Historischer Rückblick aus dem Jahr 1970

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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November 1970

November

2.11.1970: Gedenkfeier für die Opfer der Donau

Im "Friedhof der Namenlosen" in Albern findet die diesjährige Gedenkfeier für die Oper der Donau statt. Wie schon in den vorangegangenen Jahren wird dabei der Arbeiter-Fischerverband eine auf leeren Kanistern ruhende Bahre, die mit Kränzen und Blumen geschmückt ist, in die Mitte des Stromes rudern, von wo diese dann stromabwärts treibt. Von der Fahrt dieser Bahre sind die Fischerverbände aller Donauländer in Kenntnis gesetzt. Das Endziel der im Strom treibenden Bahre ist das Schwarze Meer.

2.11.1970: Hernalser Heimatmuseum: Eröffnung einer Sonderausstellung und einer Gedenkstätte

Eine Sonderausstellung, die dem Schaffen des Bühnenbildners und akademischen Malers Rudolf Thomasberger gewidmet ist, wird im Hernalser Heimatmuseum eröffnet. Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Musiktheater unter dem Titel "Theater- und Musikszene, gezeichnet und gemalt von Rudolf Thomasberger" zusammengestellt.

Der Künstler, der 1941 in Wien geboren und akademischer Maler und Diplombühnenbildner ist, hat seit 1959 nahezu in allen Inszenierungen bei den Salzburger Festspielen teilgenommen, wobei sich ihm ein neues Themengebiet erschloss: er zeichnete und malte die Bühnenvorgänge während der Proben und Aufführungen. Diese Sammlung von Bühnen-Impressionen stellt eine einzigartige Dokumentation von Theaterereignissen dar. In Wien waren diese Arbeiten in Ausstellungen 1961, 1966 und 1969 in der Jubiläumsausstellung "100 Jahre Oper am Ring" mit Portraitstudien von Dr. Karl Böhm, Herbert von Karajan und Leonard Bernstein zu sehen. Viele seiner Arbeiten befinden sich in öffentlichen Sammlungen, unter anderem in der Theatersammlung der Österreichischen Nationalbibliothek, des Kulturamtes der Stadt Salzburg sowie in Privatbesitz.

Gleichzeitig mit dieser Sonderausstellung wird das Hernalser Museum auch in seinen Räumlichkeiten zum Gedenken an Prof. Ludwig Gruber, dem Schöpfer von über 2.000 Kompositionen, wie etwa der volksliedhaften Weise "Mei Muatterl war a Weanerin", das Ludwig Gruber-Gedenkzimmer eröffnen. Die Gedenkstätte wird sich aus gesammelten Erinnerungsstücken sowie dem Wohninventar des Künstlers zusammensetzen. Prof. Gruber war Zeit seines Lebens ein echter Hernalser und Träger zahlreicher Auszeichnungen, wie des Ehrenringes der Stadt Wien und des Staatspreises für Musik.

3.11.1970: Volkshalle im Rathaus: Ausstellung "50 Jahre Salzburger Festspiele"

In der Volkshalle des Wiener Rathauses zeigt das Kulturamt der Stadt Wien im Rahmen seines Bundesländer-Programms die Ausstellung "50 Jahre Salzburger Festspiele". Die Exponate stammen aus dem Archiv der Salzburger Festspiele, aus der Theatersammlung der Österreichischen Nationalbibliothek und von privaten Leihgebern. Die Ausstellung ist in fünf Phasen chronologisch aufgebaut und besteht aus mehr als 130 Exponaten.

Zusätzlich wird in der Ausstellung eine "Phono-Bar" zum Abhören musikalischer Werke eingerichtet. Außerdem wird ein Dauerfernsehprogramm über Salzburg gezeigt.

