Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 23.08.2023:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.
Sima: Kampf den urbanen Hitzeinseln – Begrünung und Kühlung von Plätzen und Straßen laufen auf Hochtouren
Weitere Pressebilder anzeigen
▼
▲
„Raus aus dem Asphalt“ – unter diesem Motto werden in der ganzen Stadt auf Hochtouren Plätze und Straßenzüge umgestaltet, entsiegelt, begrünt und gekühlt. So läuft aktuell in der Reinprechtsdorfer Straße ein Mega-Umgestaltungsprojekt, auch die Praterstraße wird aktuell umgebaut und gekühlt, die Schleifgasse in Floridsdorf klimafit gestaltet. In Kürze beginnt auch die Umgestaltung der Bernardgasse im 7. Bezirk. Die Stadt fördert zahlreiche Bezirksprojekte, mit dem Fördertopf „Lebenswerte Klimamusterstadt“ stehen bis 2025 insgesamt 100 Millionen Euro zur Verfügung. Wie Planungsstadträtin Ulli Sima und Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky kürzlich bekannt gegeben haben, wurden zur Halbzeit der aktuellen Regierungsperiode bereits über 58,4 Mio. Euro in Begrünungs- und Entsiegelungsprojekte in allen 23 Wiener Bezirken vergeben, zahlreiche weitere Projekte stehen in der Pipeline. Förderzusagen gab es mit Mitte Juli insgesamt für 215 Projekte.
„Vor allem in dichtbebauten Gegenden steht uns aber oft nur wenig Platz zur Verfügung. Die Zahlen unserer intensiven Begrünungs- und Kühlungsmaßnahmen im Straßenraum und auf Plätzen sprechen aber für sich: 1.700 neue Bäume, über 47.000 m² Begrünung, mehr als 1.500 m² neue Wasserspiele und rund 1.600 zusätzliche Sitzgelegenheiten haben wir mit unserem Förderprogramm bisher schon fixiert“, zählt Sima auf und stellt klar: „Das war erst der Anfang. Wir wollen bis 2025 mit weiteren Investitionen unsere Klimamusterstadt begrünen, kühlen und entsiegeln!“ Aktuell laufen zahlreiche Gestaltungsprojekte:
Die Reinprechtsdorfer Straße wird klimafit
Voll im Zeitplan liegt die umfangreiche Neugestaltung der Reinprechtsdorfer Straße zwischen Schönbrunner Straße und Arbeitergasse. Die beliebte Einkaufsstraße wird mit zahlreichen Begrünungs-, Kühlungs- und Entsiegelungsmaßnahmen seit Anfang Mai zum Klimaboulevard umgestaltet. Mit über 30 neuen Bäumen, breiten Gehsteigen und viel Platz für komfortables und sicheres Radfahren wird die Aufenthaltsqualität maßgeblich gesteigert. Die Arbeiten laufen aktuell auf Hochtouren und sind für den ersten Abschnitt von Schönbrunner Straße bis Margaretenstraße bereits weitgehend abgeschlossen, aktuell laufen die Arbeiten noch bis zur Arbeitergasse. Die zweite Bauphase, von der Arbeitergasse ausgehend, soll nach Fertigstellung der U-Bahnarbeiten bei den künftigen U2-Stationen Reinprechtsdorfer Straße und Matzleinsdorfer Platz durchgeführt werden.
Viel Begrünung und Wasser zum Kühlen
Durch die Pflanzung von insgesamt 32 neuen Bäumen, die Errichtung von großen Grünbeeten sowie durch die Pflasterung der Gehsteige mit hellen Granitsteinen wird die Versiegelung der Bodenfläche deutlich reduziert und das Mikroklima wesentlich verbessert. Neben dem Schatten der Bäume sollen, besonders während der heißen Sommermonate, zwei Wasserspiele, drei Nebelstelen sowie zwei Trinkhydranten Spielspaß und Erfrischung in die Reinprechtsdorfer Straße bringen. Auch der angrenzende Abschnitt der Margaretenstraße zwischen Reinprechtsdorfer Straße und Spengergasse wird mit zwei neuen Bäumen und mehreren Staudenbeeten aufgewertet und mit der Öffnung für das Radfahren gegen die Einbahn ein Lückenschluss im Radverkehrsnetz erreicht.
Straßenfest zur Feier der Neugestaltung am 1. September
Um die Neugestaltung zu feiern, findet am Freitag dem 1. September 2023, ab 15 Uhr, das „Reinprechtsdorfer Straßenfest“ am angrenzenden Siebenbrunnenplatz statt. Live-Musik von „Wiener Wahnsinn“, DJ, Kulinarik der lokalen Gastro und zahlreiche spielerische Aktivitäten für Kinder sorgen für Stimmung und Gaumenfreuden.
Die Schleifgasse wird klimafit
Auch in der Schleifgasse in Floridsdorf laufen die Bauarbeiten. Die rund 200 Meter lange Einbahnstraße zwischen Floridsdorfer Markt und Angerer Straße wird ganz nach dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ begrünt, gekühlt und entsiegelt. Künftig sollen 18 neue Bäume Schatten spenden, auf 450 m2 Fläche zusätzlich begrünt werden und verbreiterte Gehsteige die Aufenthaltsqualität vor Ort deutlich erhöhen. Bis November wird die klimafitte Neugestaltung über die Bühne gehen.
