Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 25.09.2024:
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Neue Schau im musa zur Förderung und Sammlung zeitgenössischer Kunst: "Gekauft! Und dann?"

Die Ausstellung erzählt vom Umgang mit Gegenwartskunst, aus den Blickwinkeln des Museums, der Stadt und der Künstler*innen. Eintritt frei* ab Donnerstag, 26. September!

Warum erwirbt die Stadt Wien jährlich zeitgenössische Kunst? Welche Rolle spielt dabei die städtische Kulturabteilung (MA7), welche das Wien Museum? Wo landen die erworbenen Objekte und was passiert mit ihnen, wenn sie nicht ausgestellt sind? Und was bedeuten städtische Förderungen für hier ansässige Künstler*innen? 

Die MA7 erwirbt jährlich rund 80 Positionen in Wien lebender und arbeitender Künstler:innen. Für viele ist das der erste Ankauf durch eine öffentliche Stelle am Beginn einer professionellen Künstler:innen-Laufbahn. Ein Ankauf ist nicht nur die Anerkennung einer künstlerischen Leistung, sondern ermöglicht auch eine kontinuierliche Erfassung der Wiener Kunstszene.

„Damit die Sammlung der Stadt Wien die Vielfalt der lokalen Kunstszene widerspiegeln kann, braucht es unterschiedliche Perspektiven auf das Schaffen der Künstler:innen. Es freut mich, dass die Stadt sich dabei auf die fachliche Expertise ihrer - in regelmäßigen Abständen wechselnden - Beiräte stützen kann. Es ist wertvoll, dass die Ausstellung „Gekauft! Und dann?“ hinter die Kulissen der städtischen Sammlungspraxis blickt und beispielsweise Videointerviews mit Jurymitgliedern präsentiert. Deutlich wird in der Schau auch, dass die Kunstankäufe der Stadt Wien neben einer Anerkennung vor allem ein politisches Förderinstrument sind, das ermöglicht, wichtige, aber kunstmarktferne künstlerische Positionen zu unterstützen“, hebt Kultur- und Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler hervor.

„Der Kunstankauf ist eine besonders schöne Fördermöglichkeit, von der alle Seiten profitieren. Die Künstler:innen erhalten finanzielle Unterstützung und die Stadt Wien kann ihre Sammlung zeitgenössischer Kunst erweitern, die dadurch allen Wiener:innen erhalten bleibt”, bekräftigt Anita Zemlyak, Leiterin der Kulturabteilung der Stadt.

Die Kunstwerke, die von einem Expert*innen-Beirat der MA7 jährlich ausgewählt und in die vom Wien Museum verwaltete Sammlung der Stadt Wien aufgenommen werden, haben sich über die Jahrzehnte massiv verändert. Zu Beginn der Sammlungstätigkeit im Bereich zeitgenössischer Kunst in den 1950er Jahren kamen fast ausschließlich „traditionelle“ Kunstwerke, wie Gemälde, Grafiken oder Plastiken, in Frage. Heute handelt es sich immer öfter auch um diffizile Installationen, Performances oder komplexe digitale Objekte. Zusammen mit der Verwendung immer neuer Materialien bringt das spannende Herausforderungen mit sich, die von den Kolleg:innen des Wien Museums gemeistert werden müssen.

„Ist es noch zeitgemäß, Kunstwerke für die Ewigkeit aufzubewahren? Wer sagt eigentlich, dass sich Objekte nicht irgendwann auflösen dürfen?, fragt Kurator Vincent Weisl und erläutert: Wenn die Grundidee einer musealen Sammlung im Widerspruch zur Intentionen der Kunstwerke steht, kann Kunst Sammeln zu einer ganz schön großen Herausforderung werden. Aber gerade da, wo es diese Konflikte gibt, wird es für eine Ausstellung wie ‘Gekauft! Und dann?’ interessant”.

Die Auswahlkriterien eines Beirats, genauso wie das Sammlungsprofil eines Museums, müssen mit den neuen materiellen und inhaltlichen Gegebenheiten mithalten. Ein Kunstwerk, das 2024 angekauft wird, kann schrumpfen oder sich ausdehnen, kann sich vielleicht irgendwann auflösen, oder muss eigentlich erst aufgeführt werden. Die möglichst diverse Förderung von künstlerischen Ideen kann also durchaus im Widerspruch zur Aufgabe einer Sammlung stehen, deren eigenste Aufgabe der Erhalt von Objekten ist.

„Gekauft. Und dann?“ ist nicht nur eine Präsentation einer pointierten Auswahl an Highlights aus den Kunstankäufen der MA7 seit 2018. Die Ausstellung gibt Einblick hinter die Kulissen des städtischen Kunstankaufs und die Sammlungsarbeit des Wien Museums. Künstler:innen, Beirät:innen und Restaurator:innen kommen zu Wort, um die Wege von Kunstwerken von der Bewerbung um einen Ankauf und den Besuch im Atelier über die Aufbewahrung im Depot bis zu ihrer Präsentation in einer Ausstellung zu beleuchten. 

Beteiligte Künstler*innen: Cäcilia Brown, Sophie Dvořák, Sylvia Eckermann, Laia Fabre, Siegfried Fruhauf, Jojo Gronostay, Paul Gründorfer & Christoph Freidhöfer, Katharina Heinrich, Helmut Heiss, Benjamin Hirte, Doris Theres Hofer, Thomas Hörl, Ulrike Johannsen, Terese Kasalicky, Ulrike Königshofer, Lisa Kortschak, Hannahlisa Kunyik, Tina Lechner, Johann Lurf, Sabine Marte, Ann Muller, Georg Oberlechner, Abiona Esther Ojo, Bernd Oppl, Michèle Pagel, Palais des Beaux Arts Wien, Elisabeth Penker, Jörg Piringer, Heti Prack, Wendelin Pressl, Marlies Poeschl, Liesl Raff, Lisa Rastl, Barbis Ruder, Francis Ruyter, Anna Schachinger, Ashley Hans Scheirl, Herwig Turk, Nadim Vardag, Maja Vukoje, Laura Wagner, Christoph Weber, Andreas Werner, Christina Werner

Eine Ausstellung des Wien Museums musa in Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA7).

Gekauft! Und dann?
Neues aus der Kunstsammlung der Stadt Wien, 2018-2023

musa, Felderstraße 4-6, 1010 Wien
26. September 2024 bis 23. Februar 2025
Dienstag bis Sonntag, 10:00 bis 18:00 
Pressefotos - und Information

*) Eintritt frei ab 26. September! Mit dem Ausstellungsstart wird der Besuch im musa, dem Standort des Wien Museums für Gegenwartskunst, kostenfrei.

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