Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 24.06.2024:
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Marie Rötzer und Stefan Mehrens als neues Leitungsteam des Theaters in der Josefstadt präsentiert

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Copyright: Stadt Wien/David Bohmann

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Die Intendantin des Landestheaters Niederösterreich und der geschäftsführende Direktor des Staatstheaters Braunschweig folgen auf Herbert Föttinger und Alexander Götz zum Beginn der Spielzeit 2026/27.

Wie die Theater in der Josefstadt-Privatstiftung unter dem Stiftungsvorstandvorsitzenden Thomas Drozda heute Montag, 24.6. im Rahmen eines Pressegesprächs mit Andrea Mayer, Staatssekretärin für Kunst und Kultur und Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler bekannt gab, wird ab der Spielzeit 2026/27 die 56jährige österreichische Theaterintendantin Marie Rötzer neue künstlerische Leiterin des Theaters in der Josefstadt und Kammerspiele der Josefstadt. Sie wird Ksch Herbert Föttinger, der mit Ende seiner Direktion die traditionsreiche Bühne im achten Wiener Bezirk zwanzig Jahre lang geleitet haben wird, nachfolgen und – nach einer kurzen interimistischen, formalen Leitung unter Josepha Edle von Schedlin in der Saison 1825/26 – als faktisch erste Frau an der Spitze in der über 230jährigen Geschichte des Hauses die Geschicke der „Josefstadt“ führen. Der Vertrag von Marie Rötzer läuft fünf Jahre bis 2031.

Ebenso für die Wirkungsperiode von fünf Jahren ab 1. September 2026 wurde mit Stefan Mehrens die kaufmännische Geschäftsführung neu bestellt. Der 55jährige deutsche Betriebswirt, bei den Salzburger Festspielen fünf Jahre als Verwaltungsdirektor tätig und derzeit Verwaltungsdirektor am Mehrspartenhaus Staatstheater Braunschweig, wird von Alexander Götz übernehmen, der seit 1999 die kaufmännische Leitung des Theaters in der Josefstadt und Kammerspiele der Josefstadt verantwortet.

„Ich freue mich, das traditionsreiche Theater in der Josefstadt und die Kammerspiele ab 2026 als Künstlerische Direktorin weiterzuführen. Das Haus mit seiner großen Geschichte möchte ich als österreichisches Erzähltheater weiterentwickeln und öffnen. So werden wir noch stärker in die Stadtgesellschaft wirken und mit Kooperationen in den deutschsprachigen und europäischen Raum ausstrahlen. Mit meinem internationalen Netzwerk möchte ich für die Josefstadt durch Gastspiele und Austausch von Produktionen über nationale Grenzen hinweg Aufmerksamkeit schaffen. Die Bühne der Kammerspiele soll das Broadway-Theater Wiens werden, das mit tagesaktuellen Revuen, Komödien und Kabaretts anspruchsvolle Unterhaltung schafft und die Themen der Stadt, die uns unter den Nägeln brennen, mit Humor und Musik verhandelt. Gemeinsam mit einem großartigen Schauspiel-Ensemble wollen wir einen Ort gestalten, der das Stammpublikum weiterhin begeistert sowie neues Publikum erobert. Das Theater in der Josefstadt soll ein Ort sein, an dem spielerisch Weltliteratur verhandelt wird. Ein Ort, um den komplexen Themen unserer Zeit eine optimistische, künstlerische Kraft entgegenzusetzen“, so die designierte künstlerische Leiterin Marie Rötzer in einer ersten Stellungnahme

„Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe als kaufmännischer Direktor am Theater in der Josefstadt und bedanke mich für das Vertrauen, das mir entgegengebracht wird. Das Theater in der Josefstadt ist ein wunderschönes, faszinierendes und traditionsreiches Theater. Ich empfinde es als großes Glück, jetzt ein Teil seiner Tradition zu werden und das Haus in den nächsten Jahren gemeinsam mit der künstlerischen Direktorin, Marie Rötzer, und allen anderen weiterzuentwickeln. Deswegen freue ich mich besonders darauf die Menschen kennenzulernen, die mit ihrer Arbeit auf und hinter den Bühnen dieses Theater so angesehen und erfolgreich machen“, so der designierte kaufmännische Geschäftsführer Stefan Mehrens.

