Historischer Rückblick aus dem Jahr 1967

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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März 1967

März

1.3.1967: "Frau Sozialminister aus Russland im Wiener Rathaus"

"Der Sozialminister der russischen Föderation in der UdSSR, Frau Lykowa, weilt auf Einladung der österreichisch-sowjetischen Gesellschaft in Wien. Sie wurde heute von Bürgermeister Marek und Wohlfahrtsstadträtin Maria Jacobi im Rathaus empfangen.

2.3.1967: Zwei neue Gassennamen in Floridsdorf

Im 21. Bezirk (Floridsdorf) werden zwei Verkehrsflächen neu benannt. Die erste - die von der Winkeläckerstraße entlang der Nordwestbahnstraße führt - wird amtlich "Rihosekgasse" heißen. Der Eisenbahntechniker Dr. Dipl.-Ing. Johann Rihosek (1868 bis 1956) war Beamter österreichischer Eisenbahnministerien und als Professor an der Technischen Hochschule in Wien tätig. Rund hundert Fachveröffentlichungen stammen aus seiner Feder.

Eine weitere Verkehrsfläche in Floridsdorf, die von der Ödenburger Straße zur Babitschgasse führt, wurde nunmehr amtlich als "Klingenbachgasse" bezeichnet. Damit soll auf die burgenländische Ortschaft Klingenbach hingewiesen werden, den Grenzübertrittsort in der Richtung nach Ödenburg.

2.3.1967: "Polnische Tage in Wien" haben heute begonnen. Bürgermeister Marek bei Ausstellungseröffnung im Künstlerhaus

Vom 2. bis 18. März finden die "Polnischen Tage in Wien" statt, die von der Polnischen Botschaft in Österreich, der Außenhandelskammer in Warschau und der Österreichisch-Polnischen Gesellschaft durchgeführt werden. In Anwesenheit des polnischen Ministers für Kultur und Kunst, Lucyan Motyka, eröffneten heute Unterrichtsminister Dr. Piffl-Percevic und Bürgermeister Marek die Ausstellung.

3.3.1967: Ideenwettbewerb Groß-Jedlersdorf: Das beste Projekt stammt aus Graz

In dem städtebaulichen Ideenwettbewerb Groß-Jedlersdorf-Mitterhofergasse, erhielt ein Grazer Architektenteam den ersten Preis von 60.000 Schilling für ihr eingereichtes Projekt. Die "Gruppe Eggenberg" (Dipl.-Ing. Stefan Szabo, Franz Ladner, Ernst Peters und Manfred Wickenhauser) hat für dieses Entwicklungsgebiet in Wien die beste städtebauliche Lösung gefunden.

4.3.1967: "Eberstorferweg" und "Meraner Weg" im 23. Bezirk

Im 23. Bezirk wurden zwei Straßen neu benannt. So gibt es jetzt einen "Eberstorferweg". Der kaiserliche Kämmerer und Feldhauptmann Veit Herr von Eberstorf, der um 1477 Kommandant der Stadt Wien war, erhielt nachweisbar 1499 von Maximilian I. die Herrschaft Mauer übertragen. Der "Meraner Weg" soll an die bekannte Stadt in Südtirol erinnern.

7.3.1967: Nun auch die Kliniken für das neue Allgemeine Krankenhaus

Gesundheitsstadtrat Dr. Otto Glück berichtete heute über den zweiten Bauteil des neuen Allgemeinen Krankenhauses. Es handelt sich um die Errichtung der Kinderklinik, der Heilpädagogischen Abteilung, der Kinder- und Jugendpsychiatrie, der Psychiatrischen Klinik einschließlich der Einrichtung für die Versorgungs- und Wirtschaftsbetriebe und eines Kindergartens. Voraussichtliche Kosten mehr als 411 Millionen Schilling, wovon 50 Prozent von der Stadt Wien getragen werden.

9.3.1967: Wiener Spielzeug unterwegs nach Montreal

Seit heute ist das für den Kindergarten der Stadt Wien auf der Weltausstellung in Montreal bestimmte Kindergarteninventar, die Möbel, Spielsachen, Klettergeräte und ähnliches, sowie eine Ausstellung über Wien, die im Besucherraum des Kindergartens gezeigt werden wird, unterwegs über den Atlantik. Das Schiff, das die 3.667 Kilogramm schwere Kindergarteneinrichtung befördert, heißt "Havskar" und ist ein Spezialfrachter der Hamburger Reederei Meyer Line.

10.3.1967: Hetzendorfer Modeschülerinnen erfolgreich bei Helanca-Wettbewerb

Im Schloss Hetzendorf wurde heute die Kleidung der "Helanca Hostessen", die in allen Teilen, einschließlich der Taschenausstattung, Kopfbedeckung und anderen Accessoires im Rahmen eines Wettbewerbes von der Modeschule entworfen worden war, vorgestellt. Ein Repräsentant der Herstellerfirma dankte allen Beteiligten sowie dem Kulturamt der Stadt Wien für das Zustandekommen des Wettbewerbes. Alle 11 Helanca-Hostessen-Studentinnen sind aus Wien. Sie wurden in einem Seminar speziell geschult und werden der Helanca-Vertretung in Österreich, Deutschland und der Schweiz zur Verfügung stehen.

