Historischer Rückblick aus dem Jahr 1962

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

Zurück

Februar 1962

Februar

1.2.1962: Japan interessiert sich für Wiener Sportanlagen

Einer der bedeutendsten Architekten Japans und Pionier der modernen Baukunst Prof. Kenzo Tange besuchte heute die Wiener Stadthalle, um die technischen Einrichtungen zu studieren, die seiner Meinung nach eine der besten Lösungen der jüngsten Zeit darstellt. Prof. Tange nimmt in der Rangliste der weltbekannten Architekten einen der vordersten Plätze ein. Er ist der Erbauer des Tokioter Rathauses sowie mehrerer Monumentalbauten in der japanischen Hauptstadt und schuf auch einige Sporthallen.

1.2.1962: Ein Festtag der Wiener Ärzteschaft - Bürgermeister Jonas überreichte Prof. Pillat den Ehrenring der Stadt Wien

Der Wiener Gemeinderat hat beschlossen, Univ.-Prof. Dr. Arnold Pillat anlässlich der Vollendung seines 70. Lebensjahres in Würdigung seiner außerordentlichen Verdienste auf dem Gebiet der Augenheilkunde den Ehrenring der Stadt Wien zu verleihen. Bürgermeister Jonas überreichte heute dem berühmten Arzt die hohe Auszeichnung.

Prof. Pillat ist als junger Augenarzt 1918 von Prag nach Wien übersiedelt und war zunächst an der II. Universitätsklinik tätig. Drei Jahre später wurde er Assistent. 1928 erfolgte seine Habilitierung. 1929 wurde Pillat als Vorstand der Augenklinik an das Rockefeller-Institut nach Peking berufen. Anfang 1933 wurde er auf Veranlassung Prof. Julius Tandlers zum Vorstand der Augenabteilung am Krankenhaus der Stadt Wien in Lainz ernannt, deren Chef er bis 1936 blieb. Anschließend wurde er als Vorstand der Universitäts-Augenklinik nach Graz berufen. 1944 kam er nach Wien zurück und übernahm die I. Universitäts-Augenklinik. 1955 wurde er zu einer großen Vortragsreise in die Vereinigten Staaten eingeladen.

3.2.1962: 75. Geburtstag von Albert Paris Gütersloh

Am 5. Februar vollendet der Maler und Schriftsteller Prof. Albert Paris Gütersloh das 75. Lebensjahr.

6.2.1962: 75. Geburtstag von Ludwig Baldaß

Am 8. Februar vollendet der Kunsthistoriker Univ.-Prof. Dr. Ludwig Baldaß das 75. Lebensjahr.

In Wien geboren, wurde er nach Absolvierung der Fachstudien am Kunsthistorischen Museum angestellt und der Gemäldegalerie zugeteilt, an der er bis zu seiner Pensionierung, zuletzt als Direktor, verblieb. 1926 hatte er sich an der Wiener Universität für neuere Kunstgeschichte habilitiert. Baldaß hat zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, darunter u.a. "Die Wiener Gobelinsammlung", "Der Künstlerkreis Maximilian I.", "Albrecht Altdorfer", "Hieronymus Bosch" und "Die niederländische Landschaftsmalerei".

8.2.1962: Kulturamt kauft Ölgemälde Erich (Arik) Brauers

Das Kulturamt der Stadt Wien hat aus den Werken des Wiener akademischen Malers Arik Erich Brauer das Ölgemälde "Drachensteiger" erworben. Das Bild wird in nächster Zeit bei einer österreichischen Kunstausstellung in Paris gezeigt werden. Das Gemälde "Drachensteiger", das Figurengruppen inmitten einer weiträumigen Landschaft zeigt, entstand 1961.

14.2.1962: Neuer Bezirksvorsteher in Margareten

Die Bezirksvorstehung von Margareten hat heute Herrn Otto Reisz (SPÖ) zum neuen Bezirksvorsteher gewählt.

16.2.1962: Aus dem Wiener Gemeinderat:

In der heutigen Sitzung des Wiener Gemeinderates wurde der Kauf des ehemaligen Stadttheatergrundes im Ausmaß von 2.202 Quadratmeter zu einem Preis von 4,840.000 Schilling plus 3,160.000 Schilling beschlossen. Ebenfalls beschlossen wurden der Neubau des Pavillons H im Franz Josef Spital, der Karlsplatz-Umbau, die Errichtung eines Warmbades mit Schwimmhalle in Floridsdorf sowie ein höheres Taschengeld für befürsorgte Altersheimpfleglinge.

17.2.1962: Neue Gassen- und Wegenamen in Döbling und Donaustadt

Der zuständige Ausschuss beschloss heute neue Verkehrsflächenbenennungen in Döbling und Donaustadt. So erhielt eine neu entstandene Verkehrsfläche im 19. Bezirk den Namen "Wenckebachgasse". Dr. Karl Frederik Wenckebach lebte von 1864 bis 1940 und gehörte zu den Wegbereitern der Wiener Medizinischen Schule.

Im 22. Bezirk wurde der "Ostbahnweg" benannt. Der Ostbahnweg beginnt inmitten noch unbebauten Gebietes bei Hirschstetten und führt entlang der Bahngeleise nach Norden.

