Sima/Reiter: Bernardgasse – die klimafitte Wohlfühlstraße ist fertig

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Raus aus dem Asphalt: Großzügige Grünräume, 36 neue Bäume, kühlendes Wasser, einladende Grätzlplatzl und Verkehrsberuhigung im dicht bebauten Gebiet

Baum für Baum ein Wohlfühl-Traum! Die bis vor kurzem noch zugeparkte Bernardgasse wurde in ein begrüntes Outdoor-Wohnzimmer im Herzen des 7. Bezirks verwandelt. Die rund 500 Meter lange Gasse präsentiert sich mit 36 neuen Bäumen, 39 Grünflächen, gemütlichen Aufenthaltsbereichen, heller Pflasterung und Verkehrsberuhigung rundumerneuert. Damit ist sie ein Musterbeispiel für die große „Raus aus dem Asphalt“-Offensive der Stadt Wien und ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung der 2018 gestarteten Kühlen Zone des 7. Bezirks. Planungsstadträtin Ulli Sima und Bezirksvorsteher Markus Reiter haben die verwandelte Bernardgasse heute eröffnet.

„Insbesondere in den dicht bebauten Gürtelgebieten ist die Hitzeentwicklung in den Sommermonaten eine große Belastung, was wir diesen Sommer alle selber gespürt haben. Mit 36 neuen Bäumen, zusätzlicher Entsiegelung auf über 7000 m2, neuen Aufenthaltsbereichen und kühlenden Wasserquellen haben wir die Gasse im Rahmen unserer ‚Raus aus dem Asphalt‘ - Offensive in eine klimafitte Wohlfühlstraße verwandelt. Ich freue mich, wenn es hier im nächsten Frühling zu blühen beginnt!“, so Planungsstadträtin Ulli Sima, die sich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und rasche Abwicklung des Projekts bedankt.

Durch das hervorragende Baustellenmanagement und günstige Witterungsbedingungen konnten die Bauarbeiten sogar früher abgeschlossen werden als ursprünglich geplant. In zwei von drei Bauabschnitten wurden schon letzten Herbst und im Frühjahr dieses Jahres neue Bäume gepflanzt und breiten bereits ihre Wurzeln in den großzügigen Grünflächen aus. und breiten bereits ihre Wurzeln in den großzügigen Grünflächen aus. Die übrigen Bäume werden nun im Laufe des Herbstes gesetzt, da eine Pflanzung bei kühlen Temperaturen wesentlich schonender für die Bäume ist. 4 von den 36 Bäumen sind sogenannte XL-Bäume, also Bäume, die bei ihrer Pflanzung schon rund 25 Jahre alt sind und daher rasch Schatten bilden.

Entsiegelung kühlt vor Ort und entlastet das Kanalsystem

Bezirksvorsteher Markus Reiter: „Wie wir aktuell leider sehen müssen, verlangt das hohe Ausmaß der Klimakrise rasche und umfangreiche Antworten sowie mutige Schritte. Über 50 Hitzetage und eine Rekordanzahl an Tropennächten, gefolgt von extremen Starkregenereignissen, bestätigen die dringende Notwendigkeit solcher Projekte. Es ist uns hier gemeinsam mit der Bevölkerung gelungen, die Bernardgasse durch die Pflasterfugen und Vegetationsinseln weitestgehend zu entsiegeln. Zukünftig wird dadurch jährlich um 66 % weniger Wasser in den Kanal geleitet. Darüber hinaus werden jährlich ca. 3,5 Millionen Liter Wasser gespeichert und damit das Kanalsystem nachhaltig entlastet. An einem Hitzetag verdunstet die Begrünung nach der Umgestaltung 20.000 Liter Wasser pro Tag. Dies entspricht der Menge von 111 gefüllten Badewannen. Weiters wird dadurch das wertvolle Regenwasser gespeichert und kann von den Pflanzenwurzeln aufgenommen und verdunstet werden. Diese Maßnahmen sind sowohl an extremen Hitzetagen und -wochen als auch bei Starkregenereignissen wichtige Anpassungsmaßnahmen an die Klimakrise. Besonders bei diesem Projekt war auch das überdurchschnittliche Engagement der Anwohner*innen der Bernardgasse im Planungsprozess. Sie haben den Plan maßgeblich mitgestaltet, und so dürfen wir uns über eine hohe Zustimmung zu den Neugestaltungsplänen von über 85 % freuen. In unmittelbarer Nähe des Gürtels wurde hier die Aufenthaltsqualität für alle maßgeblich erhöht.“