3.11.1970: Bürgermeister Marek stellt sein Amt zur Verfügung: Slavik zum neuen Bürgermeister nominiert - Stadtrat Bock Vizebürgermeister - Bundesrat Schweda Finanzstadtrat

Bürgermeister Marek hat die Absicht geäußert, mit Jahresende sein Amt zurückzulegen. Nun hat die Wiener Sozialistische Partei Felix Slavik - Vizebürgermeister der Bundeshauptstadt Wien, Amtsführender Stadtrat für Finanzwesen und erster Landeshauptmann-Stellvertreter - für die Wahl zum neuen Wiener Bürgermeister vorgeschlagen. In diesem Zusammenhang wurde beschlossen, Personalstadtrat Hans Bock als Vizebürgermeister zu nominieren und Bundesrat Otto Schweda zum neuen Finanzstadtrat. Klubsekretär Leopold Mayrhofer wird in den Gemeinderat einziehen.

Die Wahl des neuen Wiener Bürgermeisters wird noch heuer erfolgen.

Felix Slavik, am 3. Mai 1912 in Wien geboren, erlernte das Handwerk eines Feinmechanikers und Maschinenbauers. Seit seinem 14. Lebensjahr gehörte er der Sozialistischen Jugend und der Gewerkschaftsjugend an. Nach dem Februar 1934 war er in der illegalen sozialistischen Bewegung bei den Revolutionären Sozialisten und in der illegalen freien Gewerkschaft tätig. Vom Februar bis Mai 1935 und vom November 1939 bis Dezember 1943 war er aus politischen Gründen inhaftiert.

1945 wurde er Amtsführender Stadtrat für das Wohnungswesen in Wien. In dieser Funktion führte er oft sehr schwierige Verhandlungen mit den Besatzungsmächten. 1946 wurde er Mitglied des Bundesrates und gleichzeitig erster Sekretär des Österreichischen Städtebundes. In Ausübung dieser Funktion wurde er mit dem Neuaufbau des Städtebundes beauftragt. Als Vertreter des Städtebundes nahm er auch an allen Verhandlungen über Finanzprobleme zwischen Bund, Ländern und Gemeinden teil. Am Zustandekommen des ersten Finanzausgleiches hat er maßgeblich mitgewirkt. Er war seither an allen Verhandlungen über den Finanzausgleich führend beteiligt. Im Bundesrat befasste er sich hauptsächlich mit kommunalen Problemen und war daher auch Mitglied des "26er Ausschusses". 1948 wurde er zum Sekretär der Landesorganisation Wien der Sozialistischen Partei Österreichs bestellt.

1949 wurde Felix Slavik in den Nationalrat gewählt. Als Abgeordneter zum Nationalrat war er Mitglied des Finanz- und Budgetausschusses, des 26er-Ausschusses und weiterer Ausschüsse. Seit dem Jahre 1949 ist er auch ständiges Mitglied des politischen Verhandlungsausschusses im Wiener Rathaus.

Am 27. September 1957 wurde Felix Slavik Wiener Gemeinderat und von dieser Körperschaft zum Amtsführenden Stadtrat für das Finanzwesen und am 26. Juni 1959 zum Vizebürgermeister der Stadt Wien gewählt. Seit dieser Zeit ist er auch mit einer kurzen Unterbrechung erster Landeshauptmann-Stellvertreter von Wien. Im Österreichischen Städtebund wurde er 1960 stellvertretender Obmann und 1962 geschäftsführender Obmann.

Felix Slavik ist seit 1965 Obmann der Landesorganisation Wien der Sozialistischen Partei und einer der Vorsitzenden-Stellvertreter der Sozialistischen Partei Österreichs.

Im Juni 1969 beim Wiener Weltkongress der IULA wurde er zum europäischen Vizepräsidenten dieser Organisation gewählt.

Als bisher höchste Auszeichnung wurde ihm am 27. April 1970 das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um das Land Wien überreicht.

Hans Bock wurde am 27. November 1914 in Wien geboren, war zuerst kaufmännischer Lehrling und später in verschiedenen Berufen tätig. In der Ersten Republik war er auch einer der Heimleiter der Aktion "Jugend in Not", betätigte sich frühzeitig im Verband der Sozialistischen Arbeiterjugend, in der Sozialdemokratischen Partei und im Zentralverein der kaufmännischen Angestellten. Ab 1934 arbeitete er illegal für seine Weltanschauung und war mehrmals in Haft.

