Historischer Rückblick aus dem Jahr 1969

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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November 1969

November

3.11.1969: Wieder Christkindlmarkt vor dem Messepalast

Der Christkindlmarkt 1969 wird wieder vor dem Messepalast stattfinden.

3.11.1969: Modernisierung der Sozialarbeit in Wien

In Wien wird die Sozialarbeit modernisiert. So soll die Einrichtung der Fürsorgeräte aufgelöst werden, diese ehrenamtliche und freiwillige Funktion wurde dem Inhalte nach immer mehr von hauptamtlichen Experten übernommen. Die beratende Tätigkeit ist auf die neugeschaffenen Sozialberatungsstellung übergegangen. Die Tätigkeit der noch amtierenden rund 1.800 Fürsorgeräte wird mit 31. Dezember 1969 enden.

Die Fürsorgeleistungen werden auf verschiedenen Gebieten verbessert; die Blindenbeihilfe wird ebenso erhöht wie der Zuschlag zur Dauerfürsorgeunterstützung; neu eingeführt wird ein Hilflosenzuschuss sowie ein Pensionistenausweis.

4.11.1969: Neue Straßennamen im 22. Bezirk - ehemaliger Wiener Stadtbaudirektor wird geehrt

Jeder Autofahrer hat täglich mit seiner Erfindung zu tun: der Parkscheibe, die für die Kurzparkzonen benötigt wird. Diese Scheibe geht auf eine Idee des ehemaligen Stadtbaudirektors a.o. Professor Dipl.-Ing. Dr. techn. Aladar Pecht zurück, der von 1957 bis zu seinem Tode im Jahr 1961 Chef des Wiener Stadtbauamtes gewesen ist. Er war ein außerordentlich geschätzter Wissenschaftler, der auch verschiedene andere Erfindungen auf dem Gebiet des Bauens gemacht hat. Ihm zu Ehren wird nun im 22. Bezirk ein neu entstandene Verkehrsfläche den Namen Aladar-Pecht-Gasse erhalten.

Zwei weitere Verkehrsflächen im 22. Bezirk erhalten ebenfalls Namen von berühmten Persönlichkeiten: So wird Kolo Moser, der Mitbegründer der Wiener Secession und der Dramatiker Theodor Tagger (Pseudonym für Ferdinand Bruckner) geehrt.

4.11.1969: Wien spendet Ausrüstung für Banja Luka-Notquartiere

Die Stadt Wien spendet die Ausrüstung für die 50 rollenden Notquartiere, die die Caritas zum Einsatz im Erdbebengebiet von Banja Luka zur Verfügung gestellt hat. Die 50 alten Eisenbahnwaggons, die als Unterkunft für etliche hundert Menschen dienen sollen, werden, auf Kosten der Wiener Stadtverwaltung, winterfest isoliert und mit Luftmatratzen, Polstern und Decken ausgestattet. Mit der Durchführung dieser Aktion, die ungefähr 150.000 Schilling kostet, wurde das Wiener Rote Kreuz beauftragt. Die Waggons sind bereits in das Erdbebengebiet unterwegs.

4.11.1969: Stadtbibliothek erwirbt drei Wiener Privatsammlungen

Von einmaligem Wert sind die Handschriften von drei Wiener Privatsammlungen, die der Wiener Stadtbibliothek zum Kauf angeboten wurden. Es handelt sich um 103 Schriftstücke von Arnold Schönberg und 302 Schriftstücke von Alban Berg, von denen die meisten an Anton Webern gerichtet sind. Die zusammen 405 Autographe umfassen 1.000 Seiten.

4.11.1969: Hohe Auszeichnung für Kunz, Liewehr und Stoss

Kammersänger Erich Kunz, Kammerschauspieler Prof. Fred Liewehr und der Direktor des Theaters in der Josefstadt, Prof. Franz Stoss, erhielten heute von Bürgermeister Marek die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold überreicht.

5.11.1969: Verein der Freunde der Hermes-Villa konstituiert

Heute fand die Konstituierung des "Vereines der Freunde der Hermes-Villa" statt, der es sich zur Aufgabe gestellt hat, die Sanierung der Hermes-Villa im Lainzer Tiergarten durchzuführen. Zum Obmann wurde Bürgermeister Marek, zu seiner Stellvertretung Vizebürgermeisterin Sandner gewählt.

Dem Kuratorium des Vereins gehören zahlreiche Persönlichkeiten aus Wirtschaft und öffentlichem Leben an.

