Historischer Rückblick aus dem Jahr 1970

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

Zurück

Jänner 1970

Jänner

2.1.1970: Mehr Licht - genauere Uhrzeit

Für 1970 stehen große neue Projekte auf dem Beleuchtungssektor in Wien an, so sind 98,2 Millionen Schilling für den weiteren Ausbau der öffentlichen Beleuchtung und auch für den weiteren Einsatz von zentralgesteuerten Uhren vorgesehen.

Zum Jahresende 1969 leuchteten den Wiener fast 107.000 öffentliche Leuchtkörper "heim". Neue Projekte werden vor allem mit dem U-Bahn-Bau und mit dem Fortschritt des Autobahnbaus im Stadtgebiet im Zusammenhang stehen. Karlsplatz, Gaudenzdorfer Knoten, Linke Wienzeile, Tullner Bundesstraße und Großfeldsiedlung sind bedeutende Vorhaben, aber auch die Betriebsgebiete an der Wagramer Straße und in Liesing.

Größere Umbauten der öffentlichen Beleuchtung sind unter anderem am Rathausplatz, im Bereich Mexikoplatz - Donaukanalbegleitstraße vorgesehen. Verbesserungen der Beleuchtung, wobei konventionelle Leuchtkörper durch Leuchtstoffröhren ersetzt werden, sind für mehrere Hauptstraßen geplant.

Neue zentralgesteuerte Uhren werden unter anderem auf der Lobkowitzbrücke und in der Unterfahrung Erzherzog-Karl-Straße installiert. Da die meisten zentralgesteuerten Uhren derzeit am Feuermeldenetz "hängen", dieser derzeit modernisiert wird, fallen manche Uhren kurzfristig aus. Es sind Untersuchungen im Gange, die ein eigenes Funksteuersystem für die öffentlichen Uhren anstreben.

2.1.1970: Das neue Jahr beginnt mit Schnee-Großeinsätzen

Seit der Neujahrsnacht, wo wieder leichter Schneefall einsetzte, der sich am Neujahrstag verstärkte, sind wieder alle Einsatzfahrzeuge der Magistratsabteilung 48 (Stadtreinigung und Fuhrpark) im Einsatz. Auch wurde das gesamte Personal der Straßenpflege am Neujahrstag um 6.00 Uhr früh via Rundfunk und Fernsehen in den Dienst berufen. In ganz Wien herrschte darüber hinaus gefährliche Straßenglätte.

5.1.1970: Wien-Döbling: Neues "Haus der Begegnung"

Im 19. Bezirk wurde das dritte "Haus der Begegnung" im Rahmen der Wohnhausanlage Billrothstraße-Gatterburggasse mit einem Kostenaufwand von ca. 8,5 Millionen Schilling errichtet. Das Haus der Begegnung umfasst das Erdgeschoss und den ersten Stock des an der Gatterburggasse gelegenen Wohnhauses, dazu kommt ein hofseitig gelegener Saaltrakt.

7.1.1970: Auch im Winter: Guter Baufortschritt am AKH

Auch in den Wintermonaten gehen die Bauarbeiten auf der Grossbaustelle "Allgemeines Krankenhaus" unvermindert weiter. Die völlige Fertigstellung der medizinischen Stadt mit den gigantischen Ausmaßen von 32.000 Quadratmetern ist für die frühen Achtzigerjahre vorgesehen.

Gegenwärtig wird an der Generalsanierung der 2. Chirurgischen Universitätsklinik, der 1. Frauenklinik, der Anästhesiologischen Klinik, der 1. Medizinischen Klinik sowie dem Neubau der Kliniken für Psychiatrie und Kinderheilkunde gearbeitet. Das 70 Meter lange und 32 Meter breite Bettenhochhaus der Psychiatrischen Klinik ist ebenso im Rohbau fertig wie der Behandlungskörper der Kinderklinik. Auch der 80 Meter lange und 25 Meter breite Behandlungskörper der Psychiatrischen Klinik wird im Laufe dieses Jahres im Rohbau fertig gestellt sein.

8.1.1970: Täglich acht Tonnen Futter für das Wild

Acht Tonnen Futter - drei Tonnen Heu, eine Tonne Hafer und Mais sowie vier Tonnen Rüben und Kastanien - werden täglich in den Forstgebieten der Stadt Wien an das Wild verfüttert.

Der Wildbestand der städtischen Forstgebiete, die in Wien, Niederösterreich und der Steiermark liegen und rund 40.000 Hektar umfassen, beträgt ungefähr 7.600 Stück. Er setzt sich aus 1.700 Rehen, 1.600 Stück Hochwild (Hirsche), 700 Stück Schwarzwild, 600 Stück Muffelwild, 200 Stück Damwild sowie 2.800 Stück Gams- und Steinwild zusammen.

