Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 05.10.2023:
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Verleihung des Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien an Justus Neumann

Ehrenzeichen - Neumann

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Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler überreichte das Ehrenzeichen im Wiener Rathaus

Heute, Donnerstag, verlieh Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler im Wiener Rathaus das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien an den Schauspieler Justus Neumann.

Musikalisch gestaltet wurde die Ehrung vom Art4String Quartett, das Werke von Burt Bacharach und Neil Diamond spielte. Neben dem Laudator, Schriftsteller Herbert Maurer wohnten der Ehrung Elke Hesse, Künstlerische Direktorin vom MUTH und Peter Marboe, ehemaliger Wiener Kulturstadtrat sowie viele Freunde und die Familie von Justus Neumann bei.

Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler bezeichnete Justus Neumann als den „schwer Vermissten, den überall Gesuchten“, der mit der Stadt Wien so eng verbunden sei: „Hier war der Ausgangspunkt, hierhin sind Sie immer wieder zurückgekehrt.“ Mit seiner „Vergegenwärtigung des Kosmos Nestroy, mit viel Phantasie und der unbändigen Lust am klugen Blödsinn“ habe Neumann die Wienerinnen und Wiener immer wieder herausgefordert, so die Stadträtin.

Der Laudator Herbert Maurer erinnerte an die legendäre Produktion „Mir soll ins Herz gestochen werden“ von 1985 und meinte, Justus Neumann gehe es „immer ums Herz. Den totesten Dingen scheibt er etwas Lebendiges zu. Den Menschen hält er den Spiegel vor und wirkt dabei wie ein wiedergeborener Nestroy.“

Seine Dankesworte läutete Justus Neumann mit einem herzlichen Lachen ein: „Dass ich einmal so dastehe hätte wohl keiner gedacht.“ Seinen Dank wolle er „herausjubeln“, er gelte den Menschen, die seine Laufbahn auf verschiedenste Art ermöglicht hätten. Dazu zählte er unter anderem Hans Gratzer, Hanspeter Horner, Gerhard Gruber, Julius Schwing, Wolfgang Kalal, Elke Hesse, Petere Marboe, Ursula Pasterk, Andreas Mailath-Pokorny sowie seine Familie.

Biografie Justus Neumann

Justus Neumann wurde am 28. März 1948 in Wien geboren. Er absolvierte die private Schauspielschule Krauss und wurde anschließend von Hans Gratzer ans Neue Theater am Kärntnertor in der Walfischgasse geholt, 1978 dann an das neu gegründete Schauspielhaus.  Dort blieb Neumann vier Jahre lang und machte sich vor allem als Nestroy-Darsteller einen Namen, bevor er als freier Schauspieler zu arbeiten begann. Mit der Theatergruppe Narrnkastl tourte er in der Folge bis Australien.

1987 wanderte Justus Neumann nach Tasmanien aus, blieb aber dem Theater treu, etwa mit dem Theaterverein Zum aufgebundenen Bären. Der Erfolg, den er mit Karl Kraus' "unspielbarem" Drama "Die letzten Tage der Menschheit" in Österreich feiern konnte, motivierte ihn, eine englische Fassung unter dem Titel "Last Days of Mankind" in Australien zu zeigen. Neumann wurde dafür beim Melbourne Fringe Festival als bester Schauspieler ausgezeichnet. Drei Preise des Tasmanischen "Errol Flynn Awards" erhielt Justus Neumann für "Alzheimer Symphony".

Auf seinen Tourneen trat Justus Neumann immer wieder in einem kleinen Zirkuszelt auf, in dem er oft die ganz großen Stoffe der Weltliteratur zur Aufführung brachte. Auch mit der Bibel und dem Gilgamesch-Epos hat er sich künstlerisch auseinandergesetzt. 2008 erhielt Justus Neumann den "Stella"-Theaterpreis in der Kategorie "Herausragende Produktion für Kinder" für das Zirkus-Stück "Catapult“. 2011 war seine Adaption des Nibelungenlieds für einen Nestroy-Preis nominiert.

Aktuell gastiert Justus Neumann mit dem Stück "Die Weisheit des Herrn Parkinson“ im muth.

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