Historischer Rückblick aus dem Jahr 1952

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

Zurück

Februar 1952

Februar

1.2.1952: Felsgruppe unter Naturschutz

Eine Reihe von "Naturgebilden", wie der amtliche Ausdruck lautet, werden wieder unter Naturschutz gestellt. Es handelt sich dabei um eine Rosskastanie und eine Platane in Margareten, eine Silberpappel in Währing, eine Robinie in Grinzing sowie fünf Eiben und eine Trauerweide in Fischamend. Außerdem wurde die Felsgruppe "Bär" in Kaltenleutgeben unter Naturschutz gestellt. Die genannten Bäume und die Felsgruppe werden in das Naturdenkmalbuch der Stadt Wien eingetragen. Ebenso wird eine Anmerkung im Grundbuch vorgenommen. Die Entfernung, Zerstörung oder sonstige Veränderungen solcher Naturdenkmäler ist verboten. Schäden oder Mängel müssen sofort der Naturschutzbehörde angezeigt werden. Insgesamt sind in das Naturdenkmalbuch 385 "Naturgebilde" eingetragen.

1.2.1952: Snow-Boy - Auf wienerisch "Schneebua" - Ein neues Schneeräumgerät der Straßenpflege

Die Wiener Straßenpflege führte heute in Anwesenheit von StR. Robetschek den Snow-Boy, ein neues vielseitiges Schneeräumgerät, vor. Vor dem Rathaus hatte man sich versammelt, um die Arbeitsweise des Snow-Boys kennenzulernen, dem die umstehenden Wiener den Namen "Schneebua" gaben. Das neue Gerät ähnelt einem großen Grasmäher. Der 13 PS-Motor treibt nicht nur die Fräse an, die den Schnee zerteilt und aufschaufelt, sondern sorgt auch für die Eigenbewegung des Fahrzeuges. Durch einen Schneekamin wird der Schnee direkt auf den Lastwagen geschleudert. Man rechnet damit, 25 bis 30 Abfuhrautos in einer Stunde beladen zu können. Daneben kann man den Snow-Boy zur Gehsteigreinigung verwenden und, wenn der Blechkamin abgenommen wird, auch als Schneeschleuder. Das Gerät wurde (nach einem Schweizer Patent) von einer österreichischen Firma in Lizenz gebaut.

2.2.1952: Bürgermeister Jonas im Kraftwerk Engerthstrasse

Bürgermeister Jonas stattete heute dem zweitgrößten E-Werk Wiens in der Engerthstraße einen Besuch ab. Direktor Dipl.-Ing. Ruiss und Werksleiter Dipl.-Ing. Fimpel führten den Bürgermeister durch die Anlage, deren Kapazität im vergangenen Jahr erstmalig die 100 Millionen Kilowattstunden-Grenze überschritt.

4.2.1952: Die ersten Erfahrungen beim gemeinsamen Inkasso für Strom und Gas - Keine Vorauszahlung sondern Akontozahlung

Über das gemeinsame Inkasso von Strom und Gas, das gegenwärtig im 3. und 16. Bezirk durchgeführt wird, berichtete der Generaldirektor der Wiener Stadtwerke Frankowski. Er betonte vor allem, dass es sich dabei um einen Versuch handelt. Nur wenn ihn die Konsumenten gutheißen, wird das gemeinsame Inkasso schrittweise für die Abnehmer in ganz Wien eingeführt. Ein kleiner Teil der Kunden der Stadtwerke hat "Akontozahlung" mit "Vorauszahlung" verwechselt und war der Meinung, dass bei der Neueinführung des gemeinsamen Inkassos eine Vorauszahlung für Strom oder Gas verlangt wird. Das ist jedoch nicht der Fall, die Grundgebühr wird genau so verrechnet wie vor dem gemeinsamen Inkasso. Eine Veränderung ist nur bei Einhebung des Betrages für tatsächlich bezogenen Strom bzw. Gas eingetreten.

