Historischer Rückblick aus dem Jahr 1969

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Februar 1969

Februar

1.2.1969: Ausstellung des Archivs der Stadt Wien: "Richtstätten im alten Wien"

Einem Teilgebiet der Wiener Rechtsgeschichte, den Richtstätten, ist die neue Ausstellung des Archivs der Stadt Wien im Rathaus gewidmet.

Anhand von Plänen, Bildern, alten Stadtrechnungen und Akten wird ein Kapitel des oft grausamen Strafvollzugs der Vergangenheit dargestellt. Einge Beispiele, die in der Ausstellung ausführlich dokumentiert sind:

Bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts wurden Hinrichtungen auf Plätzen der Inneren Stadt vorgenommen, bis 1723 stand am Hohen Markt noch ein Galgen. Hier sind auf eigens dazu errichteten Holzbühnen vor allem Enthauptungen vollzogen worden. Am Pranger, die Stadt besaß in älterer Zeit deren mehrere, wurden neben Ehrenstrafen auch furchtbare Körperstrafen vollstreckt.

Ketzer, Hexer und Zauberer, aber auch Sexualverbrecher, wurden mit dem Feuertod bestraft. Diese Exekutionen fanden auf der Gänseweide an der Donau statt. Ein gemauerter "Rabenstein" wurde in der Rossau im 18. Jahrhundert errichtet, wo durch etwa fünfzig Jahre hindurch ausschließlich Hinrichtungen stattfanden. In der Nähe davon befand sich die letzte Wiener Bäckerschupfe. Aber auch das Glacis vor dem Stubentor sah manche Exekutionen, die dort vor allem an Militärpersonen erfolgte.

Der letzte öffentliche Hinrichtungstag in Wien fand am 29. Mai 1868 bei der Spinnerin am Kreuz statt. Von 1876 bis zur Aufhebung der Todesstrafe 1919 wurde jedoch im 1. Hof des Wiener Landesgerichtes justifiziert.

1.2.1969: Callot-Radierung: Bestes Plakat des vierten Quartals 1968

Zu den besten drei Plakaten des letzten Quartals 1968 wurden im Rahmen der Kulturplakataktion des Kulturamtes der Stadt Wien gewählt:

Das Plakat der Graphischen Sammlung Alberina für die Jacques Callot-Ausstellung erhielt den ersten Platz. Es wurde von Tino Erben nach der Fracasso-Figur Callots entworfen und bei Brüder Rosenbaum gedruckt. Auch beim zweiten Plakat handelt es sich um ein Ausstellungsplakat: mit einem Ausschnitt aus dem Bild "Bacchus und Ariadne" wirbt es für die in Bregenz und Wien gezeigte Großausstellung "Angelika Kauffmann und ihre Zeitgenossen". Das Plakat wurde von Fritz Pfister aus Hörbranz entworfen. Das dritte Plakat stammt von der Conzept Data/Creativ Organisation in München. Es zeigt über eine Breite von zwölf Bogen ein Wäscheplakat mit einem liegenden Mädchen, das von einem fast lebensgroßen Plakatierer soeben affichiert wird.

3.2.1969: 75. Geburtstag von Staatsopernsänger William Wernigk

Staatsopernsänger William Wernigk feiert am 5. Februar seinen 75. Geburtstag.

Wernigk wurde in Chemnitz geboren und erhielt sein erstes Engagement als Opernsänger 1920 an der Wiener Staatsoper, der er ohne Unterbrechung bis zu einem 1963 erfolgten Ruhestand angehörte. Der Künstler war für das Charakter-und Buffofach besonders qualifiziert und zählte als Tenor zu den wertvollsten Mitgliedern des Ensembles.

3.2.1969: Hohe Auszeichnung für Manfred Mautner-Markhof

In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste sowie vieler Arbeiter und Angestellter der Firma Mautner-Markhof überreichte heute Bürgermeister Marek an den Industriellen Dipl.Brau-Ing. Dr. h.c. Manfred Mautner-Markhof das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien.

