Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 01.12.2023:
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Stadt Wien dreht an den großen Schrauben beim Thema Klimaschutz und Energieunabhängigkeit

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EU-Kommissar Schmit, Bürgermeister Ludwig und Kommissionsvertreter Selmayr besichtigen Großwärmepumpe im Kraftwerk Simmering

Seit Oktober 2019 pumpt eine der stärksten Großwärmepumpen Mitteleuropas in Wien: Wien Energie nutzt die Abwärme vom Kraftwerk Simmering, um mit einer Großwärmepumpe bis zu 25.000 Haushalte jährlich mit umweltfreundlicher Wärme zu versorgen. Damit werden bis zu 40.000 Tonnen CO2 gespart. Das ist nicht nur ein wichtiger Schritt Richtung Dekarbonisierung des Wiener Fernwärmenetzes, sondern auch ein Garant für die Versorgungssicherheit in ganz Österreich.

Heute, Freitag, hat Wiens Bürgermeister Michael Ludwig gemeinsam mit dem aus Luxemburg stammenden EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte, Nicolas Schmit, und dem Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, Martin Selmayr, die Großwärmepumpe im Kraftwerk Simmering besichtigt. Schmit befindet sich derzeit mit einer Delegation auf Wien-Besuch. Bei dem Termin waren auch die beiden Wien Energie Geschäftsführer Michael Strebl und Karl Gruber anwesend.

Wiens Bürgermeister Ludwig bezeichnete die Anlage als „Vorzeigebeispiel für klimafreundliche Wärmeversorgung“. „Ich freue mich deshalb besonders über die internationalen Fachgespräche heute mit Kommissar Schmit“, sagte Ludwig. Ein länderübergreifender Austausch für unabhängige Wärmeversorgung habe in diesen Zeiten eine besondere Priorität. Dieser Dialog sei auch wichtig bei der Entwicklung von neuen Ideen und würde ebenso einen großen Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität Wiens leisten. Die Stadt, so der Wiener Bürgermeister, gehe mit der Errichtung von mehreren Großwärmepumpen voran. Mit modernen Großprojekten, wie die Wärmepumpe beim Kraftwerk Simmering, könne das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 erreicht werden, sagte Ludwig.

„Es sind Projekte wie diese beeindruckende Wärmepumpe, welche die Energiewende Schritt für Schritt voranbringen.“, führt Kommissar-Schmit aus. „Es geht darum, die nachhaltige und unabhängige Wärmeversorgung zu sichern. Der grüne Wandel ist nicht nur eine klimapolitische Notwendigkeit. Er ist auch eine große Chance. So werden in der EU bis 2030 mehr als eine Million zusätzliche Arbeitskräfte benötigt, unter anderem auch um solche Wärmepumpen zu bedienen und zu warten. Entscheidend ist, dass sie über die entsprechenden Qualifikationen verfügen. Um das Bewusstsein dafür zu schärfen, haben wir das Europäische Jahr der Kompetenzen ausgerufen. Das Jahr soll Appetit auf mehr machen, denn wir brauchen mindestens ein Jahrzehnt der Kompetenzen.“

„Die Wärmepumpe im Kraftwerk Simmering beweist einmal mehr, dass die Stadt Wien beim Klimaschutz in der ersten Liga spielt. Die Energiewende ist aber nicht nur Sache von Städten und Gemeinden, sie muss ebenso in unseren Heizkellern stattfinden. Im Zuge der Initiative „Raus aus Öl und Gas“ erhalten Haushalte in Österreich Unterstützung aus dem EU-Aufbauplan, wenn sie auf umweltfreundliche Heizsysteme umsteigen. Mit dem europäischen Grünen Deal will Europa spätestens 2050 klimaneutral werden. Dafür müssen wir an großen und vielen kleinen Schrauben drehen.“, ergänzt EU-Botschafter Martin Selmayr. 

Inbetriebnahme der Großwärmepumpe ebswien

Nächsten Dienstag wird Bürgermeister Michael Ludwig eine weitere Großwärmepumpe in Simmering in Betrieb nehmen. Bei der ebswien Kläranlage wird dem bereits gereinigten Klärwasser Wärme entzogen, bevor es wieder in den Donaukanal fließt. So werden bis zu 56.000 Haushalte mit klimaneutraler Fernwärme versorgt. „Es kommt auf ein gutes Zusammenspiel verschiedener Modelle an, damit der Umstieg auf umweltfreundliche Heizformen gelingt. Deshalb setzen wir neben der Tiefengeothermie auch auf die effiziente Nutzung bereits vorhandener Abwärme. Wien Energie betreibt bald die leistungsstärkste Wärmepumpe Europas und ihre Inbetriebnahme ist ein wichtiger Meilenstein für die Klimamusterstadt Wien.“, so Bürgermeister Ludwig.

Neue Großwärmepumpe bei der Müllverbrennungsanlage Spittelau

Auch bei einem Wiener Wahrzeichen, der Müllverbrennungsanlage Spittelau, werden mit zwei neuen Wärmepumpen zukünftig 16.000 Haushalte zusätzlich mit Fernwärme versorgt. Nach der geplanten Fertigstellung werden so rund 22.000 Tonnen CO2 jährlich eingespart. Der berühmte Hundertwasser-Standort Spittelau vereint schon seit langem Ökologie und Kunst mit modernster Technik. Durch die jährliche Verbrennung von 250.000 Tonnen Hausmüll werden in der Spittelau bereits jetzt 60.000 Haushalte mit umweltschonender Wärme und 50.000 Haushalte mit Strom versorgt. 

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