Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 31.01.2024:
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Lesung „Doppler“ – ein origineller Gesellschaftsroman mit historischem Kern

Lesung „Doppler“ – ein origineller Gesellschaftsroman mit historischem Kern

Copyright: Wien-Haus

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Lesung „Doppler“ – ein origineller Gesellschaftsroman mit historischem Kern

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Gemeinsam mit der Direktorin des Österreichischen Kulturforums, Waltraud Strommer, und dem Leiter des Verbindungsbüros von Niederösterreich, Victor Vaugoin, veranstaltete das Wien-Haus am 30. Jänner 2024 eine Lesung mit und von Thomas Oláh. Im Mittelpunkt stand sein Debütroman „Doppler“, der es 2023 auf die Shortlist des Österreichischen Buchpreises wie auch auf die Longlist des Deutschen Buchpreises schaffte. In seinem Erstlingswerk verbindet der Wiener Autor Wortwitz und Wiener Schmäh mit scharfer Kritik am Sittenbild der Nachkriegsgeneration im ländlichen Österreich.  

Die Geschichte „Doppler“ handelt von den Erlebnissen eines Buben, der in den 1970er Jahren durch einen familiären Schicksalsschlag in die Obhut seiner nächsten Verwandten in das Dorf Frankenhayn kommt. Nicht nur der Ortsname erweist sich als Anspielung an Transsilvanien, sondern auch die sargähnlichen Betten und der im XXL-Format „Doppler“ gekelterte Wein. Getrübt wird das Zusammenleben durch den rauen Umgang und die Wortkargheit der scheinbar lieblosen Verwandten. Dabei stößt der Bube nicht allein durch seinen kindlichen Schabernack, sondern auch als städtischer „Zuagraster“ auf Ablehnung. Spannend, erschaudernd und humorvoll zugleich deckte Thomas Oláh im Verlauf der Lesung die erstaunlichen Hintergründe für die grotesken Situationen auf und überraschte mit einem erschütternden Familiengeheimnis. Die zahlreich erschienenen Gäste, darunter der österreichische Europaabgeordnete Lukas Mandl und der österreichische Botschafter Jürgen Meindl, würdigten seine mitreißende Lesung mit tosendem Applaus. Für Michaela Kauer, Leiterin des Wien-Hauses, zeigte die erfolgreiche Veranstaltung wieder einmal auf, wie sehr die zeitgenössische österreichische Literatur im Brüsseler Umfeld auf Interesse stößt: „Wiener Autor*innen wahren nach wie vor die Tradition der Sozialkritik und der Anprangerung von Missständen. Trotz aller düsteren Ereignisse bringt Thomas Oláh durch seinen makabren Wortwitz die Leser*innenschaft auf gut Wienerisch zum Schmunzeln.“ 

Zum Autor: Thomas Olàh

Geboren und aufgewachsen in Wien studierte Thomas Oláh zunächst Theaterwissenschaften, Philosophie und Kunstgeschichte, absolvierte dann eine Lehre als Damenkleidermacher und schloss schließlich ein Studium des Modedesigns ab. 1995 gründete er die Kostümwerkstatt Oláh, die Kostüme für Theater, Film und Fernsehen entwirft und herstellt. Neben Lehrtätigkeiten an der Universität für angewandte Kunst Wien ist er als Kostümdesigner für Theater, Kino und TV tätig. (4 Nominierungen zum Deutschen Filmpreis und Österreichischer Filmpreis 2013 für „Die Vermessung der Welt“). 

Der 2023 erschienene „Doppler“ ist sein Romandebüt.

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