Er wurde 1945 zum Bezirkssekretär von Hernals bestellt, im Dezember 1948 wurde Hans Bock in den Gemeinderat berufen. Seit 1957 ist er Bezirksobmann der SPÖ Hernals, im gleichen Jahr gründete er den Wohnbauverein "Junge Generation", dessen Obmann er ist.

Bock war in verschiedenen Ausschüssen vertreten und arbeitete 1959 bis 1964 in den Gemeinderatsausschüssen für Wohnungs-, Siedlungs- und Kleingartenwesen und für die Städtischen Unternehmungen.

Lange Jahre war er auch Vorsitzender des Aufsichtsrates der Stadion Betriebs-GesmH, am 17. Jänner 1964 wurde er vom Wiener Gemeinderat in den Stadtsenat berufen und zum Amtsführenden Stadtrat für Personalangelegenheiten, Verwaltungs- und Betriebsreform gewählt.

Otto Schweda wurde am 16. Jänner 1919 in Wien geboren. Nach Absolvierung der Volks- und Hauptschule legte er 1937 die Matura an der Handelsakademie Wien 1 ab. 1937 ging Schweda zum Österreichischen Bundesheer und musste in den Krieg einrücken.

Nach dem Zweiten Weltkrieg, im November 1945, trat er in den Dienst der Stadt Wien. Seit 1950 ist Schweda im Sekretariat des Österreichischen Städtebundes beschäftigt. Er war vorerst Sekretär und wurde 1962 Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes. Von 1952 bis 1962 arbeitete er auch in der Redaktion der "Österreichischen Gemeindezeitung". 1964 wurde Schweda in den Bundesrat berufen, dem er seither angehört.

4.11.1970: Karl Schäfer betreut Eislauf-Aktion der Stadt Wien

Karl Schäfer, mehrmaliger Europa- und Weltmeister sowie Olympiasieger im Eiskunstlauf, wird heuer die Eislaufaktion der Stadt Wien betreuen. Schäfer wird nicht nur die fachliche Beratung der Sportlehrer übernehmen, sondern auch das Freitag-Training (Kunstlauf) überwachen.

5.11.1970: Einladung zu einem Ideenwettbewerb "Umgestaltung Rathausplatz" - Ringstraßenbild verbessern

Zur Teilnahme an dem bereits angekündigten Ideenwettbewerb zur Neugestaltung des Rathausplatzes in Wien wurden folgende Architekten und Arbeitsgemeinschaften eingeladen:

Dipl.-Ing. Karl Auböck, Dipl.-Ing. Emmerich Donau, Gottfried Fickl, Gruppe M, Hans Hollein, Wilhelm Holzbauer, Viktor Hufnagl, Dipl.-Ing. Dr. Edith Lassmann, Hugo Potyka, Prof. Dipl.-Ing. Dr. Karl Schwanzer, Herbert Ursprunger und Dipl.-Ing. Karl und Eva Mang. Die Wettbewerbsarbeiten sind bis 1. März 1971 abzugeben.

Es wurden ein 1. Preis zu 75.000 Schilling, ein zweiter Preis zu 50.000 Schilling, ein dritter Preis zu 35.000 Schilling und drei Ankäufe zu je 10.000 Schilling ausgesetzt.

Dem Preisgericht, welches dann im März 1971 zusammentritt, gehören an:

Prof. Dr. Walter Frodl, Architekt Prof. Dipl.-Ing. Ernst Heiss, Architekt Dipl.-Ing. Dr. Ernst Hiesmayr, Magistratsrat Dr. Gerhard Kapner, Senatsrat Architekt Ing. Rudolf Kolowrath, Baurat h.c. Architekt Prof. Dipl.-Ing. Georg Lippert und Architekt Dipl.-Ing. Franz Requat.

5.11.1970: Hochhauskonzept für Wien

Im Auftrag der Wiener Stadtplanung wird ein Hochhauskonzept für das ganze Wiener Stadtgebiet erstellt, die Arbeit wurde an Architekt Hugo Potyka vergeben und ein Betrag von 400.000 Schilling wurden dafür genehmigt.

