Ludwig/Czernohorszky – Baustart für Mega-Projekt: Wien erhält weltweit größten geschlossenen Trinkwasser-Behälter

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Nach der Fertigstellung können im Behälter Neusiedl/Steinfeld rund eine Milliarde Liter Wasser aus der I. Wiener Hochquellenleitung gespeichert werden

Wien/Neusiedl am Steinfeld - Mit der Trinkwasser-Strategie „Wiener Wasser 2050“ bereitet sich die Stadt Wien auf den zukünftigen Wasserbedarf vor. Die Wasser-Infrastruktur wird an das Wachstum der Wiener Bevölkerung und an den Klimawandel angepasst. Mit Erfolg: Seit 2022 wurde bereits ein Drittel der Maßnahmen der Strategie umgesetzt. Im Dezember 2024 fiel der Baustart für ein weiteres Mega-Projekt: Der Wasserbehälter in Neusiedl/Steinfeld in Niederösterreich wird zum weltweit größten geschlossenen Trinkwasser-Behälter erweitert.

Bürgermeister Michael Ludwig betonte am Dienstag bei einem Baustellenbesuch: „Die Versorgungssicherheit der Wienerinnen und Wiener hat für mich oberste Priorität. Wir in Wien handeln mit Weitblick und übernehmen Verantwortung. Damit wir für künftige Generationen die beste und modernste Wasserversorgung gewährleisten, investieren wir vorausschauend jedes Jahr bis zu 100 Millionen Euro in die Wasser-Infrastruktur. So sorgen wir auch in Zukunft für die beste Lebensqualität und das beste Trinkwasser der Welt.“

„Ein wichtiger Bestandteil der Investitionen in die Wasser-Infrastruktur ist die Sanierung und der Ausbau von Wasserbehältern. Wasserbehälter ermöglichen uns, flexibel auf den Wasserbedarf der Bevölkerung zu reagieren. Nach der Erweiterung des Wasserbehälters am Schafberg in Wien im vergangenen Jahr starten wir in Neusiedl/Steinfeld das nächste Mega-Projekt. Nach der Fertigstellung können hier rund eine Milliarde Liter Wasser gespeichert werden. Damit entsteht der größte geschlossene Trinkwasser-Behälter weltweit“, sagte Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky.

Erweiterung des Speichervolumens um 70 Prozent

In Neusiedl am Steinfeld befindet sich schon jetzt der imposanteste Behälter von Wiener Wasser und einer der größten Europas. Der Behälter wurde in das Gefälle der
I. Hochquellenleitung eingebunden. Er besteht aus vier riesigen Wasserkammern, die derzeit rund 600 Millionen Liter Wasser fassen. Das Hochquellwasser fließt ohne Einsatz von Pumpen durch den Behälter und weiter bis nach Wien.

Die Erweiterung des Speichervolumens erfolgt in zwei Etappen. Bis Ende 2028 wird der Behälter um zwei Kammern ausgebaut. Diese können insgesamt 200 Millionen Liter Wasser speichern. Damit erhöht sich das Speichervolumen nach vier Jahren Bauzeit auf insgesamt 800 Millionen Liter Wasser.

Ab 2029 ist ein Ausbau um weitere zwei Kammern sowie die Sanierung der aktuell bestehenden Kammern geplant. Nach der Fertigstellung beträgt das Speichervolumen im Behälter Neusiedl am Steinfeld rund eine Milliarde Liter Wasser (1 Million Kubikmeter), was einer Steigerung des Status Quo um rund 70 Prozent entspricht. Insgesamt kann Wiener Wasser zukünftig in seinen 31 Wasserbehältern rund zwei Milliarden Liter Wasser speichern.

Um die Größenordnung zu veranschaulichen: 1 Million Kubikmeter entsprechen in etwa einer Fläche eines Fußballfeldes, das 140 Meter hoch mit Wasser gefüllt ist. In dieses Fußballfeld könnte der gesamte Stephansdom hineingesetzt werden. „Der Behälter Neusiedl am Steinfeld ist schon jetzt zentral für die Versorgungssicherheit von Wien. Zukünftig können wir allein in diesem Behälter das 2,5-fache des durchschnittlichen Wiener Tagesverbrauchs decken. Das stellt sicher, dass auch zu Spitzenverbrauchszeiten ausreichend Trinkwasser in höchster Qualität zur Verfügung steht“, erklärte Wiener-Wasser-Chef Paul Hellmeier.