4.2.1969: Im Haus des Buches: Klingende Bücherei

Auf Initiative von Kulturstadträtin Gertrude Sandner wird im Haus des Buches eine Musikbücherei eingerichtet. Die Musikbücherei wird aus mehr als 3.000 Platten, den dazugehörigen Partituren und einschlägiger Fachliteratur bestehen.

Die Plattenauswahl erfolgte nach zweierlei Gesichtspunkten. Einerseits soll ein kompletter Überblick der alten und neuen Musik, andererseits im Rahmen der drei Schwerpunktbereiche "Wiener Musik", "Österreichische Musik" und "In- und ausländische Volksmusik" ein Spezialsortiment zur Verfügung stehen.

Das Abhören wird durch ein riesiges Plattenpult mit 14 Abhörmöglichkeiten ermöglicht. Die "Klingende Bücherei" wird allen Wienerinnen und Wienern zur Verfügung stehen.

5.2.1969: "Österreicher über Österreich" - eine neue Patronanzsendung der "Z"

"Österreicher über Österreich" heißt eine neue Sendung des ORF, die unter der Patronanz der Zentralsparkasse der Gemeinde Wien sthet. Bei der Premiere konnte Walter Niesner den Walzerkönig Johann Strauß persönlich begrüßen, der von Burgschauspieler Fred Liewehr dargestellt, auf einer Wolke über der Wienerstadt erschienen war und in einem Dialog das aktuelle Thema Fasching behandelte. Interviews über den Fasching wurden mit dem Inhaber des Kostum- und Maskenverleih-Unernehmens Lambert Hofer und mit dem als Ehrengast erschienenen Bürgermeister Bruno Marek gemacht, der auch für eine große Überraschung sorgte. Er sang eine Strophe des Fiakerliedes, begleitet vom Salonorchester des ORF. Helli Servi und Guido Wieland blieben in einem Sketch ebenfalls beim heiteren Thema. Aufgrund des großen Erfolges wird "Österreicher über Österreich" zweimal im Monat auf dem Programm des ORF stehen.

5.2.1969: Zum Tode des Landeshauptmann-Stellvertreters von Niederösterreich

Bürgermeister Bruno Marek übersandte an Landeshauptmann Maurer von Niederösterreich ein Beileidstelegramm im Namen der Wiener Landesregierung zum Ableben seines Stellvertreters Dr. Otto Tschadek.

6.2.1969: Vizepräsident der Stadt Belgrad in Wien - Verstärkte Zusammenarbeit Wien-Belgrad auch auf wirtschaftlichem Gebiet

Der Vizepräsident der Stadtverordnungsversammlung von Belgrad, Miladin Sakic, ist in Wien eingetroffen und kam heute in Begleitung des Stadtdirektors für kommunale Angelegenheiten, Djordje Stojadinovic und des Direktors des Stadtreinigungsunternehmens Misovic ins Rathaus, wo sie von Bürgermeister Bruno Marek empfangen wurden.

Die Stadtfunktionäre aus Belgrad werden in Wien verschiedene Betriebe und kommunale Einrichtungen besichtigen. Ihr Hauptinteresse gilt dem U-Bahn-Bau, Garagenbau sowie allen mit dem Müll zusammenhängenden Probleme, darunter auch die Müllkompostierung.

Vizepräsident Sakic stellte fest, dass Wien und Belgrad viele ähnliche Probleme haben, wenn auch mit einiger Zeitverschiebung. Die Belgrader Stadtverwaltung will daher in Wien Erfahrungen sammeln. Die Zusammenarbeit der beiden Städte soll auf wirtschaftlichem und kulturellem Gebiet weiter vertieft werden. Es wird auch erwogen, eine Ausstellung der Stadt Belgrad Ende September dieses Jahres in der Volkshalle des Wiener Rathauses zu zeigen. Dies wäre der Gegenbesuch für die Ausstellung "Wien - Stadt der Arbeit, Stadt der Kunst", die im November 1967 mit großem Erfolg in Belgrad gastierte.

