Historischer Rückblick aus dem Jahr 1969

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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April 1969

April

1.4.1969: Dienst am Kunden in der Opernpassage

Die Fremdenverkehrsstelle der Stadt Wien und der Wiener Verkehrsverein haben für ausländische Gäste in einer Gemeinschaftsaktion einen "außerordentlichen Bankdienst" in der Opernpassage eingerichtet.

An jedem Tag - außerhalb der normalen Bankstunden - bis 22.00 Uhr, können ab sofort die Besucher Wiens in der Opernpassage ausländische Valuten gegen Schilling eintauschen. Dieser Dienst am Kunden wird das Angebot an die Besucher erweitern, schon jetzt war es jederzeit möglich, im Informationszentrum der Opernpassage auch freie Zimmer genannt zu erhalten, aber auch Besichtigungsmöglichkeiten, Rundfahrten in Wien und Veranstaltungen.

1.4.1969: Noch in diesem Monat: Baubeginn Dianabad - Becken-Ausmaße einvernehmlich mit den Schwimmverbänden festgelegt

Das Projekt und der Kostenvoranschlag für das neue Dianabad wurden heute von den zuständigen Gremien beschlossen. Das mit einem Kostenaufwand von 143 Millionen Schilling zu errichtende Gebäude wird auf dem Grundstück an der Lilienbrunngasse/Hammer-Purgstall-Gasse errichtet. Mit den Bauarbeiten wird noch in diesem Monat begonnen.

Das nach den Plänen der Architekten Prof. Ing. F. F. Grünberger und Prof. Dipl.-Ing. G. Lippert entworfene Projekt umfasst ein Hallenbad, je eine Dampfbadabteilung mit Sauna für Frauen und Männer und eine Medizinalabteilung (private Krankenanstalt in der Betriebsform eines Ambulatoriums für physikalische Medizin). Das Hallenbad umfasst eine Schwimmhalle mit einem Schwimmbecken 25 mal 15 Meter, durchgehend 1,80 Meter tief, einem Becken für Nichtschwimmer und Schwimmer, etwa 32 Meter lang, teilweise neun Meter, teilweise 12,60 Meter breit, mit einem ein-Meter- und einem drei-Meter-Sprungbrett sowie eine Wellenbadeinrichtung, mit einem Lehr und Kinderbecken und aller erforderlichen Nebeneinrichtungen. Die Dampfbäder, die mit Dampf-, Heißluft- und Saunakammern, mit Warm-, Lau- und Kaltwasserbecken ausgerüstet sind, bieten Platz für eine gleichzeitige Benützung von rund 270 Personen. Die im obersten Stock befindliche Medizinalabteilung bietet alle Einrichtungen für Hydro-, Elektro- und Bewegungstherapie.

Ausdrücklich festgehalten wurde bei der heutigen Vorstellung des Projektes, dass die Ausmaße der Schwimmhalle und ihrer Becken mit den Vertretern der Schwimmverbände einvernehmlich festgelegt worden ist. Das vorliegende Projekt findet deren volle Unterstützung.

2.4.1969: Konstituierung der Stadtwahlbehörde

Im Wiener Rathaus fand heute die konstituierende Sitzung der Stadtwahlbehörde statt. Der Stellvertreter des Vorsitzenden der Stadtwahlbehörde und des Stadtwahlleiters, Stadtrat Diplomkaufmann Hintschig, teilte mit, dass gemäß Paragraph 9 der Wiener Gemeindewahlordnung auf die Sozialistische Partei Österreichs sechs und auf die Österreichische Volkspartei drei Beisitzer und ebensoviele Ersatzmänner entfallen, und dass die Freiheitliche Partei Österreichs, die Kommunistische Partei Österreichs und die Demokratische Fortschrittliche Partei - Wahlgemeinschaft je zwei Vertrauenspersonen, die Liberale Partei Österreichs je eine Vertrauensperson in die Stadtwahlbehörde entsendet haben.

Anlässlich der Konstituierung teilte der Stadtrat mit, dass die Zahl der Wahlberechtigten ungefähr 1,274.000 betrage. Die Zahl der Wahlberechtigten betrug bei den letzten Gemeinderatswahlen (1964) 1,246.701. Bei der kommenden Wahl ist der Prozentsatz an Wählerinnen bemerkenswert. Am 27. April werden in Wien 745.000 Frauen wahlberechtigt sein, das sind 58,5 Prozent. Die Zahl der wahlberechtigten Männer demnach: 528.800, das sind 41,5 Prozent.