8.1.1970: 400.000 Besucher im Historischen Museum

Im Historischen Museum der Stadt Wien wurde heute der 400.000 Besucher begrüßt. Die Besucherzählung im Museum begann im Jahre 1959, als das Museum seine alten Räume im Rathaus verließ und das neue Gebäude am Karlsplatz bezog.

12.1.1970: Probebohrung für Hochstraße St. Marx

Die Baugrunduntersuchungen für die Projektierung der Hochstraße St. Marx im Zuge der Nordostautobahn wurden vergeben. Sie werden einschließlich bodenphysikalischer und Grundwasseruntersuchungen 1,4 Millionen Schilling kosten. Im Zuge der Nordostautobahn soll das Gelände von St. Marx in Form einer Hochstraße überquert werden, für deren Fundierung die Baugrunduntersuchungen notwendig sind.

12.1.1970: Förderungsbeiträge des Schärf-Fonds verliehen

238.000 Schilling aus dem von der Zentralsparkasse errichteten "Dr. Adolf Schärf-Fonds zur Förderung der Wissenschaften" wurden als Förderungsbeitrag an 16 österreichische Wissenschaftler verliehen. Das Spektrum der finanziell geförderten wissenschaftlichen Arbeiten reicht von der Medizin über die Soziologie bis zu den Kommunalwissenschaften.

12.1.1970: Über 11 Millionen für Kindertagesheime

Für laufende Erhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten in Kindertagesheimen wurden heute 11 Millionen Schilling für das heurige Jahr genehmigt. In dieser Summe sind auch die Mittel für die Fertigstellung des zweiten Teiles des Kindertagesheimes Rudolfstiftung enthalten. In mehreren Kindertagesheimen der Stadt Wien ist der Einbau von Zentralheizungen vorgesehen.

13.1.1970: Internationales Institut für Musik, Tanz und Theater: Neue internationale Organisation mit Sitz in Wien

Wien wurde wieder um eine internationale Organisation bereichert: Es handelt sich um das "Internationale Institut für Musik, Tanz und Theater in den audio-visuellen Medien". Die Gründung des Institutes wurde durch maßgebliche Hilfeleistung der Stadt Wien ermöglicht, die auch im Kuratorium vertreten ist. Als seine Aufgaben sieht das Institut die "wissenschaftliche Erforschung, Lehre und praktische Erprobung" an. Gemeint ist damit die Erstellung von erzieherischen Programmen mit der Zielrichtung einer Anhebung des ästhetischen Standards in der Präsentation von Musik, Tanz und Theater, soweit sie in audio-visuellen Medien erfolgt.

Mehrere internationale Institute haben bereits ihre Mitgliedschaft zugesagt, der gewählte Vorstand umfasst 14 Mitglieder aus neun Ländern in vier Kontinenten. Außerdem hat die UNESCO beschlossen, das Institut in ihrem Arbeitsplan aufzunehmen. Das erste Forschungsprojekt des Institutes wird in einer Untersuchung über "Das Publikum des Musiktheaters" bestehen.

13.1.1970: Antrittsbesuche beim Bürgermeister

Der neue Präsident des Verwaltungsgerichtshofes, Dr. Oskar Donner, sowie der neuernannte Vorstand des Universitätsinstitutes für Pathologie und Anatomie, Univ.-Prof. Dr. Heinrich Holzner, statteten heute Bürgermeister Marek ihre Antrittsbesuche ab. Neuer mexikanischer Botschafter beim Bürgermeister Auch der neue Botschafter von Mexiko in Österreich, Dr. Luis Weckmann-Munoz, wurde heute von Bürgermeister Marek empfangen.

15.1.1970: Internationaler Ideenwettbewerb Stadterweiterung Süd

Ein groß angelegter internationaler Ideenwettbewerb für die Erweiterung der Stadt Wien im Süden wird von der Stadtverwaltung ausgeschrieben. Dadurch will man zu optimalen Entwürfen für die Gestaltung eines neuen Stadtteiles im Gebiet Inzersdorf-Vösendorf im 23. Bezirk kommen. Das Wettbewerbsgebiet umfasst die gesamte Fläche zwischen Südautobahn, Pottendorfer Bahnlinie und Stadtgrenze. Wegen des engen räumlichen Zusammenhangs soll auch das südlich anschließende Gebiet der Gemeinde Vösendorf miteinbezogen werden. Die Ausschreibung soll mit Zustimmung der internationalen Architekturunion, der Ingenieurkammer für Wien, Niederösterreich und das Burgenland und der Gemeinde Vösendorf erfolgen.

