Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 24.10.2024:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Laura Koesten erhält Hedy Lamarr Preis 2024

Laura Koesten erhält Hedy Lamarr Preis 2024

Copyright: Stadt Wien / Votava

Download (0.36 MB)

Laura Koesten erhält Hedy Lamarr Preis 2024

Copyright: UIV / Clemens Schmiedbauer

Download (0.51 MB)

Laura Koesten erhält Hedy Lamarr Preis 2024

Copyright: Stadt Wien / Votava

Download (2.07 MB)

Stadt Wien ehrt Forscherin der Universität Wien, die Daten und Algorithmen für alle verständlich macht

Der mittlerweile siebte Hedy Lamarr Preis der Stadt Wien ging am 23. Oktober 2024 an Laura Koesten von der Universität Wien.

„Der Hedy Lamarr Preis ist nicht nur eine Anerkennung von bahnbrechenden Leistungen im Bereich der IT-Forschung, sondern unterstreicht auch die entscheidende Rolle von Frauen in der Gestaltung der digitalen Zukunft. Er zeigt, dass Digitalisierung und Innovation keine Geschlechtsgrenzen kennen“, so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál bei der Preisverleihung im Rahmen der Digital Days. „Frauen spielen eine unverzichtbare Rolle in der Digitalisierung. Mit ihren beeindruckenden Leistungen haben die Hedy-Lamarr-Preisträgerinnen zugleich eine wichtige Vorbildfunktion und inspirieren junge Frauen für einen Berufsweg in der IT-Branche“, betont Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál. Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler ergänzt: „Die Forschung von Frauen wie Laura Koesten bereichert nicht nur die Wissenschaft, sondern schafft auch neue Perspektiven und Innovationen, die im Sinne des Digitalen Humanismus zu einer inklusiveren digitalen Zukunft beitragen.“

„Es ist mir eine Ehre, mit dem Hedy Lamarr Preis der Stadt Wien ausgezeichnet zu werden. Mein beruflicher Werdegang war - wie vieles im Leben - nicht immer geradlinig. Gerade deshalb möchte ich ein Vorbild und Inspiration für andere sein, sie ermutigen, eine Karriere im Technologiebereich zu verfolgen, unabhängig davon, wie direkt oder unkonventionell unser Weg dorthin sein mag“, sagt Laura Koesten in ihrer Dankesrede. „Das übergeordnete Ziel meiner Arbeit ist es, Daten und algorithmische Modelle für verschiedene Zielgruppen verständlicher und zugänglicher zu machen. Mit unserer Forschung möchten wir dazu beitragen, das Verständnis darüber zu erweitern, wie Daten erstellt, entdeckt, wiederverwendet, ethisch verwaltet und sinnvoll genutzt werden.“

Über Laura Koesten, die Preisträgerin 2024

Laura Koesten war zunächst als selbstständige Physiotherapeutin tätig, bevor sie sich für einen Karrierewechsel entschied. Ihre weitere akademische Laufbahn verlief bisher großteils in Großbritannien, wo sie ihren PhD an der University of Southampton und dem Open Data Institute absolvierte und danach als leitende wissenschaftliche Mitarbeiterin am King’s College in London forschte.  Aktuell ist sie Postdoktorandin an der Universität Wien an der Fakultät für Informatik und leitet ein WWTF Projekt im Bereich des Digitalen Humanismus. Neben ihrer Arbeit in unterschiedlichen Forschungsprojekten ist sie als Organisatorin und Teilnehmerin auf zahlreichen Fachveranstaltungen aktiv und verfügt über ein vielfältiges Portfolio an Veröffentlichungen in renommierten Fachzeitschriften und Konferenzbänden. 

„Neben ihren aktuellen und technischen Beiträgen ist Laura Koesten eine unermüdliche Verfechterin von Vielfalt und Inklusion im Bereich der Informatik“, begründet Jurymitglied und TU-Wien-Professorin Martina Lindorfer die Wahl von Koesten als diesjährige Siegerin. „Von der Physiotherapie zur Informatik - ihre Geschichte dient als Inspiration für alle, die an ihrer Fähigkeit zweifeln, eine Karriere in der Technologie zu verfolgen, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht oder ihrem Alter.“

Verständlichkeit von Daten und Algorithmen 

In einem aktuellen Projekt (Talking Charts, WWTF) leitet sie Forschungsarbeiten, um zu untersuchen, ob öffentliche Interpretationen von Daten in Visualisierungen mit den Botschaften übereinstimmen, die ihre Ersteller*innen vermitteln möchten.In ihrer Forschung bezieht sie Teilnehmer*innengruppen ein, die aufgrund ihres soziodemografischen Hintergrunds in der Informatikforschung nicht häufig vertreten sind. Diese Herangehensweise ermöglicht ein besseres Verständnis dafür, wie verschiedene Gruppen Daten und Modelle interpretieren, und unterstützt dateninformierte Entscheidungen. Ziel ist es, Schnittstellen zu entwickeln, die Inklusion und Vielfalt fördern und mehr Mitglieder der Gesellschaft im Prozess der Digitalisierung zu erreichen.

„Die Forschung von Laura Koesten ist sowohl aktuell als auch entscheidend, da sie sich auf das menschliche Element in dem konzentriert, was sie ‚Mensch-Daten-Interaktion‘ und ‚Mensch-KI-Interaktion‘ nennt. In einem Bereich, der oft von technischen Überlegungen dominiert wird, bringt sie eine dringend benötigte Perspektive auf die Art und Weise ein, wie Menschen Daten erstellen, entdecken und ihnen einen Sinn geben“, so Martina Lindorfer.

„Mit ihrer Arbeit trägt Laura Koesten dazu bei, Inklusion und Vielfalt zu fördern und Digitalisierung für alle zugänglich zu machen. Das entspricht dem Wiener Weg der Digitalisierung, dem digitalen Humanismus. Wir forcieren technische Entwicklungen mit sozialer Verantwortung. Umso mehr freue ich mich, dass die heurige Hedy-Lamarr-Preisträgerin in diesem Bereich aktiv ist!“, ergänzt Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler.

„Laura Koestens Einsatz im Bereich der Frauenförderung ist beeindruckend. Ihre Tätigkeit als Mentorin und ihre konkreten Unterstützungsmaßnahmen in Forschungsprojekten, von der Anstellung über die Betreuung und die Stärkung weiblicher Stimmen in der Wissenschaft, führen vor Augen, wie Frauenförderung umgesetzt werden kann“, so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál.

Über den Hedy Lamarr Preis der Stadt Wien

Die Stadt Wien verleiht den Hedy Lamarr Preis jedes Jahr gemeinsam mit DigitalCity.Wien und UIV Urban Innovation Vienna. Die DigitalCity.Wien ist eine gemeinsame Initiative der Stadt Wien, der Wiener Digitalwirtschaft, der Wissenschaft und der Zivilgesellschaft, deren Ziel es ist, Wien zur digitalen Hauptstadt zu machen. Die DigitalCity.Wien wird im Auftrag der Stadt Wien (Büro des CIO) von UIV Urban Innovation Vienna, der Klima- und Innovationsagentur der Stadt Wien, einem Unternehmen der Wien Holding, koordiniert. Der Preis ist mit EUR 10.000 dotiert. Eine unabhängige Fachjury bestimmt die Preisträgerin, die dann wiederum automatisch Mitglied der Jury wird. Die feierliche Preiszeremonie findet traditionell im Rahmen der Digital Days statt. 

Weitere Informationen:

Digital.City Wien: https://www.digitalcity.wien/aktivitaeten/hedy-lamarr-preis/   

Rückfragehinweis für Medien