Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 29.09.2023:
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Preise der Stadt Wien und Medienkunstpreis 2023 verkündet

Die renommierten Auszeichnungen sind mit 10.000 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet im Frühjahr 2024 statt.

Die Stadt Wien freut sich, die diesjährigen Preisträger*innen der Preise der Stadt Wien und des Medienkunstpreises zu verkünden. Die Preise der Stadt Wien werden jährlich für herausragende Leistungen in den Fachbereichen Architektur, Bildende Kunst, Literatur, Musik, Publizistik, Wissenschaften und Volksbildung verliehen. Die 1947 ins Leben gerufene Auszeichnung gilt als Würdigung für das bisherige künstlerische und wissenschaftliche Schaffen und hebt die Bedeutung Wiens als lebendigen Ort für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung hervor. Mit der hochdotierten Auszeichnung soll die wertvolle Arbeit, die die Preisträger*innen seit vielen Jahren leisten, anerkannt und gewürdigt werden.

Der Medienkunst-Preis dient der Sichtbarmachung und Förderung dieser Kunstgattung und wird als Würdigung für ein künstlerisches Gesamtwerk vergeben. Der Preis wird seit 2014 jährlich verliehen und ist seit 2022 ebenfalls mit 10.000 Euro dotiert. Alle Preisträger*innen werden von unabhängigen, regelmäßig wechselnden Fachjurys empfohlen.

Zu den bisherigen Preisträger*innen zählen u. a. Judith Fegerl (Medienkunstpreis 2019), Petra Unger (Volksbildung 2019), Iris Andraschek (Bildende Kunst 2018), Oliver Rathkolb (Geistes-, Sozial-, Kultur- und Rechtswissenschaften 2012), Olga Neuwirth (Musik 2005), Ruth Klüger (Publizistik 2003), Anton Zeilinger (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik 2000), Luigi Blau (Architektur 1993) und Elfriede Jelinek (Literatur 1989).

Kaup-Hasler: Herausragende Persönlichkeiten tragen zu dieser strahlenden Metropole bei 

“Die einzigartige Vielfalt großartiger Künstler*innen, Kulturvermittler*innen und Wissenschaftler*innen, die in dieser Stadt arbeiten, hat großen Anteil daran, dass Wien diese in die Welt hinaus strahlende Metropole ist”, streicht Kultur- und Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler heraus. “Es freut mich, mit den Preisen der Stadt Wien einige dieser herausragenden Persönlichkeiten und ihre Lebenswerke zu würdigen –verbunden mit der Bitte, weiter zu wirken und mit der Leidenschaft, die sie antreibt, auch in Zukunft andere anzustecken.” 

Preisträger*innen 2023:

Geistes-, Sozial-, Kultur- und Rechtswissenschaften:

  • Univ.-Prof. Doz. Dr. phil. Dr. h.c. Rainer BAUBÖCK
    Rainer Bauböck ist ein weltweit renommierter Staatsbürgerschaftsforscher und Demokratietheoretiker. Er forscht und publiziert darüber hinaus über normative politische Theorie, europäische Integration, Migration, Nationalismen und Minderheitenrechte. Seit 2013 ist er korrespondierendes Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Sein Engagement in Politikberatung in Bezug auf Staatsbürgerschaftsfragen und Migration zeigt die hohe Praxisrelevanz seiner Arbeit. 

Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik:

  • Em. o. Univ.-Prof.in Dr.in h.c. Helga Kromp-Kolb
    Die Meteorologin und Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb beschäftigt sich seit den 1990er-Jahren mit Umweltschutz, Klimawandel und Nachhaltigkeit. Sie hat zahlreiche wissenschaftliche Publikationen verfasst und mit dem Aufbau nationaler und internationaler Netzwerke Wien als Standort der Klimawandel- und Nachhaltigkeitsforschung weithin sichtbar gemacht.  

Medizinische Wissenschaften:

  • Univ.-Prof.in Dr.in Ursula SCHMIDT-ERFURTH
    Ursula Schmidt-Erfurth ist Professorin und Leiterin der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie der Medizinischen Universität Wien. Sie hat das Vienna Study Center (VSC) gegründet, das als Untersuchungszentrum für multizentrische klinische Studien dient, sowie das Vienna Reading Center (VRC), eine weltweit führende Einrichtung für digitale Netzhautbildgebung. Schmidt-Erfurth ist eine führende Expertin auf dem Gebiet der Augenheilkunde und eine Pionierin der digitalen Medizin. Seit 2018 ist sie Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Volksbildung:

  • Univ.-Doz. Dr. Johann DVOŘÁK
    Der promovierte Politikwissenschaftler Johann Dvořák ist bereits seit den 1970er-Jahren in der Erwachsenenbildung aktiv, wobei ihm die Verbindung von Theorie und Praxis im Kontext von sozialer Lebenswelt und emanzipatorischer Bildungs- und Kulturarbeit immer ein besonderes Anliegen war. Seit 2015 ist Dvořák als Präsident des Instituts für Wissenschaft und Kunst (IWK) aktiv und verhalf der traditionsreichen Einrichtung zu einer stabilen Weiterentwicklung.

