Gaál /Hanke: Leerstehenden Geschäftslokalen wird durch „Grätzlinitiative 20+2 – Call“ neues Leben eingehaucht

Grätzlinitative 20+2 - der Call

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Aus über 60 Einreichungen wurden 10 Gewinner-Konzepte für attraktive Förderschiene von Stadt Wien und Wirtschaftsagentur Wien zur Geschäftslokalbelebung prämiert

Lebendige Erdgeschoßzonen sind wesentlich für die Lebens- und Wohnqualität in einem Grätzl. WieNeu+, das Stadterneuerungs-Programm der Stadt Wien (MA 25) und die Wirtschaftsagentur Wien luden bis Mitte November Einzel- und Kleinunternehmen, Vereine und Initiativen dazu ein, ihre Nutzungskonzepte zur Aktivierung eines Geschäftslokals in Erdgeschoßzonen des WieNeu+ Programmgebiets „Grätzl 20+2“ einzureichen. Nun wurden die besten Konzepte zur Geschäftslokalbelebung im Grätzl gekürt.

„Im Stadterneuerungsprogram WieNeu+ ist uns neben zukunftsweisenden klima- und zukunftsfitten Gebäudesanierungen auch die Grätzlentwicklung ein besonderes Anliegen. Denn jedes Wiener Grätzl hat seine Einzigartigkeiten, die in der Summe das wunderbare Wiener Lebensgefühl ausmachen. Das eigene Grätzl ist der Ort an dem man mitwächst, das man sein zu Hause nennt und wo man sich am meisten auf der Straße bewegt. Wo man Leute trifft, in Geschäften einkaufen geht und sich die Zeit nimmt, für einen Plausch stehen zu bleiben. Dafür sind belebte Geschäftslokale von enorm hohem Wert. Mit der „Grätzlinitiative 20+2 - Call“ wurde eine großartige Möglichkeit geschaffen, um Interessierte möglichst niederschwellig und nachhaltig dabei zu unterstützen, die Geschäftszonen im Erdgeschoßbereich zu beleben. Dadurch trägt WieNeu+ nicht nur der regionalen Wirtschaft bei, sondern stärkt den sozialen Zusammenhalt und die Lebensqualität in Wien.“ so Kathrin Gaál, Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin.

„Gerade Jungunternehmer*innen oder Quereinsteiger*innen stehen oft vor großen Herausforderungen. Deshalb leistet die Stadt Wien mit dem „Grätzlinitiative 20+2 - Call“ einen wesentlichen Beitrag zur Realisierung einer Geschäftsidee. Die Wirtschaftsagentur Wien unterstützt und begleitet die Förderwerber*innen dabei in allen Belangen. Wir freuen uns, durch unser Beratungs- und Förderangebot zum Erfolg jeder einzelnen Geschäftsidee beitragen zu können“, führt Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke weiter aus.

Die 10 Gewinnerprojekte stehen fest und stellen sich vor

Wie lassen sich leerstehende Geschäftsflächen in Erdgeschoßzonen nachhaltig, vielseitig und innovativ beleben? Auf mindestens 63 unterschiedliche Möglichkeiten, wie der „Grätzlinitiative 20+2 - Call“ gezeigt hat. Von Oktober bis Mitte November konnten Interessenten ihr Konzept zur Belebung leerstehender Geschäftsflächen innerhalb des WieNeu+ Programmgebiets „Grätzl 20+2“ einreichen. Das „Grätzl 20+2“ fasst das Gebiet im 20. Bezirk bis Donaukanal und Stromstraße mit dem Volkert- und Alliiertenviertel im 2. Bezirk zusammen.

Eine Jury bewertete alle Einreichungen unter anderem im Hinblick auf deren Beitrag zum Branchenmix im Grätzl und die Anzahl an neu entstehenden lokalen Arbeitsplätzen. Auch die Kompetenz der Förderwerber*innen und der Beitrag der Geschäftsidee zu klima- und zukunftsfitten Grätzlentwicklung wurde bewertet. Die besten 10 Konzepte stehen nun fest:

  • HOLi Social Health Club
  • Ouvertura Solidarische Landwirtschaft
  • Nia Empowerment Space
  • Umdi Tischtenniskultur
  • Second-Hand Laden für Kinder
  • Turn-motion
  • Gebärdenverse
  • Frankensteins Fahrrad
  • Wiener Bagel
  • Die Druckstube

Der HOLi Social Health Club wird das erste Gesundheitszentrum, das unter dem sogenannten „gewichtsneutralen“ Wertesystem arbeitet: der Fokus liegt bei Mehrgewicht, Verhaltensänderung und Anti-Gewichtsdiskriminierung. Im holistischen Zentrum sind Beratungs-, Therapie- und Fitnessräume geplant.

Die solidarischen Landwirtschaften „Ouvertura & GeLa Ochsenherz“ haben mit ihrer Vision von nachhaltigerer und fairerer Landwirtschaft überzeugt. Sie suchen erstmals eigene Räumlichkeiten, um leistbare biologische Lebensmittel direkt ins Grätzl zu bringen. Die rund 450 Haushalte, die Mitglied im Verein sind, werden den Raum nutzen und bespielen, sei es als Treffpunkt für Versammlungen, als Nachbarschaftsküche oder für öffentliche Themenabende.