Großzügige Entsiegelung – Versickerungsmöglichkeiten zur Verbesserung des Mikroklimas
Der gesamte Straßenbereich wird aufgebrochen und gepflastert. Die Gehsteige beidseits der Schleifgasse werden verbreitert und mit einer sickerungsfähigen Pflasterung versehen. In den erweiterten Gehsteigflächen werden Baumscheiben errichtet und konsumfreie Sitzgelegenheiten zum Verweilen aufgestellt. Der Fahrbahnbereich wird ebenso entsiegelt und mit einer sickerungsfähigen Pflasterung, die sich farblich vom Gehsteig abhebt, versehen. Durch die ungebundene Bauweise kann das Niederschlagswasser zwischen den Pflastersteinen versickern und so die Kanalisation entlasten sowie das Mikroklima verbessern, da die Verdunstung besonders in der wärmeren Jahreszeit zu einer Temperaturreduktion führt.
Die Praterstraße wird zum Radler-Eldorado und begrünten Flaniermeile
Auf Hochtouren laufen auch die Bauarbeiten in der Praterstraße – sie wird das Herzstück des Mega-Radhighways. Errichtet wird ein extra breiter Zwei-Richtungs-Radweg in Praterstraße, Aspernbrückengasse und Aspernbrücke. Zugleich wird im Zuge des Radwegebaus ein großes Begrünungsprogramm umgesetzt: Insgesamt werden in der Praterstraße und in der Aspernbrückengasse 51 neue Bäume und 18 Hochstammsträucher gepflanzt – davon 18 Bäume alleine im verbreiterten Grünmittelstreifen zwischen Nestroyplatz und Praterstern. Die großkronigen Platanen entlang der Praterstraße bleiben als wichtige Schattenspender erhalten, die bestehenden Baumscheiben werden saniert, um für bestmögliche Wachstumsbedingungen zu sorgen. In der Aspernbrückengasse wird entlang des neuen Zwei-Richtungs-Radwegs ein zusätzlicher Grünstreifen errichtet und 9 Bäume werden hier gepflanzt. Auch auf der gegenüberliegenden Seite entsteht entlang des Ein-Richtungs-Radwegs ein Grünstreifen mit Hochstammsträuchern. Diese neuen Grünflächen bilden gleichsam ein „begrüntes Portal“ in den 2. Bezirk. Die Gehsteige entlang der Praterstraße werden mit hellen Betonsteinen gepflastert. Diese heizen sich bei intensiver Sonneneinstrahlung nicht so stark auf wie Asphalt und ermöglichen das Versickern von Niederschlagswasser. Durch die anschließende Verdunstung entsteht zusätzliche Kühlung.
Mehr Aufenthaltsqualität für Fußgänger*innen
Im Zuge der Umgestaltung der Praterstraße werden auch die Bereiche um den Therese-Krones-Park, den Nestroyplatz und den Rosl-Berndt-Platz aufgewertet. Zwei Wasserspiele und sechs neue Bäume machen künftig den Nestroyplatz und den angrenzenden Therese-Krones-Park klimafit und zu einem angenehmen Aufenthaltsort auch während der warmen Jahreszeit. Der Rosl-Berndt-Platz erhält ein Wasserspiel und zusätzliche Grünflächen. Insgesamt werden entlang der Route sechs Trinkbrunnen und vier in einer Grünfläche integrierte Nebeldüsen errichtet. 20 neue Bänke und 60 Einzelsitzgelegenheiten laden schon bald zum Verweilen und Ausruhen ein.
Die Bernardgasse bekommt ein neues Gesicht
Eine blühende Zukunft steht auch der Bernardgasse im 7. Bezirk bevor: Aus ihr soll schon bald eine Wohnstraße mit angenehmen Mikroklima und jeder Menge Grünraum werden. 36 neue Bäume, Wasserquellen und großzügige Grünflächen werden in der Bernardgasse zwischen Gürtel und Zieglergasse künftig für Kühlung im Sommer sorgen und zum Klimaschutz beitragen. Noch im Herbst starten die Gestaltungsarbeiten.
Mehr Grünflächen und hohe Aufenthaltsqualität
Die charmante Gasse ist eine Verbindungsachse zwischen dem Lerchenfelder Gürtel und der Zieglergasse und durchzogen von gut erhaltenen Häusern aus der Biedermeierzeit. Das Straßenbild dominieren zurzeit noch beidseitig parkende Autos, für Fußgänger*innen ist kaum Platz. Das soll sich nun grundlegend ändern: Künftig sorgen 36 neue Bäume, zahlreiche Sträucher und Grünflächen entlang der rund 500 Meter langen Gasse für ein angenehmes Mikroklima. Der Abschnitt von Wimbergergasse bis zum Gürtel wird gänzlich autoverkehrsfrei. Zwischen Wimbergergasse und Zieglergasse wird die Bernardgasse künftig als Wohnstraße geführt.
Ein Wasserspiel, 2 Quellsteine sowie 4 Trinkhydranten versprechen zusätzliche Abkühlung während der heißen Sommertage. Den Ergebnissen der Bürger*innenbeteiligung entsprechend wurde ein ausgewogener Mix an zahlreichen konsumfreien Sitzgelegenheiten, Spielgeräten und Freiflächen konzipiert. Die Bernardgasse wird, wo technisch möglich, niveaugleich mit Pflastersteinen ausgestaltet. Dadurch kann Regenwasser versickern. Das entlastet bei Starkregen die Kanalisation und trägt im Sommer zur Kühlung bei.
rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/presse/bilder
Rückfragehinweis für Medien
- Anita Voraberger
Mediensprecherin StRin Ulli Sima
Mobil: 0664 16 58 655
E-Mail: anita.voraberger@wien.gv.at
Presseartikel teilen