Historischer Rückblick aus dem Jahr 1960

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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April 1960

April

1.4.1960: Österreich-Woche in Berlin

Vom 22. bis 30. April findet in Berlin eine Österreich-Woche statt. In diesem Zusammenhang werden im Berlin-Pavillon im Hansaviertel die Ausstellungen der Wiener Stadtverwaltung "Zeitgenössisches Bauen in Wien" und "Musikstadt Wien" zu sehen sein.

1.4.1960: Antrittsbesuch beim Bürgermeister

Der argentinische Botschafter, Adolfo B. Eestevez, absolvierte heute bei Bürgermeister Jonas seinen Antrittsbesuch.

2.4.1960: Ein Ständchen für den Bürgermeister

Aus Anlass seines 75-jährigen Bestandes brachte heute der Verein der Oberösterreicher in Wien Bürgermeister Jonas auf dem Rathausplatz ein Ständchen.

4.4.1960: 5.000 Quadratmeter der Hackinger Berg-Wiese abgebrannt

Im Lainzer Tiergarten, auf der Hackinger Berg-Wiese, brach ein Grasbrand aus, der sich auf rund 5.000 Quadratmeter ausdehnte. Der Brand war durch unvorsichtiges Wegwerfen von brennenden Zigaretten entstanden. Die Tankwagen der Feuerwehr konnten im schwierigen Terrain nicht bis zum Brandort gebracht werden, den Feuerwehrleuten gelang es jedoch, den Grasbrand durch Ausschlagen mit Schäufeln und Ästen binnen einer Stunde einzudämmen.

6.4.1960: Der Urnenhain bei der Feuerhalle wird erweitert - Prof. Holzmeister entwirft neues Portal

Etwa drei Viertel der 135.000 Quadratmeter großen Fläche des Urnenhaines bei der Feuerhalle sind schon belegt. Der Urnenhain soll daher erweitert werden. Es steht dafür ein 145.000 Quadratmeter großes Grundstück zur Verfügung, das der Wiener Gemeinderat bereits vor Jahren für diesen Zweck gewidmet hat. Es soll eingefriedet und nach und nach aufgeschlossen werden. Wegen der Erweiterung muss auch ein neues Portal gebaut werden, das Architekt Prof. Dr. Holzmeister entworfen hat. Es wird ein vierteiliges schmiedeeisernes Tor sein, an das sich beiderseits zwei 14 Meter lange und vier Meter hohe Mauern anschließen werden.

7.4.1960: Griechische Teilnehmer am Lufthansa-Erstflug Wien-Athen im Rathaus

Die Teilnehmer am Eröffnungsflug Wien-Athen der Deutschen Lufthansa wurden heute von Vizebürgermeister Mandl im Rathaus empfangen. Es handelte sich dabei um die Direktoren der bedeutendsten Reisebüros Griechenlands. Die Strecke Wien-Athen und umgekehrt wird zweimal wöchentlich mit Anschluss nach Istanbul beflogen.

8.4.1960: Festsitzung des Wiener Landtages

Unter dem Vorsitz seines Präsidenten Marek trat heute der Wiener Landtag zu seiner 100. Sitzung seit 1945 zusammen.

8.4.1960: Aus dem Wiener Gemeinderat:

Der Wiener Gemeinderat beschloss in seiner heutigen Sitzung die Stiftung einer "Prof. Dr. Julius Tandler-Medaille der Stadt Wien". Die Medaille soll an Personen verliehen werden, die sich auf sozialem Gebiet Verdienste erworben haben, oder - wie es in der Umschrift dieser Medaille heißt - "für Verdienste um die Menschlichkeit". Die Medaille wird in drei Graden verliehen, in Bronze, Silber und Gold. Mit der Auszeichnung soll gleichzeitig der Versuch unternommen werden, das Andenken an Prof. Dr. Julius Tandler, den Reformator der Fürsorge und Schöpfer neuer fürsorgerischer Ideen, wachzuhalten.

Der Wiener Gemeinderat beschloss außerdem, für die Renovierung der Wiener Urania acht Millionen Schilling zur Verfügung zu stellen. Im Auftrag der Stadtverwaltung hat Architekt Prof. Niedermoser einen Entwurf gemacht. Dieser sieht in erster Linie die Modernisierung der beiden Kinosäle und die Erneuerung der Zentralheizung und der anderen Installationen vor.

11.4.1960: Wien ehrt Maria Eis

Zum Gedenken an die vor sechs Jahren verstorbene Burgschauspielerin Maria Eis, wird eine Verkehrsfläche im 3. Bezirk in "Maria Eis-Gasse" benannt.

11.4.1960: Stadtverwaltung kauft das Theater an der Wien

Nach mehrmonatigen Verhandlungen ist es heute zwischen der Wiener Stadtverwaltung und den Inhabern des Theaters an der Wien, der Familie Marischka, zu einer Einigung über den Verkauf dieses Theaters gekommen. Die Stadtverwaltung beabsichtigt das Gebäude in erster Linie als Festspielhaus zu führen und in den Sommermonaten zur Ergänzung der Wiener Festwochen im Theater an der Wien Aufführungen zu veranstalten. Es soll auch für Gastspiele verwendet werden und vornehmlich dem Theater der Jugend zur Verfügung stehen.