3.4.1969: Fernsehkritik der Wasserwerke: "Vico" schlägt "Kuli"

Die fernsehkritischen Wasserverbrauchsmessungen der Wiener Wasserwerke ergeben für das Fernsehprogramm der vergangenen Woche folgende Reihung: an der Spitze mit der Indexziffer 1.000 die Fernsehserie "Der alte Richter" mit Paul Hörbiger, die Freitag, den 28. März gesendet wurde. Bemerkenswert auch, dass "Vico" mit seinem "Goldenen Schuss" "Kuli" anscheinend übertrifft. "Der Goldene Schuss" verzeichnete 900, während es Kulenkampff auf 800 brachte.

3.4.1969: Neuer Leiter der Presseabteilung der Präsidentschaftskanzlei

Sektionsrat Dr. Kurt Skalnik wurde heute zum neuen Leiter der Presse- und Informationsabteilung der Präsidentschaftskanzlei berufen.

4.4.1969: Mittelalterliche Fresken im Alten Rathaus entdeckt

Bei Restaurierungsarbeiten, die seit Monaten im Alten Rathaus (1. Bezirk) in der Wipplingerstraße durchgeführt werden, stießen Bauarbeiter in einem der alten Salvatorkapelle vorgelagerten Raum auf eine merkwürdig bunt gefärbte Verputzschicht. Experten des Bundesdenkmalamtes, die von der Gemeinde Wien zur Begutachtung herangezogen wurden, stellen nach vorsichtigem Abtragen mehrerer Schichten fest, dass sich darunter mittelalterliche Fresken befinden, die eine Ölbergszene darstellen. Das Bundesdenkmalamt erklärte sich daraufhin bereit, das Fresko auf eigene Kosten freizulegen und wieder instandzusetzen. Nach der fertiggestellten Restaurierung wird die Stadt Wien das wiederentdeckte Kunstwerk allgemein zugänglich machen.

Die Geschichte der Salvatorkapelle setzt Ende des 13. Jahrhunderts ein, als Otto und Haymo von Neuburg den Sakralbau und einige dazugehörige Räume errichten ließen. Zum Andenken an die Stifter wurde auch eine Statur an einer Kapellenwand aufgestellt. Etwa 20 bis 30 Jahre später begehrten die Neuburger gegen die Habsburger auf, worauf diese die Kapelle enteigneten und sie der Stadt Wien schenkten. Im Laufe der Zeit ging die Kenntnis verloren, aus welchem Grund die Statue in der Kapelle ihren Platz gefunden hatte, die von den Wienern als "Heiliger Ottenhain" verehrt wurde. Als der Papst von dem Kult erfuhr, klärte er sehr unwillig die Gläubigen auf, dass es keinen heiligen Ottenhain gebe und dass die Kapelle Christi dem Erlöser zu weihen sei. Seit damals datiert die Bezeichnung Salvatorkapelle.

Im Anschluss an die Kapelle begann das jüdische Ghetto mit seinen vielen kleinen Häusern, die 1421 von der Gemeinde Wien angekauft wurden. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts ließ die Stadtverwaltung jene lange Barockfassade errichten, die noch heute vor der Kapelle und dem darin anschließenden Amtshaus an der Wipplingerstraße steht. Einzelne Wände, vor allem aber Ziegel, wurden beim Umbau der Ghetto-Häuser in das Amtshaus verwendet. Noch heute ist im Parterre des Amtshauses - der Salvatorkapelle zugewendet - die damalige Gerichtsstube zu sehen, in der alle Hinrichtungen vollzogen wurden. Eine Tafel erinnert daran, dass Graf Nadasdy im Jahre 1670 in Ungarn gegen die Habsburger aufbegehrt und aus diesem Grund in der Gerichtsstube hingerichtet wurde.

