Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 22.04.2024:
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Sima/Figl: Baustart für zukunftsfitte Gestaltung am historischen Michaelerplatz
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9 Bäume, Pflanzbeete und ein kühlendes Wasserspiel mit 52 Bodendüsen – Umgestaltung im Einklang mit Denkmalschutz bringt Begrünung, Begegnungszone und barrierefreie Oberfläche
Geschichtsträchtig und bald auch fit für die Zukunft! Der Michaelerplatz im Zentrum der Wiener Altstadt wird ab sofort zur urbanen Wohlfühloase für alle. Mit einem symbolischen Spatenstich machten Planungsstadträtin Ulli Sima und Bezirksvorsteher Markus Figl den Auftakt für die nun anlaufenden Gestaltungsarbeiten. Der kreisrunde Platz, umgeben von Hofburg, Michaelerkirche und Looshaus, lädt schon bald mit 9 speziell auf die Örtlichkeit abgestimmten Bäumen, Entsiegelung durch Gräserbeete, mehr Verkehrsberuhigung und einem kühlenden Wasserspiel zum Verweilen in geschichtlich bedeutender Umgebung ein. Dabei ergänzen sich die umsichtige Neugestaltung und der Erhalt des historischen Charakters und schaffen einen neuen Wohlfühlort als Visitenkarte für die Wiener City. Mit einer besonders hohen Sensibilität galt es den Anforderungen des Denkmalschutzes gerecht zu werden, die Abteilungen der Stadt standen dafür in engem Austausch mit dem Bundesdenkmalamt. Zu Jahresende sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
„Ich freue mich, dass wir nun mit der umfassenden Aufwertung dieses Platzes starten können. Uns gelingt es den Erhalt des historischen Charakters und die Beachtung des Denkmalschutzes mit einer sensibel entsiegelnden Neugestaltung für die Zukunft zu vereinen. 9 speziell für die Örtlichkeit ausgewählte Bäume, mehr Platz für Fußgänger*innen und ein kühlendes Wasserspiel versprechen nicht nur ein besseres Mikroklima, sondern auch eine ganz neue Form der Aufenthaltsqualität vor Ort“, so Planungsstadträtin Ulli Sima.
Bezirksvorsteher MMag. Markus Figl: „Durch die neue Pflasterung auf dem Michaelerplatz wird es zu einer erheblichen Verbesserung hinsichtlich der barrierefreien Nutzung des Platzes kommen. Ob mit dem Rollstuhl, dem Kinderwagen oder dem Fahrrad – für alle wird es statt dem holprigen Untergrund eine sanierte Oberfläche geben. Auch dem Wunsch der Menschen nach mehr Grün, erhöhter Aufenthaltsqualität, dem Erhalt des historischen Stadtbildes sowie der Freihaltung der geschichtsträchtigen Sichtachsen wurde nachgegangen.“
Bedachte Baumwahl erhält historischen Charakter
Um dem bedeutenden Charakter des Platzes zu entsprechen wurde ein besonderes Augenmerkt auf eine geeignete Auswahl der Bäume gelegt. So wurden für die Mitte des Platzes Blauglockenbäume ausgewählt die sich gut in die eindrucksvolle Umgebung einfügen und versprechen zur charmanten, klimafitten Ergänzung zu werden. Für den Bereich bei der Kirche fiel die Wahl auf 3 Ulmen, auf der Seite der Schauflergasse werden 3 filigrane Säulen-Ulmen das Gesamtbild zieren. Auch an diesen beiden Standorten wurde die Baumwahl mit einer besonderen Bedachtnahme auf den Ort getroffen.
Begrünte Wohlfühloase mit antiken Einblicken
Eine besondere Herausforderung für die Umbauarbeiten stellen die Ausgrabungen aus vergangenen Jahrhunderten dar, die unter dem Platz liegen und von denen ein Teil von oben einsehbar ist. Damit die bis in die Antike zurückreichenden Überreste unbeschadet bleiben, wird für die neue Blauglockenbaumgruppe in der Mitte des Michaelerplatzes eine Spezialkonstruktion errichtet. Der Grünanteil wird außerdem durch zwei große Pflanzbeete entlang des Michaelertrakts der Hofburg zusätzlich erhöht. Vor dem Looshaus entsteht ein großes Wasserspiel mit über 50 Bodendüsen, fünf Trinkhydranten dienen als Durstlöscher.