Bereits im Vorjahr hatte Potyka im Auftrag der Magistratsabteilung 18 eine Bestandsaufnahme der städtebaulichen Akzente in den Bezirken 4 bis 9 vorgenommen. Dabei wurden Anhaltspunkte für die Beurteilung von Hochhäusern beziehungsweise besonderen städtebaulichen Objekten gefunden. Da in den letzten Jahren im Zuge der regen Bautätigkeit eine größer werdende Tendenz zu Hochhäusern festzustellen ist, andererseits aber die Erhaltung des Stadtbildes respektive der Silhouette von der Stadtverwaltung als bedeutsame Aufgabe angesehen wird, ist eine generelle Untersuchung für ganz Wien notwendig.

5.11.1970: Landschaftsplanung für den Bisamberg

Das Österreichische Institut für Raumplanung wird im Auftrag des Wiener Magistrats eine Landschaftsplanung für den Bisamberg vornehmen, dafür wurden 550.000 Schilling genehmigt.

Der Bisamberg zählt zu den bedeutendsten Erholungslandschaften im Nahbereich von Wien, der zudem eine einzigartige Fauna und Flora aufweist. Bedeutende Teile des Bisamberges sind in den letzten Jahren von der Stadt Wien gekauft worden, um dieses unersetzliche Erholungsgebiet zu sichern. Nun geht es darum, das Erholungsgebiet zu sanieren und auszubauen.

6.11.1970: Grundsteinlegung für das Kraftwerk Donaustadt

Bürgermeister Bruno Marek legte heute den Grundstein für das zweite Dampfkraftwerk auf Wiener Boden, das Kraftwerk Donaustadt. Die erste Ausbaustufe, ein Blockwerk mit einer Leistung von 150 Megawatt, wird im Jahre 1973 abgeschlossen sein. Alle Nebenanlagen werden so groß gebaut, dass unmittelbar danach mit dem Bau der zweiten Blockanlage begonnen werden kann.

Mit zwei Arbeitern mauerte Marek die Widmungsurkunde in den Grundstein des Kraftwerkes ein. Die Urkunde hat folgenden Wortlaut:

"Als Bürgermeister der Bundeshauptstadt Wien der Republik Österreich lege ich am heutigen Tage den Grundstein für das Dampfkraftwerk Donaustadt, das laut Beschluss des Wiener Gemeinderates vom 22. November 1968 in Wien 22, Steinspornweg errichtet wird. Die Wiener Stadtwerke - Elektrizitätswerke erbauen an dieser Stelle unter Beachtung der neuesten technischen Erkenntnisse ein zweites Dampfkraftwerk, das gemeinsam mit dem bestehenden Dampfkraftwerk Simmering eine ausreichende und gesicherte Energieversorgung der Stadt Wien gewährleisten wird. Möge dieses Werk als Spender elektrischer Energie in Form von Licht, Kraft und Wärme zur Steigerung ihres Lebensstandards beitragen."

10.11.1970: WIG 74: Zwei bedeutende Gartenbaukongresse tagen in Wien

Zwei bedeutende internationale Gartenbaukongresse werden im Rahmen der WIG 74 in Wien abgehalten. Es handelt sich um den Kongress der Stadtgartendirektoren und um die Tagung der Föderation der Landschafts- und Gartenarchitekten (ifla), die erstmals in Wien stattfinden wird. Zu beiden Kongressen werden über 2.000 Gartenexperten aus aller Welt erwartet.

11.11.1970: Großfeldsiedlung: 165 Millionen für sechsten Bauteil

23 Häuser in vier sieben- bis elfgeschoßigen Baukörpern mit Flachdächern - insgesamt 604 Wohneinheiten - wird ein weiterer Abschnitt des sechsten Bauteils der Großfeldsiedlung in Wien-Floridsdorf umfassen. Der Kostenaufwand für das große Wohnbauprojekt, das nach den Plänen des Baurings Wien (Ing. Oskar Payer) realisiert wird, beläuft sich auf 165 Millionen Schilling. Heuer werden vier Millionen Schilling bereitgestellt.

