Historischer Rückblick aus dem Jahr 1969

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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Mai 1969

Mai

2.5.1969: Cilli Wang kommt zu den Festwochen

Die Tänzerin Cilli Wang wird bei den kommenden Wiener Festwochen eine Auswahl aus ihrem Programm zeigen. Cilli Wang, eine Meisterin der pantomimisch-tänzerischen Kleinkunst, ist gebürtige Wienerin. Sie lebt heute in Holland, von wo aus sie ihre großen Tourneen (England, Nord- und Südamerika, Ferner Osten) durchführt. Schon vor Jahren hat sie ihr reizvolles, zwischen Humor und Tragik schwebendes Programm auch in Österreich gezeigt.

2.5.1969: Computer im Dienste der Verwaltung: Wiener Straßenbau wird besser koordiniert

Anfang des Jahres haben bereits die Vorbereitungen für eine bessere Koordinierung der Straßenbauarbeiten in Wien begonnen. Ein IBM-Computer des Rathauses sammelt alle Angaben über Arbeiten in, über und neben der Straße, die im Stadtgebiet von Wien durchgeführt werden sollen, und zwar nicht nur von städtischen Einbautendienststellen, sondern auch von denen des Bundes.

Ziel dieser Aktion ist nicht nur die Überwachung und Koordination der Arbeiten, sondern auch die daraus entstehende Kostenersparnis. Die städtische Straßenbauabteilung übernimmt die Koordinierung dieser Aktion und sammelt die Meldungen aller Dienststellen, die dann in den "Rathaus-Computer" - zugeordnet den jeweiligen Bezirken - eingespeist werden.

2.5.1969: Bedeutende Kongresse Wien

Zwei bedeutende medizinische Kongresse finden dieser Tage in Wien statt. Auf der Klinik Hoff wird das II.Donausymposium für Neurologie gemeinsam mit dem I. Donausymposium für Neuropathologie und für Kinderneurologie abgehalten. Parallel dazu tagen im Allgemeinen Krankenhaus die Teilnehmer an den Wiener klinischen Kolloquien.

Es werden Teilnehmer aus allen europäischen Ländern erwartet. Ehrenpräsident der Tagungen ist der weltbekannte englische Neurologe Prof. Dr. Macdonald Critchley.

7.5.1969: UNIPEDE-PR-Konferenz in Wien

Das Komitee für Meinungspflege der UNIPEDE (Internationale Union der Erzeuger und Verteiler elektrischer Energie) hält heuer seine 6. Arbeitstagung. Nach Hamburg (1962), Madrid (1963), Kopenhagen (1964), London (1965) und Dublin (1967) hat das Public-Relations-Committee für 1969 Wien als Konferenzort gewählt. Über 100 Delegierte aus allen 14 im UNIPEDE-PR-Komitee vertretenen westeuropäischen Staaten sind zu dieser Konferenz nach Österreich gekommen.

Bei einer viertägigen Exkursion, anschließend an die Tagung, haben die Teilnehmer die Möglichkeit verschiedene Kraftwerksbauten in Österreich zu besichtigen.

7.5.1969: Liwanec- und Hajek-Hof im 15. Bezirk

Zwei Wohnhausanlagen im 15. Bezirk (Rudolfsheim-Fünfhaus) werden nach prominenten Wienern der Nachkriegszeit benannt werden: Es handelt sich dabei um Willi Liwanec und Heinrich Hajek.

Willi Liwanec (1915 geboren) gehöre von 1954 bis 1966 dem Wiener Gemeinderat an. Im Jahre 1966 wurde er Nationalrat, dem er bis zu seinem frühen Tode im Jahre 1968 angehörte. Liwanec war jahrelang stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrates des Österreichischen Rundfunks.

Heinrich Hajek (1900 geboren) war mehr als 20 Jahre lang Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus. Hajek trat diese Funktion in den schweren Tagen des Jahres 1945 an.

Nach Liwanec wird die Wohnhausanlage in der Minciostraße 35 benannt werden, die Wohnhausanlage in der Oeverseestraße 13-19 wird den Namen von Heinrich Hajek tragen.