Die Hermes-Villa war in den letzten Jahren zwar durch die Gemeinde Wien notdürftig instandgesetzt worden - so war das Dach repariert worden, damit das Gebäude nicht gänzlich dem Verfall preisgegeben werde -, doch gab es für dieses nach den Plänen Hasenauers erbauten Gebäude bislang keine neue Funktion. Der Verein hat es sich nun zur Aufgabe gesetzt, die Hermes-Villa nicht nur instandzusetzen, sondern ihr darüber hinaus eine neue Funktion als Heimutkunde- und Jagdmuseum zu geben.

Für die erste Phase der Renovierungsarbeiten ist ein Betrag von rund acht Millionen Schilling erforderlich. Zwei Millionen stellt die Stadt Wien als sogenannte Starthilfe dem Verein zur Verfügung. Die erste Etappe der Renovierungsarbeiten beinhaltet die Renovierung der Parterreräume, sodass bereits 1970 in der Hermes-Villa eine Sonderschau über naturgeschützte Pflanzen zu sehen sein wird.

5.11.1969: Ehrenring der Stadt Wien für Helene Thimig

Bürgermeister Bruno Marek überreichte heute an die "Grande Dame des deutschsprachigen Theaters", Frau Professor Helene Thimig-Reinhardt, den Ehrenring der Stadt Wien.

Obgleich Angehörige einer Wiener Schauspielerdynastie, war Helene Thimig ursprünglich gegen den Willen ihres Vaters zum Theater gegangen. Nachdem sie Schauspielunterricht bei Hedwig Bleibtreu genommen hatte, trat sie, 17 Jahre alt, erstmalig am Badner Stadttheater auf. Als ihr Vater sie spielen sah, war er mit der Berufswahl restlos einverstanden.

Die Begegnung mit Max Reinhardt bedeutete für Helene Thimig die volle Entfaltung ihrer schauspielerischen Gestaltungskraft. Heute ist die Zahl der Frauengestalten, die sie auf der Bühne verkörperte, gar nicht mehr überschaubar.

Die nationalsozialistische Ära brachte für die Künstlerin schwere Jahre. Sie ging mit Max Reinhardt nach Amerika und führte nach dessen 1943 erfolgten Tod die von ihm begründete Schauspielschule weiter. 1946 nach Wien zurückgekehrt, wurde Helene Thimig vom Burgtheater engagiert, ab 1954 trat sie auch wieder im Theater in der Josefstadt auf. Seit 1947 unterrichtet sie als Professor am Reinhardt-Seminar, ein Jahr später übernahm sie dessen Leitung.

6.11.1969: Brückenschlag über die Donau

Im Zuge der Nordostautobahn fand der Brückenschlag über die Donau statt: Es wurde das letzte Trägerstück der Stahlkonstruktion, die den Strom selbst überspannt, eingesetzt.

7.11.1969: "Biomull" - ein österreichisches Patent

1954 wurde in Wien die Biomull GmbH zu dem Zweck gegründet, aus dem reichlich vorhandenen Hausmüll hochwertigen Kompost zu erzeugen. Die Gesellschafter der Biomull sind die Stadt Wien, der Verband ländlicher Genossenschaften und die Patentträger. Der Stadtkompost-Biomull wird nach dem Patent von Dkfm. Tagger und Dipl.-Ing. Mayer erzeugt. Dieses "Biomull-Verfahren" beruht vor allem auf einer einwandfreien biologischen Umsetzung aller organischen Substanzen im Müll, wie etwa Papier, Obst und Speisereste in erstklassigen Humus.

Der Müll aus den Müllsammelwagen wird in große Aufnahmebunker aus Beton gekippt und von hier aus mittels Greiferkräne auf Dosierbänder gebracht. Dort geht die erste Auflösung des gepressten Mülls vor sich. Von den Dosierbändern wird der Müll über eine Förderbandgrube in drei Grobsiebe gebracht, anschließend wird der Siebdurchfall über ein Förderband in die Mischtrommel gebracht, in welcher der abgesiebte Müll, mit Zusatzstoffen versehen und mit Wasser befeuchtet, abgemischt wird. Der Siebüberlauf kommt auf die sogenannten Lesebänder. Auf diesen werden Eisen, Buntmetall und große Plastikteile ausgelesen. Der restliche Müll - größtenteils Papier - wird in einer Mühle zerkleinert, ebenfalls mit Wasser befeuchtet und mit dem Rohmüll aus der Mischtrommel gemeinsam auf die Rottemieten gebracht. In diesen Mieten setzt nach kurzer Zeit sodann der Rotteprozess ein. Nach Abschluss der verschiedenen durch Bakterien hervorgerufenen Rottevorgänge, die insgesamt zirka sechs bis acht Monate dauern, wird der Kompost neuerlich gesiebt, gemahlen und schließlich als Humusdünger verkaufsfertig gemacht.