Enge Zusammenarbeit mit Bundesdenkmalamt
Um den hohen Anforderungen des Denkmalschutzes gerecht zu werden, gab es im Vorfeld der Bauarbeiten einen intensiven Austausch mit den zuständigen Abteilungen im Bundesdenkmalamt, dem Landeskonservatorat für Wien, der Abteilung für Archäologie und der Abteilung für Spezialmaterien, etwa bezüglich der vom österreichischen Architekten Hans Hollein gestalteten sichtbaren Ausgrabungen und den denkmalgeschützten Gusskandelabern. Auf die Erhaltung der Platzgestaltung mit ihren hochwertigen Details und Oberflächen musste besondere Rücksicht genommen werden.
„Die denkmalgeschützte Gestaltung des Michaelerplatzes durch Architekt Hans Hollein wurde 1992 als politische Initiative vom damaligen Bürgermeister Helmut Zilk zur Attraktivierung und Belebung der Wiener Innenstadt vorgenommen“, so Wolfgang Salcher, Landeskonservator für Wien und erläutert: „Die Schaffung eines qualitativen stadträumlichen Aufenthaltsortes schreibt diese Idee fort und steht im Einklang mit dem Ziel der fortlaufenden, nachhaltigen Nutzung von Denkmalen. Aus Sicht der Denkmalpflege ist dabei wesentlich, die hochwertige Platzgestaltung von Hans Hollein und die städtebaulich besonders wichtige Blickachse vom Kohlmarkt auf die Michaelerkuppel der Hofburg zu erhalten.“
So bleiben die archäologischen Ausgrabungen im Zentrum des Platzes weiterhin bestehen und werden ebenfalls restauriert. Freie Flächen innerhalb der Ausgrabungen werden mit Begrünung versehen und die Beleuchtung wird erneuert.
„Durch eine rücksichtsvolle Ergänzung der räumlichen Qualität des Platzes mittels Baumsetzungen und neuer Raumaufteilungen entsteht eine harmonische Identität aus Alt und Neu, die einen Beitrag zur klimafreundlichen Stadt leistet“, betont der in die Platzgestaltung eingebundene Architekt Paul Katzberger.
Mehr Platz für Fußgänger*innen, barrierefreie Oberfläche
Wesentliches Ziel der Umbauarbeiten ist, den Platz für Fußgänger*innen attraktiver zu gestalten: Die bestehende Fußgängerzone wird von der Seite des Kohlmarktes über die Platzmitte bis zur Reitschulgasse erweitert. Durch eine helle Natursteinpflasterung, die das Erscheinungsbild des Platzes aufwertet und das Versickern von Niederschlagswasser ermöglicht, gehört künftig auch das holprige Pflaster der Vergangenheit an.
Zahlreiche Sitzgelegenheiten laden in Zukunft zum Verweilen und Entspannen in beeindruckendem Ambiente ein. Durch die Neugestaltung entsteht eine barrierefreie Oberfläche, die mit einem taktilen Leitsystem für blinde und sehbehinderte Personen ergänzt wird.
„Ich freue mich als unmittelbarer Anrainer natürlich sehr über diese Aufwertung des Platzes – die KirchenbesucherInnen können den Platz künftig barrierefrei nutzen, was etwa für Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Kinderwägen von großer Bedeutung ist“, so Pater Erhard Rauch, der als Pfarrer der Michaelerkirche mit den verschiedenen Nutzungsanforderungen des Platzes bestens vertraut ist.
Die übrige Fläche wird zur Begegnungszone. Der motorisierte Verkehr wird durch eine Einbahn von der Herrengasse bis zur Reitschulgasse gelenkt. Ausgenommen von der Einbahnregelung sind Radfahrer*innen und Taxi, der bestehende Taxistandplatz in der Reitschulgasse bleibt erhalten. Auch in Schauflergasse, Herrengasse und Reitschulgasse bleibt das Radfahren gegen die Einbahn weiterhin möglich.
Ein Teil der Fiakerstellplätze übersiedelt in die angrenzende Schauflergasse, um noch mehr Platz für einen angenehmen Aufenthalt zu schaffen. Vier Fiakerstandplätze bleiben, aufgeteilt auf zwei Buchten, am Michaelerplatz angesiedelt. Granitmuldensteine und eine entsprechende Anordnung der Einlaufschächte sorgen dafür, dass die Abwässer effizient abgeleitet werden und damit unangenehmen Gerüchen vorgebeugt werden kann.
rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/presse/bilder
Rückfragehinweis für Medien
- Can Güven
Mediensprecher StRin Ulli Sima
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