6.2.1969: Für neuen Stadtteil im Süden: Internationaler Ideenwettbewerb

Für die Durchführung eines internationalen Ideenwettbewerbes für das Gebiet südlich von Inzersdorf wurden heute 3,3 Millionen Schilling genehmigt. Es soll hier ein neuer Stadtteil entstehen, die Wettbewerbsergebnisse sollen die Grundlage für die Flächenwidmungs- und Bebauungspläne für dieses Gebiet bilden. Das Wettbewerbsgebiet soll die Fläche zwischen der Südautobahn, der Pottendorfer Bahnlinie und der Stadtgrenze umfassen. Die Ausschreibung selbst erfolgt mit Zustimmung der Gemeinde Vösendorf, der Internationalen Architekten-Union und der Ingenieurkammer für Wien, Niederösterreich und Burgenland.

6.2.1969: Neubau des Blumengroßmarktes beginnt

Der Neubau des Wiener Blumengroßmarktes im Bereich des beabsichtigten Großgrünmarktes in Inzersdorf kann beginnen. Der zuständige Ausschuss genehmigte heute 32 Millionen Schilling für die Errichtung des ersten Bauabschnittes. Das Projekt soll in mehreren Bauabschnitten abgewickelt werden. Der Blumengroßmarkt soll Ende dieses Jahres bezugsfähig sein.

8.2.1969: Computer denkt an Gedenktage: Datenverarbeitungsanlage arbeitet auch für die Stadtbibliothek

Zur Rationalisierung wird die Wiener Stadtbibliothek im Laufe des heurigen Jahres neue Wege beschreiten. Es sollen die Kataloge der Wiener Stadtbibliothek in der bereits im Rathaus befindlichen Datenverarbeitungsanlage gespeichert werden.

Es wurde zunächst als erste Stufe mit den Locharbeiten des Gedenktagekatasters, betreffend Personen und Ereignisse, begonnen. Rund 10.000 Daten müssen dabei auf Lochkarten umgeschrieben werden. Ziel ist: die Benützung der Datenverarbeitungsanlage für den wissenschaftlichen Bibliotheksbetrieb wird in Zukunft die Arbeiten beträchtlich erleichtern.

8.2.1969: "Bruderschaft der Rotisseure" ehrt Vizebürgermeister Slavik

Vizebürgermeister Felix Slavik wurde heute als "Pere" in die "Confrerie de la Chaine des Rotisseurs" aufgenommen. Diese internationale Bruderschaft der Rotisseure hat im Vorjahr eine österreichische Sektion gegründet, der Bürgermeister Bruno Marek als Ehrenritter und Stadträtin Gertrude Sandner bereits angehören. Bei der heutigen Veranstaltung wurden außerdem Polizeipräsident Holaubek und Kammerpräsident Lakowitsch sowie Konsul Prof. Manfred Mautner-Markhof als Mitglieder aufgenommen.

Die Bruderschaft der Rotisseure hat sich die Pflege der Gastronomie im Geiste der Völkerverständigung zum Ziel gesetzt. An ihrer Spitze steht ein "Großkanzler", Monsieur Valby, aus Paris.

11.2.1969: Direktor des Tiroler Dorfes Pozuzo bei Bürgermeister Marek

Der Direktor des Tiroler Dorfes Pozuzo in Peru, Kellerer, stattete heute Bürgermeister Marek im Wiener Rathaus einen Besuch ab. Kellerer informierte dabei den Wiener Bürgermeister über Lage und Situation dieses kleinen Fleckchens Tirol inmitten der peruanischen Anden.

Vor 110 Jahren waren die ersten 300 Tiroler aus ihrer Heimat hierhergezogen, hatten den Urwald gerodet und damit begonnen, ein echtes Tiroler Dorf, unter Wahrung ihres Brauchtums und ihrer Sprache, zu erbauen. Seine Einwohner (inzwischen wurden es 1.400 Personen) haben trotz klimatischer Schwierigkeiten viel geleistet. So werden etwa Tabak, Kaffee, Bananen und Zitrusfrüchte angebaut, und auch der Bau einer Schule wurde erst kürzlich abgeschlossen.