Der Nia Empowerment Space ist ein gemeinschaftlicher Raum der African Cultural Organization, der Schwarze Frauen und Mädchen durch Mentoring und Empowerment-Programme stärkt. Hier finden Advocacy-Workshops, afro-inspirierte Yoga- und Kochevents sowie Kulturveranstaltungen statt.

Umdi Tischtenniskultur hat in den letzten Jahren eine breite, inklusive Plattform für Tischtennisbegeisterte geschaffen, die regelmäßig in Parks gemeinsam spielen - ohne Druck, aber mit jeder Menge Freude! Nun ist der Wunsch gewachsen auch an Meisterschaften teilzunehmen, wofür ein eigener Raum benötigt wird.

Ein Second Hand Laden für Baby- und Kinderbekleidung, Spielwaren und Kinderbücher soll ebenfalls im Grätzl eröffnet werden und so zur Ressourcenschonung beitragen. Eine Kinderspielecke, Sitzmöglichkeiten und Kaffee für die Eltern werden für angenehme Atmosphäre sorgen.

Turn-motion ist ein innovatives Gründungsprojekt im Bereich Orthopädietechnik und stellt Orthesen für Menschen mit Bewegungseinschränkungen her. Mit einem Geschäftslokal in der Erdgeschoßzone soll das Kleinunternehmen für die Zielgruppe gut erreichbar sein und darüber hinaus spannende Impulse in der Nachbarschaft setzen, was Forschung und Entwicklung betrifft.

Mit Gebärdenverse entsteht ein Kulturzentrum für gehörlose Menschen und damit der erste „dritte Raum“ für die Community in Wien (abgesehen von zu Hause und der Arbeit), an dem die Österreichische Gebärdensprache die Standardsprache ist. Die Gemeinschaftsräumlichkeiten sollen der Community kostenlos offenstehen und mit einem vielfältigen Kursangebot bespielt werden.

Frankenstein’s Fahrrad flickt kaputte Fahrräder wieder zusammen, erweckt sie erneut zum Leben und spendet sie an Menschen, die sich kein eigenes Fahrrad leisten können. Nun soll eine eigene Werkstatt eröffnet werden, in der auch Reparaturworkshops, Fahrsicherheitstrainings und andere Events stattfinden sollen.

Die Bäckerei Wiener Bagel möchte zukünftig authentische Bagels im zweiten Bezirk produzieren. Geplant sind ebenfalls der Gassenverkauf von gefüllten Bagels sowie ein Cateringservice.

Die Druckstube ist ein Ort, an dem traditionelle Drucktechniken und Kunsthandwerk gefördert werden. Im offenen Atelier arbeiten Künstler*innen gemeinsam und laden zu Druckereikursen und Veranstaltungen ein.

50 %-Mietkostenförderung in den ersten 3 Jahren

„Herzlichen Glückwunsch zu den ausgewählten Konzepten! Lebendige Erdgeschoßzonen sind entscheidend für die Belebung unserer Grätzl. Die Grätzlinitiative 20+2 bietet dafür eine ausgezeichnete Möglichkeit, Interessierte in ihrer Umsetzung zu unterstützen“,so Bezirksvorsteher Alexander Nikolai (Leopoldstadt).

„Die Grätzlinitiative 20+2 zeigt eindrucksvoll, es muss nicht immer auf „online“, KI oder Start Up geschielt werden. Die umfassende wie zielgerichtete Unterstützung für Unternehmer*innen ermöglicht uns das Thema „Erdgeschoß“ sinnvoll anzugehen. In der Brigittenau kann man aufgrund der ersten Erfolge schon sehen, auch die Konsument*innen nehmen das Angebot bereitwillig an“, betont BVin Christine Dubravac-Widholm (Brigittenau).

Das Angebot des „Grätzlinitiative 20+2 - Calls“ wurde von zahlreichen Förderwerber*innen als besonders attraktiv beschrieben: Neben der Übernahme von 50 % der Netto-Mietkosten in den ersten drei Jahren der Anmietung - bis maximal 12.000 Euro pro Jahr - werden die Gewinner*innen von WieNeu+ und der Wirtschaftsagentur laufend begleitet und beraten.

Die Gewinner*innen haben nun bis Ende April 2025 Zeit, ein verfügbares Objekt im Grätzl anzumieten. Erfolgt die Anmietung fristgerecht, steht der mehrjährigen Förderung - und der Realisierung der vielseitigen Geschäftsideen samt Belebung der Erdgeschoßzonen im Grätzl - nichts mehr im Weg.

Rückfragehinweis für Medien

  • Büro Vizebürgermeisterin und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál
    Stephan Grundei
    Pressesprecher
    Tel.: 0676/8118 98057
    E-Mail: stephan.grundei@wien.gv.at
  • Büro Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke
    Kleo Kraft
    Pressesprecherin
    Tel.: 01 4000 81211
    E-Mail: roberta.kraft@wien.gv.at
  • Programm WieNeu+ und Sonderprojekte
    Technische Stadterneuerung (MA 25)
    Stephan Hartmann
    Gruppenleiter
    Tel.: 01 4000 25101
    E-Mail: stephan.hartmann@wien.gv.at