Die Anlage kann gegenwärtig zirka 20 Tonnen Müll pro Stunde verarbeiten, ist jedoch noch ausbaufähig.

7.11.1969: Neuer Bezirksvorsteher für den 4. Bezirk gewählt

Mit den Stimmen aller Parteien wurde Herbert Walkerstorfer ÖVP zum neuen Bezirksvorsteher für den 4. Bezirk (Wieden) gewählt. Er trat damit die Nachfolge von Franz Ramel an, der seit April 1952 Bezirksvorsteher von Wieden war.

7.11.1969: Ein Vorbild für die Welt: Internationales Institut für Industrieplanung in Wien gegründet

Ein internationales Institut für Industrieplanung (I.I.I.) hat sich konstituiert. Die Stadt Wien gehört diesem internationalen Institut als Gründungsmitglied an. Der wissenschaftliche Beirat des Institutes für Industrieplanung versammelt zehn Experten aus der ganzen Welt von Moskau bis San Francisco.

Das I.I.I. hat sich zur Aufgabe gestellt, in Wien eine internationale Drehscheibe für alle Fragen der industriellen Planung zu etablieren. Diese Planung soll sich von der Initiative eines Unternehmens bis zum Ausstoß eines gewinnbringenden Produktes erstrecken. Österreich und Wien bieten dabei die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zur Ausbildung auf allen Gebieten der gesamten Industrieplanung.

Das neue Institut - ein Vorbild für die ganze Welt - wird schrittweise alle für die Planung nötigen Einzelgebiete wie Betriebswissenschaft, Arbeitspsychologie, Bauten- und Maschinenplanung, regionale Aspekte und industrielles Management zusammenfassend lehren, die Ergebnisse sammeln und verarbeiten. Dadurch werden auch den weniger produktiven Ländern der Welt die Erfahrungen und die Ergebnisse der Industrieplanung zur Verfügung stehen. Die Arbeit des I.I.I. ergänzt somit jene der UNIDO, die auch die Gründung des Instituts stark gefördert hat.

11.11.1969: Alban-Berg-Weg in Wien

Unweit des ehemaligen Wohnhauses des Komponisten Alban Berg gab es bis vor kurzem in der Wohnsiedlung Josef Afritsch zwischen der Elisabeth-Allee und der Küniglberggasse in Hietzing (13. Bezirk) einen unbezeichneten Weg. Im Einverständnis mit den Familienangehörigen des verstorbenen Komponisten wird dieses Straßenstück "Alban Berg-Weg" benannt.

11.11.1969: Goldmedaillen für Walzerkönig, Musikprofessor und Mathematiker

Der erste Konzertmeister der Wiener Philharmoniker, Professor Willy Boskovsky, der Mathematiker Univ.-Prof. Dr. Nikolaus Hofreiter sowie der Komponist und Hochschulprofessor Alfred Uhl erhielten die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold durch Bürgermeister Marek überreicht.

Willy Boskovsky, gebürtiger Wiener, ist bereits seit 1933 bei den Wiener Philharmonikern, 1939 wurde er Konzertmeister. Nach dem Tod von Clemens Krauss übernahm er die Leitung der Strauss-Konzerte. Boskovsky zählt nicht nur zu den bekanntesten Künstlern Österreichs, auch im Ausland wird er sehr geschätzt - vor allem wegen seiner authentischen Strauss-Interpretationen.

Der Mathematiker Hofreiter ist ein Schüler des bekannten Zahlentheoretikers Philipp Furtwängler. Seit 1954 ist der aus Linz-Urfahr gebürtige Wissenschaftler Ordinarius und Mitvorstand des Mathematischen Institutes der Wiener Universität. Seine Bedeutung liegt auf dem Gebiet der Geometrie, der Differential- und Integralrechnung.