„Am Ende eines professionellen Findungsprozesses, in dessen Wege wir eine ganze Reihe interessanter Konzepte und Spielplanideen diskutieren konnten, stand ein klares Votum für die Erstgereihten, eine einstimmige Entscheidung. Die Josefstadt ist in vielerlei Hinsicht ein besonderes Haus, eine besondere Herausforderung auch was den hohen Abonnentenanteil und die exzeptionell hohe Eigendeckung im DACH-Raum betrifft. Mit Marie Rötzer und Stefan Mehrens gewinnen wir versierte, routinierte Theaterleiter mit nationaler und internationaler Erfahrung. Marie Rötzer hat als Intendantin bereits bewiesen, dass sie interessante Spielplankonzeptionen nicht nur neu entwickeln, sondern auch sehr erfolgreich umsetzen kann. Ich bin überzeugt, dass dank dieser Wahl die Kontinuität des erfolgreichen Weges der Josefstadt nachhaltig gewahrt und die internationale Wahrnehmung es Theaters ausgebaut wird“, teilt Stiftungsvorstand Thomas Drozda mit.

„Mit Marie Rötzer und Stefan Mehrens haben wir – also die Stiftung, der Bund und die Stadt – die Idealbesetzung für das Leitungsteam der Josefstadt ab der Saison 2026/27 gefunden. Marie Rötzer wird auf dem großen Erfolg ihres Vorgängers aufbauen und diesen weiterentwickeln. Sie wird die starke österreichische und wienerische Tradition dieses Hauses weiter hochhalten, aber auch behutsam über diese Grenzen hinausgehen. Mit Stefan Mehrens hat sie einen Vollprofi an ihrer Seite, der bereits Theaterbetriebe verschiedener Größe geleitet und zahlreiche Intendanzwechsel begleitet hat. Die Josefstadt ist in guten Händen.“, so Andrea Mayer, Staatssekretärin für Kunst und Kultur.

„Mit Marie Rötzer und Stefan Mehrens gewinnen wir für das Theater in der Josefstadt zwei erfahrene wie erfolgreiche Theatermacher*innen, die in ihren jeweiligen Funktionen reüssieren konnten und zudem mit der österreichischen Theaterszene bestens vertraut sind. Marie Rötzer, die als Theaterschaffende und Dramaturgin in verschiedenen Theatern in Österreich und Deutschland tätig war, hat nicht zuletzt als künstlerische Leiterin dem Landestheater Niederösterreich ein klares Profil verliehen und mit ihrem Programm Publikumserfolge sowie mediale Aufmerksamkeit im In- wie im Ausland verbucht. Für das älteste bestehende Theater Wiens bringt die Theaterleiterin eine klare Vision mit – mit Blick auf die Bewahrung seiner traditionsreichen Identität, auf sein Publikum und auch auf seine Weiterentwicklung. Stefan Mehrens weist seinerseits eine 20-jährige Erfahrung in verschiedenen Leitungsfunktionen im Theater, darunter als Verwaltungsdirektor bei den Salzburger Festspielen, vor. Zusammen mit seiner Fachkompetenz und seinen konzeptionellen Überlegungen macht ihn diese zum idealen neuen kaufmännischen Geschäftsführer. Mein Dank gilt auch Herbert Föttinger und Alexander Götz, die die Josefstadt seit mehr als 20 Jahren lenken. Als Direktor hat Herbert Föttinger das Haus nicht nur überaus erfolgreich geleitet, sondern geprägt und zum Stadtgespräch gemacht – mit Ideen, großer Beständigkeit und außerordentlichem Engagement! Auch danke ich den beiden Jurys für Ihr Engagement und Ihren Einsatz“, so Veronica Kaup-Hasler, Stadträtin für Kultur und Wissenschaft.

Marie Rötzer studierte in Wien Theaterwissenschaft und Germanistik. 1996 reiste sie in die Ukraine und arbeitete dort als Lektorin an der Universität Czernowitz. 1997 wurde sie in Berlin am Maxim-Gorki-Theater als Dramaturgin engagiert. Als freie Dramaturgin war sie danach in der Gessnerallee Zürich tätig. 2001 wechselte sie als Chefdramaturgin ans Schauspielhaus Graz. Ab 2006 arbeitete sie als Chefdramaturgin am Staatstheater Mainz. Neben ihrer Tätigkeit als Dramaturgin war sie an der Uni Mainz als Lehrbeauftragte und bei der Theaterbiennale „Neue Stücke aus Europa“ als Kuratorin engagiert. Von Dezember 2012 bis Juni 2015 war Marie Rötzer persönliche Referentin des Intendanten Joachim Lux am Thalia Theater in Hamburg. Seit der Spielzeit 2016/17 ist sie künstlerische Leiterin des Landestheaters Niederösterreich.