36 neue Bäume und konsumfreie Aufenthaltsbereiche laden zum Verweilen

Die Bernardgasse ist eine rund 500 Meter lange Verbindungsachse zwischen Zieglergasse und Lerchenfelder Gürtel, mit schmalem Querschnitt, gesäumt von gut erhaltenen Häusern aus der Biedermeierzeit. Der Straßenraum war bisher von parkenden Autos geprägt und bot mit den überwiegend schmalen Gehsteigen nur wenig Aufenthaltsfläche im Freien. Das hat sich nun grundlegend geändert: 36 neue Bäume, 39 Grünflächen und zahlreiche Sträucher sorgen für ein angenehmes Mikroklima. Um für beste Wachstumsbedingungen zu sorgen, ist in allen Grünflächen eine automatische Bewässerung integriert. Ein Wasserspiel, Trinkhydranten sowie zwei Quellsteine sorgen für Erfrischung und Spaß an heißen Sommertagen. Etliche konsumfreie Sitzgelegenheiten und Spielgeräte laden zum Verweilen im Freien ein.

„Das Projekt Bernardgasse zeigt anschaulich, welche guten Lösungen auf lokaler Ebene im Zusammenwirken von Anrainer*innen, Bezirk, Stadt und Bund gemeinsam erarbeitet und umgesetzt werden können. Im Kampf gegen die Klimakrise und den damit notwendigen Klimawandelanpassungsmaßnahmen können wir nur gemeinsam Lösungen schaffen. Dieses Projekt verfolgt konsequent die Förderung klimaaktiver Mobilität, damit konnte eine Co-Finanzierung durch die Klima aktiv Mobil Förderung ermöglicht werden“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Über 7000 Quadratmeter entsiegelt

Die Bernardgasse wurde von Gürtel bis Zieglergasse, wo technisch möglich, niveaugleich mit Pflastersteinen ausgestaltet. Die helle und sickerfähige Pflasterung heizt sich bei Sonneneinstrahlung nicht so stark auf und ermöglicht das Versickern von Wasser. Die anschließende Verdunstung führt zu einem zusätzlichen Kühlungseffekt. Insgesamt wurden in der Bernardgasse durch Grünflächen und sickerfähige Pflasterung 7.250 Quadratmeter entsiegelt. Durch die weitflächige Entsieglung wird auch die Kanalisation entlastet.

Grätzlplatzl als schattige Orte der Begegnung

An den Kreuzungen mit Kaiserstraße, Schottenfeldgasse und Zieglergasse sind jeweils einladende Grätzlplatzl entstanden, die Raum für Schanigärten, schattige Sitzgelegenheiten ohne Konsumzwang, Spielelemente und Grünflächen bieten. Im gesamten Projektgebiet ist Radfahren gegen die Einbahn möglich. Parken ist nicht mehr möglich, sechs Halte- bzw. Ladezonen wurden entlang der Gasse eingerichtet. Die geschwungene Fahrbahn, mit einer Breite von rund drei Metern, führt zu einer natürlichen Temporeduktion und erhöht die Verkehrssicherheit für alle.

Von Gürtel bis Wimbergergasse ist die Bernardgasse eine Fußgänger*innenzone. Ein neuer ampelgeregelter Fußgänger*innenübergang über den Gürtel verbindet die Bernardgasse direkt mit der U-Bahnstation Thaliastraße und der in der Größe verdoppelten Hundeauslaufzone zwischen den Gürtel-Fahrbahnen. Zwischen Wimbergergasse und Zieglergasse wurde die Bernardgasse zur Wohnstraße.

Fördertopf Lebenswerte Klimamusterstadt

Die Stadt Wien fördert klimafitte Umgestaltungsprojekte in einer historischen Begrünungs- und Entsiegelungsoffensive im öffentlichen Raum und wird bis Ende der Legislaturperiode 2025 ganze 100 Mio aus dem Fördertopf „Lebenswerte Klimamusterstadt“ investieren. Bislang wurden zahlreiche Projekte in allen Bezirken umgesetzt, Infos und Bilder zu den Projekten auf: wienwirdwow.at/raus-aus-dem-asphalt/

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/presse/bilder

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