16. Kriminacht im Verbindungsbüro der Stadt Wien in Brüssel

„Die Teigtascherl-Intrige“ zum Jubiläum des Wiener Zentralfriedhofs

Wenn die Tage kürzer werden, wandelt sich das Verbindungsbüro der Stadt Wien zum Tatort. Seit über 15 Jahren vermittelt die Wiener Kriminacht die einzigartige Affinität Wiens zum Makaberen und Morbiden. Passend zum 150. Jubiläum des Wiener Zentralfriedhofs las am 2. Dezember 2024 ORF-Moderator Patrick Budgen aus seinem neuesten Kriminalroman „Die Teigtascherl-Intrige“, dessen Schauplatz der Zentralfriedhof bildet. Protagonist ist „Pompfüneberer“ (wienerisch für Bestatter) Alexander Toth. Auf der Flucht vor dem Alltagsstress macht es sich dieser in einem Sarg bequem. Da vernimmt er einen Schrei: In einem Mausoleum wurde die Urne eines Teigwarenherstellers entwendet, an deren Stelle nun ein Teigtascherl mit drohendem Inhalt prangt. Patrick Budgen erzählte den rund 90 Gästen, unter ihnen der österreichische Botschafter Jürgen Meindl, von den spannungsgeladenen Ermittlungen, die sich zwischen abenteuerlichen Begebenheiten und überraschenden Wendungen reihten. So wie der Wiener Künstler Georg Kreisler (1922-2011) einst feststellte, muss nicht nur der Tod, sondern auch der Toth ein Wiener sein.

Zentralfriedhof: Quelle der Inspiration

Patrick Budgen verleiht der Figur des Alexander Toth einen unverwechselbaren Wiener Charakter. Mit seinem außergewöhnlichen rhetorischen Know-how führte er durch einen Abend voller Faszination, Schmäh und Hochspannung. Bemerkenswert waren nicht zuletzt die detailgetreuen Schilderungen vom Alltag am Zentralfriedhof, durch die Wirklichkeit und Fiktion miteinander verschmelzen. Dieses besondere Kennzeichnen lobte das Publikum im vollen Veranstaltungssaal. Mit einem Schmunzeln verriet Patrick Budgen, dass er eigens für das Buch einen Tag in die Rolle des Bestatters schlüpfte, um u.a. Särge zu öffnen und Leichen zu kontrollieren. Michaela Kauer, Leiterin des Verbindungsbüros, beglückwünschte Patrick Budgen zu seiner fesselnden Geschichte mit Lokalbezug: „Der Wiener Zentralfriedhof ist der flächenmäßig zweitgrößte Friedhof in Europa, verzeichnet aber die höchste Anzahl an Bestatteten: rund 3 Mio. Menschen aller Weltanschauungen. Mit seiner Vielfalt an Grabanlagen spiegelt er die Wiener Gesellschaft im Laufe des letzten Jahrhunderts wider. Dabei geht der Zentralfriedhof auch mit der Zeit und ruft etliche Klimainitiativen ins Leben, wie „Urban Gardening“ und das Bürger*innen-Solarkraftwerk. Wie schön, dass Patrick Budgen diese besondere Ruhestätte zum Handlungsort für seine Werke gewählt hat.“

Zum Autor: Patrick Budgen

Aufgewachsen in Wien als Sohn einer Halbfranzösin und eines Engländers, entwickelte Patrick Budgen schon früh ein großes Interesse für die Medienbranche. Wegweisend wurde sein Praktikum beim ORF, das er während seines Studiums in Journalismus und Medienmanagement absolvierte. Seit 2008 moderiert Patrick Budgen mit viel Herzblut verschiedene Formate beim ORF, darunter „Guten Morgen Österreich“, „Wien Heute“ und „Bei Budgen“. Sein 2023 erster veröffentlichter Kriminalroman „Die Holzpyjama-Affäre“ wurde schlagartig zum Bestseller.

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