Historischer Rückblick aus dem Jahr 1971

Zusammenfassungen von Meldungen der Rathauskorrespondenz

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September 1971

September

1.9.1971: Israelische Folkloregruppe im Rathaus

Die Folkloregruppe der Universität Jerusalem (25 Mitglieder), auf deren Programm auch ein Ballettabend im Konzerthaus steht, wurde heute von Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner im Rathaus empfangen.

2.9.1971: Neubau AKH wird mit großer Energie vorangetrieben

"Bund und Gemeinde Wien, die Bauherren des Neuen Allgemeinen Krankenhauses (Universitätskliniken), treffen alle Anstrengungen, um die Fertigstellung dieses Großvorhabens, dass mit einer Kapazität von 2.500 Betten zu den größten Spitälern Europas zählen wird, so rasch wie möglich voranzutreiben. Für die Leistungen der Stadtverwaltung auf dem Bausektor sprechen die Tatsachen, dass allein beim AKH pro Arbeitstag eine Million Schilling investiert und darüber hinaus derzeit auf mehr als 3.000 städtischen Baustellen gearbeitet wird.

Die wichtigsten Vorhaben im Bereich dieses größten Bauwerkes, das derzeit in Österreich erstellt wird:

  • Die neue Universitätskinderklinik und das Gebäude der Kinderpsychiatrie und Heilpädagogischen Abteilung hatten kürzlich mit der Dachgleiche die Halbzeit ihrer Fertigstellung erreicht (Betriebsaufnahme für Frühjahr 1973 geplant).
  • Die dreigeschoßige Tiefgarage für rund 2.300 Pkw ist zu vierzig Prozent fertiggestellt. Im Inneren des Autobunkers wird ein klares Einbahnsystem herrschen. Durch die Bildung der baupolizeilich vorgeschriebenen Brandabschnitte und entsprechende Vorkehrungen wird es auch möglich sein, Teile der Tiefgarage als Zivilschutzräume zu nützen.
  • Für das Hauptgebäude, das aus einem Flachkörper mit zwei aufgesetzten zehngeschoßigen Bettenhäusern besteht, sind derzeit die Baumeisterarbeiten ausgeschrieben. Der Abgabetermin für die Angebote ist Anfang Dezember, sodass 1972 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann. Es wird dann auch entschieden, ob eine Stahlbetonbauweise oder die Kombination von Stahl und Stahlbetonbau das Optimum für das Hauptgebäude darstellen.
  • Für ein neuartiges innerbetriebliches Transportsystem wird derzeit die Ausschreibung vorbereitet. Getestet wurde bereits eine horizontal und vertikal bewegliche Einschienen-Hängebahn, die von einer Stuttgarter Firma entwickelt wurde. Neben den Neubauten müssen - um kein Vakuum in der medizinischen Versorgung entstehen zu lassen - auch eine Reihe von Objekten des alten Allgemeinen Krankenhauses saniert werden. Überdies wird das Kardiologische Zentrum mit einem Aufwand von 50 Millionen Schilling völlig erneuert. Für Instandsetzungsarbeiten an den Straßenfassaden der Gebäude des alten AKH hat der Stadtsenat jetzt eine halbe Million Schilling genehmigt ..."

2.9.1971: Konstituierung der Kreis- und Verbandswahlbehörde im Wiener Rathaus

Unter dem Vorsitz von Stadtrat Dkfm. Alfred Hintschig fand im Wiener Rathaus die konstituierende Sitzung der Kreiswahlbehörde des Wahlkreises Wien für die am 10. Oktober bevorstehende Nationalratswahl statt.

3.9.1971: New Yorks U-Bahn-Chef in Wien

Der Chef des gesamten New Yorker U-Bahn-Baues, Daniel T. Scannell, befindet sich derzeit zu einem offiziellen Besuch in Wien. Scannell hat der Großbaustelle Karlsplatz einen Besuch abgestattet und wurde mit den Grundlagen der Wiener Stadtplanung in der Magistratsabteilung 18 vertraut gemacht.

