Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 28.08.2023:
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Präventionsangebot „Frühe Hilfen“ seit Jahresbeginn in ganz Wien angeboten

Die Frühen Hilfen Wien sind ein Präventionsangebot, das Kindern durch frühzeitige Unterstützung in der Familie einen guten Start ins Leben ermöglicht. Ab der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr des Kindes können belastete und situativ überforderte Schwangere und Familien auf die Unterstützung durch die rund 50 ausgebildeten Familienbegleiterinnen bauen. Mit Herbst 2023 starten die Frühen Hilfen Wien in den Vollbetrieb.

Die Frühe Hilfen Familienbegleitung wirkt präventiv und nachhaltig. Sie entlastet frühzeitig, stärkt Kompetenzen und organisiert Hilfe: Bei Unsicherheit oder Überforderung im Umgang mit dem Kind genauso wie bei sozialen Belastungen, z.B. finanziellen Notlagen oder sozialer Isolation, bei psychischen Problemen der Eltern oder im Falle besonderer Herausforderungen beim Kind, wie Frühgeburtlichkeit oder Entwicklungsauffälligkeiten.

In Wien bestehen die Frühen Hilfen seit 2014. Der flächendeckende Ausbau in Wien startete 2023 und wurde aus EU-Mitteln des Programms „NextGenerationEU“ im Rahmen des österreichischen Aufbau- und Resilienzplans finanziert. Die Organisationen Diakonie Eine Welt Sozialdienst, die möwe und Volkshilfe Wien erhielten im Vergabeverfahren der ÖGK den Zuschlag für die Durchführung in Wien. Ab 2024 wird das Angebot durch die Stadt Wien, das Sozialministerium und die ÖGK finanziert.

Die Frühen Hilfen Wien nutzen Synergien der drei Organisationen. Diese bringen ihre langjährige Expertise in den Bereichen Kinderschutz, Kinder- und Jugendhilfe und Migration ein. Je nach Wohnort werden die Eltern von Familienbegleiterinnen einer der drei Organisationen kontaktiert: die möwe (Bezirke 12-19, 23), Volkshilfe Wien (1-11, 20) und Diakonie Eine Welt Sozialdienst (21, 22).

Die Stadt Wien lädt zu einem Kick-Off am 07. September ins Rathaus ein, um die Frühen Hilfen einem breiten Fachpublikum vorzustellen „Je eher konkrete und wirksame Hilfe belasteten Familen zuteil wird, desto besser. Wir wissen, dass in Zeiten der multiplen Krisen die Herausforderungen für Familien enorm gestiegen sind. Die „Frühen Hilfen“ setzen genau dort an, wo es für Familien mit Neugeborenen Überforderung und Belastungen gibt. Durch die fachmännische Unterstützung der teilnehmenden Organisationen ist eine effiziente und zielgerichtete Hilfestellung für betroffene Familien in bester Qualität sichergestellt!“ erklärt Vizebürgermeister und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr.

„In Wien konnte für die Umsetzung der Frühen Hilfen eine sehr gut funktionierende Kooperation der Stadt Wien mit der Österreichischen Gesundheitskasse und den umsetzenden Organisationen – nämlich die möwe Kinderschutz, der Volkshilfe Wien und der Diakonie – aufgebaut werden. Diese breite Zusammenarbeit garantiert, dass wir mit diesem bedarfsorientierten Angebot wirklich genau jene Menschen erreichen, die unsere Unterstützung brauchen“, so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker.

„Wer schnell hilft, hilft doppelt. Ressourcen der Familie werden aktiviert, eine positive und stabile Eltern-Kind-Beziehung gefördert und ungünstige Entwicklungen sowie Folgekosten abgefedert oder verhindert“ so Hedwig Wölfl, Geschäftsführerin der möwe.

„Mit der flächendeckenden Familienbegleitung sorgen wir dafür, dass kein Elternteil alleine gelassen wird“, betont Tanja Wehsely, Geschäftsführerin der Volkshilfe Wien. „In multiprofessionellen Teams wird individuell auf die Bedürfnisse der Familien eingegangen. Die Familienbegleiterinnen haben für alle stets ein offenes Ohr.“ 

„Die Multiprofessionalität zeigt sich schon beim Erstgespräch“, erklärt Alexandra Gröller, Geschäftsführerin des Diakonie Eine Welt Sozialdienstes. „Dieses wird stets von zwei Familienbegleiter*innen mit unterschiedlichen Ausbildungen (z.B. eine Hebamme und eine Sozialarbeiterin) geführt. Dank der interkulturellen Kompetenz und der Sprachenvielfalt unserer Familienbegleiter*innen können wir niederschwellig für wirklich alle Familien in Wien da sein!“

Familien können sich zentral an die Frühe Hilfen Wien telefonisch oder per E-Mail wenden. Eine Zuweisung – etwa durch Kinderärzt*innen – ist mit Einverständnis der Eltern möglich. Familienbegleiterinnen nehmen Kontakt auf, besuchen die Familien nach Vereinbarung zu Hause und bieten nach einem Erstgespräch bei Bedarf Unterstützung im Lebensumfeld der Familie an. Auch Familien ohne Bedarf an Familienbegleitung erhalten Unterstützung, indem sie kompetent und bedarfsorientiert an das Frühe Hilfen Wien Netzwerk mit seinen vielfältigen und differenzierten Dienstleistungsangeboten weitervermittelt werden.  

Die Frühen Hilfen Wien sind telefonisch (Mo-Fr. 09.00-17.00h) unter 01/38 9 83 sowie per Mail anfrage@fruehehilfen.wien erreichbar. Mehr Informationen unter www.fruehehilfen.wien

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