Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 02.09.2024:
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Therapiezentrum Ybbs bekommt modernen Zubau für Sozialpsychiatrie

Bis 2026 entstehen 64 Einzelzimmer für Personen mit psychiatrischen Erkrankungen

Im Therapiezentrum Ybbs wird bis Ende 2026 ein moderner Zubau für die Sozialpsychiatrie errichtet. Heute erfolgte der Spatenstich in Anwesenheit des Wiener Gesundheitsstadtrates Peter Hacker. Die Einrichtung gehört zum Wiener Gesundheitsverbund und besteht aus zwei Bereichen: In der psychiatrischen Klinik werden Patient*innen bei psychischen Krisen oder Abhängigkeitserkrankungen bis zu drei Monate stationär aufgenommen. In der Sozialtherapie (bestehend aus dem Sozialtherapeutischen Wohnen und der Sozialpsychiatrie) stehen derzeit 205 Betreuungsplätze mit 14 Wohnbereichen und Wohngruppen für Bewohner*innen mit vorwiegend chronisch psychiatrischen Erkrankungen und/oder gleichzeitigen weiteren Erkrankungen zur Verfügung.

Einbettzimmer als Rückzugsort 

Mit dem Neubau entsteht Platz für 64 Einbettzimmer, sechs Wohngruppen, sowie Aufenthalts- und Therapieräume, die insgesamt mehr Komfort und individuellen Freiraum für die Bewohner*innen bringen. Mit der Ende 2026 geplanten Inbetriebnahme des Zubaus werden die vom Fonds Soziales Wien finanzierten Betten in der Sozialtherapie von 205 auf 175 reduziert, was insgesamt die Qualität des Aufenthalts bedeutend steigert. „Einbettzimmer sind für uns sehr wichtig, damit wir unseren Bewohner*innen genügend Rückzugsmöglichkeiten anbieten können“, erklärt Verwaltungsdirektor und Heimleiter Franz Brandstetter. In Kombination mit hellen und offenen Begegnungszonen soll eine stressreduzierende Umgebung für die Bewohner*innen entstehen. Aber auch für die psychiatrische Klinik, in der weiterhin 145 Betten zur Verfügung stehen, bringt das Bauprojekt Verbesserungen: Die derzeit dort verorteten Wohngruppen der Sozialtherapie übersiedeln in den Neubau, dadurch entsteht künftig in der psychiatrischen Klinik mehr Platz für Einbettzimmer.

Architektur unterstützt bei Therapie

Aber nicht nur mit komfortablen Einbettzimmern wird die Sozialpsychiatrie in Ybbs in Zukunft punkten können: Im neuen Gebäude wird es große Fensterflächen und somit viel Tageslicht und Sicht in die grüne Umgebung geben. „Wir wissen inzwischen wie wichtig Tageslicht und der Blick ins Grüne für die Genesung und Therapie von Patient*innen sind und ich bin sehr stolz, dass wir diesen Aspekt mittlerweile bei allen unseren Modernisierungsprojekten berücksichtigen“, erklärt WIGEV-Generaldirektorin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb. 

Bekenntnis zum Standort Ybbs

„Als ein klares Bekenntnis zum Standort Ybbs“, bezeichnet Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker die Investition in den Zubau mit 18 Mio. Euro veranschlagten Kosten auf Preisbasis 2020. Mit dem Therapiezentrum Ybbs verfügt die Stadt Wien über eine psychiatrische Klinik, die weit außerhalb der Großstadt, umgeben von viel Natur und idyllisch an der Donau gelegen, der ideale Ort für Langzeittherapien ist. In Ybbs werden bereits seit 1817 psychisch kranke Menschen aus Wien betreut. Der großzügige historische Gebäudekomplex der psychiatrischen Klinik war ursprünglich eine Kaserne und kam bereits 1858 als damalige „Anstalt“ zum Wiener Magistrat. Die Geschichte der heutigen Sozialtherapeutischen Abteilung geht sogar bis 1291 zurück, als dort ein Zisterzienserkloster gegründet wurde. 1864 wurde das Haus als städtisches Versorgungsheim neu gestaltet.

Harmonie von Tradition und Moderne

Hinter den historischen Mauern des Therapiezentrums befinden sich moderne Behandlungs- und Therapieräume, sowie Bettenzimmer und Wohngruppen. Darüber hinaus wurden in den vergangenen Jahren laufend Adaptierungen durchgeführt und moderne Architektur und zeitgemäßer Komfort in die traditionsreiche Anlage integriert. So zum Beispiel ein Wintergarten an einem bestehenden Gebäude oder ein Therapie-Café. „Bei der Planung des Neubaus ist es durch eine gute Zusammenarbeit mit den Denkmalschutzbehörden gelungen, Tradition und Moderne harmonisch zu verbinden“, erklärt WIGEV-Generaldirektorin Stellvertreter Herwig Wetzlinger. Es wurden verschiedene Varianten für den Zubau geprüft, um schlussendlich eine Lösung zu finden, bei der die Ansicht des Gebäudekomplexes von Seiten der Donau nicht gestört wird. 

Standortsicherheit

„Mit 700 Mitarbeiter*innen ist das Therapiezentrum der größte Arbeitgeber im Bezirk Melk“, unterstreicht die niederösterreichische Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig die wirtschaftliche Bedeutung der Einrichtung. Im Therapiezentrum arbeiten nicht nur Psychiater*innen, Therapeut*innen und Pflegepersonen, die Einrichtung betreibt auch eigene Werkstätten und eine Tischlerei und ist somit Arbeitgeber für viele verschiedene Berufsgruppen. Auch die Ybbser Bürgermeistern Ulrike Schachner betont die Bedeutung für die Region: „Die Stadt Ybbs und das Therapiezentrum verbindet eine jahrhundertelange gemeinsame Geschichte. Ich bin stolz darauf, dass mit dem Zubau Sozialpsychiatrie ein weiteres großes Kapitel in dieser für beide Seiten so bedeutsamen Kooperation aufgeschlagen wird.“

Recovery Ansatz

Bei der Behandlung und Therapie kommen in Ybbs fortschrittliche Methoden zum Einsatz, wie der Direktor der Teilunternehmung Pflegewohnhäuser des Wiener Gesundheitsverbundes Hannes Nadlinger erklärt: „Im Therapiezentrum Ybbs wird zum Beispiel mit dem sogenannten ‚Recovery Ansatz‘ gearbeitet, bei dem die Bewohner*innen und Patient*innen selbstbestimmt ihre Therapie mitgestalten und so ihre eigenen Ressourcen gezielt aktivieren können.“

Für die Umsetzung der Modernisierungsprojekte ist im Auftrag des Wiener Gesundheitsverbundes die Projektentwicklungs- und Baumanagement GmbH zuständig. 

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https://bauprojekte.gesundheitsverbund.at/presse/

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Generaldirektion Unternehmenskommunikation Kommunikation Bauprojekte
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