Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 02.07.2024:
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Fonds Soziales Wien: Nachtzentrum für wohnungs- bzw. obdachlose Menschen eröffnet

EÖ Nachtzentrum Hernals

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Völlig neuartige Leistung der Wiener Wohnungslosenhilfe (WWH) in Hernals kann nachts völlig anonym und ohne Voranmeldung genutzt werden

Das neue Nachtzentrum bietet als niederschwelliges Angebot der WWH des Fonds Soziales Wien (FSW) Ruhe, Abkühlung und Schutz von 19:00 bis 09:00 Uhr für 50 Personen gleichzeitig und somit eine Alternative zum nächtlichen Aufenthalt im öffentlichen Raum. Genutzt werden kann das Nachtzentrum völlig anonym und ohne Voranmeldung von wohnungs- bzw. obdachlosen Personen. Es bietet die Möglichkeit, sich nachts in einem sicheren Raum aufzuhalten und auch an weiteren Angeboten der WWH anzuknüpfen.

„Das Jahr 2023 hat uns leider eindrücklich gezeigt, dass wohnungs- und obdachlose Personen besonderen Schutz brauchen. In der politischen Auseinandersetzung wird zwar gerne über sie geredet aber nicht mit ihnen. Diese Erfahrungen haben uns gezeigt, dass sie einen Bedarf an Ruhe, Schutz und durch die steigende Erderhitzung auch Abkühlung brauchen. Darum haben wir als Stadt Wien rasch gehandelt und ein völlig neues Angebot auf die Beine gestellt, das genau diese Bedürfnisse abdeckt,“ bekräftigt Sozialstadtrat Peter Hacker.

„In der Wiener Wohnungslosenhilfe evaluieren wir unsere Angebote laufend und orientieren uns bei der Konzeptionierung neuer Angebote an den Bedarfen der Zielgruppe. Die im vergangenen Sommer geschaffenen nächtlichen Schutzräume, die der FSW gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen als akute Notmaßnahme im Zuge der Messerattacken auf Obdachlose umgesetzt hat, haben uns gezeigt, es gibt einen Bedarf für Aufenthalt in der Nacht und das über ein niederschwelliges Angebot,“ erklärt Markus Hollendohner, Leiter der WWH im FSW, das neue Nachtzentrum.

Warum es auch weiterhin niederschwellige Angebote in der Wiener Wohnungslosenhilfe trotz Strategiewechsel hin zu Housing First braucht: „Auch wenn weiterhin das Hauptaugenmerk auf dem Housing First Ansatz, bei dem eine eigene Wohnung und gleichzeitige sozialarbeiterische Betreuung im Fokus stehen, liegt, wissen wir auch, dass es besonders niederschwellige Angebote wie das Nachtzentrum braucht. Auch als Ergänzung der besonders gut angenommenen Tageszentren für wohnungs- bzw. obdachlose Personen in dieser Stadt.“, so Susanne Winkler, FSW-Geschäftsführerin.

Nachtzentrum Obdach Sautergasse bietet Ruhe, Kühlung und Schutz für bis zu 50 Personen

„Im Nachtzentrum Obdach Sautergasse gibt es für die Besucher:innen Angebote der Basisversorgung wie Verpflegung, Hygieneartikel, zwei Duschen, Kleiderspenden, zwei PC-Plätze und frei verfügbares WLAN. Der Fokus liegt auf der Möglichkeit, sich in der Nacht geschützt aufzuhalten und in zwei getrennten Räumen mit je fünf Betten auszuruhen. Je nach Bedarf gibt es die Möglichkeit, mit mobilen Trennwänden und 20 Feldbetten weitere Ruheplätze zu schaffen.“, so Monika Wintersberger-Montorio, Geschäftsführerin von FSW Obdach. In den Morgenstunden vor Schließung des Nachtzentrums informieren die Mitarbeiter:innen in der „Checkout-Phase“ über bereits bestehende Angebote der WWH – zB Tageszentren – oder unterstützen bei der Terminkoordination.

