Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 10.11.2023:
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Archiv gegen das Vergessen: KZ-Verband präsentiert historische Sammlung

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Bürgermeister Ludwig mahnt bei Besuch zur Wachsamkeit

Der KZ-Verband feiert 2023 sein 75-jähriges Bestehen in der jetzigen Form. Dieses Jubiläum nahm die Organisation zum Anlass, um die eigene Geschichte aufzuarbeiten und ein Archiv aufzubauen. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig hat heute, Freitag, der offiziellen Präsentation dieser Sammlung beigewohnt.

Mehr als 1.500 Mitglieder-Karteikarten sowie mehr als 1.000, meist handschriftlich von den Opfern persönlich ausgefüllte Fragebögen befinden sich unter den Materialien, die im KZ-Verband lagern. Erstmals wurden diese nun systematisch erfasst. Die historischen Dokumente erzählen die Geschichte vom Überleben des politischen Widerstandes sowie vom Überleben nach dem Krieg.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig zeigte sich beim Besuch beeindruckt vom Umfang des Archivs: „Die Arbeit des KZ-Verbandes hat einen sehr hohen Stellenwert in der Aufarbeitung der dunklen Geschichte des Landes. Ich danke den vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren großen Einsatz gegen das Vergessen“, so Ludwig. „Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, Widerstandskämpferinnen und Widerstandskämpfer und Holocaust-Überlebende sterben und somit das historische Wissen nicht mehr direkt von ihnen weitervermittelt werden kann, ist eine systematische Aufarbeitung, Einordnung und Aufbereitung unerlässlich“, sagte der Wiener Bürgermeister.

Ludwig hob weiters das Engagement des KZ-Verbands hervor, welches in der Vergangenheit das Mahnmal der österreichischen Freiheitskämpfer am Morzinplatz etwa erst möglich gemacht habe. Auch für die Unterstützung der Hinterbliebenen setze sich der KZ-Verband seit Jahrzehnten ein, sagte Ludwig. Abschließend mahnte Wiens Bürgermeister: „Es liegt an uns, wachsam zu bleiben und entschlossen gegen jede Form von Antisemitismus, Rassismus, Hass und Hetze aufzutreten.“

75 Jahre KZ-Verband/VdA

Der KZ-Verband/VdA ist ein Bundesverband österreichischer Antifaschist*innen, Widerstandskämpfer*innen und Opfer des Faschismus. Er wurde nach der Befreiung Österreichs als überparteilicher Zusammenschluss gegründet. Der KZ-Verband/VdA ist aktiv in der Interessensvertretung der Opfer des Faschismus von 1933 bis 1945 laut Opferfürsorgegesetz (OFG), in der Gedenk- und Erinnerungsarbeit und im Kampf gegen Neofaschismus und Rechtsextremismus.

Herzstück des neuen Archivs ist unter anderem die Erfassung und Digitalisierung der Mitglieder-Karteikarten, die unter anderem genaue Daten zu Abstammungsverfolgung, Haftgrund, Haftdaten, Aufenthalte in KZs, Arbeitslagern, Gefängnissen etc. enthalten. 2214 Opfer und Hinterbliebene wurden hier insgesamt erfasst.

NS-Mahnmal am Morzinplatz

Im Jahr 1951 fand eine Kundgebung des KZ-Verbandes statt, bei der ein vom Opferverband gestalteter Gedenkstein ohne behördliche Bewilligung errichtet und enthüllt wurde. Dieser wurde 1960 an die jetzige Stelle des Denkmals versetzt. Am 1. November 1985 wurde schließlich das neue Mahnmal für die Opfer der NS-Gewaltherrschaft von der Arbeitsgemeinschaft der KZ-Verbände und Widerstandskämpfer Österreichs enthüllt. Eine Bronzefigur und ein Block aus Mauthausener Granit sollen das Schicksal der Opfer symbolisieren. (Schluss) red

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