Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 16.10.2023:
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PSD-Wien eröffnet drittes Kinder- und Jugendpsychiatrisches Ambulatorium
Neue Kapazitäten für 600 junge Patient*innen pro Jahr
Nach den zwei kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulatorien im dritten und im im 13. Wiener Gemeindebezirk, eröffneten die Psychosozialen Dienste in Wien (PSD-Wien) heute das dritte Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Leopoldstadt. In der Lassallestrasse 3, nahe des Pratersterns, können damit bis zu 600 Kinder- und Jugendliche pro Jahr ambulant behandelt und betreut werden. Darüber hinaus bietet das Ambulatorium eine tagesklinische Versorgung für zwölf Patient*innen und wird auch aufsuchende Betreuung im Rahmen des Home-Treatments durchführen. Neben der Versorgung aller psychischen Erkrankungsbilder legt das neue Kinder- und Jugendpsychiatrische Ambulatorium besonders in der Tagesklinik einen Schwerpunkt auf Magersucht.
„Mit dem neuen Ambulatorium setzt die Stadt Wien einen weiteren großen Schritt im Ausbau der Versorgung psychisch kranker Kinder und Jugendlicher. Wir wissen, dass die Belastungen in den letzten Jahren stark gestiegen sind, gerade bei jungen Menschen. Umso wichtiger ist es, das Angebot zu erweitern und gleichzeitig einen Fokus auf Krankheitsbilder zu legen, die in den vergangenen Jahren unter Kindern und Jugendlichen deutlich angestiegen sind. Besonders froh bin ich, dass wir diesen Ausbau gemeinsam mit unseren Partnern bei der Österreichische Gesundheitskasse vorantreiben. Die ÖGK beteiligt sich an der Finanzierung und strategischen Planung. Das ist ein weiteres Beispiel für die gute Zusammenarbeit in der Wiener Gesundheitsplattform“, betonte der Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport, Peter Hacker, bei der heutigen Eröffnung.
Der 2016 einstimmig im Landtag angenommene und seit 2018 in Umsetzung befindliche Psychiatrische und Psychosomatische Versorgungsplan (PPV) sieht insgesamt sechs kinder- und jugendpsychiatrische Ambulatorien mit der Zielperspektive 2030 vor. „Mit der heutigen Eröffnung und zweier weiterer Einrichtungen im kommenden Jahr werden fünf der sechs im PPV geplanten Ambulatorien in Betrieb sein. Damit kommen wir dem Ziel einer flächendeckenden Regionalisierung und wohnortnahen Versorgung von Kindern- und Jugendlichen schon sehr nahe“, sagte Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien. Er hob hervor, dass kürzlich auch der Stadtrechnungshof eine zügige Weiterarbeit am PPV empfohlen hat. „Wie auch in den anderen Ambulatorien werden junge Menschen von einem multiprofessionellen Team aus Psychiater*innen, Sozialarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen und Ergotherapeut*innen betreut.“
Die medizinische Leiterin des neuen Ambulatoriums, Dr.in Doris Koubek, beschrieb die aktuelle Situation junger Menschen: „Wir haben während der Pandemie einen markanten Anstieg an psychiatrischen Erkrankungen gesehen. Depressionen, Angststörungen, Essstörungen und Suizidgedanken haben deutlich zugenommen. Besonders stark bekommen marginalisierte Kinder und Jugendliche, die psychischen Folgen der Krisen zu spüren. Wenn medizinisch und sozial möglich, sind ambulante Angebote gerade für Kinder und Jugendliche positiv zu bewerten, da sie dadurch weiter in ihrem direkten Lebensumfeld verbleiben können“, so Koubek. „Essstörungen haben in den vergangenen Jahren besonders stark zugenommen. Wir setzen nun einen notwendigen Versorgungsschwerpunkt, bei dem die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partner*innen besonders entscheidend ist. Der enge Abstimmung und Kooperation mit dem niedergelassenen und dem stationären Bereich wird selbstverständlich auch hier umgesetzt.“
Der Chefarzt der Psychosozialen Dienste in Wien, Dr. Georg Psota, betonte: „Das neue Ambulatorium markiert einen weiteren Meilenstein in der bereits vielfältigen Versorgungslandschaft der Psychosozialen Dienste in Wien. Neben den acht Sozialpsychiatrischen Ambulatorien, stehen der Wiener Bevölkerung auch ein breites Netz an Angeboten für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychiatrische Frührehabilitation, Gerontopsychiatrie, für Menschen mit intellektuellen Erkrankungen und Autismus sowie das Institut für Psychotherapie zur Verfügung. Dem Grundsatz der Wiener psychiatrischen Versorgung ‚ambulant und tagesklinisch vor stationär‘ können wir somit wieder einen neuen Puzzlestein hinzufügen. Darüber hinaus bieten der Sozialpsychiatrische Notdienst, die Psychosoziale Information und die Sorgenhotline ein vielfältiges Angebot für die psychische Gesundheit, das rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr besetzt ist.“ Er führte aus, dass man sich im besten Fall Unterstützung holt, bevor Sorgen und Ängste zur akuten Krise werden. Mit der Sorgenhotline Wien bieten der PSD-Wien und die Stadt ein solches Angebot: 01 4000 53000.
Service:
- Kinder- und Jugendpsychiatrisches Ambulatorium, Lassallestrasse 3/OG 5
- 27 Mitarbeiter*innen in multiprofessionellem Team aus: Fachärztinnen für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Pflegekräften, klinischen Psychologinnen, Sozialarbeiter*innen, Sozialpädagog*innen, Ergotherapeut*innen, Physiotherapeut*innen, einer Musiktherapeutin, Diätologinnen und Verwaltungsassistentinnen
- Kapazität für 600 ambulant betreute Kinder und Jugendliche jährlich
- Tagesklinische Versorgung für zwölf Patient*innen zur selben Zeit;
- Kosten pro Jahr: 2,5 Millionen
Rückfragehinweis für Medien
- Mag. Markus Stradner
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Büro des Koordinators für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien
Telefon: +43 676/8118-53598
E-Mail markus.stradner@psd-wien.at - Norbert Schnurrer
Pressesprecher StR Peter Hacker
Telefon: +43 1 4000 81233
E-Mail: norbert.schnurrer@wien.gv.at
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