11.11.1970: U-Bahn-Wettbewerb beendet

In der Wiener Hofburg wurden heute die Ergebnisse des U-Bahn-Wettbewerbes präsentiert. Das Ergebnis wurde vom Vorsitzenden der Jury, G. Plantema aus Rotterdam erläutert: es wurde kein erster Preis, sondern zwei zweite Preise vergeben, und zwar an die Arbeitsgemeinschaft Heinz Marschalek, Georg Ladstetter und Bert Gantar sowie an Wilhelm Holzbauer. Den dritten Preis errang Rudolf Keimel. Außerdem empfahl die Jury den Ankauf von vier weiteren Arbeiten.

Das Preisgericht hatte zwölf Einsendungen zu beurteilen. Die Jury hat alle wichtigen Entscheidungen einstimmig getroffen. Alle Arbeiten werden im Kongresszentrum in der Wiener Hofburg ausgestellt.

12,11,1970: Granitplatten aus Wien - für Klosterplatz in Dürnstein

Rund 4.000 Granitplatten, die früher einmal irgendwo in Wien als Gehsteigbefestigung verwendet worden waren und nun seit längerer Zeit im "Ausgedinge" eines Lagerplatzes liegen, wechseln ihren Besitzer. Die Stadtgemeinde Dürnstein benötigt die Granitplatten für die Gestaltung des historischen Platzes vor dem Clarissinnenkloster im Stadtkern.

Die Stadtgemeinde Dürnstein ist seit längerer Zeit dabei, den Ortskern zu sanieren. Ein Sorgenkind der Verschönerungsaktion war der Platz vor dem Clarissinnenkloster. Ein moderner Belag hätte in der Nachbarschaft des alten Klosters deplatziert gewirkt. Daher entschloss sich der Bürgermeister, den Versuch zu unternehmen, irgendwo alte Granitplatten aufzutreiben. Er schrieb an die Gemeinde Wien - und hatte Erfolg. Die gewünschten Platten waren tatsächlich auf dem Lagerplatz in Albern vorrätig. Über den Preis wurde man sich ebenso schnell einig. Noch in diesem Jahr sollen die Granitplatten in Dürnstein verlegt werden.

12.11.1970: Symbolische Grundsteinlegung für Potter-Konzern in Wien

Im Palais Pallavicini fand die symbolische Grundsteinlegung für die Betriebsgründung des amerikanischen Potter-Konzerns in Wien statt.

Die Firma Potter wird in Wien-Inzersdorf auf einer Fläche von rund 12.000 Quadratmetern ein europäisches Produktions-Entwicklungs- und Verwaltungszentrum errichten. Später soll dieses Zentrum noch weiter ausgebaut werden. Eine weitere Grundfläche von 8.100 Quadratmeter ist dafür vorgesehen.

Die österreichische Tochtergesellschaft des amerikanischen Konzerns hat vor einigen Monaten die Produktion von Magnetbandeinheiten in kurzfristig gemieteten Räumen in Wien aufgenommen. Mit der Inbetriebnahme der Werksanlage in Inzersdorf wird diese Produktion auf ein Vielfaches ausgedehnt werden. Die wichtigsten Produktionsartikel: Magnetbandeinheiten, Magnetplattenspeicher, Steuer- beziehungsweise Kontrolleinheiten, Drucker und Magnetbandschreibgeräte. Potter wird in Wien eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung etablieren, im Rahmen dieser Entwicklungsarbeit werden qualifizierte österreichische Techniker die Möglichkeit erhalten, im eigenen Land erworbene theoretische Kenntnisse in die Praxis umzusetzen.

17.11.1970: Ehrenring der Stadt Wien für Ernst Krenek

Der Komponist Ernst Krenek erhielt heute den Ehrenring der Stadt Wien. Bürgermeister Marek würdigte das musikalische Schaffen des Wiener Generalssohns Ernst Krenek, der 1938 zur Emigration nach Amerika gezwungen wurde.