3.9.1971: In Wien stehen 49 Johannes von Nepomuk-Statuen

Die Probleme der Denkmalpflege rund um die 49 Statuen des Heiligen Johannes von Nepomuk zeige Dr. Gerhard Kapner (Referent für Stadtbilderhaltung und Denkmalpflege im Kulturamt der Stadt Wien) auf:

Der Kult um den Heiligen Johannes von Nepomuk war im Barockzeitalter weit verbreitet. Sein Zentrum lag in Böhmen und Österreich. Schon Friedrich Nicolai stellt in seiner Beschreibung einer "Reise durch Deutschland und die Schweiz im Jahre 1781" fest, dass der Heilige Nepomuk "eine unglaubliche Menge Verehrer ... besonders in Böhmen und Österreich" habe.

Innerhalb Österreichs lag der Schwerpunkt des Kults im Osten des Landes, vor allem rund um Wien: Hier werden 49 Nepomukstatuen gezählt, von denen 42 auf öffentlichen Straßen und Plätzen stehen und damit der städtischen Denkmalpflege anvertraut sind.

Da auch heute noch viele Wiener den Schutz dieses Heiligen erbitten, ist er Schützer und Beschützter zugleich. Doch hier ergeben sich auch Probleme für die Denkmalpflege, in erster Linie die Frage des Standortes der jeweiligen Statuen. Manchmal steht den neuen Verkehrsplanungen genau einer der Statuen im Wege, sodass Nepomuk "gezwungen wird, auf Reisen zu gehen".

Zum Beispiel im 19. Bezirk, wo die Neutrassierung der Sieveringer Straße eine Umsiedlung der Nepomuk-Statue nötig machte.

Ist die Frage des Standorts geklärt, kann eigentlich erst an eine Restaurierung gedacht werden. Jährlich werden hohe Summen für die Restaurierung aller Sakralbauten auf öffentlichen Straßen und Plätzen von der Stadt Wien aufgebracht. So erforderte zum Beispiel allein die Restaurierung der Spinnerin am Kreuz im Jahre 1967 165.000 Schilling. Für die Nepomuk-Statuen wurden seit dem Jahre 1967 jährlich rund 50.000 bis 100.000 Schilling ausgegeben.

4.9.1971: Sportpressefest: Empfang im Rathaus

Die 150 Teilnehmer am 15. Internationalen Sportpressefest, welches in Wien stattfand, waren Gäste der Wiener Stadtverwaltung im Rathaus und wurden von Vizebürgermeisterin Gertrude Fröhlich-Sandner begrüßt. Im Mittelpunkt einer besonderen Ehrung standen die zu den besten des Jahres 1970 gewählten Sportler: Karl Schranz (Gewinner des Weltcup im alpinen Skilauf), Ilona Gusenbauer (Hallen-Europameisterin im Hochsprung), Günther Pfaff und Gerhard Seibold (Weltmeister im Kajak-Zweier über 1.000 Meter), Maria Sykora (Hallen-Europameisterin im 800 Meterlauf), Trixi Schuba (Welt- und Europameisterschaftszweite im Eiskunstlauf) und Manfred Schmid-Ewald Walch (Weltmeister im Rodel-Zweisitzer).

7.9.1971: Zwei neue Kulturzentren für Wien

Der Bau zweier neuer Kulturzentren wurde heute beschlossen: eines soll in der Per Albin-Hansson-Siedlung-Ost (10. Bezirk), das zweite in der Schwendergasse im 15. Bezirk errichtet werden.