6.2.1952: Der zweitgrößte Gasbehälter Europas wurde in Betrieb genommen

Im Gaswerk Leopoldau wurde der im letzten Kriegsjahr zerbombte Gasbehälter in Anwesenheit von Bürgermeister Jonas, der Stadträte Fritsch, Dkfm. Nathschläger, Thaller und Resch und der vollzählig versammelten Mitglieder des Gemeinderates in Betrieb genommen. Bürgermeister Jonas erinnerte in seiner Rede u.a. an die kritischen Tage des Jahres 1945, in denen die Bediensteten des Gaswerkes ihre Verbundenheit mit dem Betrieb so beispielhaft bewiesen haben. Ihrer Initiative verdanken wir es, dass ohne fremde Hilfe der kleine Gasbehälter damals notdürftig repariert wurde und die Gasbelieferung Wiens anlaufen konnte. Was die Gaswerke für Wien bedeuten, beweisen am besten einige Zahlen: Von den 726.000 Haushalten Wiens werden 536.000 mit Gas versorgt. Dazu kommen noch 38.000 gewerbliche und industrielle Betriebe, die von der Gasproduktion abhängig sind.

Einige Details zum Gasbehälter: Am 13. Oktober 1944 fielen auf das Gelände des Gaswerkes Leopoldau 60 Sprengbomben, einige davon gingen in unmittelbarer Nähe des Scheibengasbehälters nieder und beschädigten ihn schwer. Die Seitenwände wurden von Bombensplittern durchschlagen und das im Behälter befindliche Abdichtöl in Brand gesetzt, wodurch der Großteil der Eisenkonstruktion ausgeglüht und stark deformiert wurde. Wegen Explosionsgefahr musste der Behälter im Sommer 1944 außer Betrieb gesetzt werden, er enthielt also beim Bombeneinschlag kein Gas. Der Behälter fasst 300.000 cbm, seine Gesamthöhe beträgt 102 m, der Durchmesser 67 m. Die Eisenkonstruktion wiegt 2.400 t. Der Behälter wurde in den Jahren 1928/29 nach den Plänen der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg durch die Firma Waagner Biro A.G. (Wien) errichtet.

7.2.1952: "Vom Winde verweht" soll nach Wien kommen - Metro-Kino bringt Filme von Weltruf heraus

Schon mit dem ersten Film im neuen "Metro-Kino" in der Johannesgasse, "König Salomons Diamanten", hat dieses Kino begonnen, große Filme von Weltruf nach Wien zu bringen. Nun soll auch "Vom Winde verweht" in dieses Kino kommen.

7.2.1952: Die Elite des Eiskunstlaufes beim Bürgermeister

Bürgermeister Jonas empfing in Anwesenheit von Vbgm. Honay, Vbgm. Weinberger und der Mitglieder des Stadtsenates die in- und ausländischen Teilnehmer der Europameisterschaften im Eiskunstlaufen, unter ihnen Jacqueline Du Bief, Helmut Seibt und der kleine Giletti. Auch Weltmeister Dick Button befand sich unter den Gästen. Bürgermeister Jonas gab in seiner Ansprache der Freude darüber Ausdruck, dass er in Wien, der Stadt, die dem Eiskunstlauf schon so viele ausgezeichnete Sportler geschenkt hat, die Elite aus ganz Europa begrüßen dürfe. Er beglückwünschte die Sieger und gratulierte zugleich den Veranstaltern zum glanzvollen Verlauf der Europameisterschaften 1952 in Wien.