19.11.1970: Großes Silbernes Ehrenzeichen für Hermann Thimig

Kammerschauspieler Hermann Thimig erhielt heute das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien von Bürgermeister Marek überreicht.

Thimig gehört seit 1934 dem Ensemble des Burgtheaters an.

24.11.1970: Mitterer bei Marek

Der frühere Handelsminister Otto Mitterer stattete heute in seiner Eigenschaft als neuer Präsident der Kammer der gewerblichen Wirtschaft für Wien Bürgermeister Marek einen Besuch ab. Mitterer hatte kürzlich die Nachfolge des langjährigen Kammerpräsidenten Karl Lakowitsch angetreten.

25.11.1970: 75. Geburtstag von Nico Dostal

Der Komponist Prof. Nico Dostal feiert seinen 75. Geburtstag. Er wurde in Korneuburg geboren, besuchte die damals in Klosterneuburg untergebrachte Kirchenmusikabteilung der Wiener Musikakademie, vervollkommnte nach dem Ersten Weltkrieg seine Fachkenntnisse im Privatunterricht und bildete sich zum Theaterkapellmeister aus. Engagements führten ihn an das St. Pöltner Stadttheater sowie an die Stadttheater von Innsbruck, Czernowitz und Salzburg. 1924 ging Dostal nach Berlin, wo er sich auch mit eigenen Kompositionen versuchte. Der große Wurf gelang ihm mit seinem Operettenerstling "Clivia". In der Folge wurde Dostal als moderner Operettenkomponist im In- und Ausland populär. Einen Sensationserfolg erzielte die Operette "Monika", deren Melodien auch durch die Verfilmung weiteste Verbreitung erlangten.

Prof. Nico Dostal hat seinen ständigen Wohnsitz nach Salzburg verlegt.

26.11.1970: Sowjetische Delegation im Rathaus

Aus Anlass des 25jährigen Bestandes der Österreichisch-Sowjetischen Gesellschaft besuchte heute eine sowjetische Delegation das Wiener Rathaus und wurde von Bürgermeister Marek empfangen.

30.11.1970: 70. Geburtstag der Wiener Symphoniker

Die Wiener Symphoniker feiern heuer ihren 70. Geburtstag. Zentrale Veranstaltung des Jubiläums wird ein Festakt im Wiener Rathaus sein. Das musikalische Programm sieht Ouvertüren zu Karl Maria von Webers "Euryante" und Richard Wagners "Meistersingern" vor.

Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltungen werden auch 13 Mitglieder des Orchesters den Bruckner-Ehrenring erhalten.

30.11.1970: Grundsteinlegung für Wiener Hallenstadion

Vizebürgermeister Felix Slavik nahm die Grundsteinlegung für ein bedeutendes Sportstätten-Projekt der Stadt Wien vor: Das "Wiener Hallenstadion", das an die Stelle der früheren Radrennbahn tritt, allerdings eine viel breitere Funktionsskala aufweist. Das 70-Millionen-Projekt mit 6.300 Zuschauerplätzen wird über eine 250-Meter-Radrennbahn und an deren Innenseite über eine Leichtathletikbahn verfügen. Der von den beiden Bahnen eingeschlossene Raum bietet vier Tennisplätzen Platz. Bei Boxveranstaltungen kann die Zuschauerzahl noch um weitere 3.000 angeboten werden. Die Bauarbeiten haben am 2. November begonnen, das Hallenstadion soll für die Saison 1972/73 bereits zur Verfügung stehen.

Bei dem neuen Stadion handelt es sich um eine Rundhalle, die von 36 Stützen getragen wird. Der Knick in der Mitte der Stützen erhöht das Fassungsvermögen der Halle. Die stählerne Dachhaut ist 4 Millimeter stark. Auf ihr ruht - mit einem Gewicht von 80 Tonnen - die Heizungs- und Lüftungsanlage.

Am Rande des Praters wurde heute der Grundstein für das Wiener Hallenstadion gelegt.