11.2.1969: Neues Gongalarmsystem bei der Wiener Feuerwehr

Die Wiener Feuerwehr stellt gegenwärtig ihr Alarmsystum um. Der Grund dafür: Die Gesundheit der Feuerwehrleute. Der Feuerwehrarzt in der Zentrale Am Hof stellte bei einer Untersuchung der Mannschaft fest, dass der schrille Glockenalarm die Pulswerte der Mannschaft auf 120 und den Blutdruck auf 200 hinaufklettern ließ. Nun verwendet man ein Vierklanggongzeichen a la Big Ben, welches in Verbindung mit einem zentralen Rundspruchsystem schon im Vorjahr in den sechs Wiener Hauptfeuerwachen installiert wurde. Die 17 Wiener Nebenfeuerwachen erhalten die neuen Anlagen im Laufe des heurigen Jahres. Die Kosten des neuen Alarmsystems belaufen sich auf 1,2 Millionen Schilling.

13.2.1969: Tiefgarage für das Neue Allgemeine Krankenhaus in Wien

Die Errichtung einer dreigeschoßigen Parkgarage für das Neue Allgemeine Krankenhaus in Wien mit Kosten von zirka 161,5 Millionen Schilling (Gesamtkosten: 323 Million Schilling) wurde heute vom zuständigen Ausschuss genehmigt. Die Garage wird Platz für 2.300 Pkw bieten. Da alle Bauvorhaben des Neubaues des Allgemeinen Krankenhauses zur Hälfte von der Republik Österreich, zu der anderen Hälfte von der Stadt Wien getragen werden, hat die Stadt Wien für die Parkgarage die erwähnten 161, 5 Millionen Schilling zu entrichten.

Die zu verbauende Fläche beträgt 25.466 Quadratmeter. Die Hauptzufahrt wird über den Inneren Gürtel erfolgen. Eine zweite Zufahrt wird vom Äußeren Gürtel erfolgen können.

15.2.1969: Rathausuhr: "Goldfinger" werden überholt

Seit einigen Tagen ist jenes Zifferblatt der Rathausuhr, das "nach hinten", also zum Arkenhof weist, ohne Zeiger. Ursache ist der Umbau und die Renovierung der Rathausuhr.

16.2.1969: Theater an der Wien: Glanzvolle Premiere von "Anatevka" - Empfang im Rathaus

Die Rathausuhr hat einen neuen, stärkeren Motor erhalten. Außerdem wird in Zukunft auch das Zifferblatt zum Arkadenhofhin beleuchtet sein, dieses war bisher als einziges ohne Beleuchtung. Den Umbau hat man gleich dazu benützt, die Arkadenhofseite der Rathausuhr auf Glanz herzurichten. Es ist dies nämlich die Wetterseite, wo Zeiger und Zifferblatt am meisten unter der Witterung zu leiden haben. Das Zifferblatt wird neu gestrichen, die Zeiger werden gereinigt und neu vergoldet. In zirka zwei Wochen werden die beiden "Goldfinger" der Rathausuhr, deren jeder länger als zwei Meter und schwerer als 30 Kilogramm ist, wider ihren Platz auf dem weithin sichtbaren Zifferblatt einnehmen.

Das Erfolgsmusical "Anatevka" (Fiddler on the roof) feierte heute seine österreichische Erstaufführung im Theater an der Wien. Bei der unter dem Ehrenschutz von Bürgermeister Bruno Marek und des israelischen Botschafters in Österreich, Zeev Shek, stehenden Premiere wirken zwei berühmte israelische Schauspieler mit. Die Hauptfigur, der Milchmann Tefje, wird von Yossi Yadin, seine Frau Golde von Lya Dulizkaya verkörpert.