7.5.1969: Königin von England zu Besuch in Österreich - auch ein Besuch im Rathaus auf dem Programm

Die Königin von England, Elizabeth II., weilt mit ihrem Gatten dem Herzog zu einem Besuch in Österreich und traf heute im Wiener Rathaus ein, wo sie von Bürgermeister Marek, allen Mitgliedern der Wiener Landesregierung sowie zahlreichen Ehrengästen begrüßt wurde. In ihrer Begleitung war auch zum ersten Mal Prinzessin Anne. Schon auf der Feststiege des Wiener Rathauses wurden Elizabeth II. und ihre Begleitung von 250 Kindern aus fünf Wiener Schulen begrüßt. Anschließend trugen sich Elizabeth II., der Herzog und Prinzessin Anne in das Goldene Buch der Stadt Wien ein. Dieses Goldene Buch der Stadt Wien wurde 1954 anlässlich des Besuches von Kaiser Haile Selassie von Äthiopien angelegt. Die erste Eintragung mit der Unterschrift des Kaisers wurde am 30. November 1954 vorgenommen. Seither haben sich alle prominenten Besucher des Rathauses in dieses Buch eingetragen: unter anderen der Schah von Persien ebenso wie Bundeskanzler Dr. Adenauer, Ministerpräsident Chrustschew wie Königin Juliane.

Das Geschenk, das Elizabeth II. zur Erinnerung an ihren Besuch im Rathaus erhielt, hat Bürgermeister Marek persönlich ausgesucht. Es handelt sich um eine kostbare Arbeit der Wiener Silberschmiedekunst, eine Nachbildung des berühmten Salzfasses von Benvenuto Cellini. Das goldene Original wurde von Elizabeth II. am vormittag im Kunsthistorischen Museum besichtigt. Schöpfer dieser mehr als drei Kilo schweren silbernen Kostbarkeit war Karl Vaugoin, ein bekannter Wiener Silberschmied.

Vor dem Besuch im Rathaus stand schon eine Rundfahrt durch Wien auf dem Programm der königlichen Gäste. Dabei wurde auch eine Gemeindewohnung im "Marshall-Hof" (22., Kaisermühlendamm 1) besichtigt. Walter und Elisabeth Chlumetzky sind die Wohnungsinhaber - die einzigen Österreicher, die eine Königin in ihrem Wohnzimmer begrüßen konnten. Elisabeth II war von der gezeigten Wohnung sehr angetan und setzte ihre Unterschrift in das Gästebuch der Familie Chlumetzky, das damit wohl das einzige private Gästebuch in Österreich ist, in dem der Schriftzug der englischen Königin prangt. Die Rundfahrt wurde durch die neuen Wiener Stadtviertel fortgesetzt.

8.5.1969: Nach der Wahl: Erste Verhandlungen um Stadtsenat - SPÖ schlägt 14 Stadträte vor

Im Wiener Rathaus fanden heute die ersten Verhandlungen nach der Gemeinderatswahl zwischen den beiden Verhandlungskomitees der Wiener SPÖ und der Wiener ÖVP über die Neubildung des Wiener Stadtsenates und die künftige Zusammenarbeit im Wiener Gemeinderat der beiden großen Parteien statt.

Die SPÖ brachte ihren Vorschlag auf Erhöhung der Stadträte von 12 auf 14 ein. Dies würde - aufgrund des Wahlergebnisses - 10 Stadträte für die SPÖ und vier Stadträte für die ÖVP - bedeuten. Beide Vizebürgermeister werden von der SPÖ gestellt. Als nächste Verhandlungsrunde wurde der 14. Mai genannt.

8.5.1969: Goldene Gustav-Mahler-Medaille für Wiener Symphoniker

Der Präsident der Internationalen Gustav Mahler-Gesellschaft, Prof. Erwin Ratz, überreichte heute dem Orchester-Vorstand der Wiener Symphoniker, Prof. Herbert Wegricht, die Goldene Gustav-Mahler-Medaille. Diese hohe Auszeichnung wurde bisher erst einem deutschen und einigen holländischen Orchestern zuteil. Die Wiener Symphoniker sind der erste österreichische Klangkörper, der dekoriert wurde.

9.5.1969: Gerührt und beeindruckt von der Begrüßung durch die Wiener

Der Privatsekretär der englischen Königin Oberstleutnant Sir Michael Adeane, hat an Bürgermeister Bruno Marek ein Schreiben gerichtet, in dem es unter anderem heißt:

Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Wir mir bekannt ist, hatten die Königin, der Herzog von Edinburgh und Prinzessin Anne beim Weggang aus dem Rathaus Gelegenheit, Ihnen und Frau Marek persönlich für Ihre Gastfreundschaft beim Mittagessen zu danken. Ihre Majestät hat den Wunsch, dass ich Ihnen und Frau Marek gegenüber diesen Dank nochmals zum Ausdruck bringe und Sie bitte, die Mitglieder des Wiener Stadtsenates ihrer aufrichtigen Wertschätzung und Dankbarkeit zu versichern. Ich bin auch beauftragt, ihren Dank für das silberne Salzfass und die Schallplattenalben zu übermitteln, die Sie den hohen Gästen zum Geschenk gemacht haben und die sie immer an diesen außerordentlichen glücklichen und glanzvollen Tag erinnern werden.
Abschließend wünscht die Königin, dass ich Ihnen sage, wie sehr sie und der Herzog von Edinburgh von der wunderbaren Begrüßung gerührt und beeindruckt waren, die ihnen während ihres Aufenthaltes in der österreichischen Hauptstadt seitens der Bevölkerung zuteil wurde.