Auf der Baustelle werden zunächst Bohrpfähle betoniert, um die tiefe Baugrube zu sichern. Nach umfangreichen Aushubarbeiten bis zu 8-Metern-Tiefe werden die Bodenplatte, die Wände der Wasserkammern sowie alle Säulen, die die Betondecke tragen, errichtet. Insgesamt werden rund 35.000 Kubikmeter Beton und 5.400 Tonnen Stahl verbaut. Nach Fertigstellung der Baustelle wird die Oberfläche der Wasserkammer mit Erde überschüttet und begrünt. Der Kostenrahmen für die erste Etappe beträgt rund 98 Millionen Euro.

Ein Drittel der Strategie „Wiener Wasser 2050“ umgesetzt

Laut Prognosen wird Wien bis 2050 in etwa um die Größe der Stadt Graz wachsen. Wiener Wasser rechnet daher mit einem Anstieg des Gesamtwasserbrauchs um rund 15 Prozent. Gleichzeitig führt der Klimawandel verstärkt zu Extremwetterereignissen wie Dürre, Hochwasser und Starkregen. Das kann die Verfügbarkeit von Quellwasser beeinträchtigen. Mit der Trinkwasser-Strategie „Wiener Wasser 2050“ hat Wien einen Plan entwickelt, um den steigenden Wasserbedarf trotz dieser Herausforderungen zu meistern.

Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky streicht in Zusammenhang mit der Strategie heraus: „Die Wasserversorgung einer Millionenstadt ist eine verantwortungsvolle Aufgabe. Wir arbeiten konsequent an der Umsetzung der Maßnahmen unserer Trinkwasser-Strategie. Seit der Präsentation der Strategie im Jahr 2022 wurde rund ein Drittel der Maßnahmen umgesetzt.“

Folgende Maßnahmen wurden fertiggestellt bzw. werden derzeit umgesetzt:

  • Das Speichervolumen des Wasserbehälters Schafberg wurde von 23 auf 60 Millionen Liter Wasser erweitert.
  • Seit 2021 wurden bei insgesamt 365 größeren Baustellen Rohrleitungen mit einer Gesamtlänge von 160,82 Kilometern neu verlegt bzw. erneuert. Das entspricht der Strecke von Wien nach Bratislava und retour.
  • Der Ausbau der überregionalen Trinkwasser-Transportleitungen - den „Schlagadern“ der Wasserverteilung in Wien - geht zügig voran. Die Arbeiten an der Transportleitung zwischen den Wasserbehältern Hungerberg und Lainz werden in Kürze abgeschlossen. Zwei weitere Trinkwasser-Transportleitungen befinden sich in Bau.
  • Sicherung der Wasserversorgung für Floridsdorf und Donaustadt: Unterhalb der Floridsdorfer Brücke wurde ein zweiter Brückenrohrstrang errichtet.
  • Ausbau erneuerbarer Energien: Mit den bestehenden 16 Trinkwasserkraftwerken entlang der Hochquellenleitungen und in Wien wird ein Vielfaches der Energie erzeugt, die für die gesamte Wiener Wasserversorgung benötigt wird. In Döbling befindet sich das 17. Trinkwasserkraftwerk in Bau, das 2026 fertiggestellt wird. In Moosbrunn und am Buchberg gingen zwei weitere Photovoltaik-Anlagen in Betrieb.
  • Zur Stärkung der Wiener Wasserversorgung wird das Wasserwerk Donauinsel erweitert. Ab 2029 soll es bei Bedarf bis zu 1.000 Liter Trinkwasser pro Sekunde liefern können. Baustart ist im Herbst 2025.
  • 1.500 Trinkbrunnen im öffentlichen Raum: Ein breites Angebot an öffentlich zugänglichem Trinkwasser ist ein wichtiger Beitrag für die hohe Lebensqualität in Wien. Seit 2021 sind 400 Trinkbrunnen dazugekommen - allein der Zuwachs ist doppelt so groß wie Berlin insgesamt Trinkbrunnen hat!

Die Strategiebroschüre gibt es hier zum Herunterladen: https://www.wien.gv.at/kontakte/ma31/wasser-strategie-2050.html

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