Das Kulturzentrum im 10. Bezirk wird einen Vortragssaal, eine Bibliothek, eine Musikschule, einen Jugendklub und ein Heimatmuseum enthalten. Im 15. Bezirk - dort wird das Kulturzentrum ebenfalls in Zusammenhang mit einem städtischen Wohnhausneubau errichtet - wird das Kulturzentrum ebenfalls Vortragssäle, ein Jugendzentrum, eine Musikschule und eine Bücherei enthalten, auch die Volkshochschule soll dort ihr neues Heim finden.

8.9.1971: Wien bekommt ein Kaffeemuseum

Wien, die Stadt des Kaffees und der Kaffeehäuser, soll eine neue Fremdenverkehrsattraktion bekommen: ein Kaffeemuseum. Dieses Projekt soll aufgrund einer privaten Initiative in Auhof verwirklicht und nach Fertigstellung einer Zweigstelle des Penzinger Bezirksmuseums angegliedert werden. In dieser Zweigstelle wird das Bezirksmuseum darüber hinaus auch Geschichte und Topographie der ehemaligen Vororte Hütteldorf, Hacking, Weidlingau und Hadersdorf darstellen.

Die Idee zur Gründung eines solchen Museums, das nicht nur für Wien, sondern für ganz Europa ein Novum sein wird, entsprang einem Firmenjubiläum: die im Industriegebiet Auhof situierte Kaffeefirma Jacobs feiert heuer den 10. Jahrestag ihrer Gründung in Österreich. Aus diesem Anlass beschloss die Direktion mit fachlicher Beratung von Museumsexperten ein Museum einzurichten und dem Verband der Wiener Bezirksmuseen zu übergeben. Die Firma stellt sowohl die Räumlichkeiten im 14. Bezirk als auch das notwendige Aufsichtspersonal zur Verfügung und kommt für alle Kosten im Zusammenhang mit der Einrichtung und dem Betrieb des Museums auf.

Ein Wiener Kaffeemuseum wäre nicht nur eine Touristenattraktion ersten Ranges, sondern in Anbetracht der kulturhistorisch bedeutsamen Rolle, die der Kaffee seit den Tagen Kolschitzkys in Wien spielt, auch für die Wienerinnen und Wiener von grossem Interesse.

8.9.1971: Wettbewerb für neues Hohe-Warte-Bad

Für die Errichtung eines neuen Bades auf der Hohen Warte wird ein engerer Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Zu dem anlaufenden Wettbewerb wurden zehn Architekten geladen. Es sind Preise in der Höhe von insgesamt 175.000 Schilling vorgesehen.

Das Areal für den Neubau, der an die Stelle des veralteten Hohe Warte-Bades treten soll, umfasst die ehemaligen Rothschildgärten, die derzeit noch teilweise vom Stadtgartenamt genutzt werden. Im Norden grenzt ein Parkschutzgebiet an die Baufläche, im Süden der Aussichtsweg, im Westen die künftige Stürzergasse und im Osten der Steilabfall zur Heiligenstädter Strasse. Die erste Baustufe, für die 20 Millionen Schilling präliminiert sind, umfasst das Sommerbad einschließlich Restaurant.

9.9.1971: Radfernfahrt München-Wien: Abschluss im Rathaus

Die Teilnehmer an der 1. Internationalen Radfernfahrt für Amateure München-Wien, die vom ARBÖ durchgeführt wird, werden heute Gäste der Stadt Wien im Wiener Rathaus sein.

11.9.1971: Franz-Josefs-Bahn auf neuem Gleiskörper

Die Züge der Franz-Josefs-Bahn verkehren zwischen Nussdorf und der Wiener Landesgrenze nun auf neuen, zur Donau hin verlegten Gleiskörpern. Dies ist für den Ausbau der Klosterneuburger Bundesstraße, die verbreitert wird, eine überaus wichtige Phase, weil der alte Gleiskörper nun für den Straßenbau freigeworden ist. Es wurde bereits mit der Abtragung begonnen. Als erstes werden verschiedene Einbauten in diesem neuen Straßengrund verlegt.