12.5.1969: Gedenken an Johann Böhm

Auf den 13. Mai fällt der 10.Todestag des seinerzeitigen Präsidenten des Österreichischen Gewerkschaftsbundes Nationalrat Johann Böhm.

Böhm wurde am 26. Jänner 1886 zu Stögersbach im Waldviertel geboren und erlernte das Maurerhandwerk. Dieses übte er auch in Wien aus, wo er 1903 der Gewerkschaft beitrat und sich sehr aktiv betätigte, sodass er oft seinen Arbeitsplatz verlor und auf die schwarze Liste kam. Seit 1905 war er auch Mitglieder der Sozialistischen Partei. Seit 1912 fungierte er als Obmann der Vereinigung der Wiener Arbeitsgruppe der Maurergewerkschaft. Gleichzeitig wurde er in den Vorstand der Unfallversicherungsanstalt gewählt und behielt diese Funktion bis zum Jahre 1934. Im ersten Weltkrieg erlitt er eine schwere Verwundung und musste 25 Monate im Spital liegen. 1921 wurde Johann Böhm besoldeter Leiter der Ortsgruppe Wien der Baugewerkschaft, an deren Spitze er bisher als unbesoldeter Präsident gestanden war. 1927 erfolgte seine Wahl zum Gemeinderat der Stadt Wien, 1930 zum Abgeordneten des Nationalrates. Nach dem Februar 1934 wurde er von allen Funktionen enthoben und in das Anhaltelager Wöllersdorf überführt. Nach seiner Freilassung nahm er an der illegalen Gewerkschaftsbewegung in der Zeit desautoritären Regims regen Anteil. Während der Herrschaft des Nationalsozialismus in Österreich arbeitete er zeitweise als Polier, später in der Sozialversicherung. Noch im Jahre 1945 war Johann Böhm sofort um den Neuaufbau der Gewerkschaften bemüht. Er vermochte eine Gewerkschaft zu gründen, die alle Richtungen umfasste, und überwand auf diese Weise die Spaltung zwischen freien und christlichen Gewerkschaften. Er wurde zunächst provisorischer Vorsitzender des neuen Gewerkschaftsbundes, dann auf dem ersten ordentlichen Gewerkschaftskongreß im Mai 1948 zum Präsidenten des Gewerkschaftsbundes gewählt, welche Stellung er bis zu seinem Tode innehatte. 1945 wurde er auch zum zweiten Präsidenten des Nationalrates gewählt, diese Funktion bekleidete er ebenfalls bis zu seinem Tode. Für seine hervorragenden Leistungen erhielt er 1951 einen Preis aus der Dr. Karl Renner-Stiftung und 1954 das Goldene Ehrenzeichen am Band für Verdienste um die Republik. 1956 errichtete der Gewerkschaftsbund eine Johann-Böhm-Stiftung für das Studium von Arbeiterkindern. 1958 empfing er die größte Auszeichnung, die die Stadt Wien zu vergeben hat, das Ehrenbürgerrecht.

Johann Böhm erlag am 13. Mai 1959 einem Herzschlag und wurde mit einem Staatsbegräbnis geehrt. Sein Lebenslauf, der den Aufstieg der Arbeiterklasse symbolisiert, wurde in dem Buch "Erinnerungen aus meinem Leben" beschrieben.

13.5.1969: Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt für Prof. Rudolf Steinböck

Bürgermeister Marek überreichte heute dem Regisseur des Wiener Burgtheaters, Prof. Rudolf Steinböck, die Silberne Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien.

Der Bürgermeister hob die Verdienste des Theaterallroundmannes hervor, der nicht nur nach dem Zweiten Weltkrieg das Ensemble des Theaters in der Josefstadt aufbaute, sondern auch durch seine klassischen Raimund- und Nestroy-Inszenierungen weit über die Grenzen seiner Heimat bekannt wurde.