11.3.1967: Was kosten tausend Kilo Triebwagen? Wiener "Amerikaner" in ein USA-Museum

Fast aufs Monat genau - vor 18 Jahren - wurde der erste "Ami-Triebwagen", wie der gegenwärtige 11er genannt wird, auf Wiener Schienen heimisch. Als diese Wagen, seinerzeit in New York von der Wiener Stadtverwaltung als "Überbrückungshilfe" für die Verkehrsbetriebe um den Stückpreis von rund 5.000 Dollar angekauft wurden, hatte man es mit einem für die damalige Zeit modernen "Vehikel" zu tun: Der "Amerikaner" brachte die ersten pneumatischen Falttüren in den Wiener Straßenbahnbetrieb, und er war dank seiner Klapplehnen als Zweirichtungsfahrzeug, das man nicht erst über eine Schleife in die Gegenrichtung führen musste, besonders für die längeren Strecken in die Randbezirke ideal.

Er verkehrte hauptsächlich zwischen Schottenring und Stammersdorf und war den Floridsdorfern bald ein vertrauter "Gesell". Sein kommissionierter Fassungsraum von 93 Personen war für die damaligen Verhältnisse enorm und, weil es ja dem Trend der Zeit entsprach, drängte man sich geradezu, im "Ami" zu fahren. Besonders dann, als er nach der ursprünglichen grünbraunen Originalfarbe das "rotweiß-rote Kleid" aufgepinselt bekommen hatte.

Amerika hatte es besser, und die New Yorker konnten leichten Herzens die Triebwagen abgeben: Die US-Metropole stellte sich (heute dort vielfach bedauert) auf Autobuslinien um. Insgesamt 45 Triebwagen kamen via Rotterdam nach Wien. Was die Wiener an ihnen so faszinierte, waren die gepolsterten Quersitze. Dieser Komfort wurde sonst auf keiner Linie erreicht.

Die zum Großteil im Jahr 1939 erbauten Fahrzeuge sind nun auch bei uns schon langsam aufs "Abstellgleis" gekommen. Nicht zuletzt aus Gründen ihrer für Wiener Verhältnisse abnormen Breite, die eine Verwendung praktisch nur auf den ehemaligen Dampftramway-Strecken zuließ. Und so wurde der "Ami" letztlich auf die 11er-Linie, die zwischen Friedrich-Engels-Platz und der Stadionbrücke entlang der Engerthstraße verkehrt, abgeschoben. Gelenktriebwagen und Großraumzüge beraubten ihn seiner Beliebtheit, die technischen Neuerungen und die Verkehrsverhältnisse seiner Attraktion. Der "Ami" ging ins Ausgedinge.

Vor Jahresfrist nun kamen die Amerikaner darauf, dass ihnen der in Wien heimisch gewordene "Amerikaner" abging. Sie wollten ihn nicht etwa in Betrieb nehmen. Aber im Museum von Shortbeach in Connecticut wollten sie ihn haben, denn dort fehlt er in der Serie. Sie wandten sich mit einem Schreiben und der Bitte um Überlassung eines "Amerikaners" an die Verkehrsbetriebe. Und so kam es, dass einer der 45 ehemals importierten Triebwagen nun als Geschenk exportiert wird.

"Übrigens, wenn jemand Bedarf an alten Straßenbahnwagen haben sollte, so sei ihm hiemit der Verkaufspreis kund getan: für tausend Kilogramm Beiwagen zahlt man 430 Schilling, für das gleiche Gewicht Triebwagen 675 Schilling. Ein schlanker Amerikaner wiegt rund 17,7 Tonnen...."

16.3.1967: Freie Einbahn auf der Wientalstraße. Minister, Bürgermeister und Stadtrat räumten die Sperren weg

Mit dem heutigen Tag ist das letzte Stück der Wiener Westeinfahrt dem Verkehr übergeben. Bautenminister Dr. Vinzenz Kotzina, Bürgermeister Bruno Marek und Baustadtrat Kurt Heller räumten heute die Straßensperren weg und übergaben den neuen Teil der linksufrigen Wientalbegleitstraße seiner Bestimmung.

Man kann nun von der Kennedy-Brücke stadtauswärts auf der Einbahn am linken Wien-Ufer direkt bis zum Nikolaiberg fahren, wo eine Spannbetonbrücke den Verkehr auf das rechte Ufer der Wien überleitet. Hier geht es dreibahnig weiter bis zur Autobahnauffahrt beim Auhof.

16.3.1967: Antrittsbesuch des türkischen Botschafters

Der neue türkische Botschafter in Wien, Hasan Istinyeli, stattete heute Bürgermeister Marek seinen Antrittsbesuch ab.