13.9.1971: Fahrscheindrucker für schaffnerlosen Betrieb

Der Ankauf von fünfzig Fahrscheindruckern, die für schaffnerlose Straßenbahnzüge bestimmt sind, wurde heute beschlossen. Der Fahrscheinverkauf muss in diesen Zügen vom Fahrer durchgeführt werden und damit dies nun möglichst schnell geht, werden die Fahrscheindrucker eingebaut. Das Fernziel ist der Einsatz von Fahrscheinautomaten, die vom Fahrgast bedient werden. Es gibt derzeit allerdings eine einzige Firma (in England), die derartige Geräte erzeugt. Alle anderen Apparate erwiesen sich bisher als zu anfällig gegenüber dem Rütteln im Verkehr, besonders bei Notbremsungen. Da gegenwärtig in vielen Großstädten Europas die Umstellung auf schaffnerlosen Betrieb durchgeführt wird, übersteigt die Nachfrage nach solchen Geräten die Liefermöglichkeiten dieser Firma bei weitem. Die Wiener Verkehrsbetriebe warten derzeit noch immer auf die Lieferung eines Prototyps für die Erprobung des Gerätes in der Praxis.

15.9.1971: Alte Rathausturm-Uhrzeiger unter dem "Hammer"

Nachdem sich das Uhrenmuseum und das Kulturamt der Stadt Wien je ein Paar der alten Rathausturm-Uhrzeiger gesichert haben, kommen nun die restlichen beiden Zeigerpaare unter den Hammer. Die Versteigerung wird nächste Woche im Dorotheum stattfinden.

Bei den alten Uhrzeigern handelt es sich bereits um die zweite Garnitur, die in den Zwanzigerjahren montiert worden ist. Die schweren, aus Kupfer getriebenen, mit Blei beschwerten und blattvergoldeten Zeiger sind heuer im Frühjahr im Rahmen einer Generalsanierung durch glasfaserverstärkte Polyesterzeiger, die eine höhere Ganggenauigkeit sichern, ersetzt worden.

"Steckbrief der Uhrzeiger": 2,25 Meter lang und 16 Kilogramm schwer ist ein Stundenzeiger, 1,67 Meter lang und 12 Kilogramm schwer ist ein Minutenzeiger. Der Ausrufungspreis wurde mit 3.000 Schilling pro Zeigerpaar festgesetzt.

17.9.1971: Turnierreiter im Wiener Rathaus

Anlässlich des 21. Dressur- und Springreiterturniers, das der Reitverein Freudenau veranstaltete, wurden alle Teilnehmer im Wiener Rathaus empfangen.

18.9.1971: Internationales Olympisches Komitee tagt in Wien

Das Internationale Olympische Komitee hat bei einer Sitzung in Luxemburg beschlossen, seine Secession im Jahr 1974 in Wien abzuhalten. Dies berichtete Präsident Nemetschke vom Österreichischen Olympischen Komitee in einem Telegramm an Bürgermeister Slavik. Die Abstimmung des IOC fiel mit 37 zu 15 Stimmen für Wien aus, die Minderheit hatte für Barcelona votiert.

20.9.1971: Josef Kainz-Medaille 1971 verliehen

Die Josef Kainz-Medaille 1971 wurde heute verliehen, die Medaille erhielten folgende Persönlichkeiten:

  • Erni Mangold für die Darstellung der Leslie in der Komödie "Die Intrigantin oder Ehe mit beschränkter Haftung" von Pierre Buerki, Kleines Haus des Theaters in der Josefstadt im Konzerthaus
  • Hugo Gottschlich für die Darstellung des Greisslers Hans Rametzhofer in dem Stück "Hanserl" von Franz Buchrieser, Burgtheater
  • Vaclav Hudecek für die Inszenierung des historischen Dramas "König Johann" von William Shakespeare, Volkstheater
  • Maxi Tschunko für die Kostüme zu "König Johann"

Die Förderungspreise zur Josef Kainz-Medaille (Geldprämie 10.000 Schilling) wurden für 1971 an folgende Nachwuchskünstler verliehen:

  • Dieter Berner für die Rolle des Jo in "A Tschus wue nach Simmering" von Israel Horovits, Theater der Courage
  • Johanna Tomek für die Rolle der Yvonne in "Yvonne, die Prinzessin von Burgund" von Witold Gombrowicz, Ateliertheater am Naschmarkt
  • Uwe Berend für die Inszenierung von "Bürger Schippel" von Carl Sternheim, Ateliertheater am Naschmarkt.

