Stadt Wien weitet das Projekt School Nurses bis zum Schulstart 2025/26 aus

40 zusätzliche School Nurses sollen zum Schulstart 2025/26 ihren Dienst an 27 Schulstandorten antreten

Mit Projekten wie dem Ausbau der Kinder-Primärversorgungszentren, der kinder- und jugendpsychiatrischen Ambulatorien und vielen Projekten im Bereich der psychischen Gesundheit hat sich in diesen Bereichen in den letzten Jahren viel getan. Nun schafft die Stadt Wien mit dem Ausbau der School Nurses den nächsten großen Fortschritt im Bereich der Kinder- und Jugendgesundheit.

Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr freut sich auf die Umsetzung des Projekts: „School Nurses sind für uns deshalb so wichtig, weil sie gleichermaßen Kinder, Eltern und Pädagog*innen im Schulalltag entlasten. Ich bin sehr froh, dass wir nach Beendigung des Pilotprojekts, das die Notwendigkeit dieser Berufsgruppe eindeutig untermauert hat, sicherstellen können, dass nun mit dem neuen Schuljahr im September 40 neue School Nurses in den Wiener Schulen ihren Dienst antreten werden.“

„Schon mit dem Pilotprojekt ‚School Nurses‘ haben wir österreichweit Maßstäbe gesetzt und setzen mit der schrittweisen Ausrollung noch höhere Maßstäbe. Was wir 2022 angekündigt haben, halten wir: Das Ziel ist die bessere Gesundheitsversorgung unserer Kinder in jenem Bereich, in dem sie sich am meisten aufhalten: In der Schule. Die wissenschaftliche Evaluierung war eindeutig, denn das Projekt wurde von allen beteiligten Gruppen als sehr positiv wahrgenommen. Eltern haben weniger Sorgen, Kinder fühlen sich besser betreut und die Pädagog*innen können sich vermehrt auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren.“, so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. „Nun gehen wir den Ausbau mit Fachleuten an, was an sich schon eine spannende Aufgabe ist. Wir schaffen hier in Wahrheit ein neues Berufsbild, das als Brücke zwischen gesundheits- und Bildungssystem fungiert. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten, dass wir in Wien wieder einmal Vorreiter*innen bei der Verbesserung der Gesundheit unserer Kinder sind.“, so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker abschließend.

„Die Stadt Wien ist in diesem Bereich in den letzten Jahren zur Vorreiterin geworden: Die School Nurses sind eine großartige Entlastung für Lehrkräfte und stärken das gesamte Schulsystem. Gleichzeitig liegt uns daran, durch eine ganzheitliche Gesundheitspolitik und Akzente im Bereich der Prävention auch vorausschauend für eine ‚gesunde Stadt‘ zu sorgen.“, führt Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr weiter aus. „Und im Bereich der Schulen und in der Jugendarbeit hat das für uns eine besonders große Bedeutung. Gesundheit und Bildung sind untrennbar miteinander verbunden, sie beide bilden die Grundlage für die Zukunft und Entwicklung unserer Kinder.“

Hans-Peter Hutter, Vorsorgemediziner der Medizinischen Universität Wien: „Es kommt nicht oft vor, dass es so umfassende Good News für die Kinder- und Jugendgesundheit zu berichten gibt. Die Einführung der School Nurses in Wien ist zudem ein Beitrag für mehr Lebensqualität der Eltern und Pädagog*innen. Sie werden deutlich entlastet und profitieren ebenfalls enorm davon.“ Und Hutter weiter: "Die Ausrollung der School Nurses ist eine ganz wichtige, vorausblickende Weiterentwicklung der Schulgesundheitspflege und ein großer Beitrag zur Stärkung des gesellschaftlich zentralen Angelpunktes ‚Schule‘. Es geht hier ja nicht nur um die medizinische Unterstützung bei akuten Notfällen, sondern auch ganz stark um Vorsorgearbeit, die angesichts vermehrter psychosozialer Problemsituationen und wenig Gesundheitsverhalten -Stichwort Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung - dringend notwendig ist. In jeder Hinsicht ein Paradebeispiel für vorsorgeorientierte Betreuungsarbeit und eine Win-Win-Win-Situation für alle Beteiligten.“

“Schuldgesundheit ist die Basis für ein gesundes Aufwachsen und fördert Chancengleichheit. Mit dem Ausbau der School Nurses setzen wir ein zukunftsweisendes Zeichen für eine bessere Gesundheit von Kinder und Jugendlichen.”, so Gemeinderat und NEOS-Gesundheitssprecher Stefan Gara.

„Nach der sehr erfolgreichen Pilotphase freut es mich, dass es auch weiterhin möglich ist die so wichtige Funktion der School Nurse erhalten und weiter ausbauen zu können.“, so Dr. Jochen Haidvogel, Leiter vom Gesundheitsdienst der Stadt Wien.

„Die School Nurse ist ein Must-Have für alle Schulen.“, so OSR Manfred Baumgartner, Schulleiter MS Bendagasse, 1230 Wien.