Literatur:

  • Mag. phil. Vladimir VERTLIB
    Der mehrsprachige Autor Vladimir Vertlib hat seit den 1990er-Jahren ein breites Oeuvre vorgelegt, das Romane, Erzählungen, Poetikvorlesungen, ein Libretto sowie zahlreiche kleinere Beiträge umfasst. Er ist ein großer Erzähler, dem es gelingt, wichtige soziale, politische sowie historische Themen - darunter Krieg, Migration, jüdisches Leben im deutschsprachigen Raum- aufzugreifen und in ihrer Komplexität zugänglich zu machen.

Publizistik:

  • Martin POLLACK
    Martin Pollacks literarische und publizistische Arbeit gilt einer vorbehaltlosen Auseinandersetzung mit Geschichte und einem Sichtbarmachen des Verborgenen und Verdrängten. Losgelöst vom konkreten Werk ist etwa der Titel seines Bandes „Kontaminierte Landschaften“ zu einem stehenden Begriff des Erinnerungsdiskurses geworden. Die Auszeichnung mit dem Würdigungspreis für Publizistik ist Anerkennung für ein literarisch anspruchsvolles Lebenswerk, insbesondere in seiner ethischen Dimension.

Musik:

  • Max NAGL
    Der Saxofonist, Komponist und Klangkünstler Max Nagl ist einer der vielseitigsten und produktivsten Musiker des Landes, der seit Jahrzehnten musikalisch mit jedem neuen Werk zu überraschen weiß. Nagls Kompositionen sind von Gegensätzen geprägt – eingängig und fordernd, dissonant und konsonant, traditionell und traditionsfern – bilden aber trotzdem eine Einheit. Ganze 40 veröffentlichten Alben zeugen von seiner musikalischen Vielschichtigkeit. 

Bildende Kunst:

  • Mag.a Claudia MÄRZENDORFER
    Claudia Märzendorfers künstlerisches Werk könnte man als eine Ode an das Unbeständige bezeichnen, mit einem starken sozialpolitischen Aspekt. Ihre ephemeren Plastiken und Installationen, fragil und gleichzeitig von mitreißender Kraft, werden aus unterschiedlichsten Materialien und unter Verwendung verschiedenster Medien bis hin zu Sprache und Film hergestellt. Seit Ende der 1990er-Jahre experimentiert Claudia Märzendorfer in bemerkenswerter Konsequenz mit Verfahren und Materialien, die dem Prozesshaften, der Veränderung und dem Flüchtigen eingeschrieben sind. Sie entwirft nachhallende Gegenentwürfe zu den Normvorstellungen einer Gesellschaft, die sich durch absolutes Individualitätsstreben bei gleichzeitigem Konformitätsdruck auszeichnet.

Architektur:

  • einszueins architektur ZT GMBH (Katharina Bayer, Markus Pendlmayr, Markus Zilker)
    In den 1970er-Jahren wurden neue Formen des gemeinschaftlichen Wohnens wie Baugruppen entwickelt, ihre innovativen Impulse gerieten danach jedoch weitgehend in Vergessenheit. Die Renaissance und Weiterentwicklung von Baugruppenprojekten in den letzten zehn Jahren ist wohl niemand so sehr zu verdanken wie den einszueins Architekt*innen. Ihr „Wohnprojekt Wien“ am Nordbahnhof und das „Gleis 21“ im Sonnwendviertel gehören zu den meistbesuchten und meistpublizierten Wiener Wohnbauten der letzten Jahre und fanden, auch aufgrund der Entwurfskultur, internationale Anerkennung. 

Medienkunstpreis:

  • Mag.a Barbara KAPUSTA
    Barbara Kapustas künstlerischen Projekte kombinieren zeitbasierte digitale Medien, Installationen, Klangstücke, Skulpturen sowie Keramik und beschäftigen sich mit queer-feministischer Theorie und Poesie, wobei die Interaktion des Körpers mit Materialität und Sprache im Zentrum steht. Ihre Arbeit untersucht auf komplexe, fundierte und doch auch immer poetische Weise die tiefgreifenden Auswirkungen von Technologie auf Gesellschaft, Geschlecht und Machtstrukturen und bietet so eine eindrückliche und zum Nachdenken anregende Perspektive auf Prozesse, die nur allzu oft, trotz ihres erheblichen Einflusses auf den menschlichen Alltag, unsichtbar bleiben. 
     

Bisherige Preisträger*innen: https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Preis_der_Stadt_Wien 

Weitere Informationen:
https://www.wien.gv.at/kultur/abteilung/ehrungen/preise/index.html 

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