Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 24.07.2024:
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Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál: Die GB* feiert Geburtstag: 50 Jahre GB* - 50 Events „voller Ideen für Wien“

VBgm.in Kathrin Gaál - Fototermin "Nachbarschatz" mit BV Papai

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Ein halbes Jahrhundert im Einsatz für ein lebenswertes Wien: Gebietsbetreuung Stadterneuerung blickt in die Zukunft

„Die Gebietsbetreuung Stadterneuerung wird 50 Jahre alt und feiert mit 50 Events – herzlichen Glückwünsch! 50 Jahre GB*: Das heißt 50 Jahre voller Engagement und zukunftsweisender Ideen für unsere Stadt und ihre Menschen. Ich lade alle Wienerinnen und Wiener herzlich zum vielfältigen Programm ein! Wir wollen, dass die Menschen vor Ort bei der Gestaltung ihres Grätzls mitreden und mitgestalten können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GB* unterstützen dabei erfolgreich seit 50 Jahren. So entsteht eine starke Nachbarschaft, in der die Menschen zusammenhalten und selbst aktiv werden. Dafür sorgt die GB* mit ihrem vielfältigen Angebot, mit kostenloser Beratung und Information zu wichtigen Themen der Stadt. Die Leistungen im Rahmen der ,Sanften Stadterneuerung' haben dazu beigetragen, dass Wien heute die lebenswerteste Stadt der Welt ist. Mit der Sanierungsoffensive ,Wir SAN Wien‘ machen wir unsere Stadt für die nächsten Jahrzehnte klima- und zukunftsfit. Die GB* ist hier ein unverzichtbarer Eckpfeiler! Unser Ziel ist es, die hohe Lebensqualität in Wien zu erhalten und weiter zu verbessern. Die Einbindung der Bewohnerinnen und Bewohner ist dabei ein zentraler Ankerpunkt“, so Vizebürgermeisterin und Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.

50 Events zum 50. Geburtstag: 3 Wochen „voller Ideen für Wien“ mit einem vielfältigen Mitmach-Programm für Bewohnerinnen und Bewohner starten am 9. September
Die Gebietsbetreuung Stadterneuerung (GB*) feiert ihren 50. Geburtstag mit 50 Events! Sie ist mittlerweile als Anlaufstelle und Drehscheibe für 23 Wiener Gemeindebezirke tätig und unterstützt als Service-Einrichtung die Bürger*innen der Stadt in ihren Anliegen rund ums Wohnen, Wohnumfeld und die Nachbarschaft. Seit der Gründung der ersten Gebietsbetreuung im Jahr 1974 steht die aktive Teilhabe der Bewohner*innen im Fokus aller Aktivitäten: Das Angebot an Mitmach-Möglichkeiten und Beteiligung ist vielfältig, bei der GB* gestalten die Menschen die Zukunft der Stadt seit 50 Jahren mit. Das wird gefeiert! Von 9. bis 27. September 2024 lädt die GB* drei Wochen lang ein, Stadterneuerung hautnah zu erleben. Am Programm des Jubiläumsjahres stehen 50 Events. Der Countdown ist eröffnet!

An drei Wochen, von 9. bis 27. September 2024, wird in unterschiedlichen Formaten sichtbar zelebriert, was die GB* seit 50 Jahren so erfolgreich macht: Hören, was die Menschen brauchen und ihnen eine Stimme geben. Veränderung begleiten und die Menschen aktiv daran teilhaben lassen. Unterschiedliche Interessensgruppen zusammenbringen. Bewusstsein für die zentralen Zukunftsthemen der Stadt schaffen und vor Ort da sein und rasch und niederschwellig beraten und informieren. Alle Infos zum 50-Jahr-Jubiläum: 50jahre.gbstern.at

Motor der Stadterneuerung: Ein Rückblick auf 50 Jahre GB*
In den 1970er Jahren entschied sich die Stadt Wien, die damals abgewohnten Gründerzeitviertel behutsam und bewohner*innenorientiert – also sanft - zu erneuern. Mit der ersten Gebietsbetreuung Stadterneuerung in Ottakring, die 1974 eingerichtet wurde, begann die mittlerweile fünf Jahrzehnte dauernde Erfolgsgeschichte. Seit damals ist die Gebietsbetreuung Stadterneuerung wichtiges Bindeglied zwischen Stadt, Bezirken, privaten Hauseigentümer*innen, Akteur*innen im Stadtteil und Bewohner*innen.