Stefan Mehrens, geboren 1968 in Oldenburg, Deutschland, studierte zunächst Kommunikationswissenschaften in München und im Anschluss Betriebswirtschaftslehre und Theaterwissenschaften an der Freien Universität Berlin. Berufsbegleitend schloss er ein juristisches Zusatzstudium ab. Nach Stationen in unterschiedlicher Funktion am Renaissance-Theater Berlin, am Theater im Pumpenhaus Münster und dem tanzhaus nrw – die Werkstatt e. V. in Düsseldorf, übernahm er 2005 die Leitung für die Bereiche Finanzen, Organisation und Controlling des Niedersächsischen Staatstheaters Hannover. Im April 2011 wechselte er zu den Salzburger Festspielen, wo er fünf Jahre erfolgreich als Verwaltungsdirektor arbeitete. Seit der Spielzeit 2016/2017 ist Stefan Mehrens Verwaltungsdirektor am Staatstheater Braunschweig. Er unterrichtet Theatermanagement an der Universität Bayreuth und an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Beworben hatten sich für die Nachfolge von Herbert Föttinger für die künstlerische Direktion insgesamt dreiundzwanzig Einzelpersonen, darunter neun Bewerbungen von Frauen und vierzehn von Männern.

Für die kaufmännische Direktion waren zwölf Bewerbungen, davon von 4 Frauen und 8 Männer, eingelangt. Zum Zweck der Auswahl der*des bestgeeigneten Kandidat*in wurde für beide ausgeschriebene Positionen je eine Findungskommission von der Theater in der Josefstadt-Privatstiftung eingerichtet. Neben den Stiftungsvorständen Thomas Drozda, Johanna Rachinger und Eva Schiessl-Foggensteiner gehörten die branchenerfahrenen, externen Expertinnen Karin Bergmann und Lotte de Beer der Kommission für die künstlerische Leitung sowie Artemis Vakianis und Christoph Ladstätter der Kommission für die kaufmännische Geschäftsführung an. Je zwei Mitglieder der Findungskommission wurden von Bund und Stadt Wien ernannt. Die Findungskommissionen agierten weisungsfrei, unabhängig und ohne außenstehende Einflussnahme und gaben auf Basis persönlicher Hearings eine Empfehlung an den Stiftungsvorstand ab. Die finale Entscheidung der Neubesetzungen oblag dem Vorstand der Theater in der Josefstadt-Privatstiftung.

Das Theater in der Josefstadt ist das älteste ständig bespielte Theater Wiens und mit rund 200.000 Besucher*innen und rd. 550 Vorstellungen pro Spielzeit eine der wichtigsten Bühnen der deutschsprachigen Theaterlandschaft. Das Theater in der Josefstadt hat sich erfolgreich als unverzichtbarer Bestandteil des österreichischen Kulturangebotes positioniert und ist als bedeutende Schauspielinstitution über die Landesgrenzen hinweg geschätzt und anerkannt.

Die Theater in der Josefstadt Betriebsgesellschaft m.b.H wird mit öffentlichen Zuschüssen von Bund und Stadt Wien von einem privaten Rechtsträger geführt und hat rd. 350 Beschäftigte. Das Haus wird von einer künstlerischen und einer kaufmännischen Direktion geleitet.

FOTOS stehen unter www.josefstadt.org/presse/fotos.html im Pressebereich zum Download bereit, es ist keine Anmeldung erforderlich!

Rückfragehinweis für Medien

Cati Endler, Sabine Haberl
Theater in der Josefstadt & Kammerspiele der Josefstadt
Pressebüro
E-Mail: presse@josefstadt.org
www.josefstadt.org

Michael Weiß
Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport
Pressesprecher der Staatssekretärin für Kunst und Kultur
Telefon: +43 664 8479043
E-Mail: michael.weiss@bmkoes.gv.at
www.bmkoes.gv.at

Isabella Cseri
Mediensprecherin StRin Mag.a Veronica Kaup-Hasler
Telefon: +43 1 4000-81169
E-Mail: isabella.cseri@wien.gv.at