Musikprofessor Uhl, ein gebürtiger Wiener, trat bereits mit 17 Jahren als Komponist einer Messe an die Öffentlichkeit. Nach zahlreichen Auslandsreisen wurde Uhl 1943 an der Wiener Musikakademie Lehrer für Musikerziehung. Seit 1945 wirkt er hier als Professor für Musiktheorie und Instrumentenkunde. Zu den bekanntesten Kompositionen Uhls gehört das Oratorium "Gilgamesch" und das von den Wiener Symphonikern 1967 in New York uraufgeführte Orchesterwerk "Concerto a ballo".

12.11.1969: Die Wiener Ringstrasse in Wort und Bild

Auf Kosten der deutschen Thyssen-Stiftung erscheint eine elfbändige Reihe mit dem Gesamttitel "Die Wiener Ringstraße - Bild einer Epoche". Der erste Band "Die Wiener Ringstraße - das Kunstwerk im Bild" wurde heute präsentiert.

13.11.1969: "Wiener Kolonie" in Zürich

Die Stadt Wien hat nun offiziell jenen einen Quadratmeter Boden in Besitz genommen, den sie heuer bei einem "Kampf" der beiden Städte im Fernsehen gewonnen hat. Der Züricher Stadtpräsident Sigmund Widmer präsentierte im Belvoirpark Vizebürgermeister Felix Slavik den neuen Wiener Besitz und erinnerte dabei an die guten freundschaftlichen Beziehungen zwischen Zürich und Wien. Slavik hat aus Wien eine Linde mitgebracht, die auf diesem Wiener Grund im Züricher Belvoirpark eingepflanzt wurde. Eine kleine Tafel vor der Linde trägt folgenden Text: "Dieser Quadratmeter Boden und die Linde gehören der Stadt Wien als Zeichen der Freundschaft Wien-Zürich."

Dieser Quadratmeter Boden repräsentiert einen beachtlichen Wert. Ein Quadratmeter Boden in Zürich kostet derzeit rund 40.000 Franken - also etwa 240.000 Schilling.

14.11.1969: Wien tritt Schifffahrtsverein bei

Die Stadt Wien tritt dem österreichischen Kanal- und Schifffahrtsverein als ordentliches und förderndes Mitglied bei. Der Verein hat sich die Vertretung der österreichischen Interessen an der Donau als europäische Großschifffahrtsstrasse sowie die Einbeziehung Österreichs in ein gesamteuropäisches Wasserstraßennetz zur Aufgabe gestellt. Vor allem will er zur Verwirklichung des Rhein-Main-Donaukanals und zur Schaffung eines Donau-Oder- beziehungsweise Donau-Elbe-Kanals beitragen. Tiefbaustadtrat Kurt Heller gehört dem Vereinspräsidium als Vizepräsident an. Weitere Mitglieder des Vereins sind: der Bund (Ministerium für Bauten und Technik), die Städte Linz, Enns und Braunau, der Österreichische Bankenverband und die Donaukraftwerke-AG.

18.11.1969: Überreichung des Ehrenrings an Univ.-Prof. Dr. Fellinger

Bürgermeister Bruno Marek überreichte heute an den Internisten Univ.-Prof. Dr. Karl Fellinger den Ehrenring der Stadt Wien. Marek würdigte dabei die Erfolge Fellingers als Arzt, Forscher, Lehrer und Organisator. Seinem vielfältigen Wirken ist es zu verdanken, dass Wien in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg erneut zu einem Mekka der Medizin, die "Wiener Medizinische Schule" erneut zu einem Begriff geworden ist.

Mit den Forschungsergebnissen Fellingers auf den Gebieten der Blutkrankheiten, des Rheumatismus, der Schilddrüsenerkrankungen, der Isotopen-Medizin, der Nierenerkrankungen und der Gelbsucht beschäftigen sich heute Gelehrte in allen Ländern der Welt.

Dr. Fellinger begann 1934 als Assistent bei Professor Jagic an der Medizinischen Universitätsklinik. Nach seiner Habilitierung für Innere Medizin im Jahr 1937 wurde er zum Leiter der Stoffwechsel-Abteilung im Krankenhaus Lainz bestellt, 1938 wurde Fellinger als Primararzt entlassen und die Lehrbefugnis wurde ihm entzogen. Im November 1945 zum "a.o. Prof." ernannt, übernahm er 1946 die Leitung der 2. Medizinischen Universitätsklinik.

