Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 12.09.2023:
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Patientennahe Versorgung in Wien wird ausgebaut

Neue Kompetenzen für Erstversorgungsambulanzen, Ausbau der kinder- und jugendpsychiatrischen Betreuung und Überarbeitung des RSG in Wiener Gesundheitsplattform beschlossen

In der aktuellen Sitzung der Wiener Gesundheitsplattformen haben sich die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) und die Stadt Wien auf wichtige Maßnahmen zum Ausbau der niederschwelligen Versorgung in Wien geeinigt. Die Erstversorgungsambulanzen (EVA), die bereits in vielen Wiener Spitälern in Betrieb sind und zu einer raschen Behandlung der Patientinnen und Patienten zu Tagesrandzeit und an Wochenenden beitragen, werden ausgebaut. Die ÖGK wird daher künftig die EVA mitfinanzieren. „Gemeinsam schaffen wir eine Schnittstelle zwischen niedergelassenem Bereich und Spital. Die EVA dienen zukünftig nicht mehr nur als Torwächter für die Spitäler, sondern übernehmen hausärztliche Kerntätigkeiten,“ erklärt ÖGK-Landesstellenausschussvorsitzender in Wien Martin Heimhilcher. Damit einhergehend sollen die Kompetenzen der EVA im Laufe dieses Jahres erweitert werden und wie im niedergelassenen Bereich Krankschreibungen oder Verordnungen angeboten werden. „Diese Kompetenzerweiterung wird den niedergelassenen Bereich spürbar entlasten und stellt für die Wiener Bevölkerung eine zusätzliche niederschwellige Versorgung an sieben Tagen in der Woche sicher“, gibt sich Hacker überzeugt.

Neue Kinder- und Jugendpsychiatrische Ambulatorien

   Die kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung außerhalb der Spitäler wird ebenfalls gestärkt und ausgebaut, indem nun die Krankenversicherungsträger und die Stadt Wien die ambulante extramurale bzw. niedergelassene Kinder- und Jugendpsychiatrieversorgung zur Hälfte mitfinanzieren. Derzeit gibt es in Wien zwei kinder- und jugendpsychiatrische Ambulatorien – sechs sollen es insgesamt werden. „Durch die Kostenteilung mit den Krankenkassen steht mehr Geld zur Verfügung. Der Ausbau der Ambulatorien wird daher wesentlich rascher erfolgen können. Genauso ist die optimale bedarfsorientierte extramurale Versorgung durch die Finanzierungszusagen der Krankenkassen auch durch die 16 niedergelassenen Vertragsfachärztinnen und –ärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie, First Level Support, Home Treatment, Boje, SOS-Kinderdorf und Child Guidance sichergestellt“, so Hacker.

   Für Heimhilcher ist der Ausbau ein Schritt in die richtige Richtung: „Kinder und Jugendliche sind eine besonders sensible Gruppe. Je früher wir hier ansetzen und ihnen niederschwellig helfen, desto besser sind ihre Heilungschancen.“

Ausbau der gynäkologischen Versorgung

   Einigkeit herrscht darüber, dass der Regionalen Strukturplan (RSG) im Bereich Gynäkologie überarbeitet und dem aktuellen Bedarf entsprechend ausgerichtet wird. Der geltende Regionale Strukturplan basiert auf Zahlen aus dem Jahr 2015 und berücksichtigt unter anderem nicht das Bevölkerungswachstum der letzten Jahre.

   Weitere Themen der Gesundheitsplattform betreffen u.a. eine angestrebte telemedizinische ärztliche Versorgung über das Gesundheitstelefon 1450 und die digitale Notversorgung in Pflegeheimen, die nach erfolgreicher Pilotphase in den Regelbetrieb übergehen soll und zu gleichen Teilen durch das Land Wien und den Krankenversicherungsträgern finanziert werden soll.

Rückfragehinweis für Medien

Österreichische Gesundheitskasse
Mag.a Viktoria Frieser
presse@oegk.at
www.gesundheitskasse.at

Stadt Wien
Mag. Norbert Schnurrer
Norbert.schnurrer@wien.gv.at
www.wien.gv.at