Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 29.11.2023:
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46. Wiener Gemeinderat (4)

GR Ing. Christian Meidlinger (SPÖ) sagte, es gebe „natürlich“ Themen im Wiener Gesundheitsverbund, die die Stadtregierung „lösungsorientiert“ angehe. Er bedankte sich bei den Mitarbeiter*innen im Wiener Gesundheitsverbund, diese Dankbarkeit zeige sich auch im neuen Personalpaket. Er ging in der Folge im Detail auf das Paket ein: Meidlinger präsentierte bereits umgesetzte Maßnahmen wie die freiwillige Weiterbeschäftigung ab dem 65. Lebensjahr, den Anwerbe-Bonus, Prämien für außergewöhnliche Leistungen sowie eine „dramatische“ Erhöhung der Ausbildungsplätze. Jetzt werde ein Fortbildungsgeld in der Höhe von 1.000 Euro pro Jahr eingeführt und zudem die Fortbildungstage auf zehn Tage im Jahr angehoben. Meidlinger lasse sich auch das monetäre Paket „nicht kleinreden“ und führte Details aus dem Gehaltsschema aus. Die Ausbildungsoffensive bringe 123 zusätzliche Ausbildungsplätze für Ärzt*innen im nächsten Jahr. Außerdem würden in Summe 700 Studierende des Bachelorlehrgangs Pflege im WIGEV angestellt werden. In einer zweiten Phase werde zudem ein einheitliches Arbeitsmodell, das auch zu einer Arbeitszeitverkürzung führe werde, kommen, kündigte Meidlinger an. Zudem werde es Verbesserungen etwa bei der Abgeltung von Rufbereitschaft, neue Karrieremodelle und Verbesserungen in der Führungskräfteentwicklung geben. Er lud Medizinkräfte ein, nach Wien zu kommen, es sei „ein guter Platz zum Arbeiten“, schloss Meidlinger.

GRin Mag. Barbara Huemer (GRÜNE) sagte, dass europaweit, wenn nicht weltweit, Ärzt*innen oder Pflegekräfte gesucht würden. Die hier vorgestellten Maßnahmen würden ihrer Meinung nicht reichen, diese nach Wien zu holen. Sie höre aus dem Gesundheitsbereich ein „S.O.S.“, auf das in der Stadt zu wenig geachtet werde. Sie frage sich, wie es komme, dass WIGEV-Mitarbeiter*innen von „Hölle“ sprechen, wenn die Zustände den Wortmeldungen ihrer Vorredner Deutsch und Meidlinger (beide SPÖ) entsprechend „paradiesisch sind“. Der Personalstand im WIGEV sei niedriger als in den Jahren zuvor, kritisierte Huemer. Mehr Mitarbeiter*innen würden den WIGEV verlassen, als neu dazukommen. Dies sei in einer wachsenden Stadt mit älter werdenden Bevölkerung und einer „kränker werdenden Gesellschaft“ keine positive Entwicklung. Die Stadtregierung müsse hier „vieles anpacken“. Über 70 Prozent der Mitarbeiter*innen im WIGEV seien Frauen, fuhr Huemer weiter fort. Alle Versäumnisse würden „zu Lasten von Frauen“ gehen, die Stadtregierung müsse „in die Gänge kommen“, forderte Huemer.

Abstimmungen: Die beiden Anträge der FPÖ zum Ausbau der Schmerzversorgung und der Stärkung der Frauengesundheit wurden dem zuständigen Ausschuss zugewiesen. Alle weiteren Anträge der Opposition fanden nicht die erforderliche Mehrheit.

Die 46. Sitzung des Wiener Gemeinderates endete um 12.28 Uhr.

Service

In der Informationsdatenbank des Wiener Landtages und Gemeinderates (INFODAT) unter www.wien.gv.at/infodat können Reden, Debattenbeiträge, Beschlüsse, Anfragen, Anträge, Gesetzesentwürfe und Landesgesetzblätter nach verschiedenen Kriterien abgerufen werden. Dabei wird Zugriff auf die zugehörigen Videos und Originaldokumente (sofern elektronisch vorhanden) geboten. (Schluss)gaa

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