Betrieben wird das Nachtzentrum von FSW Obdach, einer Tochtergesellschaft des Fonds Soziales Wien. Der Standort wird im Rahmen des Winterpakets als Wärmestube genutzt. Im selben Gebäudekomplex befindet sich das Chancenhaus Obdach Wurlitzergasse. Daher ist der neue Standort des Nachtzentrums bei der Zielgruppe als Anlaufstelle etabliert, weiß auch der Bezirksvorsteher von Hernals, Peter Jagsch: „Ich freue mich sehr, dass wir in Hernals bereits seit 2001 die ehemaligen Räumlichkeiten einer Freikirchengemeinde für Angebote der Wiener Wohnungslosenhilfe nutzen konnten. Neben dem neu eröffneten Nachtzentrum befindet sich im gleichen Gebäude auch das Chancenhaus Obdach Wurlitzergasse, das wohnungs- bzw. obdachlosen Menschen in Krisensituationen neue Perspektiven ermöglicht. Wohnungslosigkeit kann viele Ursachen haben und damit daraus keine Obdachlosigkeit wird, braucht es auch Angebote wie das Nachtzentrum mit einem besonders niederschwelligen Zugang.“

6.800 Wohn- und Betreuungsplätze der Wiener Wohnungslosenhilfe des Fonds Soziales Wien ganzjährig verfügbar

In Wien bekommen Menschen ohne Obdach oder Wohnung bestmögliche Unterstützung und Betreuung. Die im FSW verankerte Wiener Wohnungslosenhilfe bietet gemeinsam mit mehr als 30 Partnerorganisationen Beratung und Betreuung sowie passende Aufenthalts-, Schlaf- und Wohnplätze an. Insgesamt finanziert der FSW im Regelangebot ganzjährig rund 6.800 Wohn- und Betreuungsplätze. Davon befinden sich mehr als 600 Plätze in Chancenhäusern. Sie bieten obdachlosen Menschen ganzjährig einen besonders niederschwelligen Zugang zu Unterbringung, Beratung und Perspektivenabklärung ab dem ersten Tag der Nutzung und wirken maßgeblich der Verfestigung von Obdachlosigkeit entgegen. 2022 nutzten 12.370 Personen die vielfältigen Angebote der Wiener Wohnungslosenhilfe. Die Stadt Wien hat dafür im Vorjahr rund 120 Millionen Euro aufgewendet.

Über Fonds Soziales Wien Obdach

Mit vielfältigen und innovativen Angeboten von der Straßensozialarbeit bis zur mobilen Betreuung in der eigenen Wohnung ist Fonds Soziales Wien Obdach (FSW Obdach) Vorreiterin in der Wiener Wohnungslosenhilfe. Die gemeinnützige GmbH wurde 2005 als 100-%-ige Tochter des Fonds Soziales Wien (FSW) gegründet und betreut jährlich in über 20 Einrichtungen ca. 7.000 Personen, darunter seit 2015 auch geflüchtete und vertriebene Menschen.

Die Angebote bzw. die Kund:innen von FSW Obdach werden vom FSW gefördert. Spenden helfen, obdach- und wohnungslose sowie geflüchtete Menschen bestmöglich bei ihrem Neubeginn zu unterstützen. Jeder Euro fließt zu 100 Prozent in Projekte und akute Unterstützungsmaßnahmen.

Spendenkonto FSW Obdach

Obdach Wien gemeinnützige GmbH
IBAN: AT18 2011 1296 5118 1000
BIC: GIBAATWW
www.obdach.wien

Service

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Julia Fleischmann
Pressesprecherin Fonds Soziales Wien
Tel.: + 43 676 8289 11511
E-Mail: presse@fsw.at

Julia Riedler
Mediensprecherin StR Peter Hacker
Tel.: +43 1 4000 81248
E-Mail: julia.riedler@wien.gv.at