„Die Gebietsbetreuung Stadterneuerung ist eine wichtige Drehscheibe vor Ort, eine wesentliche Partnerin der Stadt und ein wichtiger Baustein im Stadtgefüge. Vor allem mit den zahlreichen Beratungsangeboten sowie der Aktivierung der Bürgerinnen und Bürger, die sich mit ihren Ideen bei der Gestaltung der Stadt einbringen, leistet die Gebietsbetreuung Stadterneuerung einen großen Beitrag zum guten Zusammenleben in unserer Stadt", so Otto Eckl, Abteilungsleiter Technische Stadterneuerung.

Stadterneuerung vor neuen Herausforderungen
Die Rahmenbedingungen für die Stadterneuerung ändern und entwickeln sich weiter, so wie die Stadt. Aktuelle gesellschaftliche, ökologische und wirtschaftliche Herausforderungen bilden die Grundlage für künftige Strategien. Im Fokus stehen Klimaschutz und Nachhaltigkeit, Inklusion und eine gerechte Gesellschaft, Innovationen im Bereich Digitales, Infrastruktur und Mobilität, Gesundheit und Lebensqualität und vieles mehr. Dem trägt die Stadt Wien mit innovativen Programmen wie der Sanierungsoffensive „Wir SAN Wien“ (wirsan.wien.gv.at) und dem Stadterneuerungsprogramm WieNeu+, das ausgewählte Grätzl klima- und zukunftsfit machen soll (wieneuplus.wien.gv.at), Rechnung. Auch WieNeu und die kostenlose Sanierungsberatung „Hauskunft“ sind Teil der Sanierungsoffensive „Wir SAN Wien“.

„Um alle Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen und für Zukunftsthemen bestmöglich gerüstet zu sein, kooperiert die Gebietsbetreuung Stadterneuerung eng mit Fachdienststellen der Stadt Wien und schafft als lokale Einrichtung nicht nur Raum für zivilgesellschaftliches Engagement in der Nachbarschaft, sondern auch viele Möglichkeiten für Bewohnerinnen und Bewohner, sich selbst einzubringen. Das ist uns besonders wichtig“, so Petra Engelmann, Leiterin der Gruppe Gebietsbetreuung Stadterneuerung der Technischen Stadterneuerung.

Voller Ideen für Wien: Die Zukunft der Stadt mitgestalten
Die GB* ist und bleibt die zentrale lokale Drehscheibe für die Bezirke, Anlaufstelle für Akteur*innen vor Ort und Serviceeinrichtung für alle Bewohner*innen. Das greift die Jubiläums-Kampagne „Voller Ideen für Wien“ auf. Während der Programmwochen, die von 9. bis 27. September 2024 in Stadtteilen und Grätzln wienweit stattfindet, sind die Menschen eingeladen, sich selbst ein Bild zu machen und zu erfahren, wofür sich die GB* gemeinsam mit Expert*innen der Stadt Wien und der Bezirke, mit Kooperationspartner*innen und vor allem den Bewohner*innen Wiens einsetzt und engagiert: Für vielfältige Nachbarschaften in Stadtentwicklungsgebieten, für lebenswerte Grätzl, in denen sich die Menschen wohlfühlen und aktiv sind, für mehr Miteinander in einer Stadt, die sich permanent verändert, für eine resiliente, nachhaltige Stadt, in der die Gemeinschaft zusammenhält und für eine gute Zukunft, an der alle mitwirken und mitgestalten können. 

Anlässlich des Jubiläumsjahrs erhalten die Bewohner*innen bei 50 Veranstaltungen spannende Einblicke in das breitgefächerte Aufgabenspektrum der Gebietsbetreuung Stadterneuerung. 