Die Wiener Aufführung ist eine Eigenproduktion des Theaters an der Wien. Direktor Rudolf Kutschera musste deshalb langwierige Verhandlungen um das Aufführungsrecht führen, weil nicht die Hamburger Inszenierung übernommen werden sollte. Die Wiener Inszenierung besorgte Rolf Kutschera mit dem Amerikaner Michael Maurer und dem Israeli Dan Shemer, der das Musical bereits in Jerusalem inszeniert hatte. Die Kostümentwürfe der Hamburger Aufführung wurden mit kleinen Variationen übernommen. Die Dekorationsentwürfe stammen aus den USA; sie wurden in Wien von Gerhard Hruby adaptiert. Die Musik zu "Anatevka" komponierte Jerry Bock, der auch die Musik zu der Revue "Catch a Star" und "Mister Wonderful" geschrieben hat.

Die Welturaufführung von "Anatevka" fand am 22. September 1964 in New York statt, wo die Aufführungsserie seit viereinhalb Jahren im Imperial Theatre ohne Unterbrechung läuft. Später errang das Musical triumphale Erfolge auch in London, Tel Aviv, Jerusalem, Amsterdam, Helsinki, Tokio, Hamburg, Düsseldorf und Berlin.

Der Hauptdarsteller des Musicals, Yossi Yadin, der den Milchmann Tevje verkörpert, ist in Jerusalem geboren. Er ist der Träger der höchsten Auszeichnung, die ein israelischer Schauspieler erhalten kann. Zweimal wurde ihm auch der Titel "Schauspieler des Jahres" zuerkannt. Yossi Yadin ist auch den Wienern kein Unbekannter: er verkörperte in dem berühmten Lindtberg-Film "Vier in einem Jeep" den russischen Sergeanten.

Lya Dulizkaya (im Musical die Frau des Milchmanns) ist in Rußland geboren und in Wien aufgewachsen. Sie emigrierte 1938 nach Israel, wo sie auch die Schauspielschule besuchte. Ihre rolle hat sie schon in der "Anatevka"-Aufführung in Tel Aviv mit großem Erfolg verkörpert.

Bürgermeister Marek gab anlässlich der festlichen Premiere einen Mitternachtsempfang für alle aufgetretenen Künstler und Direktor Rolf Kutschera im Wiener Rathaus.

18.2.1969: Ein Fernsehfilm über Beethoven

In Zusammenarbeit des Kulturamtes der Stadt Wien mit dem Österreichischen Fernsehen wird ein Fernsehfilm über Beethoven-Gedenkstätten in Wien hergestellt. Die Kosten für den zirka 30minütigen Film teilen sich Stadt Wien und Österreichisches Fernsehen. Auch eine 15minütige Kinofassung soll produziert werden. Beide Filme werden anlässlich des 200. Geburtstages von Ludwig van Beethoven eingesetzt.

300.000 Schilling werden ferner vom Kulturamt für einen Farbfilm über "Otto Wagner und seine Schüler" zur Verfügung gestellt. Der Streifen soll die Werke des bedeutenden Wiener Architekten sowie seiner Schüler zeigen.

In Zusammenarbeit mit dem Fachverband der Gast- und Schankbetriebe der Bundeskammer für gewerbliche Wirtschaft entsteht ein 16-Millimeter-Farbfilm über "Das Wiener Kaffeehaus", wobei die Stadt Wien auch hier einen Zuschuss von 250.000 Schilling gibt.

Und auch für einen Portraitfilm über den 90jährigen Bühnenbildner, Graphiker und Maler Remigius Geyling werden 200.000 Schilling zur Verfügung gestellt.

18.2.1969: Hohe Auszeichnungen für Maleta und Porges

Bürgermeister Bruno Marek überreichte heute an den Präsidenten des Nationalrates Dr. Alfred Maleta und an den Vorsitzenden-Stellvertreter des Bundesrates Alfred Porges das Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um das Land Wien.