4.4.1969: Ehrennadeln für Wiener Bürger und Ehrenbürger

Als äußeres Zeichen für jene verdienten Persönlichkeiten, die von der Stadt Wien das Bürgerrecht oder das Ehrenbürgerrecht verliehen erhalten, stiftete das Kulturamt der Stadt Wien eine Anstecknadel. Die Anstecknadel für die Ehrenbürger - zur Zeit gibt es drei Ehrenbürger, nämlich Bundespräsident Franz Jonas, Erzbischof Kardinal Dr. Franz König und der akademische Maler Oskar Kokoschka - besteht aus einem Wappen der Stadt Wien in Gold, das rechts und links von zwei schmalen Blättern umrahmt ist. Dort, wo die Blattenden mit der Spitze des Wappens zusammenlaufen, befindet sich ein Diamant. Die Anstecknadel für die Bürger weist anstelle des Diamanten einen Rubin auf.

8.4.1969: Ballett der Deutschen Oper Berlin in Wien

Das Ballett der Deutschen Oper Berlin bringt beim Internationalen Ballettfestival der Wiener Festwochen unter der Führung seines Chefchoreographen Kenneth MacMillan im Juni im Theater an der Wien zwei Programme. Auf dem Spielplan steht "Scenes de Ballet in der Choreographie Frederik Ashtons" sowie "The inivitation", Choreographie Kenneth MacMillan.

10.4.1969: Wienflußregulierung an der Stadtgrenze

Der rund 280 Meter lange 3. Bauabschnitt des Bauloses "Kielmannsegg-Brücke - Landesgrenze" wird in Angriff genommen. Gerade dort nämlich hat das Hochwasser des Wienflusses in den letzten Jahren wiederholt schwere Schäden angerichtet. Die Abschnitte, die einen alten Uferschutz aufweisen, werden saniert, die bisher ungeschützten Strecken erhalten eine neue Uferbefestigung. Für die Durchführung dieser Arbeiten wurde heute ein Betrag von zwei Millionen Schilling genehmigt.

12.4.1969: Die Mini-U-Bahnzüge fahren schon

Das Modell der U-Bahn-Station Karlsplatz ist 5,20 mal 4,60 Meter groß und wurde heute von Bürgermeister Marek und Baustadtrat Heller besichtigt. Die Schnittführung wurde so gewählt, daß nicht nur die Bahnsteige, der drei künftigen U-Bahnlinien U1, U2 und U4 zu sehen sind, sondern auch sämtliche Geschosse des zentralen Bauwerkes sowie die Verbindungsgänge zwischen den einzelnen Stationen. Auch Stiegenabgänge und Rolltreppen sind bis ins Detail aus Holz und Plexiglas hergestellt worden. Für den Bau des Modells haben der Wiener Architekt Peter Haumann und der Modellbauer Rudolf Krebs rund zweitausend Arbeitsstunden aufgewendet. Die kleinen U-Bahn-Züge - die sich alle fünf Minuten in Bewegung setzen - werden von 70 Transistoren und acht Relais gesteuert; die Schienen, auf denen sie sich bewegen, sind insgesamt 25 Meter lang. Das Modell - erstellt im Maßstab 1:87 - wird nun nach seiner "Eröffnung" für alle interessierten Wienerinnen und Wiener zu besichtigen sein.

14.4.1969: Wien kauft Kindererholungsheim in Aflenz

Die Stadt Wien wird im steirischen Kurort Aflenz ein Kindererholungsheim einrichten. Im zuständigen Ausschuss wurde heute der Kauf eines 4.445 Quadratmeter großen Grundstückes mit den darauf befindlichen Gebäuden um 1,2 Millionen Schilling genehmigt. Das Jugendamt der Stadt Wien wird das Objekt, inmitten eines großen Gartens gelegen, als Erholungsheim führen. Aufgrund der günstigen klimatischen Lage ist dabei an einen ganzjährigen Betrieb gedacht.

15.4.1969: Schiwkov im Rathaus

Der Präsident des Ministerrates der Volksrepublik Bulgarien Todor Schiwkov wurde heute von Bürgermeister Marek im Wiener Rathaus empfangen. Der bulgarische Gast trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein.

16.4.1969: Wien stellt in Tokio aus

Im Isetan-Warenhaus in Tokio, das einem der größten japanischen Warenhauskonzerne gehört, wurde heute eine Wien-Ausstellung eröffnet. Mit dieser Schau, die bis Ende April geöffnet bleibt, beteiligt sich Wien an der von der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft organisierten Österreich-Werbung in der japanischen Metropole.

