Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 12.06.2024:
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Wiens Landeshauptmann Michael Ludwig verleiht Ursula Pasterk Goldenes Ehrenzeichen
Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien für ehemalige Kulturpolitikerin
Heute, Mittwoch, hat Wiens Landeshauptmann und Bürgermeister Michael Ludwig im Roten Salon des Rathauses das „Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien“ an die ehemalige Kulturmanagerin und Politikerin Ursula Pasterk verliehen.
Pasterk sei eine Kulturpolitikerin gewesen, „die nicht bloß verwaltet, sondern den Kunst- und Kulturbereich in Wien nachhaltig gestaltet hat“, erklärte Ludwig in seiner Begrüßungsrede. Die 1944 in Oberösterreich geborene Pasterk studierte Philosophie in Wien und startete ihre Berufslaufbahn als Journalistin beim ORF und beim Nachrichtenmagazin profil. Als Helmut Zilk 1979 Kulturstadtrat wurde, verpflichtete dieser Pasterk als Beraterin. In dieser Funktion folgte sie Zilk 1983 ins Unterrichtsministerium, ehe sie vom frischgebackenen Bürgermeister Zilk zur Intendantin der Wiener Festwochen bestellt wurde. 1987 wurde sie Kulturstadträtin und als solche auch Festwochenpräsidentin.
„Als Kulturstadträtin prägte, modernisierte, ja revolutionierte sie das Kulturleben unserer Stadt“, so Ludwig. Pasterk habe mit der Gründung des renommierten Musikfestivals Wien Modern, dem Osterklang, dem Ausbau des Wiener Musiksommers und der Neuausrichtung der Viennale „Meilensteine gesetzt und Spuren hinterlassen“. Auch die Kunsthalle am Karlsplatz oder das Jüdische Museum waren wichtige Gründungen ihrer Amtszeit. Ebenso umgab sich Pasterk mit einem „kompetenten und verlässlichen Team“: Der heutige Albertina-Chef Klaus Albrecht Schröder war ihr Büroleiter, der spätere Kunsthallen-Direktor Gerald Matt ihr persönlicher Berater und Sekretär. Die Art der Ausübung ihrer Funktion polarisierte: Gemeinsam mit Elfriede Jelinek und Claus Peymann fand sich Pasterk 1995 auf einem Wahlplakat der FPÖ als Feindbild.
Pasterk habe ihr Amt stets „ernst und politisch“ ausgeübt und das Kulturressort nicht auf den Weg einer harmlosen Wellness-Kultur gebracht, sondern als „Ideologieressort“ bezeichnet. „Ursula Pasterk hatte – wie alle wissen, die sie kennen – immer Ecken und Kanten. Sie ging auf Konfrontation, wenn es um die Durchsetzung innovativer Ideen ging. Und sie scheute sich auch nicht – speziell als ‚ihr‘ Kulturressort an die ÖVP übergegangen war – Entwicklungen innerhalb der Sozialdemokratie zu kritisieren und sich von diesen öffentlich zu distanzieren“, so Bürgermeister Ludwig.
Die Laudatio für Pasterk wurde von der Architektin Elsa Prochazka gehalten. Die Geehrte bedankte sich herzlich bei Bürgermeister Ludwig und bei der Laudatorin für deren Worte. Musikalisch umrahmt wurde die Feier im Rathaus durch das Streichquartett Art4Strings. Dem Festakt wohnten zahlreiche Persönlichkeiten aus der Politik bei, darunter Sepp Rieder, ehemaliger Vizebürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Wien, sowie die amtierende Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler und Landtagspräsident Ernst Woller. (Schluss) nic
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