Vielfältige Nachbarschaft
Wien ist eine lebendige Stadt, die wächst. Die GB* begleitet die Entstehung neuer Stadtteile mit Stadtteilmanagements und informiert über Veränderungen. Die GB* unterstützt die neu zuziehenden Bewohner*innen beim Ankommen und setzt sich für eine aktive Nachbarschaft von „Alt und Neu“ ein. Aktionen wie Nachbarschaftswochen, Feste, Grätzltouren etc. fördern das Gemeinwesen und bieten Anreize, sich selbst im Stadtteil zu engagieren.

Lebenswertes Grätzl
Die GB* setzt sich für den Klimaschutz sowie für Maßnahmen zur Klimawandelanpassung ein, sensibilisiert und informiert zu klimarelevanten Themen und Maßnahmen im Stadtteil, wie z.B. die Beschattung und Kühlung von Grätzln, berät zu Gebäude- und Hofbegrünung im Stadtteil, fördert, begleitet und initiiert Nachbarschaftsgärten und Begrünungsaktivitäten im öffentlichen Raum wie die Baumscheibenpatenschaft „Garteln ums Eck“. Auch Ressourcenschonung und Wiederverwendung sind Themen, die immer wichtiger werden. Hier fördert die GB* Aktivitäten, bei denen Bewohner*innen und lokale Akteur*innen selbst (mit)wirken können, wie etwa Teil- und Tauschaktionen im Grätzl, Do it yourself-Workshops etc.

Mehr Miteinander
Die GB* engagiert sich nicht nur in Stadtentwicklungsgebieten, sondern auch in der Bestandstadt. Im Fokus steht die Sanierungsoffensive „Wir SAN Wien“, die die Stadterneuerung in die Zukunft führt (wirsan.wien.gv.at).
Die GB* unterstützt auch das Stadterneuerungsprogramm WieNeu+, das dazu beiträgt, ausgewählte Grätzl klima- und zukunftsfit zu machen (wieneuplus.wien.gv.at).

Nachhaltige Stadt
Die GB* engagiert sich für ein nachhaltig gutes Zusammenleben in Wien und schafft Möglichkeiten zum Mitmachen und Mitgestalten im Stadtteil. Sie unterstützt die Menschen dabei, nachbarschaftliche Kooperationen und soziale Netzwerke aufzubauen. Die sechs GB*Stadtteilbüros sind einfach zugängliche, kostenlose Service-Einrichtungen und wichtige Anlaufstelle vor Ort für Fragen zum Wohnen, Wohnumfeld und zur Nachbarschaft.

Mitgestalten – für eine gute Zukunft
Die GB* setzt auf das Engagement der Wiener*innen. Im Rahmen von Umgestaltungsprozessen im öffentlichen Raum kommen verschiedene Methoden zum Einsatz, die Bedürfnisse und Ideen von Anwohner*innen und Nutzer*innen zu erheben. Die Bürger*innen gestalten im Rahmen von Beteiligungsprozessen mit. Zum Start und während der Bauphase informiert die GB* zu baulichen Maßnahmen und ist Ansprechpartnerin für Anrainer*innen im Stadtteil. Mit „partizipativen Budgets“, wie dem GB*Nachbarschatz oder der „Grätzlmarie“ von WieNeu+ können sich Bewohner*innen engagieren und selbst über Stadtteil-Maßnahmen entscheiden. 

50 Jahre Sanfte Stadterneuerung und GB*: Eine Zeitreise durch Innovation und Wandel
In den 1970er Jahren entschied sich die Stadt Wien, die damals abgewohnten Gründerzeitviertel behutsam und bewohner*innenorientiert zu erneuern. Das Aufgabengebiet war enorm, denn von den rund 700.000 Wohnungen Anfang der 1970er-Jahre wurden etwa 300.000 als Substandardwohnungen ausgewiesen. 