19.2.1969: Viennale 1969

Die Viennale 1969 wurd unter dem Motto "Leben in dieser Zeit" stehen. Auf dem Programm stehen 29 Filme des Regisseurs Luis Bunuel.

21.2.1969: Aus dem Wiener Gemeinderat

Der Wiener Gemeinderat trat heute zu seiner letzten Sitzung in dieser Wahlperiode zusammen und beschloss seine Auflösung. Am 27. April ist Wahltag.

24.2.1969: Anfang Mai Wiener Stadtanleihe 1969

Die Stadt Wien wird auch in diesem Jahr eine Wiener Stadtanleihe auflegen und sie an die Wiener Stadtwerke weitergeben.

26.2.1969: Antrittsbesuch des französischen Botschafters

Francois Leduc, der neue französische Botschafter in Wien, absolvierte heute bei Bürgermeister Bruno Marek seinen Antrittsbesuch.

27.2.1969: Modeschule Hetzendorf: Dreifache Preisträgerin

Bei dem Ende des vorigen Jahres von skandinavischen Pelzhändlern ausgeschriebenen "Internationalen Saga-Nerzwettbewerb für Modeschulen" errang die Modeschule Hetzendorf drei der vier ersten Preise.

An dem Wettbewerb nahmen zwölf deutsche Schulen, fünf englische Schulen, vier skandinavische, vier französische, sechs italienische und fünf Schweizer Schulen teil.

Die drei österreichischen Preisträgerinnen der Modeschule Hetzendorf erhalten je 50 Pfund und die Möglichkeit, kostenlos nach Kopenhagen zu reisen und dort an der Vorführung der bis Ende Mai vollendeten Modelle teilzunehmen. Auch in Kopenhagen besteht eine Chance, erneut einen Preis zu gewinnen.

28.2.1969: Neue Auszeichnung für Verdienste um den Sport

Kulturstadträtin Gertrude Sandner erhielt heute eine Auszeichnung, die der Verband der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ) neu geschaffen hat. Diese Auszeichnung sollen alle jene Persönlichkeiten erhalten, die sich um die Sportförderung in unserem Land besonders verdient machen. Äußeres Zeichen der Ehrung ist eine silberne Tasse, in der die Worte "Für besondere Verdienste um die Sportförderung in Österreich" eingraviert sind.

28.2.1969: Glückwünsche der Stadt Wien an Trixi Schuba

Die Österreicherin Trixi Schubu wurde bei den Weltmeisterschaften im Eiskunstlauf in Colorado Springs Weltmeisterschaftszweite. Im Namen der Stadt Wien übersandte Kulturstadträtin Sandner ein Glückwunschtelegramm an Trixi Schuba und gratulierte zur Erreichung der Silbermedaille.

28.2.1969: Drei Knie's beim Bürgermeister

Nach einer Vorstellung von "Artisten, Tiere, Attraktionen" in der Wiener Stadthalle, die den Wiener Bürgermeister sehr begeisterte, lud er die Söhne der beiden Familie Knie zu sich ins Rathaus. Heute besuchten nun die "drei Knie's" - der 20jährige Rolf, der 22jährige Freddy, Söhne des Freddy Knie, und der 18jährige Louis, Sohn des Rolf Knie - den Bürgermeister. Marek überreichte ihnen in Anerkennung ihrer großen artistischen Leistungen die "Levade" aus Porzellan, eine Plastik der Manufaktur Augarten.

Rolf und Freddy führen mit ihren 29 Pferden die Hohe Schule und die sogenannte Freiheitsdressuren vor. Louis Knie ist einerseits an den Vorführungen der Hohen Schule, andererseits - und hier allein - an den Kunststücken mit den zehn Elefanten beteiligt.

Die beiden Familien Knie haben ihr Stammhaus in Rapperswil in der Schweiz, so sie neben 24 Lipizzanern aus der Wiener Hofreitschule 70 Pferde eigener Züchtung halten. Zu ihrem Tierbestand gehören auch vier Zebras, drei Lamas, drei Tarpans, ein Guanac und ein Nashorn.