15.1.1970: Das "Haus des Buches" wurde eröffnet

Im 8. Bezirk, in der Skodagasse 20, wurde das "Haus des Buches" eröffnet. Mit einem Kostenaufwand von 23,5 Millionen Schilling (ohne Bücher und Schallplatten) wurde eine moderne und geschmackvolle Heimstätte für die Zentralbücherei und die Direktion der städtischen Büchereien geschaffen.

15.1.1970: WIG 1974: Erster Kontakt der Juroren

Zu einer ersten Vorbesprechung halten sich derzeit die Juroren für die Wiener Internationale Gartenschau 1974 in Wien auf. Die Gartenexperten kommen aus der Bundesrepublik Deutschland, aus Schweden, Dänemark, Ungarn, CSSR, Schweiz, Holland, Portugal und aus Österreich. Zum Vorsitzenden der Jury wurde Prof. Gunnar Martinsson aus Stockholm gewählt. Die österreichischen Vertreter der Jury sind Obersenatsrat Dipl.-Ing. Seda, Stadtgarten-Direktor Senatsrat Ing. Auer, Architekt Prof. Plischke und Architekt Potyka.

Der von der Bundesregierung bestellte Regierungskommissär für die WIG, Stadtrat Kurt Heller, teilte mit, dass bisher 215 Interessenten aus 25 Ländern die Unterlagen angefordert haben (Abgabeschluss: 20. Februar). Die Jurierung der eingereichten Entwürfe nimmt das Internationale Preisgericht in der Zeit vom 6. bis 10. April vor.

16.1.1970: Bürgermeister von Split im Rathaus: Jugoslawen bauen Autobahn zur österreichischen Grenze

Jugoslawien projektiert derzeit eine Autobahn zur österreichischen Grenze, um den verstärkten Anforderungen des Touristen- und Gastarbeiterverkehrs gerecht zu werden. Dies berichteten der Oberbürgermeister von Split, Dipl.-Ing. Jaksa Milicic und der Autobahn-Spezialist Direktor Dipl.-Ökonom Srecko Petricevic bei Bürgermeister Marek. Die jugoslawischen Experten sind nach Wien gekommen, um mit österreichischen Kollegen bautechnische Fragen zu besprechen.

17.1.1970: "Lieber Augustin" für Gertrude Sandner

Bei der Hofburgredoute fand heute die Überreichung des "Lieben Augustin" - des Ordens der Wiener Faschingsgesellschaft wider den tierischen Ernst - statt. Ausgezeichnet wurden Wiens Vizebürgermeisterin Gertrude Sandner, "Opernführer" Marcel Prawy und der Schauspieler und Sänger Johannes Heesters.

Bürgermeister Marek gab für viele "Narren und Närrinnen" der Wiener Hofburgredoute einen Empfang im Wiener Rathaus.

22.1.1970: Bürgermeister Marek zum Ehrenbürger ernannt

Bei einem Festakt im Gemeinderatssitzungssaal im Wiener Rathaus überreichte heute Vizebürgermeister Felix Slavik dem Wiener Bürgermeister Bruno Marek die Ernennungsurkunde zum Ehrenbürger der Stadt Wien. Marek wird am 23. Jänner seinen 70 Geburtstag feiern.

Marek teilt diese höchste Auszeichnung mit drei anderen Männern, die zu den prominentesten und bekanntesten Persönlichkeiten Wiens und Österreichs zählen: Bundespräsident Dr. Franz Jonas, Erzbischof Kardinal Dr. Franz König und Maler Oskar Kokoschka.

23.1.1970: Aus dem Wiener Gemeinderat:

Im heutigen Gemeinderat wurden unter anderen folgende Tagesordnungspunkte debattiert und abgestimmt:

Der Antrag auf Baugrunduntersuchungen für die Hochstraße St. Marx wurde einstimmig angenommen; auch die beantragte Subvention in der Höhe von bis zu 15,4 Millionen Schilling an die Wiener Symphoniker wurde einstimmig angenommen. Der von Stadtrat Dr. Krasser (ÖVP) gestellte Antrag, die veterinäramtliche Untersuchungsstelle im 3. Bezirk auch als eine Lebensmitteluntersuchungsanstalt der Stadt Wien einzurichten, wurde von allen Parteien angenommen.

