentwicklung unter Federführung des Büros für Frauengesundheit und Gesundheitsziele/Wiener Programms für Frauengesundheit in der Stadt Wien-Abteilung Strategische Gesundheitsversorgung voraus. Umgesetzt wird FEM Med vom Institut für Frauen- und Männergesundheit, dem Träger von FEM und FEM Süd.
Rückfragehinweis für Medien
- Norbert Schnurrer
Pressesprecher StR Peter Hacker
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