Seit 1946 ist Prof. Fellinger Mitglied des Obersten Sanitätsrates. Er war im Studienjahr 1951/52 Dekan der Medizinischen Fakultät und anlässlich der 600-Jahrfeier der Wiener Universität wurde ihm die Ehre zuteil, die Würde des Rektors zu bekleiden. Kürzlich ist ihm das Ehrendoktorat der Medizinischen Fakultät der Budapester Universität verliehen worden.

19.11.1969: Galapremier der Wiener "Fair Lady"

Im Theater an der Wien fand die Galapremiere des von Gerhard Bronners "eingewienerten" Musical "my fair lady" statt. Die neueste Musical-Produktion gestaltete sich zu einem großen Erfolg für "Eliza" Gabriele Jacoby, "Higgins" Josef Meinrad, "Pickering" Egon Jordan und vor allem für Hugo Gottschlich, der mit dem Vater Dolittle sein vielbejubeltes Musical-Debut gab.

19.11.1969: Aus dem Wiener Gemeinderat:

Im heutigen Gemeinderat wurde die Gründung des "Instituts für Stadtforschung" beschlossen. Dem Verein wurde eine Subvention in der Höhe von 10 Millionen Schilling bewilligt.

Ferner wurde der Beschluss gefasst, den amerikanischen Architekten, Viktor Gruen, mit der Ausarbeitung einer Planungsstudie für die Wiener City zu beauftragen.

21.11.1969: Wieder Polioschutzimpfungen

Wien war die erste europäische Stadt, die im Jahre 1961 mit der Polio-Impfung begonnen hat. Es ist damals gelungen, die Infektionskette zu durchbrechen und zu erreichen, dass seit 1963 kein Fall von Kinderlähmung mehr aufgetreten ist. Nun läuft wieder eine neue Polioschutzimpfaktion an.

22.11.1969: Wiener Christkindlmarkt 1969 eröffnet

Der heurige Christkindlmarkt wurde von Stadtrat Ing. Fritz Hofmann heute am Platz vor dem Messepalast eröffnet. Für heuer haben sich die Veranstalter einen zirkusreifen Gag einfallen lassen: ab 29. November werden Delphine dem Christkindlmarkt zu einer neuen Attraktion verhelfen.

25.11.1969: Stifter-Museum wieder eröffnet

Das Adalbert Stifter-Museum (1., Mölkerbastei) ist nach gründlicher Restaurierung der drei Ausstellungsräume und völliger Neuaufstellung wieder geöffnet.

25.11.1969: 482 Bomben in Wien unschädlich gemacht - Verdienstzeichen des Landes Wien für den Entminungsdienst

Der Leiter sowie die Angehörigen der Einsatztruppe des Entminungsdienstes wurden heute mit dem Verdienstzeichen des Landes Wien ausgezeichnet.

Die Einsatztruppe Wien des Entminungsdienstes, deren Tätigkeitsbereich Wien, Niederösterreich und Burgenland und im Bedarfsfall auch das gesamte Bundesgebiet umfasst, hat in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg - in der Zeit zwischen 1958 und 1968 - auf Wiener Boden insgesamt 482 Langzeit-, Spreng-, Splitter- und Brandbomben mit einem Gesamtgewicht von 76.664 Kilogramm ausgegraben, entschärft und abtransportiert.

26.11.1969: Modernster Blumengroßmarkt in Wien eröffnet

In Wien-Inzersdorf (23. Bezirk) wurde heute der modernste Blumengroßmarkt Europas eröffnet.

28.11.1969: Neue Barbara-Kapelle bei den Sieben Quellen

Am Ufer des sogenannten Karlgrabenbaches bei den Sieben Quellen wird eine neuerbaute Barbara-Kapelle eingeweiht werden. Das kleine Kirchlein ersetzt eine alte Kapelle, die sich in desolatem Zustand befand. Die neue Kapelle wurde von der Gemeinde Wien und den beiden Arbeitsgemeinschaften errichtet, die beim Bau des Sieben-Quelle-Projektes zur Wasserversorgung der Bundeshauptstadt beschäftigt sind. Innerhalb von sechs Wochen wurde die Kapelle errichtet, die Baukosten betrugen 140.000 Schilling. Zierde der Kapelle ist eine moderne Bronzeplastik der Heiligen Barbara, die als Schutzpatronin der Bergleute dient.

28.11.1969: Jerusalems Bürgermeister im Wiener Rathaus

Der Bürgermeister von Jerusalem, Teddy Kollek, ist heute zu einem kurzen Besuch in Wien eingetroffen. Er besuchte seinen Amtskollegen, Bruno Marek, im Wiener Rathaus.