23.1.1970: Stahlplastik für Bürgermeister Marek

Das Präsidium der Bau- und Siedlungsgenossenschaft der Freischaffenden überreichte aus Anlass des 70. Geburtstages Bürgermeister Bruno Marek eine Urkunde über die symbolische Widmung einer monumentalen Stahlplastik, die von Bildhauer Professor Herbert Schwarz geschaffen wurde. Die Plastik wird in den nächsten Wochen in der Grinzinger Allee, in einer von der Genossenschaft errichteten Wohnhausanlage, aufgestellt werden.

Auf Beschluss des ASKÖ-Präsidiums wurde Bürgermeister Marek die Ehrenplakette in Gold verliehen und damit seine großen Verdienste um den Sport gewürdigt.

24.1.1970: Verkehrsbetriebe bereit für Fahrerinnen

"Nachdem nunmehr das Universitätsgutachten von Prof. Antoine über den 'körperlichen Verwendungsgrad der Frauen als Straßenbahnfahrerinnen' vorliegt, haben die Wiener Stadtwerke Verkehrsbetriebe an das Verkehrsministerium als oberste Aufsichtsbehörde den Antrag auf Einstellung weiblicher Fahrerinnen gestellt. Diesem Antrag ist ein Ansuchen an das Sozialministerium vorausgegangen, damit auch dort die rechtlichen Voraussetzungen für die 'Frau an der Kurbel' gegeben werden.

Prof. Antoine stellt in seinem Gutachten fest, dass die Tätigkeit als Fahrerin durchaus keine Gesundheitsgefährdung für die Frauen mit sich bringt. Da sich bei den Verkehrsbetrieben aus dem vorhandenen Schaffnerinnenreservoir rund 150 Frauen als 'tauglich' erwiesen haben, kommt dies den an unter Personalnot leidenden Straßenbahnen natürlich sehr gelegen.

Die 'Frau an der Kurbel' soll nur auf modernen Wagentypen eingesetzt werden, die mit Fahrersitzen ausgestattet sind und deren Bedienung keine besondere Kraftanstrengung erfordert. Das Mindestalter für Fahrerinnen wird 24 Jahre, das Höchstalter für eine Schulung 45 Jahre betragen. Außerdem werden nur freiwillige Schaffnerinnen nach mindestens einjähriger Dienstleistung umgeschult - Neuaufnahmen sind natürlich nicht ausgeschlossen und sogar erwünscht.

Die Fahrerinnen werden auch nicht mehr als zweieinhalb Stunden ohne Ablösung tätig sein und alle anderthalb Jahre turnusmäßig direktionsärztlich untersucht werden. Damit ist eine Sicherung hinsichtlich der Tauglichkeit eingebaut, wie sie bei den Autofahrern leider noch nicht üblich ist. Selbstverständlich werden für die Fahrerinnen auch die Mutterschutzbestimmungen gelten, die ihnen schon als Schaffnerinnen zustanden."

24.1.1970: Ehrenring der Concordia für Bürgermeister Marek

Der Vorstand des Presseklubs Concordia hat beschlossen, Bürgermeister Bruno Marek den Ehrenring der Concordia zu verleihen.

27.1.1970: 25 Lainzer Mufflons fliegen nach Spanien - Die Zucht im Tiergarten gilt als wertvollste Europas

25 Mufflons aus dem Bestand des Lainzer Tiergartens treten die Reise nach Spanien an. Es handelt sich um zwei- bis vierjährige Tiere, die in spanischen Jagdgebieten neu "eingebürgert" werden sollen. Weitere neun Mufflons werden in Kürze ebenfalls nach Spanien exportiert.

Die Wildschaft-Zucht im Lainzer Tiergarten gilt als die bedeutendste Europas. Ihr Stamm geht auf die Zucht des Prinzen Eugen zurück, der erstmals aus Korsika und Sardinien Mufflons nach Schönbrunn gebracht hat. Von dort wurden die Wildschafe dann Anfang des 19. Jahrhunderts in den Lainzer Tiergarten übersiedelt. Derzeit gibt es im Lainzer Tiergarten rund 400 Mufflons, etwa 200 Tiere wurden in den letzten vier Jahren nach Deutschland, Jugoslawien, Rumänien und Spanien exportiert. Auch fast alle österreichischen Bundesländer hat die städtische Forstverwaltung Lainz schon mit Zuchttieren beliefert. Die Wildschafe werden in den Jagdgebieten der betreffenden Länder entweder neu- oder wiedereingebürgert.

Wertvoll am Mufflon sind das Wildbret als besondere Delikatesse, die Decke und nicht zuletzt die "Mufflonschnecken" als Jagdtrophäe. Die Versandkisten für den Lufttransport der Mufflons nach Spanien werden im eigenen Sägewerk des Stadtforstamtes in Hirschwang/Rax nach Maß gezimmert, mit Luftschlitzen versehen und mit Heu ausgepolstert.