16.5.1969: Sonderpostmarke anlässlich der IULA-Tagung

Die Generalpostdirektion wird aus Anlass der IULA-Tagung (International Union of Local Authorities), die in Wien stattfindet, eine Sonderpostmarke herausgeben. Das Postwertzeichen zeigt das älteste Siegel der Stadt Wien, das auch zum Kongreßsymbol gewählt wurde.

21.5.1969: Die Wiener Elektrizitätswerke im Jahre 1968

Die Elektrizitätswerke verzeichneten im Jahre 1968 im Vergleich zum Jahre 1967 eine Zunahme des Gesamtenergiebedarfes um 8,1 Prozent, von 2.952,5 Millionen Kilowattstunden auf 3.191,7 Millionen Kilowattstunden. Das eigene Dampfkraftwerk Simmering erzeugte davon 2,040,3 Millionen Kilowattstunden, die eigenen Wasserkraftwerke 89,7 Millionen Kilowattstunden. Die kalorische Eigenerzeugung war somit im Jahre 1968 um 9,2 Prozent größer als 1967. Im Vergleich zum Jahre 1937 hat sich der gesamte Energiebedarf um 516,6 Prozent erhöht.

Im Dampfkraftwerk Simmering wurden die Bauarbeiten für das neue Blockkraftwerk 6 fortgesetzt, mit der Inbetriebnahme ist im Jahre 1970 zu rechnen. Im Rahmen des Ausbaues der Energieverteilungsanlagen wurde im Umspannwerk Michelbeuern im Oktober 1966 eine 110 Kilowatt-Innenraumschaltanlage in Betrieb genommen.

21.5.1969: Eröffnung der Kulinarischen Festwochen im Wiener Rathaus

Bürgermeister Marek eröffnete heute die unter seinem Ehrenschutz stehenden "Wiener Kulinarischen Festwochen 1969" im Wiener Rathaus, an denen sich 30 Betriebe aus Wien und Niederösterreich beteiligen.

Der Eröffnung ging auch in diesem Jahr eine "Auffahrt nach altem Brauch" voraus. Vom Heldenplatz bewegte sich ein Zug von Betriebsinhabern mit ihrem Personal, Schüler des "gastronomischen Instituts", ein alter mit Pferden bespannter Bierwagen sowie einige Fiaker, in denen prominente Köche Platz genommen hatten, unter Leitung der Polizeimusikkapelle über die Ringstraße zum Wiener Rathaus. Die Wiener Kulinarischen Wochen werden seit nunmehr zwölf Jahren von der Landesgruppe Wien des Bundes Österreichischer Gastlichkeit veranstaltet, und zwar immer während der Wiener Festwochen. Gäste, die während dieser Zeit in fünf verschiedenen Teilnehmerbetrieben "kulinarisch" essen und sich dies auf ihren Teilnehmerkarten bestätigen lassen, erhalten nach Beendigung der "Wiener Kulinarischen Wochen" ein Diplom, das sie zum "Gourmet Viennois" ernennt.

22.5.1969: Feuerhalle der Stadt Wien in Simmering

Nach einer Bauzeit von zwei Jahren können in der erweiterten und umgebauten Feuerhalle der Stadt Wien in Simmering wieder Trauerfeiern abgehalten werden. Der Umbau der Halle erfolgte nach den Plänen des seinerzeitigen Erbauers Prof. Holzmeister im Auftrag der Magistratsabteilung 43 - Friedhöfe und der Wiener Städtischen Bestattung. Die Erweiterung und Anpassung an zeitgemäße Ansprüche war notwendig geworden, weil die Anlage räumlich und funktionell nicht mehr den gestellten Anforderungen entsprach.

Heute wurde die feierliche Einweihung der Altäre durch Hochwürden Rektor Franz Tremel vorgenommen.

23.5.1969: Eine der modernsten Isotopenstationen Österreichs für Elisabethspital

Im Elisabethspital der Gemeinde Wien in der Huglgasse im 15. Bezirk wurde eine der modernsten Isotopenstationen Österreichs fertig gestellt. Die Baukosten der 300 Quadratmeter großen Anlage, die zur Gänze von der Stadt Wien getragen wurden, beliefen sich auf mehr als zwei Millionen Schilling. Die Österreichische Nationalbank übernahm wie schon beim Angiologisch-Diagnostischen Laboratorium im Krankenhaus Lainz die Kosten für einen Teil der Apparaturen in Höhe von 1,5 Millionen Schilling. Diese nuklearmedizinische Behandlungsstation steht unter der Leitung des Vorstands der medizinischen Abteilung des Spitals, Univ.-Prof. Dr. Anton Neumayr, eines international anerkannten Internisten. Die Nuklearmedizin beschäftigt sich mit der Diagnose und Therapie fast aller inneren Krankheiten und bedient sich dabei radioaktiver Isotopen. Die radioaktiven Isotopen lässt Prof. Neumayr per Flugzeug und in strahlensicheren Behältern aus Frankfurt (von den Höchstwerken) oder England herbeischaffen.