Die ersten Sanierungsversuche in den 1950er- und 1960er-Jahren waren wenig erfolgreich. Kahlschlagsanierungen, wie im „Fiakerviertel“ in Erdberg und in Lichtental, führten zu ungewollten sozialen Veränderungen. Aufwändige Renovierungen in der Blutgasse und am Spittelberg verdrängten alteingesessene Bewohner zugunsten wohlhabenderer Neumieter*innen. Ein Wendepunkt kam mit dem „Planquadrat“, einem Grätzl im vierten Bezirk, wo ein ORF-Team die Mieter*innen zur Mitgestaltung motivierte. „Planquadrat“ lieferte die Praxis zur Theorie des Partizipationsgedankens. 

Mit dem Stadterneuerungsgesetz von 1974 wurden wichtige gesetzliche Richtlinien und finanzielle Instrumente geschaffen. Stadterneuerung beschränkte sich nicht nur auf die Gründerzeitviertel, die Stadt Wien kümmerte sich ebenso um die Instandhaltung der eigenen Gebäude. 

Die Geburtsstunde der „Sanften Stadterneuerung“ und der Beginn des „Großprojekts der kleinen Schritte“
1974 gilt somit als Geburtsstunde der „Sanften Stadterneuerung“. Ottakring wurde zum Pilotprojekt. Die erste Gebietsbetreuung Stadterneuerung entstand hier, innovative Maßnahmen wie die erste Wohnstraße, die erste Sockelsanierung und die Nutzung der Abwärme der Ottakringer Brauerei setzten neue Standards. Die erfolgreiche Sanierung von Ottakring führte zu weiteren Projekten in Gumpendorf, Ulrichsberg, Himmelpfortgrund, Meidling-Wilhelmsdorf, Währing und Storchengrund. 

Mit dem 1984 ins Leben gerufenen Wiener Bodenbereitstellungs- und Stadterneuerungsfonds (heute: wohnfonds_wien) wurde eine zentrale Koordinierungs- und Förderstelle geschaffen; mit dem Wohnhaussanierungsgesetz setzte man auf finanzielle Sanierungsanreize für private Hauseigentümer*innen.
In den 1980er-Jahren wuchs die Zahl der Sanierungsgebiete, darunter Neulerchenfeld, Karmeliterviertel und Margareten-Ost. Die Gebietsbetreuungen Stadterneuerung entwickelten sich zu zentralen Informations- und Koordinationsstellen und lokalen Drehscheiben im Bezirk.

Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem EU-Beitritt Österreichs setzte Wien verstärkt auf innere Stadtentwicklung. Die Gürtelzone wurde mit EU-Förderungen revitalisiert und entwickelte sich zu einem urban-lebendigen Gebiet.

Stadtteilmanagement wird als wichtiges Instrument etabliert
2012 wurde das Aufgabengebiet der Gebietsbetreuung Stadterneuerung ausgeweitet und das Instrument „Stadtteilmanagement“ in großen innerstädtischen Stadtentwicklungsgebieten etabliert. Den Auftakt machten GB*Stadtteilmanagements am ehemaligen Nordbahnhof, wo das Nordbahnviertel errichtet wurde, und am Gelände des heutigen Hauptbahnhofes, wo mit dem Sonnwendviertel ein neuer Stadtteil in Favoriten entstand. Zentrale Aufgabe der GB*: Die Menschen frühzeitig über geplante Entwicklungen informieren, die neuen Bewohner*innen beim Ankommen und Einleben in der neuen Wohnumgebung unterstützen, das Zusammenwachsen von „Alt und Neu“ und damit die Bildung lebendiger Nachbarschaften fördern, Akteur*innen im Stadtteil zusammenzubringen und ein tragfähiges lokales Netzwerk knüpfen. Weitere Stadtteilmanagements auf den Aspanggründen, in der Seestadt, in Neu Leopoldau, der Berresgasse und in Atzgersdorf folgten. Mit Start der neuen Auftragsperiode der GB* wurden neue Stadtteilmanagements – etwa in der Donaustadt – eingerichtet. Auch im 19. Bezirk in der Muthgasse ist die GB* neu mit einem Stadtteilmanagement aktiv. Alle Infos: www.stadtteilmanagement.wien

Alle Infos zum 50-Jahr-Jubiläum: 50jahre.gbstern.at
 
Alle Informationen zur GB*, Projekte und Initiativen: www.gbstern.at /Schluss

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