8.2.1952: Sitzung des Wiener Gemeinderates

Der Wiener Gemeinderat trat unter dem Vorsitz von Bgm. Jonas zu einer Geschäftssitzung zusammen. In der Sitzung wurden u.a. folgende Anträge eingebracht: "Einleitung von Erhebungen über die Zahl der Wiener Kinder und Jugendlichen, die keine eigene Schlafstelle haben", "Würdigung des Gedenktages an den 12. Februar 1934 und Ausgestaltung dieses Gedenktages zu einem Kampftag gegen den Faschismus", "Die gesetzwidrige Anwerbung von jungen Wienern zur französischen Fremdenlegion", "Pläne zur Zerreissung Österreichs", "Die notwendige Verlängerung und Verbesserung des Wohnungsanforderungsgesetzes", "Die Vorsorge für die Erhaltung der Wiener öffentlichen Krankenanstalten", "Kampf gegen die amerikanisierte Kultur", "Wiederaufbau von zwei Pavillons im Franz-Josef-Spital", "Ansuchen um Darlehen in Höhe von 70 Millionen Schilling zur Errichtung städtischer Wohnhäuser an den Bundes-Wohn- und Siedlungsfonds" und einer Behandlung zugeführt.

9.2.1952: Eine 500 kg-Bombe im Zentralfriedhof

Bedienstete der Friedhofsverwaltung stießen beim Ausheben eines Grabes im Zentralfriedhof auf eine Fliegerbombe. Der Entminungsdienst wurde sofort verständigt. Bomben solcher Größe wurden im Jahre 1944 vereinzelt auf Wien abgeworfen. Die Mannschaft des Entminungsdienstes konnte die Bombe, die eine Länge von ungefähr drei Meter hat, in ca. zwei Stunden entschärfen. Der Abtransport wurde von der Feuerwehr durchgeführt.

9.2.1952: Redakteur Otto Kunz gestorben - Ein Freund der Wiener und Initiator von "Biel hilft Floridsdorf"

Der langjährige Redakteur der "Seeländer Volksstimme", Otto Kunz, ist in seiner Heimatstadt Biel gestorben. Otto Kunz ist vor allem das Zustandekommen der großzügigen Hilfsaktion "Biel hilft Floridsdorf" zu danken. Durch seine Initiative haben 1.700 Schüler und Frauen der nur 60.000 Einwohner zählenden Stadt Biel im November 1946 eine Sammlung eingeleitet, deren Ergebnis für die Kranken, Kinder und Jugendlichen des schwer bombengeschädigten Bezirkes Floridsdorf zur Verfügung gestellt wurde. Insgesamt wurden mehr als 26 Tonnen Lebensmittel und 21 Tonnen Bekleidungs- und Haushaltsgegenstände nach Floridsdorf gebracht und verteilt. Diesem großzügigen, von Redakteur Otto Kunz ins Leben gerufenen Hilfswerk, hat die Wiener Gemeindeverwaltung schon im Jahre 1948 durch die Benennung der Städtischen Wohnhausanlage 21, Kinzerplatz 10, in "Bieler-Hof" ein dauerndes Denkmal gesetzt.

13.2.1952: Mehr als 400 Dachbodenwohnungen in Bau

Trotz der verhältnismäßig ungünstigen Witterung sind derzeit schon mehr als 400 Dachbodenwohnungen in Bau. Diese zusätzliche Winterarbeit der Gemeinde Wien macht es möglich, dass während der toten Saison mehrere hundert kleinere Firmen des Baugewerbes und des Baunebengewerbes Arbeit finden.

15.2.1952: Dauerausstellung der Stadtplanung im Rathaus

Im Neuen Rathaus wurde eine Dauerausstellung über Arbeiten der Wiener Stadtplanung eröffnet, die unter der Leitung von Prof. Dr. Karl H. Brunner durchgeführt wurde. Unter anderem beinhaltet die Ausstellung eine Anzahl von Wandtafeln verschiedener interessanter städtebaulicher Probleme, eine Generalübersicht über die verschiedensten Planungsbrennpunkte der letzten Jahre, einen Plan über die Arbeiten an der Verkehrsplanung, welcher die Entwicklung zukünftiger Straßenzüge und Verkehrsverbindungen zeigt. Auch die Anlage von neuen Tochterstädten um Wien wird auf einem großen Perspektivplan dargestellt.