Die Wien-Ausstellung ist um das große Modell der Inneren Stadt gruppiert und besteht aus mehreren exquisiten Objekten, darunter ein Mozartzimmer und etliche wertvolle Notenhandschriften. Im Rahmen der Ausstellung werden Lichtbildvorträge und Filmvorführungen gezeigt, außerdem finden zweimal täglich in einem 500 Personen fassenden Auditorium musikalische Veranstaltungen statt. Die Musikvorführungen werden von fünf Lehrkräften und fünf Schülern des Konservatoriums der Stadt Wien bestritten.

18.4.1969: Hohe Auszeichnungen für drei Persönlichkeiten des Wiener Kunst- und Kulturlebens

Im Rathaus erhielten heute Prof. Riki Raab, Adrienne Thomas-Deutsch und Hugo Wiener die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Silber überreicht.

22.4.1969: Ehrenmedaillen in Gold für drei bedeutende Gelehrte

Bürgermeister Marek überreichte heute die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt in Gold an den Verhaltensforscher Univ.-Prof. DDr. Konrad Lorenz, den Innsbrucker Balneologen Univ.-Prof. Dr. Ferdinand Scheminzky und an den Historiker Dr. Walter Sturminger.

22.4.1969: Bereits 60 Millionen für Gemeinde-Existenzgründungskredite

Der Rahmen der Kreditaktion der Gemeinde Wien zur Förderung der Neugründung von Handels- und Gewerbebetrieben - also Existenzgründungen - von bisher 50 Millionen Schilling um weitere 10 Millionen Schilling auf 60 Millionen wurde heute vom Wiener Stadtsenat erhöht.

Diese Gemeinde-Existenzgründungskredite sind im Jahre 1965 mit einem Kreditrahmen von 10 Millionen Schilling ins Leben gerufen worden. Die Aktion geht so vonstatten, dass der Magistrat den Kreditverein der Zentralsparkasse Geldmittel zu einem Zinssatz von nur einem Prozent pro Jahr zur Verfügung stellt.

Die Kreditwerber dürfen nicht älter als 35 Jahre sein und müssen über eine neuverliehene Gewerbeberechtigung verfügen. Außerdem bedürfen sie der österreichischen Staatsbürgerschaft und müssen ihren ordentlichen Wohnsitz in Wien haben.

Auch der Standort des zu gründenden Betriebes muss in Wien liegen. Jeder Kreditwerber hat Eigenmittel in Höhe von 30 Prozent des angesuchten Kreditbetrages nachzuweisen. Sind alle diese Voraussetzungen gegeben, so können Kredite zwischen 5.000 und 100.000 Schilling mit einer Verzinsung von vier Prozent pro Jahr und einer Laufzeit von maximal zehn Jahren - das erste Jahr bleibt rückzahlungsfrei - zur Verfügung gestellt werden.

23.4.1969: Aus dem Veterinäramtsbericht 1968

Die Aufteilung des Wiener Tierbestandes auf die einzelnen Bezirke: So gibt es die meisten Gänse in Ottakring (16. Bezirk) 267 Stück, die meisten Hühner im 22. Bezirk - 17.020 Stück, Floridsdorf (21. Bezirk) kann mit den meisten Ziegen - 36 an der Zahl - aufwarten, in Favoriten (10. Bezirk) werden mit 35 Tieren die meisten Schafe gehalten, die meisten Enten - trifft man im 22. Bezirk (Donaustadt) - 208, hier liegt aber gleich Penzing (14. Bezirk) mit 108 Stück an 2. Stelle.

Gegenüber dem Vorjahr ist in Wien die Zahl der Hunde um 861 angestiegen.

Größeren Zuzug erhielten in letzter Zeit die Fiakerpferde: 1967 gab es in Wien 32 konzessionierte Fiaker.

23.4.1969: Stadt Wien tritt der internationalen Vereinigung "Städtebau und Handel" bei

Die Stadt Wien tritt der internationalen Vereinigung "Städtebau und Handel" als Mitglied bei. Diese wissenschaftliche Vereinigung wurde heuer in Brüssel gegründet. Ihre Ziele sind die regelmäßige Veranstaltung von internationalen Kongressen und Seminaren über Wirtschaft, Handel und ihre Anforderungen an die Landesplanung sowie der Aufbau eines Dokumentations- und Informationszentrums, das mit anderen staatlichen und internationalen Organisationen zusammenarbeiten soll. Damit soll die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Stadtplanung unterstützt werden. Die Statuten sehen vor, dass jedes Land sechs Vertreter in den Verwaltungsrat schickt, wovon drei Vertreter aus dem Städtebau und der Planung kommen und drei als Vertreter des Handels.