16.3.1967: 65. Geburtstag von Egon Jordan

Am 19. März begeht der Schauspieler Egon Jordan den 65. Geburtstag.

Er wurde in Dux, Böhmen, geboren, studierte an der Wiener Universität und nahm gleichzeitig privaten Schauspielunterricht. 1921 erfolgte sein Debüt am Volkstheater. Die nächste Station war die damals noch bestehende Neue Wiener Bühne, dann folgten München und Berlin. 1931 ging Jordan im Auftrag der Metro-Goldwyn-Meyer nach Hollywood, um bei den Synchronisationsversuchen des eben aufgekommenen Tonfilms mitzuwirken. Er arbeitete zwei Jahre in der amerikanischen Filmindustrie und war einer der ersten, die die andersssprachigen Versionen des amerikanischen Tonfilms durchsetzten. Seit 1935 gehört Jordan wieder dem Ensemble des Volkstheaters an. Er hat sich vom Liebhaber bis zum Pere noble hinauf ein eigenes Genre geschaffen und während seiner langen Bühnentätigkeit unzählige Rollen der klassischen und modernen dramatischen Weltliteratur gestaltet. Auch als Filmschauspieler hat er seit 1922 Bedeutendes geleistet.

17.3.1967: Laxenburg dankt Wien. Bürgermeister Marek und Vizebürgermeister Slavik Ehrenbürger

Der Gemeinderat der Marktgemeinde Laxenburg hat beschlossen, Wiens Bürgermeister Bruno Marek und Vizebürgermeister Felix Slavik in Würdigung ihrer Verdienste um die Erhaltung von Schloss und Park Laxenburg und die Errichtung eines neuen Erholungszentrums die höchste Auszeichnung zu verleihen, die eine autonome Gemeinde zu vergeben hat, nämlich das Ehrenbürgerrecht.

Laxenburg hatte bisher neun Ehrenbürger, darunter Bundespräsident Franz Jonas und den ehemaligen Landeshauptmann von Niederösterreich, Dipl.-Ing. Eduard Hartmann.

Heute wurden die Ehrenbürgerurkunden im Laxenburger Rathaus durch Bürgermeister Herbert Rauch überreicht.

22.3.1967: Die EXPO 67 ist auch in Wien zu sehen. Sonderausstellung "Kanada - Österreich" in der Zentralsparkasse eröffnet

In der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien (3, Vordere Zollamtsstraße) wurde heute die Ausstellung "Kanada - Expo 1967" eröffnet. Sie wurde von der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien in Zusammenarbeit mit der kanadischen Botschaft und der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft gestaltet.

28.3.1967: Den Wiener Philharmonikern ein herzliches "ad multos annos!" - Bürgermeister Marek zum 125. Geburtstages des Orchesters

Anlässlich des 125. Geburtstages der Wiener Philharmoniker hielt heute Bürgermeister Marek die Festrede im Großen Musikvereinssaal.

28.3.1967: Wiener Landes-Feuerwehrverband führt Stadtwappen

Der Wiener Landes-Feuerwehrverband hat heute vom Stadtsenat die Bewilligung erhalten, gegen jederzeitigen Widerruf das Wappen der Bundeshauptstadt Wien zu verwenden.

Der Verein wurde durch den freiwilligen Zusammenschluss der Stadt Wien und des Landesverbandes der Betriebsfeuerwehren in Wien gebildet. Er hat die Aufgabe, in allen gemeinsamen Angelegenheiten des Feuerwehrwesens zusammenzuarbeiten.

30.3.1967: Eishockey-Empfang mit Siegerehrung im Rathaus

Zum Abschluss der Eishockey-Weltmeisterschaften 1967 fand heute ein Empfang mit Siegerehrung im Wiener Rathaus statt.

Bürgermeister Marek begrüßte als Hausherr die Sportgäste von 20 Nationen und darauf hin, dass bei den Eishockey-Weltmeisterschaften 258.000 Besucher gezählt werden konnten.

31.3.1967: Amtseinführung des neuen Gaswerke-Vizedirektors

Im Wiener Gaswerk wurde heute der in den Ruhestand getretene Vizedirektor Ing. Josef Pospischil verabschiedet und Dr. Dipl.-Ing. Josef Scholle in sein Amt eingeführt.

31.3.1967: Antrittsbesuch des ungarischen Botschafters

Der neue ungarische Botschafter in Wien, Dr. Jenö Simo, stattete heute Bürgermeister Marek seinen Antrittsbesuch ab.

31.3.1967: Hauptamtlicher Anstaltsdirektor für das Franz Josef-Spital - Amtseinführung von Direktor Dr. Rudolf Hornischer

Das Franz Josef-Spital hat heute einen hauptamtlichen ärztlichen Direktor bekommen. Dr. Rudolf Hornischer wurde Hauptamtlicher Anstaltsdirektor.