40 zusätzliche School Nurses bis zum Start des Schuljahres 2025/26

Gemeinsam mit Fachleuten der Bildungsdirektion Wien wurden 27 Schulstandorte mit einem so genannten Schwerpunktebedarf identifiziert und bei der Ausrollung priorisiert. Das umfasst auf Basis der Erfahrungswerte der Bildungsdirektion zunächst Schulen, die verstärkt von Kindern mit chronischen Erkrankungen besucht werden. Darüber hinaus ist der Betreuungsbedarf in Volksschulen höher als in Mittelschulen. Von den 27 Schulstandorten sind 17 Volksschulen, 8 Sonderschulen und 2 Mittelschulen in 14 Wiener Gemeindebezirken. Zur Deckung dieses Schwerpunktbedarfs sollen bis zum Schulstart 40 zusätzliche School Nurses ihren Dienst antreten. Die Gesamtkosten dieser ersten Ausrollung betragen zwischen 3 und 4 Millionen Euro.

School Nurses entlasten Kinder, Eltern und Pädagog*innen in ihrem Alltag

Das Pilotprojekt „School Nurses“ in Wien wurde von Assoz.-Prof. PD DI Dr. Med. Hans-Peter Hutter und MMag.a Dr.in Lisbeth Weitensfelder, Medizinische Universität Wien, mittels zweier Befragungen von Kindern, Eltern und Pädagog*innen (insgesamt 2.816 Teilnehmer*innen) wissenschaftlich begleitet. Im Rahmen dieser medizinischen Evaluierung fanden mehrere Treffen mit Direktor*innen, Pädagog*innen und den School Nurses statt, auch Workshops wurden abgehalten. Allen Aussagen gemeinsam ist die überaus sehr positive Resonanz zu den Tätigkeiten der School Nurses und deren bereichernder Einfluss auf das Schulleben. Die Arbeit wird als sehr unterstützend und „nicht mehr wegzudenkend“ gesehen. Bei diesem Projekt handelt es sich um die erste Erhebung in Österreich zum Thema „School Nurses“.

Hervorzuheben ist, dass sich die Eltern weniger Sorgen um die Gesundheit der Kinder machen, wenn das Kind in der Schule ist. Die School Nurse wird von den Eltern als noch größere Unterstützung für das Kind angesehen als vor dem Projektstart angenommen. Aufgrund der geringeren Zahl an Fehlzeiten und Schüler*innen, die vorzeitig aufgrund von Beeinträchtigungen nach Hause geschickt werden mussten, kam es auch zu einer Entlastung berufstätiger Eltern.

Den Kindern ist es weniger unangenehm, über ihre gesundheitlichen Sorgen zu sprechen und eine School Nurse deshalb aufzusuchen. Gesundheitssorgen von Kindern wurden durch den Einsatz von School Nurses generell ein größeres Thema (Stichwort Bewusstseinsbildung).

Aus Sicht der Pädagog*innen wird durch School Nurses vergleichsweise mehr auf die Gesundheit der Kinder geachtet. Der organisatorische Aufwand für Pädagog*innen war gering. Im Gegenteil: Sie wurden entlastet, da Interventionen bei Erkrankungsfällen oder Verletzungen die School Nurse übernahm. Die Zufriedenheit mit der Versorgung der Kinder insbesondere chronisch kranker Kinder (Diabetes etc.), aber auch bei den Pädagog*innen deutlich gestiegen.

Erste wissenschaftliche Evaluierung in Österreich brachte durchwegs positives Feedback von Kindern, Eltern und Pädagog*innen

Rund 66 Prozent der befragten Eltern gaben an, dass ihr Kind bereits ein Mal mit einer School Nurse Kontakt gehabt hätte. Davon gaben 96 Prozent an, dass diese Erfahrungen mit der School Nurse positiv bzw. eher positiv waren. Kein Elternteil beurteilte die Erfahrung als negativ bzw. eher negativ.

Mehr als drei Viertel der befragten Kinder gaben an, dass sie bereits mit einer School Nurse Kontakt hatten. Auch in diesem Fall gab die überwiegende Mehrheit der Kinder (96%) an, dass ihre Erfahrungen mit der School Nurse positiv bzw. eher positiv waren. Auch würden sie gegebenenfalls noch einmal an eine School Nurse wenden.

Alle Pädagog*innen, die angaben, eine School Nurse im Einsatz gehabt zu haben, bewerteten diese Erfahrung als positiv (96%) oder eher positiv (4%). Es gab keine einzige negative Rückmeldung zum Einsatz der School Nurse. Die meisten befragten Pädagog*innen gaben an, dass sie die Services der School Nurses im Schulbetrieb aktiv nachgefragt und erhalten haben. Die häufigsten Anlassfälle waren: Notfall bzw. Erstversorgung (85 Prozent), Betreuung chronischer Erkrankungen (48 Prozent) sowie psychische Auffälligkeiten wie Ängste oder unangemessenes Sozialverhalten (31 Prozent).

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen zum Projekt „School Nurses“ findet man online auf der Webseite der Stadt Wien: www.wien.gv.at/gesundheit/beratung-vorsorge/eltern-kind/beratung/school-nurses.html

Die vollständige wissenschaftliche Evaluierung zum Projekt „School Nurses“ steht unter diesem Link als Download zur Verfügung: www.wien.gv.at/gesundheit/beratung-vorsorge/eltern-kind/beratung/school-nurses.html

Rückfragehinweis für Medien

  • Mario Dujakovic
    Mediensprecher Stadtrat Peter Hacker
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    E-Mail: mario.dujakovic@wien.gv.at
  • Manfred Kling
    Mediensprecher Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr
    Tel.: +43 1 4000 83202
    E-Mail: manfred.kling@wien.gv.at
  • Sonja Vicht
    Pressesprecherin
    Stadt Wien - Magistratsabteilung 15 (Gesundheitsdienste)
    Tel.: +43 1 4000 87567
    E-Mail: sonja.vicht@wien.gv.at