17.2.1962: Eröffnung zweier neuer Anlagen der E-Werke

Bürgermeister Jonas eröffnete heute ein neues Umspannwerk im 14. und eine neue Gleichrichteranlage im 3. Bezirk.

19.2.1962: Ein großzügiges Geschenk für die Wiener Stadtbibliothek

Die Handschriftensammlung der Wiener Stadtbibliothek wurde um einige Manuskripte aus dem Bereich des zeitgenössischen Musikschaffens bereichert. Der Musikverlag Doblinger hat sich bereit erklärt, aus seinem Archiv rund 50 Manuskripte der bedeutendsten modernen Komponisten der Stadt Wien als ständige Leihgabe zu überlassen. Unter den Handschriften, die heute übergeben wurden, befinden sich u.a. Schöpfungen von J.M. Hauer, V. Kehlendorfer, K.Schiske, R.Scholum, O.Siegl, A. Kaufmann und W. Bloch. Eine weitere Mappe, die der Verlag der Stadt Wien übergab, umfasst bedeutende Werke der leichten Muse und enthält u.a. auch Manuskripte von C.M. Ziehrer, E. Eysler und R. Sieczinski.

19.2.1962: Das Theater an der Wien ist bald fertig und hat nun zwei Geschäftsführer

Das neuerstandene Theater an der Wien befindet sich in der letzten Bauphase. Es soll zu Beginn der diesjährigen Festwochen seiner Bestimmung übergeben werden.

Das neue Theater wird von zwei gleichberechtigten Geschäftsführern geleitet werden. Eine der beiden Funktionen wird von Oberamtsrat Janko besetzt werden, der zweite Geschäftsführer wird der bisherige Direktor des Salzburger Landestheaters Prof. Klingenbeck.

20.2.1962: 65. Geburtstag von Georg Ehrlich

Am 22. Februar vollendet der Bildhauer und Grafiker Prof. Georg Ehrlich das 65. Lebensjahr.

20.2.1962: Bruno Walter gestorben

Der Generalmusikdirektor Prof. Dr. h.c. Bruno Walter ist im 86. Lebensjahr in Beverly Hills (USA) gestorben.

21.2.1962: Stadtrat Glaserer präsentiert die neue Stadthallen-Stadion-Gesellschaft

Stadtrat Glaserer präsentierte heute die neue "Wiener Stadthallen-Stadionbetriebs- und Produktionsges.m.b.H." mit ihrem geschäftsführenden Direktor Eder. Wie Glaserer ausführte, wurden die beiden Betriebsgesellschaften der Stadthalle und des Stadions zusammengelegt, weil dadurch ein wirtschaftlicheres Arbeiten möglich wird.

22.2.1962: Zwei neue Schulpavillons im 22. Bezirk

Auf dem Grundstück der Volksschule in Eßling sowie im Hof des Schulgebäudes 22, Aderklaaer Straße, wird die Gemeinde Wien zwei neue Schulpavillons errichten. Durch die starke Besiedlung im Gebiet nördlich der Donau ist in der letzten Zeit auch die Schülerzahl gestiegen. In Eßling wird ein vierklassiger, in Leopoldau ein zweiklassiger Schulpavillon aufgestellt werden. Die Pavillons können bei Bedarf später an anderen Stellen aufgestellt werden.

23.2.1962: 70. Geburtstag von Karl Lugmayer

Am 25. Februar vollendet der Soziologe und Volksbildner Bundesrat Prof. Dr. Karl Lugmayer das 70. Lebensjahr.

23.2.1962: Neue Volkshochschule in Favoriten

In Favoriten wurde heute ein neues Volkshochschulgebäude eröffnet. Es wurde im Rahmen des von der Wiener Stadtverwaltung beschlossenen Bau- und Raumsanierungsprogrammes für die Wiener Volksbildung errichtet.

Das Gebäude wurde nach den Plänen des Architektenteams Dipl.-Arch. Eduard Berger, Dipl.-Arch. Leopold Tinhof und Dipl.-Arch. Bruno Tinhofer in der Parkanlage am Arthaberplatz mit einem Kostenaufwand von rund 8,5 Millionen Schilling gebaut und eingerichtet. Die verbaute Fläche, einschließlich des in das Areal einbezogenen alten Luftschutzbunkers, beträgt etwa 900 Quadratmeter, die Nutzfläche der beiden Geschosse 1.894 Quadratmeter. Das neue Volkshochschulgebäude verfügt über zwölf Kurs- und Klubräume.

24.2.1962: Wiederaufbau der Sebastiani-Kapelle in Aspern

Die aus dem 18. Jahrhundert stammende St. Sebastiani-Kapelle auf dem Asperner Heldenplatz im 22. Bezirk, die im Krieg stark beschädigt wurde, wird wieder aufgebaut. Außer den Schäden an der Fassade, am Mauerwerk und an den Natursteinteil, muss der gesamte barocke Dachstuhl als verloren bezeichnet werden. Das Kulturamt der Stadt Wien beabsichtigt, die Kapellenreste restaurieren zu lassen und das fehlende Dach aufgrund vorhandener alter Stiche zu rekonstruieren.