23.5.1969: Probebohrungen für das Schafbergbad

260.000 Schilling genehmigte heute der Bauausschuss des Wiener Gemeinderates für Vorarbeiten zum Bau des Schafbergbades. Um die Fundierung des Neubaues planen zu können, muss man zuerst den Untergrund aufschließen: dafür sind Probebohrungen, bodenphysikalische Untersuchungen und Grundwasseruntersuchungen notwendig.

23.5.1969: Hohe Auszeichnung für Heinz Conrads

Dem Schauspieler und Interpreten echten Wienertums, Heinz Conrads, wurde heute von Bürgermeister Marek das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien überreicht.

23.5.1969: Eröffnung der Wiener Festwochen 1969

Bundespräsident Franz Jonas eröffnete heute die Wiener Festwochen 1969 auf dem Wiener Rathausplatz.

Mit rund tausend Veranstaltungen sind die Festwochen 1969 - die neunzehnten seit Beginn dieser typisch wienerischen Schöpfung - die größten und umfangreichsten. In Sinne der Völkerverständigung haben sich die heurigen Festwochen daher eine ideale Devise gewählt: die Weltsprache der Musik und die internationale Sprache des Balletts. Zehn verschiedene Ballettensembles aus zwei Kontinenten treten im Rahmen eines internationalen Festivals mit 16 verschiedenen Programmen vor das österreichische und internationale Publikum. Auf dem Musiksektor sind sehr viele Veranstaltungen dem Wirken Alban Bergs, Arnold Schönberg und Anton von Webern gewidmet.

Nicht nur auf dem Rathausplatz, sondern auch auf vielen anderen Plätzen der Inneren Stadt wurde die Festwochen-Eröffnung gefeiert. Im Burgtheater konzertierte die Musikkapelle des Gardebataillons Wien (Dirigent Prof. Dr. Friedrich Hodick), auf dem Heldenplatz, im Heiligenkreuzerhof gaben unter anderen die Wiener Sängerknaben ein Chorkonzert.

28.5.1969: Ungarns Ministerpräsident im Wiener Rathaus

Der sich derzeit auf Staatsbesuch in Österreich weilende ungarische Ministerpräsident, Jenö Fock, besuchte heute auch Bürgermeister Marek im Wiener Rathaus und trug sich in das Goldene Buch der Stadt Wien ein. Fock betonte, dass die ungarischen Gäste nach Wien gekommen seien, um die Kontakte zwischen Ungarn und Österreich auf allen Gebieten zu vertiefen.

29.5.1969: "... die Demokratie ist ein kostbares Gefäß ..." - Otto-Bauer-Plakette für Bürgermeister Bruno Marek

Die erst kürzlich gestiftete Otto-Bauer-Plakette wurde heute im Auftrag des Bundesvorstandes der Sozialistischen Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus von Nationalratsabgeordneter Rosa Jochmann Wiens Bürgermeister Bruno Marek überreicht. In der dazu gehörigen Urkunde ist vermerkt, dass die Plakette in Erinnerung an den großen Denker an Sozialisten verliehen wird, die im Sinne des Vermächtnisses dieses großen Lehrmeisters für die österreichische Arbeiterbewegung tätig waren. Die Auszeichnung wurde vom Bundesvorstand der Sozialistischen Freiheitskämpfer dem Wiener Bürgermeister zuerkannt für seine aufrechte und sich stets zum Sozialismus bekennende Verhaltensweise in den Jahren zwischen 1934 und 1945.

Die Plakette trägt die Züge Otto Bauers und einen seinen berühmtesten Aussprüche: "Die Demokratie ist das kostbarste Gefäß der geistigen Freiheit".

31.5.1969: Johann Strauß-Konzert als Festwochenbeitrag - Heinz Wallberg dirigiert wie einst Strauß mit der Geige

Die Johann Strauß-Gesellschaft Wien hat Professor Heinz Wallberg eingeladen, während der Wiener Festwochen ein Strauß-Konzert zu dirigieren. Generalmusikdirektor Wallberg hat seit 1965 im Ausland, darunter in Japan, zahlreiche Strauß-Konzerte geleitet und damit durchschlagenden Erfolg errungen.