16.2.1952: Festsitzung des Wiener Jugendhilfswerkes

Das Wiener Jugendhilfswerk hatte heute anlässlich seiner vor 30 Jahren erfolgten Gründung zu einer Festsitzung ins Wiener Rathaus eingeladen. Unter den Festgästen waren Bgm. Jonas, Vbgm. Honay, Vbgm. Weinberger, die Stadträte Bauer, Fritsch, Koci, Dkfm. Nathschläger und Thaller, der Präsident des Stadtschulrates Nationalrat Dr. Zechner sowie die Kuratoriumsmitglieder des Wiener Jugendhilfswerkes. Bürgermeister Jonas unterstrich in seiner Ansprache besonders den hohen sittlichen Wert des Wijug; unter der Führung des Wiener Jugendamtes werden 22 Verbände über alle Schranken der verschiedenen Weltanschauungen und Glaubensbekenntnissen hinweg, erfolgreich zum gemeinsamen Dienst an unserem kostbarsten Gut, an unserer Jugend vereinigt. Vbgm. Honay, der Vorsitzende des Kuratoriums des Wiener Jugendhilfswerkes, hielt die Festrede. Er erinnerte daran, dass bis weit in das 19. Jahrhundert die Fürsorge nahezu ausschließlich Angelegenheit privater Initiativen war. Nach dem Ersten Weltkrieg war es besonders die Stadt Wien, die Bahnbrechendes geleistet hat. Die Stadt wurde mit einem Netz von Mutterberatungsstellen überzogen, Kindergärten und Horte, Ferienheime wurden errichtet, in den Schulen entstand ein Schulärztlicher Dienst. Diese bahnbrechende Arbeit hat Wien den Stempel eines "Mekka der sozialen Fürsorge" aufgedrückt. Eine ähnliche Entwicklung weist auch die Erholungsfürsorge auf. Auch sie verdankt ihr Entstehen privater Initiative. Der erste Versuch wurde 1877 in der Schweiz unternommen. In der Folge entstanden Ferienkolonien in Deutschland, Frankreich, England, Dänemark und auch in Österreich. 1879 wurde in Wien der erste Wiener Ferienkolonie Spar- und Unterstützungsverein für Kinder gegründet. 1920 schuf als Vorläufer des Wiener Jugendhilfswerkes Vbgm. Winter das niederösterreichische Jugendhilfswerk. Am 7. Februar 1922 wurden im Wiener Gemeinderat auf Antrag von Prof. Tandler die Statuten des Wiener Jugendhilfswerkes genehmigt. 1925 wurde die erste Wijug-Lotterie durchgeführt, 1939 wurde das Wijug aufgelöst. 1945 begannen sofort die Vorarbeiten zur Wiedererrichtung des Wiener Jugendhilfswerkes. Das Verdienst dafür gebührt dem damaligen Stadtrat für das Wohlfahrtswesen Dr. Freund, der am 28. März 1946 im Gemeinderat den Antrag stellte, die alten Satzungen zu genehmigen. Noch im Sommer 1946 konnten 25.000 Kinder auf das Land geschickt werden und trotz vieler Mängel konnte man 104 Heime errichten. 1947 waren es bereits 130 Heime und 15 Tageserholungsheime. 1950 wurde auch die Wijug-Lotterie wieder errichtet.

18.2.1952: Heute früh: 10.000 Schneearbeiter in Wien

Die starken Schneefälle in den letzten drei Tagen haben die Stadtverwaltung vor schwierige Aufgaben gestellt. Heute früh wurden bereits 30 cm Schnee gemessen. Die Hauptlast haben die Magistratsabteilung 48 (Fuhrwerksbetrieb, Müllbeseitigung und Straßenpflege) und die Wiener Verkehrsbetriebe zu tragen. Die Wiener Verkehrsbetriebe haben sämtliche Räumgeräte und außerdem ein großes Aufgebot betriebseigener und aufgenommener Arbeiter eingesetzt. Dank dieses Einsatzes konnte der Betrieb fast ungestört abgewickelt werden. Die MA 48 hat außer allen motorisierten Schneepflügen auch 75 pferdebespannte Schneepflüge, über 100 Lastkraftwagen und 5 Traktoren sowie außer dem eigenen Personal über 5.600 aufgenommene "Schneeschaufler" eingesetzt.

