Historischer Rückblick aus dem Jahr 1961

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Februar 1961

Februar

2.2.1961: Die Fotografenlehrlinge haben die modernste Lehrwerkstätte

In der Zentralberufsschule in der Hütteldorfer Straße eröffnete heute Vizebürgermeister Mandl die von der Stadt Wien errichtete Lehrwerkstätte der Berufsschule für grafisches Gewerbe. Die modernst ausgestattete Lehrwerkstätte wird jetzt auch die praktische Ausbildung der Fotografenlehrlinge ermöglichen. Der Werkstättenunterricht an dieser Berufsschule konnte nach Kriegsende nicht fortgesetzt werden, da im Krieg sämtliche Einrichtungsgegenstände abhanden gekommen sind. Für die Adaptierung der Räume und die technischen Einrichtungen hat die Stadt Wien ca. 400.000 Schilling investiert.

3.2.1961: 80. Geburtstag von Richard Meister

Der Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Hofrat Prof. Dr. Richard Meister vollendet am 5. Februar sein 80. Lebensjahr.

8.2.1961: Bruckhaufen und Bretteldorf verwandeln sich in blühende Gärten. Gemeinde Wien baut 100 Hektar großen "Donaupark" - Internationale Gartenschau in Vorbereitung

Stadtrat Heller hat heute im Wiener Stadtsenat einen Antrag auf Errichtung einer fast 100 Hektar großen Parkanlage in dem Gebiet zwischen Hubertusdamm und Arbeiterstrandbadgasse einerseits und Bruckhaufen und dem ehemaligen Bretteldorf andererseits eingebracht. Damit wird auf den ehemaligen Müllablagerungsflächen und der ehemaligen Schießstätte eine große Erholungsanlage entstehen, die vorläufig den Arbeitstitel "Donaupark" tragen soll. Es ist beabsichtigt auf diesem Gelände in den Jahren 1963 bis 1965 eine Internationale Gartenschau abzuhalten.

8.2.1961: Der Festsaal der Alten Universität wurde durch Brand zerstört

Der kostbare, unter Denkmalschutz stehende, Festsaal der Alten Universität am Dr. Ignaz Seipel-Platz ist heute Nacht den Flammen zum Opfer gefallen. Als die Feuerwehr eintraf, musste der Brand schon längere Zeit unter der Blech- und Eterniteindeckung des Dachstuhles unbemerkt gewütet haben. Die Flammen schlugen bereits aus dem Dachstuhl empor. Während der Löschaktion, die mit insgesamt 15 Rohrleitungen und mehreren Drehleitern aus der Bäckerstraße und Sonnenfelsgasse in Angriff genommen wurde, stürzte ungefähr ein Drittel der Dachkonstruktion in den Festsaal ab. Nach ca. zwei Stunden konnte die Feuerwehr "Brand aus" melden. Insgesamt waren 112 Feuerwehrmänner und 23 Löschfahrzeuge im Einsatz. Ein Löschmeister erlitt Brandwunden zweiten Grades.

Der 600 Quadratmeter große und etwa 14 Meter hohe Festsaal der in den Jahren 1753 bis 1755 erbauten Alten Universität zählte zu den schönsten Baudenkmälern des barocken Wiens. Er besaß eine reich stukkatierte, mit kostbaren Deckengemälden geschmückte Decke.

9.2.1961: Taborkapelle soll wieder erstehen

"Im Zuge der für 1961 vorgesehenen denkmalpflegerischen Arbeiten des Kulturamtes der Stadt Wien wird die Taborkapelle im 2. Bezirk unweit ihres früheren Standplatzes wieder errichtet werden. Die fast 250 Jahre alte Kapelle musste vor kurzem aus verkehrstechnischen Gründen abgetragen werden, da ihre Verschiebung wegen ihrer Baufälligkeit nicht mehr möglich war. Die Abtragung geschah unter besonderer Rücksichtnahme auf alle künstlerisch und kulturhistorisch wertvollen Bauteile, die bei der beabsichtigten Wiedererrichtung mitverwendet werden sollen.

Die Taborkapelle gehört zu jenen Andachtsstätten, die nach der Errichtung des Linienwalles um Wien im Bereich seiner Durchfahrten aufgestellt worden sind. Der Linienwall ist 1704 zum Schutze gegen Einfälle aufständischer Ungarn errichtet worden, büßte aber seine militärische Bedeutung bald ein und diente im 19. Jahrhundert mit den so genannten Linienämtern als Steuergrenze."