21.9.1971: Ein Kokoschka-Wunsch wurde rasch erfüllt - Stadt Wien kauft Loos-Haus in der Larochegasse

Ein großer Wunsch von Oskar Kokoschka war es, dass das von ihm so geliebte Loos-Haus in der Larochegasse in Hietzig erhalten bleibt. Bei seinem Besuch in Wien anlässlich der Kokoschka-Ausstellung hat er darüber auch mit Bürgermeister Slavik gesprochen. Es wurde damals schon alles in die Wege geleitet, um dem Anliegen des weltberühmten Wiener Ehrenbürgers nachzukommen. Heute konnte nun Stadtrat Hintschig berichten, dass die Grundtransaktion unterzeichnet ist, und das Loos-Haus mit einem Kaufpreis von 1,8 Millionen Schilling in das Eigentum der Gemeinde Wien übergeht. Die Zustimmung zu dem Ankauf erfolgte im Wiener Stadtsenat einstimmig.

Bei dem Loos-Haus in der Larochegasse handelt es sich um ein im Jahr 1912 von Adolf Loos für Dr. Gustav und Helene Scheu erbautes einstöckiges Wohnhaus mit mehreren Terrassen. Das unterkellerte Gebäude besteht aus Erdgeschoss und zwei Stockwerken. Ein Flachdach mit einem Meter Konstruktionshöhe begrenzt das Gebäude nach oben. Die Räumlichkeiten im Erdgeschoss sind noch mit den von Loos entworfenen Möbeln und Leuchtkörpern ausgestattet. Das erste Stockwerk ist über eine Holztreppe, das zweite über eine eiserne Wendeltreppe erreichbar.

Der Zustand des Objektes kann als relativ gut bezeichnet werden. Reparaturen wurden von den Mietern gemacht, erst vor einem Jahr wurde eine Gasetagenheizung eingebaut. Das Haus hat ein Volumen von 1.700 Kubikmetern und ist von einem gepflegten Garten umgeben, es trägt auch die Bezeichnung "Terrassenhaus Scheu".

21.9.1971: Belgisches Königspaar im Wiener Rathaus

Zu einem Kurzbesuch begrüßte heute Bürgermeister Felix Slavik das belgische Königspaar König Baudoin und Königin Fabiola im Wiener Rathaus.

22.9.1971: Stadtrat Nekula gratuliert Kurt Bittner

Stadtrat Franz Nekula gratulierte heute dem Gaswerke-Gewichtheber Kurt Pittner zur Erringung von zwei Bronzemedaillen bei der Gewichtheber-Weltmeisterschaft in Lima.

24.9.1971: Der Wiener Fremdenverkehr im August

166.000 Gäste kamen im August nach Wien, davon 37.000 aus der Bundesrepublik Deutschland und 32.000 aus den Vereinigten Staaten. Im August haben sich die Italiener mit 16.000 auf den dritten Platz vorgeschoben und liegen damit vor den 11.000 Besuchern aus den anderen österreichischen Bundesländern.

Insgesamt wurden im August 446.765 Übernachtungen in Wien registriert.

24.9.1971: Grab der Stadt Wien für Professor Zillner

Für den verstorbenen Komponisten des Liedes "Es steht ein alter Nussbaum ..." , Profofessor Emmerich Zillner, hat die Stadt Wien ein ehrenhalber gewidmetes Grab auf dem Zentralfriedhof bereitgestellt.