19.2.1952: 500.000 Badegäste im Jänner

Wenn es wahr ist, dass der Seifenverbrauch über den Stand der Kultur eines Volkes mitentscheidet, dann können die Wiener stolz sein. Allein in den öffentlichen Badeanstalten wurden im Jänner 1952 rund 500.000 Badegäste gezählt. An der Spitze steht das Amalienbad mit 48.641 Besuchern, das Jörgerbad mit 47.500 Besuchern. In beiden Anlagen weisen die Schwimmbäder den höchsten Besucherstand auf. Bei den Brausebädern steht das Thaliabad mit mehr als 32.000 Besuchern an der Spitze.

20.2.1952: Wieder Frauenfrischmilch

Die Direktion der Frauenmilchsammelstelle der Stadt Wien (18, Bastiengasse 36-38) ist derzeit wieder in der Lage, an alle Säuglinge Frauenfrischmilch und Frauentrockenmilch abzugeben.

21.2.1952: Modernste Wasserreinigungsanlage für das Krapfenwaldl-Bad

Aufgrund des lebhaften Zuspruchs, dessen sich das Bad im Krapfenwaldl im letzten Jahr erfreute, hat sich die Gemeindeverwaltung im vergangenen Jahr entschlossen, die bestehende Badeanlage durch die Errichtung eines neuen Schwimmbeckens zu vergrößern und zu verbessern. Der Gemeinderatsausschuss für Bauangelegenheiten hat in seiner letzten Sitzung die Errichtung einer neuen Badewasserreinigungsanlage für das Krapfenwaldl-Bad beschlossen. Diese Anlage wird nach den modernsten Gesichtspunkten ausgestattet. Es soll dabei das neue, sogenannte Chlor-Brechpunktverfahren Verwendung finden. Der oft lästig empfundene Chlorgeruch wird bei diesem Verfahren vollkommen vermieden.

22.2.1952: Die Wiener Freiwillige Feuerwehr - 355 Ausrückungen im Jahr 1951

In den Randgebieten bestehen 80 Freiwillige Feuerwehren mit einem Mitgliederstand von 1.939 Mann, die nicht nur eine wertvolle Ergänzung der Berufsfeuerwehr darstellen, sondern auch allein zahlreiche Hilfsaktionen durchführen. Wie aus dem Verwaltungsbericht des Feuerwehrkommandos der Stadt Wien zu entnehmen ist, sind im Jahre 1951 41 dieser Freiwilligen Feuerwehren zu insgesamt 111 Löschaktionen und zu 244 anderen Hilfeleistungen ausgerückt. Die höchsten Ausrückungszahlen: Mödling 111, Brunn am Gebirge 49 und Guntramsdorf 23. Die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren üben ihre Tätigkeit ohne Entschädigung aus.

22.2.1952: Verbesserung der Versorgungslage

Wie das Marktamt der Stadt Wien mitteilt, haben sich die Zufuhren von Lebensmitteln nach Wien wieder gebessert. Damit wurden die Schwierigkeiten, die sich durch Schneefälle vorübergehend bei einigen Lebensmitteln zeigten, beseitigt. Die Milchversorgung ist vollkommen befriedigend. Die Einfuhr von Gemüse aus Italien wird für nächste Woche angekündigt.

23.2.1952: Wiener Fremdenverkehr im Jänner

Das Statistische Amt der Stadt Wien veröffentlicht einen Bericht über den Fremdenverkehr im Jänner. Danach hielten sich im Berichtsmonat insgesamt 19.398 Fremde in Wien auf, darunter 4.374 Gäste aus dem Ausland. Die meisten Ausländer kamen aus Italien, nämlich 689. Aus den Vereinigten Staaten kamen im Jänner 672, aus der Schweiz 444 Besucher nach Wien. Im Jugendgästehaus der Stadt Wien wurden 101 Besucher untergebracht.