"Da alle diese Pläne der Gemeinde Wien im Sinne des kürzlich verstorbenen Hubert Marischka sind, war die Familie bei den Verhandlungen von dessen Absicht erfüllt, das Theater der Wiener Bevölkerung zu erhalten. Sie hat daher auch mehrere andere Angebote, die preislich günstiger waren, abgelehnt".

Der Kaufpreis für das Theater beträgt 14,284.000 Schilling. Dazu kommen noch die gesetzlich vorgeschriebenen Steuern usw., die tatsächlich von der Gemeinde Wien aufzubringende Summe beträgt damit 16,129.560 Schilling.

12.4.1960: Die besten Plakate im März

Für März 1960 wurden folgende drei Plakate zu den Monatsbesten erklärt:

  • "Columbia Kaffee, die Qualitätsmarke" (Kaffeeschale mit Brasil-Hut);
  • "Bernhard Altmann Wien SELFIX" (zwei Herrenbeine mit Sportstrümpfen) und
  • "Lampenfieber".

19.4.1960: 70. Geburtstag von Bundespräsident Dr. Adolf Schärf

Bundespräsident Dr. Adolf Schärf feiert am 20. April seinen 70. Geburtstag.

20.4.1960: Festsitzung des Wiener Gemeinderates

Anlässlich des fünfzehnjährigen Bestehens der wiedererrichteten demokratischen Stadtverwaltung fand heute eine Festsitzung des Wiener Gemeinderates statt. An der Sitzung nahmen auch Bundespräsident Dr. Schärf sowie zahlreiche Mitglieder der Bundesregierung, u.a. Nationalratspräsident Dr. Ing. Figl, die Minister Dr. Tschadek, Dr. Bock, Afritsch teil.

22.4.1960: Große Deutschland-Tournee der Wiener Symphoniker

Die Wiener Symphoniker treten eine große Deutschland-Tournee an, die sie durch 20 Städte der Bundesrepublik Deutschland führen wird. Das Orchester wird auf dieser Konzertreise unter Wolfgang Wallisch 20 Konzerte geben. Die Wiener Symphoniker werden mit 103 Musikern reisen. Auch hervorragende Solisten sind bei dieser Tournee dabei: u.a. Bariton Fischer-Dieskau, Edith Peinemann, Wolfgang Schneiderhan und Enrico Mainardi.

26.4.1960: Wer will Uhrmacher werden?

Die Uhrmacherlehrwerkstätte wurde im Jahre 1903 von der damaligen Uhrmachergenossenschaft gegründet und wird seit 1925 von der Stadt Wien geführt. In der Werkstätte, die von der Stadt Wien mit den modernsten Maschinen ausgestattet wurde, erhalten die Lehrlinge die praktische Unterweisung zur Erlernung ihres Berufes. Nach der Lehrzeit ist dann die übliche Gesellenprüfung abzulegen. Nach dreijähriger Tätigkeit als Geselle und nach erfolgreicher Ablegung der Meisterprüfung besteht für die Betreffenden die Möglichkeit, das Uhrmacherhandwerk selbständig auszuüben. Für das Lehrjahr 1960/61 werden noch Lehrlinge aufgenommen.

26.4.1960: Ein "Peregrinikipferl" für den Bürgermeister

Ein großes Frühstücksgebäck, das Anfang des vergangenen Jahrhunderts in Wien berühmt geworden ist und sich unter dem Namen "Peregrinikipferl" großer Beliebtheit erfreut, wurde heute von einer Abordnung der Bäckerei Plank dem Wiener Bürgermeister überreicht.

26.4.1960: Abschiedsbesuch des rumänischen Gesandten

Der aus Wien scheidende rumänische Gesandte Constantin Nicuta stattete heute Bürgermeister Jonas seinen Abschiedsbesuch ab.

27.4.1960: Kulturamt stellt Radierungen aus

Das Kulturamt der Stadt Wien hat eine große Ausstellung zeitgenössischer Radierungen zusammengestellt. Insgesamt werden 55 Werke ausgestellt, u.a. von den Künstlern Christoph Donin, Ernst Fuchs, Gustav Hessing, Helmut Leherb, Anton Lehmden und Elsa Olivia Urbach.

27.4.1960: Johann Resch gestorben

Der langjährige Finanzreferent der Verwaltung der Bundeshauptstadt Wien, Stadtrat a.D. und Bürger der Stadt Wien Johann Resch, ist gestern im 70. Lebensjahr gestorben.

Johann Resch wird in einem Ehrengrab der Stadt Wien beigesetzt.

Resch war nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges als Direktor der Verkehrsbetriebe eingesetzt. Im Zuge der Zusammenfassung sämtlicher Unternehmungen der Stadt Wien wurde er zum Generaldirektor der Wiener Stadtwerke ernannt. Johann Resch war von 1947 bis 1957 Amtsführender Stadtrat für das Finanzwesen der Stadt Wien. Sein Mandat als Wiener Gemeinderat übte er noch bis zur letzten Wahl aus.