25.9.1971: Eröffnung der Lobkowitzbrücke

Zu einem Volksfest wurde heute die Eröffnung der Lowkowitzbrücke in Meidling (12. Bezirk) durch Bürgermeister Felix Slavik und Stadtrat Nekula, der darauf hinwies, dass außer der Brücke und dem Stationsgebäude der Stadtbahn auch die angrenzenden Straßen umgebaut wurden. Der Umbau der Stadtbahn auf eine U-Bahn wurde bereits bei der Planung berücksichtigt, sodass er mit geringen Kosten durchgeführt werden kann. Dann werden auch die vorgesehenen Rolltreppen eingebaut. Es wurden ideale Umsteigmöglichkeiten zwischen der Stadtbahn, dem 1.000 Quadratmeter großen Autobusbahnhof und den Straßenbahnlinien 8 und 9 geschaffen. In der Verkehrsspitze verkehren hier 28 Stadtbahnzüge, 18 Straßenbahnzüge und 24 Autobusse.

Es ist auch noch eine Hochgarage mit 497 Einstellplätzen geplant.

27.9.1971: Strauss-Lanner-Denkmal erhält Sockerl aus Karstmarmor

Wiens Walzerkönig Johann Strauss und Josef Lanner, werden demnächst einen neuen "Untergrund" erhalten.

Am Sockel des im Rathauspark befindlichen Denkmals sind beträchtliche Schäden als Folge von Witterungseinwirkungen festgestellt worden. Die Ursache dafür dürfte sein, dass der Sockel des Denkmals, das am 21. Juli 1905 enthüllt wurde, aus einem schlecht verlegten Stein bestanden hat. In den Karstmarmorbrüchen von Aurisina in Italien konnte nun geeignetes Material für die Herstellung eines neuen Sockels gefunden werden, ein dichter Kalk, der sich durch Härte und durch absolute Frostbeständigkeit auszeichnet. Die Arbeiten am neuen Sockel haben bereits begonnen und werden auch noch 1971 beendet werden können.

27.9.1971: Neubau AKH: Höheres Bautempo durch größere Bauraten

Beim Neubau des Wiener Allgemeinen Krankenhauses soll durch eine Erhöhung der Bauraten von derzeit 240 Millionen Schilling pro Jahr auf 360 Millionen Schilling das Bautempo so beschleunigt werden, dass die bauliche Fertigstellung des Gesamtkomplexes um rund fünf Jahre von 1985 auf 1980 vorgezogen werden kann, dies erklärte heute Bürgermeister Felix Slavik.

29.9.1971: Verkehrsbauwerk Ostbahnunterführung freigegeben

Bürgermeister Felix Slavik hat heute in Anwesenheit von Verkehrsminister Erwin Frühbauer die Unterführung der Ostbahn im Zuge der Erzherzog-Karl-Straße für den Verkehr freigegeben.

Durch den schnellstraßenartigen Ausbau der Erzherzog-Karl-Straße bei gleichzeitiger Unterführung der Ostbahn wird eine wesentliche Verbesserung der gesamten Verkehrssituation erreicht. Gleichzeitig konnte damit auch die Attraktivität des öffentlichen Massenverkehrs spürbar erhöht werden, da die Straßenbahnlinie "26", die bisher bei der Ostbahn endete, in Richtung Aspern verlängert werden konnte.

30.9.1971: Neuer Schulverkehrsgarten in Floridsdorf

Bürgermeister Slavik hat heute einen neuen Schulverkehrsgarten in Floridsdorf, Tetmajergasse, seiner Bestimmung übergeben.

Der Schulverkehrsgarten hat eine Fläche von rund 4.000 Quadratmeter und seine Errichtung hat rund 2,7 Millionen Schilling gekostet. An Fahrzeugen stehen sechs Tretautos und zwölf Fahrräder zur Verfügung.