26.2.1952: Die erste "Eiserne Lunge" in Wien

Bald wird sich das Wilhelminenspital rühmen dürfen, die erste "Eiserne Lunge" in Österreich zu besitzen, dies genehmigte der Gemeinderatsausschuss für Gesundheitswesen in seiner letzten Sitzung. Einer deutschen Firma in Lübeck ist es in den letzten Jahren gelungen, den komplizierten Mechanismus der "Eisernen Lunge" wie sie vorher fast ausschließlich in den Vereinigten Staaten hergestellt wurde, noch weitgehend zu verbessern. Mit Hilfe dieser Apparatur können Lähmungen der Oberkörpermuskulatur wie sie bei Kinderlähmungsfällen auftreten, wirksam geheilt werden.

28.2.1952: 21.500 Aufträge an 4.800 Firmen - Gemeindeaufträge beleben die Wirtschaft

Nach einer Aufstellung der Stadtbaudirektion wurden 1951 an 4.806 Firmen 21.456 Aufträge vergeben, 1950: 4.164 Firmen mit 17.044 Aufträgen und 1949: 3.460 Firmen mit 13.741 Aufträgen. An der Spitze der beschäftigen Firmen stehen die Baumeister. 688 Bauunternehmungen und Baumeisterfirmen haben 1951 nicht weniger als 3.868 Aufträge erhalten. Ihnen folgen die Maler und Anstreicher, von denen 314 Firmen rund 1.200 Aufträge erhielten. An dritter Stelle liegen die Elektriker mit 1.150 und die Schlosser mit 1.252, dann folgen Baustoffhändler, Dachdecker usw. Für alle diese Aufträge hat die Wiener Stadtverwaltung im Jahre 1949: 319,682.305 Schilling, 1950: 541,649.942 Schilling und 1951: 759,369.952 Schilling aufgewendet.

28.2.1952: Schätze der Stadtbibliothek gefielen in London

Soeben ist aus London eine Sammlung wertvoller Musikhandschriften aus dem Besitze der Wiener Stadtbibliothek zurückgekehrt, die dort im Rahmen der "Österreichischen Buchausstellung" in den Grillion Galleries vom 24. Jänner bis 6. Februar 1952 zur Schau gestellt waren. Originalmanuskripte von Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Johann Strauß, Bruckner, Brahms, Hugo Wolf, Gustav Mahler und Richard Strauß fanden zusammen mit Handschriften von Grillparzer, Rilke und Hofmannsthal die stärkste Beachtung von Publikum und Presse der englischen Hauptstadt. Besonders beifällig wurden die Zeugnisse kultureller Wechselbeziehungen aufgenommen, wie etwa Schuberts Vertonung eines Shakespeare-Ständchens, Haydns in London komponierte Konzertszene oder Grillparzers autobiographische Aufzeichnungen über die Eindrücke seines England-Besuches.

29.2.1952: Schweinezählung am 3. März

Am 3. März wird in Österreich eine Zählung der Schweine vorgenommen. In Verbindung damit findet auch eine Erhebung der Kälbergeburten und der nicht beschauten Hausschlachtungen von Stechvieh für das abgelaufene Quartal statt. In Wien werden diese Erhebungen von den Magistratischen Bezirksämtern (Amtsstellen, Ortsvorstehungen) durch amtliche Zählorgane durchgeführt.

29.2.1952: Badezimmereinrichtungen für Gemeindebauten

Dank einer Initiative des Stadtbauamtes und der Wiener Stadtwerke wird es vielen Mietern in den Wohnhausbauten der Stadt Wien jetzt möglich sein, ihre Badezimmer modern einzurichten. Der Gemeinderatsausschuss für Städtische Unternehmungen hat dieser Tage die Wiener Gaswerke ermächtigt, bei der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien einen Kredit bis zur Höhe von 20 Millionen Schilling aufzunehmen. Dieser Kredit soll teils für eine Erweiterung des Verkaufsprogrammes der Gasgemeinschaft, hauptsächlich aber für die Einrichtung von 5.000 Badezimmern in Gemeindebauten verwendet werden.