Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 24.10.2023:
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Überreichung des Silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien an Boris Kuschnir
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Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler überreichte die Ehrung an den Musiker und Pädagogen
Gestern, Montag, überreichte Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler im Wiener Rathaus das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien an den Musiker und Pädagogen Boris Kuschnir.
Musikalisch gestaltet wurde die Ehrung von der Pianistin Jasmin Stancul und dem Janoska Ensemble, die Werke von Franz Schubert sowie Johannes Brahms, Johann Sebastian Bach und Ludwig van Beethoven (in der Bearbeitung durch das Janoschka Ensemble) spielten. Außerdem musizierte Boris Kuschnir gemeinsam mit seinen anwesenden Meisterschüler:innen Dalibor Karvay, Maria Duenas, Ondrej Janoska, Fedor Rudin, Vahid Khadem-Missagh, Michael Zakharov, Wladislaw Winokurow, Jewgenij Andrusenko, Julia Turnovsky, Tatjana Sottrifer sowie Sophie Rachlin am Klavier. Neben vielen Freunden und Familienmitgliedern von Boris Kuschnir nahm auch der Rektor der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien, Andreas Mailath-Pokorny, an der Ehrung teil.
Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler begrüßte den Musiker mit den Worten: „Die heutige Ehrung ist das Zeichen einer Stadt, in der das wichtigste Lebensmittel produziert wird, die Musik. Eigentlich wird ja die Stadt Wien geehrt durch Menschen wie Sie, die hier wirken.“ Sie zitierte David Oistrach, der Kuschnirs Lehrer war und betonte die Bedeutung von Boris Kuschnirs Arbeit als Pädagoge: „Als legendärer Lehrer haben Sie Generationen von Geigerinnen und Geigern geprägt. Menschen, die nun weltweit die Freude an der Musik weitergeben.“
In der Laudatio von Franz Wagner, die aus gesundheitlichen Gründen von Jasmin Stancul vorgetrug, wurde an die schützende Hand erinnert, die David Oistrach über seinen Schüler hielt. Die Überzeugungskraft des Musikers und Lehrers erklärte Wagner im Sinne des von Aristoteles geprägten Begriffs der Entelechie, der Eigenschaft, sein Ziel in sich zu tragen. Die über 40 Preisträger*Innen internationaler Violinwettbewerbe, die bei Boris Kuschnir gelernt haben, führte er als augenfälligen Beweis der hervorragenden pädagogischen Tätigkeit an.
Boris Kuschnir dankte Franz Patay und Andreas Mailath-Pokorny, dem ehemaligen und dem amtierende Rektor der MUK sowie seinen Musikerfreunden, die sich eingefunden hatten, um gemeinsam mit ihrem Lehrer bei der Ehrung zu spielen.
Zur Biografie von Boris Kuschnir
Boris Kuschnir wurde 1948 in Kiew in eine Musikerfamilie geboren, studierte am Moskauer Tschaikovsky-Konservatorium Violine bei Boris Belenkij und Kammermusik bei Valentin Berlinskij (Borodin Quartett). Nachhaltigen Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung hatten seine wiederholten Begegnungen mit Dmitrij Schostakowitsch und David Oistrach, der ihn auch unterrichtete.
Boris Kuschnirs internationale Karriere begann 1969, als er einer von drei Gewinnern beim Allunionswettbewerb in Leningrad war. Zahlreiche Preise bei internationalen Geigen- und Kammermusikwettbewerben sollten folgen. In weiterer Folge spielte Boris Kuschnir als Solist und Kammermusiker in den wichtigsten Musikzentren der Welt, u.a. Musikverein (Wien), Teatro alla Scala (Milano), La Fenice (Venedig), Concertgebouw (Amsterdam), Berliner Philharmonie sowie bei großen internationalen Festivals wie den Salzburger Festspielen, den Wiener Festwochen oder dem Verbier-Festival. Er produzierte zahlreiche Schallplattenaufnahmen, von denen die Gesamteinspielung der Mozartschen Klaviertrios, die von EMI anlässlich des Mozartjahres 1991 veröffentlicht wurden, besonders herausragt.
Boris Kuschnir gründete im Laufe seiner Karriere mehrere Ensembles: 1970 das Moskauer Streichquartett, 1984 das Wiener Schubert Trio, 1993 das Wiener Brahms Trio und 2002 das Kopelman Quartett.
Seit 1981 lebt Boris Kuschnir in Österreich und erhielt 1982 die österreichische Staatsbürgerschaft. Bis 1983 war er erster Konzertmeister des Bruckner Orchester Linz.
Seit 1984 ist Boris Kuschnir Professor am Konservatorium Wien Privatuniversität, heute MUK und seit 1999 ordentlicher Professor an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz. Daneben war er immer wieder als Dozent von Meisterklassen sowie als Jurymitglied bedeutender internationaler Wettbewerbe u. a. dem Königin Elizabeth Wettbewerb in Brüssel, dem Tschaikovsky Wettbewerb in Moskau oder dem ARD Musikwettbewerb in München tätig.
Seine pädagogische Tätigkeit fand internationale Anerkennung im Zusammenhang mit der künstlerischen Laufbahn seiner Schüler Julian Rachlin, Nikolaj Znaider, Sergey Dogadin, Pavel Milyukov, Lidia Baich, Alexandra Soumm, Lorenzo, Eugene Chepovetsky, Yuuki Wong, Julia Turnovsky, Dalibor Karvay, Maria Duenas, Ondrej Janoska, Fedor Rudin, Vahid Khadem-Missagh.
Rückfragehinweis für Medien
- Judith Staudinger
Mediensprecherin StRin Mag.a Veronica Kaup-Hasler
+43 1 4000 - 811 69
judith.staudinger@wien.gv.at
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