27.1.1970: Überreichung der Josef Kainz-Medaillen

Die Josef Kainz-Medaillen der Stadt Wien für 1969 wurden an folgende Personen verliehen:

  • Schauspieler Helmut Qualtinger (für die Darstellung des Porphyri Petrowitsch in Raskolnikoff von Dostojewskij-Lieblein im Volkstheter)
  • Schauspielerin Elfriede Ott (Darstellung der Maggie Hobson in "Der Herr im Haus bin ich" von Harold Brighouse im Theater in der Josefstadt)
  • Regisseur Dr. Hans Hollmann (Inszenierung des Stückes "Kaspar" von Peter Handke im Kleinen Theater in der Josefstadt im Konzerthaus)

Die Förderungspreise im Rahmen der Josef Kainz-Medaille erhielten:

  • Brigitte Swoboda (Darstellung der Birgit in "Magic Afternoon" von Wolfgang Bauer im Ateliertheater)
  • Franz Moessmer (Darstellung des Emil in "Die Nachtwächter" von Oskar Zemme im Theater die Tribüne)
  • Gottfried Schwarz (Inszenierung des Kriminalstückes "Scherenschnitt" von Paul Poertner im Theater der Courage)

30.1.1970: Plakatwettbewerb für Beethoven-Ausstellung

In einem öffentlichen Wettbewerb soll der beste Entwurf für jenes Plakat ermittelt werden, das zum Besuch der Beethoven-Ausstellung in der Volkshalle des Rathauses einladen wird. Die große Beethoven-Ausstellung wird im Rahmen der Wiener Festwochen gezeigt, und die Stadt Wien hat in Zusammenarbeit mit dem Bund österreichischer Gebrauchsgraphiker den Plakatwettbewerb ausgeschrieben. Es sind Preise von insgesamt 50.000 Schilling ausgesetzt.

30.1.1970: Ausbildung saudi-arabischer Ingenieure

Die Versuchs- und Forschungsanstalt der Stadt Wien hat der Saudi-arabischen Regierung ein Offert unterbreitet, Ingenieure und Werkmeister auf dem Spezialgebiet Baustoffprüfung auszubilden. Der Saudi-arabische Minister für öffentliche Arbeiten, Scheich Abu Butain, hatte kürzlich durch einen persönlichen Besuch sein Interesse an diesem Projekt bekundet. Voraussichtlich noch heuer soll mit der Ausbildung von etwa zehn Personen in den neuen Räumen der Versuchsanstalt begonnen werden. Das Praktikum, für dessen Kosten die Saudi-arabische Regierung aufkommt, wird etwa ein halbes Jahr dauern.

30.1.1970: Großbrand in Favoriten

Zu einem Großbrand in einem Lagerhaus in der Sonnwendgasse (10. Bezirk) wurde die Wiener Feuerwehr heute früh gegen 6 Uhr gerufen. Der Brand dürfte dadurch verursacht worden sein, dass ein Heizer der Firma leicht brennbare Lackreste in einen Kohlenofen schüttete, wodurch eine Explosion entstand. Der Heizer zog sich starke Verbrennungen zu und wurde in das Krankenhaus transportiert. Der Brand breitete sich mit großer Geschwindigkeit aus, da die Außenwände des Lagerhauses hinter einer Eternitverkleidung aus Holz bestehen. Zudem gibt es im Inneren des Magazins hölzerne Zwischenwände. Durch den ausgelösten Großalarm rückte die Feuerwehr mit 20 Fahrzeugen und 120 Feuerwehrleuten und 17 Rohrleitungen zur Brandbekämpfung aus. Die Lagerhalle, in der Verpackungsmaschinen und Verpackungsmaterial gelagert waren, brannte zur Gänze ab. Der Sachschaden wird auf über eine Million Schilling geschätzt. Im Verlauf der Brandbekämpfung gab es mehrere verletzte Feuerwehrmänner, die mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung in das Spital eingeliefert wurden.

31.1.1970: Wotrubas Musil-Büste vom Historischen Museum erworben

Das Historische Museum der Stadt Wien hat eine Bronzebüste des Dichters Robert Musil (1880-1942) erworben. Die von Fritz Wotruba geschaffene Büste befindet sich schon seit längerer Zeit als Leihgabe im Museum.

Der gebürtige Kärntner Robert Musil lebte als Bibliothekar, Offizier, Beamter und freier Schriftsteller mit Unterbrechungen von 1911-1938 in Wien. Seine Büste steht in einem Raum des Historischen Museums, in dem sich auch die Büsten von Gustav Mahler und Anton Webern befinden.