24.4.1969: 35 Millionen Schilling für die WIG 1974

Die Stadt Wien schließt mit der Heilquelle Oberlaa Kurbetriebe Ges.m.b.H. einen Vertrag ab, wonach diese Gesellschaft die Veranstaltung der WIG (Wiener Internationale Gartenschau) 1974 übernimmt. 35 Millionen Schilling wird die Ausstellung kosten, diese Millionen entfallen in erster Linie auf die gärtnerische Ausgestaltung der Ausstellung.

25.4.1969: Schuberts Sterbezimmer wieder geöffnet

Nach Beendigung der Bauarbeiten an dem Haus in der Kettenbrückengasse 6 auf der Wieden (4. Bezirk) kann nun, das in diesem Haus befindliche, Sterbezimmer Schuberts wieder besichtigt werden.

25.4.1969: Eröffnung der Galerie Seilerstätte

Heute wurde die neue Galerie im Hause Seilerstätte 12 (1. Bezirk) eröffnet. Die Galerie, die unter der Leitung des Direktors des Wiener Dom- und Diözesanmuseums Dr. Rudolf Bachleitner steht, ist nach einem Pariser Vorbild gestaltet worden. In der Galerie sind Werke der österreichischen Bildhauer Wander Bertoni, Adolf Frohner und Paul Meißner zu bewundern.

26.4.1969: Konstituierende Bundes-Sportversammlung

Heute fand im Wiener Rathaus im Beisein von Bürgermeister Marek und Mitgliedern der Wiener Stadtregierung, beauftragter Vertreter der Bundes- und Landesregierungen, des Nationalrates, des Diplomatischen Corps, des Gewerkschaftsbundes, der obersten Kirchenbehörden sowie sämtlicher Sportverbände und ihrer Dachorganisationen die Konstituierung des Vereins "Österreichische Bundes-Sportorganisation" statt. Damit wurde zum ersten Mal eine rechtlich fundierte Vertretung für die 37 Fachverbände und drei Dachverbände geschaffen, die ihrerseits 1,2 Millionen sporttreibende Österreicher vertreten.

Die Österreichische Bundes-Sortorganisation wird die Belange der Sportler über weltanschauliche und politische Grenzen hinaus vertreten. Diesem Verein wird es nun auch möglich sein, interessenswahrend aufzutreten, wenn es gilt, sich um die Zuerkennung eines internationalen sportlichen Ereignisses, etwa einer Olympiade, zu bewerben.

28.4.1969: Das war die Wahlnacht im Wiener Rathaus

Nach der am 27. April stattgefundenen Gemeinderatswahl, nach Schließung der Wahllokale um 17.00 Uhr, fand im Wiener Rathaus das Pressezentrum statt. Gegen 21.20 Uhr wurde von Stadtrat Dkfm. Hintschig das vorläufige Wahlergebnis - wie folgt - bekanntgegeben:

Ohne Berücksichtigung der Wahlkartenwähler: 1,274.224 Wahlberechtigte, 963.374 abgegebene Stimmen, somit eine Wahlbeteiligung von 75,6 Prozent. Die Mandatsverteilung ergibt 61 Mandate für die SPÖ, 30 für die ÖVP, vier für die FPÖ, Null für die Kommunisten, die somit aus dem Wiener Gemeinderat hinausgewählt wurden, und drei Mandate für die DFP (Demokratische Fortschrittliche Partei - Wahlgemeinschaft Franz Olah).

30.4.1969: Sigmund Freud-Wohnung in der Berggasse wird Museum

In der ehemaligen Wohnung von Professor Sigmund Freud in der Berggasse im 9. Bezirk wird mit Hilfe der Wiener Stadtverwaltung ein Sigmund Freud-Museum eingerichtet.

Nach der Emigration des großen Arztes diente die Wohnung zunächst als Barackenlager für deportierte Familien. Später wurde sie von den deutschen Militärdienststellen in drei Einheiten unterteilt und nach Beendigung des Krieges an zwei Wohnparteien vermietet. Die arg desolate Wohnung wird nun geräumt, nachdem die Stadt Wien zwei Ersatzwohnungen für die derzeitigen Bewohner zur Verfügung gestellt hat. Danach wird mit der Adaptierung begonnen.