13.2.1961: Zeichnungsbeginn für die Wiener Stadtanleihe 1961

Ab 15. Februar wird die Wiener Stadtanleihe 1961 mit einem Nominale von 500 Millionen Schilling zur Zeichnung aufgelegt. Es ist dies nach dem Krieg das erste Mal, dass die Stadt Wien eine Anleihe zur Zeichnung auflegt. Sie dient rein wirtschaftlichen Zwecken mit dem Ziel, die Anlagen der Wiener Stadtwerke zu modernisieren und ihre Kapazität zu vergrößern. Die Anleihe soll auch zur Vorfinanzierung der Wiener Schnellbahn dienen.

13.2.1961: Die drei besten Plakate des Jahres 1960

Im Rahmen der Plakatwertungsaktion des Kulturamtes der Stadt Wien wurden folgende drei Plakate als die besten des Jahres 1960 prämiiert:

  1. "Gustav Mahler und seine Zeit" (Entwurf Prof. Willi Bahner);
  2. "Ford - Maßstab im Automobilbau" (Entwurf Otto Stefferl) und
  3. "Durlin - der leuchtende Lack" (Entwurf Prof. Richard Exler und Maria Dressler).

15.2.1961: Coch-Denkmal wird geradegerückt

Das Coch-Denkmal vor dem Wiener Postsparkassenamt, das durch die Erschütterungen während der Kriegsereignisse eine leichte "Neigung" erhalten hat, wird demnächst wieder "ins Lot" gebracht. Die hiefür notwendigen Arbeiten sind in Anbetracht der Schwere des Laaser Marmors, aus dem das Denkmal im Jahre 1913 errichtet wurde, ziemlich umfangreich. Die im Jahre 1949 erstmalig von den Fachleuten festgestellte Setzung des Monuments, das seinerzeit von Bildhauer H. Scherpe gestaltet wurde, muss jedenfalls behoben und das Terrain entsprechend ausgeglichen werden.

16.2.1961: Burgschauspieler spielen für Wiener Hauptschüler

Anlässlich des 125. Todestages des Volksdichters Ferdinand Raimund vermitteln namhafte Burgschauspieler den Wiener Hauptschülern an verschiedenen Schulen einen Einblick in das Schaffen des Dichters. Für die Aktion haben sich Hofrat Otto Tressler, Hermann Thimig, Elfriede Ott, Viktor Braun, Erich Auer, Gusti Wolf und Fritz Lehmann zur Verfügung gestellt. Es werden Szenen aus "Die gefesselte Phantasie", "Der Alpenkönig und der Menschenfeind", "Der Bauer als Millionär", "Der Diamant des Geisterkönigs" und "Der Verschwender" gebracht, durch einen Dialog und durch musikalische Einlagen verbunden.

17.2.1961: Ehrenring der Symphoniker für Bürgermeister Jonas

Die Wiener Symphoniker überreichten heute Bürgermeister Jonas den Ehrenring der Symphoniker. Der Ehrenring wurde anlässlich des 60. Bestandsjubiläums der Wiener Symphoniker geschaffen.

21.2.1961: Hohe Auszeichnung für drei Wiener Stadträte

Bürgermeister Jonas überreichte heute den Stadträten Franz Bauer, Franz Glaserer und Hans Riemer das ihnen vom Bundespräsidenten verliehene Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

23.2.1961: Fairness-Pokal für städtisches Fußballteam

Der Sport- und Kulturverein der Wiener Gaswerke wird durch die Übergabe des so genannten Fairness-Pokales für die Meisterschaft von 1959/1960 ausgezeichnet.

Der Fairness-Pokal ist eine Wandertrophäe, die 1955 vom Sportbeirat für Wien für jene Fußballmannschaft gestiftet wurde, deren sportliches Verhalten allen Erwartungen entspricht.

Bisher haben diese Ehrung die Klubs "Blau-Weiß Ankerbrot", "Elektra", "Semperit" und "Red Star" erhalten.

24.2.1961: Abschiedsbesuch beim Bürgermeister

Der scheidende finnische Geschäftsträger Dr. Carl Olof Frietsch stattete heute Bürgermeister Jonas seinen Abschiedsbesuch ab.

27.2.1961: Otto Binder - Präsident des Vereines der Freunde der Musiklehranstalten der Stadt Wien

Die Generalversammlung des Vereines der Freunde der Musiklehranstalten der Stadt Wien hat den Generaldirektor der Wiener Städtischen Versicherung, Otto Binder, zum Präsidenten gewählt.